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Hilfe für Geflüchtete: "Bei uns kann eigentlich jeder mitmachen"

Erst kürzlich durch eine Einladung zur Bundeskanzlerin gewürdigt, sucht
die Law Clinic Augsburg zum Semesterbeginn wieder neue Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. / Infoveranstaltungen am 27. April und 2./3. Mai 2017

Augsburg/MK/KPP - Seit 2015 bietet die Law Clinic Augsburg (LCA) zu jedem
Sommersemester eine einjährige Ausbildung in Sachen Asyl- und
Ausländerrecht an, die zur Rechtsberatung im Rahmen der LCA qualifiziert.
Auch jetzt werden wieder Engagierte für dieses studentische Projekt der
Juristischen Fakultät der Universität Augsburg gesucht. Eine
Informationsveranstaltung für Interessierte findet am 27. April 2017
statt. Sie beginnt um 18.00 Uhr im Hörsaal 2001 der Juristischen Fakultät
(Gebäude H, Universitätsstraße 24, 86159 Augsburg).

"Unser Angebot richtet sich nicht nur an Studierende, bei uns kann
eigentlich jeder mitmachen, der Lust auf eine ehrenamtliche Tätigkeit in
einem tollen Team und auf einem spannenden Arbeitsgebiet hat", erläutert
LCA-Direktorin Patricia Payome Villoria.

Ausländer- und Asylrecht plus interkulturelle Kompetenzen

Zu den Hauptaufgaben der Law Clinic Augsburg zählen neben der Erstellung
von Gutachten und Präsentationen vor allem Gespräche, in denen
Asylbewerberinnen und -bewerber auf ihre Anhörung vor dem Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge vorbereitet werden. Für diese Aufgaben
qualifiziert die Juristische Fakultät die LCA-Teilnehmerinnen und
Teilnehmern während eines einjährigen Studienprogramms durch die
Vermittlung der erforderlichen Kenntnisse im Ausländer- und Asylrecht
sowie der ebenfalls wichtigen interkulturellen Soft-Skills. Vorlesungen,
Workshops und Vorträge zählen ebenso zum Ausbildungsprogramm wie
Exkursionen zum Verwaltungsgericht Augsburg, wo die Teilnehmer die
praktische Falllösung hautnah miterleben können – Praktikumsbescheinigung
inklusive

Walter Scharch hat die LCA-Ausbildung bereits durchlaufen. Er studiert
Sozialwissenschaften, ist seit 2015 in der LCA dabei und berichtet: "Für
mich war es am Anfang vor allem spannend, mal die Grundlagen in einem
anderen Fachbereich mitzubekommen. An der Arbeit im Berater-Team gefällt
mir besonders, dass man Menschen in einer ganz konkreten Situation helfen
kann und das auch merkt. Die meisten sind verständlicherweise sehr nervös
vor ihrer Anhörung."

Juristische Qualifikation und konkrete Hilfe

"Die positive Resonanz, die wir von unseren Teilnehmerinnen und
Teilnehmern erhalten, spricht meines Erachtens für unser Konzept, das
praxisnahe juristische Qualifikation mit ganz konkreter Hilfe für
Geflüchtete verknüpft", meint Dr. Matthias Kober, der das studentische
LCA-Projekt seitens der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg
verantwortet. Bestätigt werde das wohl auch dadurch, dass die Law Clinic
Augsburg zu rund 140 deutschlandweit in der Flüchtlingshilfe engagierten
Initiativen zählte, die von Bundeskanzlerin Merkel nach Berlin zum
Austausch im Kanzleramt eingeladen waren (siehe http://idw-
online.de/de/news673053).

Dolmetscherausbildung der Language Clinic und Campus Asyl: Infos am 2. und
3. Mai

Knapp eine Woche nach der LCA wird auch die Language Clinic, die seit 2016
in die LCA eingebunden ist, ihre Arbeit vorstellen, um neue Mitglieder
anzuwerben (2. Mai, 18 Uhr, HS 1012 der Juristischen Fakultät). In der
Language Clinic werden die Dolmetscherinnen und Dolmetscher unter anderem
mit der juristischen Fachterminologie vertraut gemacht, die man braucht,
um bei den Anhörungsvorbereitungen oder bei anderen Gelegenheiten eng mit
den Beratern der Law Clinic zusammenarbeiten zu können.

