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Mittelstand 4.0-Kompetenz­zentrum Stuttgart gestartet

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart gibt kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) Orientierung, wie sie den Weg der digitalen Transformation gehen können.  Foto: Rainer Bez © Universität Stuttgart IFF / Fraunhofer IPA // Foto: Ludmilla Parsyak © Fraunhofer IAONeue Anlaufstellen in Stuttgart und Karlsruhe machen KMU fit fürDigitalisierung

Mit einer Kick-Off-Veranstaltung am 28. März 2017 im Fraunhofer-

Institutszentrum geht das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart an
die Öffentlichkeit. Ziel der neuen Einrichtung, die vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, ist ein praxisnaher
Wissenstransfer, um den Mittelstand im Südwesten fit für die digitale
Transformation zu machen.

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie
Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg haben ab sofort zwei neue
Anlaufstellen, wenn es um Fragen zu Industrie 4.0-Anwendungen und
Digitalisierungs-lösungen geht: In Stuttgart und Karlsruhe bieten die
Partner des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums praxisnahe
Unterstützungsangebote – angefangen von der Identifikation
unternehmenseigener »4.0-Innovationspotenziale« bis hin zur Begleitung bei
der konkreten Umsetzung. »Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie
Handwerksbetriebe verfügen nur selten über eigene Forschungsbudgets, um
die Entwicklung und Umsetzung digitaler Lösungs-ansätze gezielt
vorantreiben zu können. Um den digitalen Wandel jedoch erfolgreich
meistern zu können, benötigen sie unsere aktive Unterstützung. Hierzu kann
das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart einen entscheidenden
Beitrag leisten«, erklärt Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführer des Baden-
Württembergischen Handwerkstags (BWHT).
Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis

Wie Wissenschaft in der Praxis ankommt, konnten die rund 150 Gäste aus
Industrie, Wissenschaft und Politik bei der Kick-Off-Veranstaltung direkt
erleben. »Anhand von praxisnahen Schulungskonzepten und konkreten
Handlungshilfen zeigen wir gemeinsam mit unseren Partnern, was Industrie
4.0 speziell für den Mittelstand bedeutet und wie Unternehmen die
Potenziale neuer Technologien nutzen können«, erläuterte Prof. Anette
Weisbecker, stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IAO.

»Dabei geht es sowohl um die Entwicklung neuer Produkte als auch um
Digitalisierungsstrategien im Ganzen, also für Geschäftsmodelle, Prozesse
oder Produkte«, so Weisbecker weiter. Die Praxisvorträge wurden
entsprechend gemeinsam von je einem Partner aus der Industrie und einem
Forschungspartner bestritten und zeigten smarte Lösungen für die Montage
und Automation sowie für Gesundheit, Wohl und Pflege. Die anschließenden
Touren im Future Work Lab, dem im Februar neu eröffneten Innovationslabor
für Arbeit, Mensch und Technik, sowie dem Applikationszentrum am
Fraunhofer IPA, wurden ergänzt durch mobile Demonstratoren der Karlsruher
Partner: das FZI Forschungszentrum Informatik zeigte mit »Smart Health«
digitale Lösungen für den Bereich Gesundheitswesen, das Fraunhofer IOSB
präsentierte aktuelle angewandte Forschung zum Thema »IT-Sicherheit«. Die
praxisnahen Szenarien stellten die große Bandbreite digitaler
Wertschöpfungsprozesse greifbar dar. »Dieses Zentrum ist deshalb enorm
wichtig, weil insbesondere kleine Unternehmen bei der Einführung von
Industrie 4.0 noch immer zurückhaltend sind. In den individuell
zugeschnittenen Schulungen und Workshops sowie mit den Demonstratoren bei
uns im Fraunhofer-Institutszentrum können wir den Unternehmen helfen,
bestehende Hürden zu überwinden und sie dabei unterstützen, ihre
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern«, betonte Prof. Thomas Bauernhansl,
Institutsleiter des Fraunhofer IPA.
Praxisnahe Handlungshilfen für KMU

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart ist eines von derzeit elf
Kompetenzzentren, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) im Rahmen der Initiative »Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions-
und Arbeitsprozesse« fördert. Ziel ist es, KMU sowie das Handwerk bei
ihrem digitalen Transformationsprozess zu begleiten und dabei zu
unterstützen, neue Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu
entwickeln und für sich zu nutzen. Der Förderschwerpunkt »Mittelstand-
Digital« setzt sich zusammen aus den Förderinitiativen »Mittelstand 4.0 –
Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse«, »eStandards: Geschäftsprozesse
standardisieren, Erfolg sichern« und »Einfach intuitiv – Usability für den
Mittelstand«.

Neben Workshops, Informationsveranstaltungen und Anwendungsdemonstrationen
bietet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart praxisnahe
Schulungskonzepte und Handlungshilfen sowie die Begleitung von
interessanten Umsetzungsprojekten, für die sich KMU bewerben können.