Law Clinic und Language Clinic sind in das Netzwerk "Campus Asyl"
eingebettet, eine Plattform für den Austausch aller studentischen und
universitären Initiativen im Bereich der Hilfe für Geflüchtete. Die
Informationsveranstaltung von "Campus Asyl" wird am 3. Mai um 18.00 Uhr im
Hörsaal 1010 der Juristischen Fakultät stattfinden.
___________________________

Die drei Infoveranstaltungen auf einen Blick:

• Law Clinic: 27. April 2017, 18.00 Uhr, Juristische Fakultät, HS 2001

• Language Clinic: 2. Mai 2017, 18.00 Uhr, Juristische Fakultät, HS 1012

• Campus Asyl: 3. Mai 2017, 18.00 Uhr, Juristische Fakultät, HS 1010

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Fünf Entwicklungen für eine verbesserte Datennutzung

Vom I/O-Modul über MQTT bis zum Dashboard: Weiterentwickelte IT/OT-
Komponenten rund um die SmartFactoryKL Industrie 4.0-Produktionsanlage

Weiterentwickelte IT/OT*-Elemente machen den Umgang mit den Daten der
Industrie 4.0-Produktionsanlage des SmartFactoryKL-

Partnerkonsortiums
greifbarer. Daten können nun besser visualisiert, integriert,
transportiert und erfasst werden. Zu den Highlights gehören ein Ein-
Ausgabe-Modul (I/O-Modul), die Betriebsdatenpublikation über MQTT, zwei
Dashboards sowie ein webbasierter Produkt-Konfigurator. Die Technologie-
Initiative SmartFactory KL e.V. und das Deutsche Forschungszentrum für
Künstliche Intelligenz (DFKI) stellen diese Weiterentwicklungen gemeinsam
mit den 18 beteiligten Partnerunternehmen auf der Hannover Messe vom 24.
bis 28. April 2017 in Halle 8 am Stand D 20 aus.

Ein neuartiges I/O-Modul mit integrierter Computing Power und IoT-Gateway
Funktion ergänzt seit diesem Jahr die SmartFactoryKL-Produktionsanlage.
Über dieses I/O-Modul können detaillierte Sensor-Daten direkt in die Cloud
übertragen werden, ohne in Konflikt mit der Maschineninfrastruktur zu
treten. Ein Anwendungsbeispiel ist Predictive Maintenance (vorausschauende
Wartung): bindet man zusätzliche Sensorik über das I/O-Modul an eine
Anlage an, können dank der Datenerfassung und -auswertung
Maschinenausfälle frühzeitig erkannt werden.

Eine weitere Entwicklung stellt die Publikation aller Betriebsdaten – also
Prozess- und Maschinendaten – über das Kommunikationsprotokoll MQTT dar.
Das Kommunikationsprotokoll OPC UA ist die Basis, das den Integration Bus
mit den Maschinen der Produktionsanlage verbindet. Diese Daten werden nun
auch über MQTT publiziert, und können für andere Anwendungen zur Verfügung
gestellt werden. Beispiele hierfür sind Anwendungen auf mobilen Endgeräten
wie Smartphones und Tablet-PCs oder Cloud-Anwendungen wie Data Analytics.

Ferner ergänzen zwei Dashboards die Produktionsanlage: das erste
visualisiert die Arbeitsabläufe des flexiblen fahrerlosen Transportsystems
(FTS), das auf einer mobilen Roboterplattform umgesetzt ist. Das Dashboard
zeigt die Informationen, auf deren Basis das MES-System
Transportentscheidungen fällt und dem FTS mitteilt, wohin ein Produkt für
den nächsten Arbeitsschritt transportiert werden soll. Aus den angezeigten
Informationen können ferner KPIs ermittelt werden. Zum Beispiel geben
Daten über den Status der Maschinen sowie über deren Auslastung oder
Fehleranfälligkeit Aufschluss.
Auch das zweite Dashboard visualisiert Arbeitspläne und steigert somit die
Transparenz der Produktionsprozesse für den Anlagenbetreiber. Es stellt
eine Art digitales Auftragsbuch dar, in dem der Anwender seine allgemeine
Auftragslage überwachen kann und zum Beispiel sieht, in welchem
Prozessschritt sich ein Produkt befindet.

Seit neustem verfügt die Industrie 4.0-Produktionsanlage über einen
webbasierten Produkt-Konfigurator, der mit dem ERP-System verbunden ist
und aus den Daten direkt einen Produktionsauftrag anlegt. Dies ermöglicht
dem Endkunden, sein individualisiertes Produkt über eine übersichtliche
Eingabemaske wie in einem Online-Shop zu bestellen und den Status des
Produktionsauftrages zu verfolgen.
„Eine Industrie 4.0-Produktionsanlage kann nur dann wachsen, wenn die IT-
Systeme und -Strukturen mitwachsen. Diese Weiterentwicklungen durch die
IT-Unternehmen innerhalb unseres Partnerkreises sind der Beweis für
unseren ganzheitlichen Ansatz, der Produktion und IT auf Augenhöhe
verbindet“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Detlef Zühlke, Vorstandsvorsitzender
der Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V. und Leiter des
Forschungsbereichs Innovative Fabriksysteme am DFKI.