Zu den Partnern des neuen Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums zählen neben
den Fraunhofer-Instituten für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, für
Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, für System- und
Innovationsforschung ISI und für Produktionstechnik und Automatisierung
IPA, die Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und
Mittelstand BWHM GmbH, das FZI Forschungszentrum Informatik, die
Steinbeis-Stiftung, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA
sowie die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Baden-Württemberg.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mittelstandkompetenzzentrum.de/servlet/is/65033/
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Was das Städtische ausmacht: Neuer Master in Critical Urbanisms

Autobahn zwischen Nairobi und Kakuru im Zenturm von Kenia. Im Research Studio beschäftigen sich die Studierenden mit dem Thema «Highway Africa».  Manuel HerzAb Herbstsemester 2017 bietet die Universität Basel einen
Masterstudiengang in Critical Urbanisms an. Die Studierenden erforschen
soziale, politische, ökonomische und kulturelle Prozesse, die sich im
Phänomen «Stadt» zeigen. Der Schwerpunkt des interdisziplinären Studiums
liegt auf dem afrikanischen Kontinent.

Wie ist das Verhältnis von gebauter Substanz zu politischen, ökonomischen,
kulturellen und sozialen Dimensionen einer Stadt? Studierende des neuen
Masterstudiengangs Critical Urbanisms analysieren aus interdisziplinärer
Perspektive, wie Städte funktionieren und sich verändern.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem afrikanischen Kontinent. In kaum einer
Region wachsen Städte schneller als in Afrika, vor allem südlich der
Sahara. Gleichzeitig wird die Vorstellung von dem Kontinent oft auf Slums,
Elendsgebiete und Armut reduziert. Dozierende und Studierende der Critical
Urbanisms wollen einen anderen Blick auf die afrikanischen Länder werfen.
Lernen und Forschen im Research Studio

Die Studierenden beschäftigen sich über einen längeren Zeitraum mit einem
spezifischen Thema, das sie in einem Research Studio erforschen. «Für
diese Lernform steht ein spezifischer Seminarraum zur Verfügung, wo alles,
was wir erarbeiten, sichtbar gemacht wird», sagt Manuel Herz, Professor
für architektonische, städtische und territoriale Gestaltung. Im Research
Studio entstehen Essays, bebilderte Broschüren, Karten, Diagramme,
fotografische Projekte, Videos oder Installationen.

Highway Africa

«Highway Africa» heisst eines der Themen, mit denen sich die Studierenden
ab 2017 im Research Studio auseinandersetzen. Nach der
Unabhängigkeitsperiode in den sechziger Jahren entstanden in Afrika
grosse, häufig nationenübergreifende Infrastrukturprojekte wie Autobahnen,
Eisenbahnen oder Stauseen, die sich quer durch den Kontinent zogen und
mitunter den Geist des Panafrikanismus verbreiteten. Mit der
interdisziplinären Herangehensweise beantworten die Studierenden aus
technischen Sicht, wie solche Projekte gebaut und geplant wurden, aus
kulturhistorischen Sicht, wie über diese Prozesse geschrieben wurde, aus
architektonischer Sicht, welche Gebäude entlang der neuen Infrastruktur
entstanden und aus politischer Sicht, wie sich der Panafrikanismus in den
siebziger Jahren entwickelte. Gleichzeitig bieten diese Untersuchungen
auch die Möglichkeit, aktuelle Grossprojekte, die auf dem afrikanischen
Kontinent entstehen, zu analysieren.

Semester in Kapstadt

Ihr zweites Semester verbringen die Studierenden in Kapstadt. Im
Zusammenhang mit dem African Centre for Cities an der Universität Kapstadt
haben sie die Möglichkeit, umfangreiche Feldforschung auf dem
afrikanischen Kontinent zu betreiben und mit Interviews, statistischen
Zählungen, Fotografieren und Kartographieren eine Vielzahl an Techniken
zur Analyse von Städten anzuwenden.

Globales Phänomen

Der Begriff des Urbanen wird innerhalb der Urban Studies an der
Universität Basel sehr breit gefasst. Denn auch Regionen, die unbebaut
sind, werden laut Manuel Herz häufig durch städtische Gesetzmässigkeiten
bestimmt. Die Studierenden erforschen «Stadt» also nicht als dicht
bebauten Ort im Kontrast zum weniger bebauten Ort. Vielmehr sollen sie
erkennen, dass das Städtische als Phänomen fast den gesamten Planeten
eingenommen hat und sich nur wenige Orte seinen Gesetzmässigkeiten
entziehen können.

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Auf dem Weg in ein neues Studium: Geflüchtete starten an der Evangelischen Hochschule

Zwölf geflüchtete Menschen aus Syrien, Iran und Eritrea beginnen am
Montag, 10. April 2017, ein begleitetes Gasthörerprogramm der
Evangelischen Hochschule. Dieses ermöglicht den späteren Einstieg in ein
Bachelorstudium. Die Teilnehmer*innen begeben sich damit auf neues
Terrain. Die Studiengänge Soziale Arbeit, Religionspädagogik und Pädagogik
der Kindheit sind in keinem der Herkunftsländer als akademische Berufe
bekannt. Professorin Gesa Köbberling: "Die Teilnehmer*innen sehen das
Potenzial, durch ein Studium an der Evangelischen Hochschule gute und
realistische Perspektiven für ihre Zukunft aufzubauen."