Die Partnerunternehmen der SmartFactoryKL-Industrie 4.0-Anlage sind:
Belden/Hirschmann, Bosch Rexroth, Cisco, EPLAN Software & Service, Festo,
HARTING, IBM, iTAC, LAPP KABEL, METTLER TOLEDO, MiniTec, PHOENIX CONTACT,
Pilz, proALPHA, TE Connectivity, TÜV SÜD, Weidmüller und Wibu-Systems

*IT/OT steht für „informational technology and operational technology“.
Das US-Analystenhaus Gartner definiert OT als „Hardware und Software, die
durch direkte Überwachung und/oder die Kontrolle physischer Geräte,
Prozesse und Events im Unternehmen Änderungen erkennt oder selbst
vornimmt.“ (http://www.gartner.com/it-glossary/operational-technology-ot/)
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Hasso-Plattner-Institut startet neuen Online-Kurs: Java für Fortgeschrittene

Viele Anwendungen, beispielsweise für das Betriebssystem Android,
basieren auf der Programmiersprache Java – das ist nur einer der Gründe,
warum die plattformunabhängige Sprache an vielen Schulen und Universitäten
gelehrt wird. Am Montag, den 1. Mai, startet das Hasso-Plattner-Institut
(HPI) auf der interaktiven Bildungsplattform openHPI den zweiwöchigen
Workshop „Einführung in eine Java-Programmierumgebung (IDE)“. Eine
Anmeldung zu dem kostenfreien Angebot ist unter folgendem Link möglich:
https://open.hpi.de/courses/javawork2017. Bereits mehr als 40.000 Schüler,
Studenten und Berufstätige haben die Online-Kurse des HPI genutzt, um die
Programmiersprache Java zu erlernen.

„Wir möchten die Teilnehmer befähigen, komplexere eigene Programme
umzusetzen“, so HPI-Wissenschaftler Thomas Staubitz, der den Workshop
gemeinsam mit seinem Kollegen Ralf Teusner leitet. Die beiden Informatiker
haben schon mehrfach Kurse auf der Lernplattform des Hasso-Plattner-
Instituts konzipiert und betreut. „Um effizient mit Java arbeiten zu
können, benötigt man Werkzeuge wie einen Compiler, einen Interpreter und
einen Editor“, erklärt Teusner. Die Dozenten führen die Teilnehmer Schritt
für Schritt in diese Programmierumgebung ein.

Der openHPI-Onlinekurs richtet sich sowohl an Erwachsene als auch an
Jugendliche mit Java-Vorkenntnissen. „Damit wollen wir einen Beitrag zur
notwendigen Verbesserung der digitalen Bildung im deutschsprachigen Raum
leisten“, sagt HPI-Direktor Christoph Meinel. Programmierkenntnisse werden
nach den Worten des Potsdamer Informatikwissenschaftlers immer wichtiger,
um die digitale Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Eine Möglichkeit, die eigenen Java-Kenntnisse noch kurzfristig
aufzubessern, bietet der aktuell auf openHPI laufende Einführungskurs
„Objektorientierte Programmierung in Java“. Die Workshops auf openHPI
werden durch  Programmieraufgaben, Selbsttests, kurze Lehrvideos, den
Austausch im Forum und Lerngruppen zu einem interaktiven Lernerlebnis. Für
die erfolgreiche Teilnahme gibt es einen Leistungsnachweis.

Hintergrund zu openHPI

Das Hasso-Plattner-Institut bietet unter openHPI seit 2012 seine
kostenlosen, für alle frei zugänglichen Online-Kurse zu Themen der
Informationstechnologie an. Derzeit gibt es bereits mehr als 370.000
Einschreibungen von gut 142.000 Nutzerinnen und Nutzern aus etwa 180
Ländern auf openHPI. Mehr als 40.000 Zertifikate konnten bereits für
erfolgreiche Lernende ausgestellt werden. Sämtliche Onlinekurse, die
bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten
wurden, sind auch später noch jederzeit im Archivmodus nutzbar, allerdings
ohne Prüfung und Zertifikat. Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist
dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf
Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl
in deutscher, englischer und chinesischer Sprache angeboten werden. Im
Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei
openHPI einem festen Zeitplan - mit definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-
Videos, Texten, Selbsttests, regelmäßigen Haus- und Prüfungsaufgaben.
Kombiniert sind die Angebote mit einem Forum, in dem sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Teaching Team und anderen Lernenden
austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering (HPI), eine Fakultät
der Universität Potsdam, ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum
für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet das HPI den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-
Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit rund 500
Studierenden genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt
zwölf HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre
Forschung – in seinen elf IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research
School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa
und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen
und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für
alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze.