Unter der Verantwortung von Köbberling hat die Evangelische Hochschule ein
mehrschrittiges Konzept entwickelt, das geflüchteten Menschen ein Studium
an der Hochschule ermöglicht. Drei unterschiedliche Angebote zielen
darauf, den Zugang zu einem regulären Studium zu erleichtern: das
Gasthörerprogramm, ein Vorkurs für Menschen mit Fluchterfahrung und ab dem
Wintersemester 2017/18 ein Kontingent von 10 regulären Studienplätzen für
Geflüchtete. Mit der Öffnung der Hochschule für Menschen mit Flucht- und
Migrationsbiografien leistet die Hochschule einen wesentlichen Beitrag zur
Professionsentwicklung sowie für mehr Bildungsgerechtigkeit und
Chancengleichheit.

Die Gaststudentinnen und -studenten haben in ihren Herkunftsländern
Geografie oder Jura studiert, oder sie standen bereits als Lehrerin oder
Unternehmer im Beruf. Mit dem Gasthörerprogramm können sie in ein Studium
„hineinschnuppern“, Vorlesungen und Seminare besuchen und sich so einen
Eindruck von dem Studienangebot und den Studienbedingungen an der
Evangelischen Hochschule machen.

„Der dialogische Charakter der Angebote und die Einbeziehung aller
Bereiche der Hochschule ist mir besonders wichtig“, so Gesa Köbberling.
„Ziel ist, dass Geflüchtete keine Sondergruppe an der Hochschule sind,
sondern als Studierende selbstverständlich dazu gehören. Sicherlich wird
der Umgang mit den besonderen Hürden, die Geflüchtete insbesondere
aufgrund ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation und sprachlichen
Schwierigkeiten bewältigen müssen, immer wieder herausfordernd sein. Ich
denke aber, dass unsere Hochschule mit ihrer überschaubaren Struktur und
vielen Engagierten sehr gute Voraussetzungen dafür hat. Ich freue mich auf
die neuen Studierenden, die vielfältige Kompetenzen und Erfahrungen
mitbringen und damit die Hochschule bereichern!"

Die Gasthörer*innen erhalten einen kostenfreien Zugang zu einem Online-
Sprachlernprogramm des DAAD, um individuell ihre Sprachkompetenz ausbauen.
Darüber hinaus können sie die Infrastruktur der Hochschule nutzen, wie zum
Beispiel Bibliothek und Computerräume.

Studierende aus allen Semestern und Fachbereichen der EH Freiburg
begleiten die Teilnehmer*innen im Rahmen eines Buddy-Programms. Sie helfen
bei der Orientierung im Hochschulalltag, bei der Bewältigung praktischer
Problemstellungen und gestalten begleitende Angebote zum Austausch
zwischen Studierenden, Lehrenden und Teilnehmenden des Gasthörerprogramms.

Ab dem Wintersemester 2017/18 können Geflüchtete, die die formalen
Voraussetzungen erfüllen, ein reguläres Studium an der EH Freiburg
aufnehmen. Für diejenigen, die sich den direkten Einstieg in ein Studium
noch nicht zutrauen oder noch nicht alle Voraussetzungen erfüllen, besteht
die Möglichkeit, einen Vorkurs zu besuchen und dort in zwei Modulen die
notwendigen Sprachkompetenzen auszubauen und sich auf ein Studium
vorzubereiten.

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Ringvorlesung „Literatur und Geschichte“ startet am 24. April

„Literatur und Geschichte“ lautet in diesem Sommersemester das Thema der
siebten Saarbrücker literaturwissenschaftlichen Ringvorlesung. Die
langjährige Vortragsreihe, ein Ergebnis der Kooperation von Saar-
Universität und Landeshauptstadt Saarbrücken, findet jeweils montags um 19
Uhr im Saarbrücker Rathausfestsaal statt. Eröffnung ist am Montag, 24.
April, mit Repräsentanten von Universität und Stadt. Der Titel des
Eröffnungsvortrags lautet „Wilhelm Tell. Ein Held unterwegs“; Referent ist
Dr. Michael Blatter, Stadtarchivar der Stadt Sursee in der Schweiz.

Was ist Fakt, was ist Fiktion? Allgegenwärtig ist diese Frage heute in
politischen Auseinandersetzungen. Es ist aber auch eine Frage, die sich
seit der Antike durch die Geistesgeschichte zieht. Dichtung, die
Geschichte zum Thema hat, und scheinbar geschichtliche Zeugnisse, die bei
genauer Betrachtung eher Dichtung sind, reizen hier zur Debatte.
Vorgestellt und erörtert werden Beispiele durch die Zeiten von den
Evangelien und grundlegenden Reflexionen von Philosophen und Historikern
in der Antike bis hin zur Literatur der Gegenwart.

Der Eintritt ist frei. Die Vorträge dauern in der Regel eine Stunde. Im
Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den
Referenten ins Gespräch zu kommen.

Alle Termine sowie Infos zu den einzelnen Vorträgen unter:
<http://literaturarchiv.uni-saarland.de/ringvorlesung>

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