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Ausstellung: Der „Welsche Gast“ des Thomasin von Zerklaere

Die erste umfassende Verhaltens- und Tugendlehre in deutscher Sprache –
der „Welsche Gast“ von Thomasin von Zerklaere – steht im Mittelpunkt einer
Ausstellung, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg einlädt. Vier
mittelalterliche Handschriften dieses Werks, die zwischen 1250 und 1460/70
entstanden sind, werden zu sehen sein. Das besondere Augenmerk liegt dabei
auf den über die Jahrhunderte hinweg erfolgten Veränderungen durch das
Abmalen der Bilder. Die Eröffnung findet am 24. April 2017 statt. Die
Ausstellung „Die Tücken von knapp 300 Jahren ‚Copy & Paste‘“ wurde in
Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Materiale Textkulturen“ der
Universität Heidelberg erarbeitet.

Pressemitteilung

Heidelberg, 19. April 2017

Ausstellung: Der „Welsche Gast“ des Thomasin von Zerklaere
Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert vier Handschriften der
mittelalterlichen Verhaltens- und Tugendlehre

Die erste umfassende Verhaltens- und Tugendlehre in deutscher Sprache –
der „Welsche Gast“ von Thomasin von Zerklaere – steht im Mittelpunkt einer
Kabinettausstellung, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg einlädt.
Vier mittelalterliche Handschriften dieses Werks, die zwischen 1250 und
1460/70 entstanden sind, werden zu sehen sein. Das besondere Augenmerk
liegt dabei auf den über die Jahrhunderte hinweg erfolgten Veränderungen
durch das Abmalen der Bilder. Die Eröffnung findet am 24. April 2017
statt. Die Ausstellung „Die Tücken von knapp 300 Jahren ‚Copy & Paste‘“,
die in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Materiale
Textkulturen“ der Universität Heidelberg erarbeitet wurde, wird bis zum 3.
September gezeigt.

„Im Mittelalter ist jedes Buch ein Unikat. Auch bei Kopien wird jeder
Buchstabe abgeschrieben und jedes Bild abgemalt. Obwohl die Kopisten dabei
großen Wert auf die Bewahrung des übergreifenden Konzepts legten,
veränderten sich die Bilder. Die Unterschiede sind zurückzuführen auf
technische Fertigkeiten und künstlerische Freiheiten, aber auch auf
Verständnisprobleme der Illustratoren oder die Anpassung an den
Zeitgeschmack“, erläutert der Hamburger Kunsthistoriker Prof. Dr. Peter
Schmidt, der Mitglied des Sonderforschungsbereichs „Materiale
Textkulturen“ ist und gemeinsam mit Lisa Horstmann die Kabinettausstellung
konzipiert hat. Anhand der vier Handschriften des „Welschen Gastes“, die
sich im Besitz der Universitätsbibliothek befinden, wird unter anderem
danach gefragt, ab welchem Grad Bildinhalte missverständlich werden oder
nicht mehr mit zugehörigen Textstellen in Verbindung gebracht werden
können.

Das in mittelhochdeutscher Sprache verfasste Werk wurde 1215/16 von
Thomasin von Zerklaere verfasst, einem Kleriker aus dem norditalienischen
Friaul. Er widmete sein Werk dem deutschsprachigen Adel seiner Zeit. Sich
selbst wie auch sein Werk bezeichnete er dabei als den „welihischen gast“,
als „Fremden aus Italien“. Insgesamt 25 überlieferte Handschriften aus
drei Jahrhunderten zeugen von der großen Verbreitung des illustrierten
Gedichts, das aus rund 15.000 Versen besteht. Inhaltlich geht es zum
Beispiel um das richtige Benehmen am Tisch, die Pflichten eines guten
Herrschers oder auch die Auswirkungen des menschlichen Tuns und Lassens
auf das Leben im Jenseits.

Zur Ausstellungseröffnung lädt die Universitätsbibliothek am Montag, 24.
April 2017, ein. Zur Begrüßung sprechen der Direktor der Bibliothek, Dr.
Veit Probst, und Prof. Dr. Ludger Lieb, der Sprecher des
Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen“ ist. Prof. Schmidt wird
sich in einem Festvortrag mit dem Thema „Autorbild ohne Autor: Die Bilder
der Werkübergabe im ‚Welschen Gast‘ des Thomasin von Zerklaere“
beschäftigen. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu
besichtigen. Die Veranstaltung findet im Handschriftenlesesaal der
Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, statt. Beginn ist um 18.15 Uhr.

Die Kabinettausstellung „Der ‚Welsche Gast‘ des Thomasin von Zerklaere.
Die Tücken von knapp 300 Jahren ‚Copy & Paste‘“ ist (außer an Feiertagen)
in der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, täglich von 10 bis 18 Uhr
geöffnet.

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