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Konzert Theater Bern, Così fan tutte, besucht von Noémie Felber

Così fan tutte Szenenfoto
Così fan tutte Szenenfoto

Besetzung:

Guglielmo: Michal Marhold
Ferrando: Nazariy Sadivskyy
Despina: Orsolya Nyakas
Don Alfonso: Todd Boyce

 

Rezension:

v.l.n.r. Nazariy Sadivskyy als Ferrando, Eleonora Vacchi als Dorabella, Michal Marhold als Guglielmo und Oriane Pons Fiordiligi
v.l.n.r. Nazariy Sadivskyy als Ferrando, Eleonora Vacchi als Dorabella, Michal Marhold als Guglielmo und Oriane Pons Fiordiligi

Das muss wohl eine wilde Nacht gewesen sein! Dieser oder ähnliche Gedanken gehen dem Publikum durch den Kopf, als sich der Vorhang mittig der Ouvertüre von «Così fan tutte» lüftet und eine Bar enthüllt. Vier noch halb betrunkene Gäste lümmeln sich auf dem Boden oder über die Theke, während der Barkeeper versucht, Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Ob da überhaupt noch was zu retten ist, ist eine andere Frage.

Verführen und verfallen

Todd Boyce als Don Alfonso und Eleonora Vacchi als Dorabella
Todd Boyce als Don Alfonso und Eleonora Vacchi als Dorabella

Die Premiere der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (Musik) und Lorenzo da Ponte (Libretto) fand 1790 in Wien statt. Das Konzert Theater Bern hat den somit doch ziemlich alten Stoff entstaubt und in einer modernen Fassung auf die Bühne gebracht. Die dritte Mozart-da-Ponte-Oper erzählt die Geschichte zweier junger Paare kurz vor ihrer Hochzeit. Die Behauptung des Barkeepers Don Alfonso, dass alle Frauen untreu seien, wollen die künftigen Bräutigame nicht gelten lassen und ihn vom Gegenteil überzeugen. Sie lassen sich von ihm überreden, ihre Verlobten auf die Probe zu stellen. Mit einigen beinahe schon magischen Tricks von Don Alfonso und der Mithilfe seiner Verbündeten Despina können die Frauen der Versuchung aber schlussendlich nicht widerstehen: Die beiden Schwestern finden sich in einer Liebelei mit dem Freund der jeweils anderen wieder.

Spiel mit der Realität

Orsolya Nyakas als Despina, Chor Konzer Theater Bern
Orsolya Nyakas als Despina, Chor Konzer Theater Bern

Eine Opera buffa aus dieser Zeit für das heutige Publikum witzig zu inszenieren ist schwierig. Unter der Regie von Maximilian von Mayenburg ist dies aber vollkommen gelungen. Mit kleinen Spielereien wie einer verwirrenden Türklingel oder einer defekten Jukebox bekommen die Zuschauenden einen Sinn für den komischen Gehalt des Stückes. Christoph Schubigers eindrückliche Bühnenbilder entführen in ein fast surreales Universum und lassen die Zuschauer Hals über Kopf in die Geschichte eintauchen. Auch die Kostüme durch Marysol del Castillo hauchen Leben in die Inszenierung ein und reichen von klassisch modern bis zu skurril. Durch den Einsatz realitätsverändernden Brillen wird der klassische Verkleidungstrick, um jemanden zu täuschen, komplett auf den Kopf gestellt. Allgemein punktet die Inszenierung mit zahlreichen liebevollen Details, die das Publikum packen. Alles in allem also eine sehr ausgeklügelte und erfrischende Produktion.

Schauspielerische Glanzleistung

Vorne Orsolya Nyakas als Despina. Hinten Oriane Pons als Fiordiligi und Eleonora Vacchi als Dorabella
Vorne Orsolya Nyakas als Despina. Hinten Oriane Pons als Fiordiligi und Eleonora Vacchi als Dorabella

Die Intentionen des kreativen Teams werden durch die Darstellenden sehr glaubhaft umgesetzt. Nicht nur schauspielerisch überzeugen die sechs Hauptrollen auf voller Linie, auch gesanglich zeigen sie Höchstleistungen. Der Chor unter der Leitung von Zsolt Czetner liefert eine gute Performance. Er wird zwar nur sparsam eingesetzt, dafür aber an den richtigen Stellen mit überzeugender Leistung. Auch das Orchester unter Kevin John Edusei brilliert ab dem ersten Takt der Ouvertüre und untermalt die Aufführung sehr stilvoll. Bei einer so wundervollen Performance gibt es nur noch eines zu tun: zurücklehnen und geniessen. So machen es ja schliesslich alle.

Szenenfotos von Tanja Dorendorf

fotogalerien.wordpress.com/2018/11/14/konzert-theater-bern-cosi-fan-tutte-besucht-von-noemie-felber/

Text: www.noemiefelber.ch

Fotos:  Tanja Dorendorf https://www.konzerttheaterbern.ch/

http://www.ttfoto.ch/T+T_Fotografie/Startseite.html

Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch  www.gabrielabucher.ch

leonardwuest.ch  Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

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Ilmenauer Student für Arbeit zur Wirtschaftlichkeit von Geothermieanlagen ausgezeichnet

V.l.n.r.: die stellvertretende VWI-Präsidentin Dr.-Ing. Frauke Weichhardt und Preisträger Philipp Johannes Horn  © Marie Theres Feldhoff
V.l.n.r.: die stellvertretende VWI-Präsidentin Dr.-Ing. Frauke Weichhardt und Preisträger Philipp Johannes Horn © Marie Theres Feldhoff

Philipp Johannes Horn, Absolvent des Bachelorstudiengangs
Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Ilmenau, ist vom Verband Deutscher
Wirtschaftsingenieure (VWI) e.V. mit dem Graduation Award 2018
ausgezeichnet worden. Der VWI ehrt mit dieser Auszeichnung jährlich eine
Bachelor- und eine Master-Arbeit von Studenten des
Wirtschaftsingenieurwesens, die sich mit innovativen und zukunftsweisenden
Themen befassen, einen starken interdisziplinären Ansatz verfolgen und
sich durch eine hohe wissenschaftliche Qualität hervorheben.

Philipp Johannes Horn fertigte seine Arbeit mit dem Thema "Die Analyse der
Wirtschaftlichkeit von privaten Geothermieanlagen" an der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften und Medien im Fachgebiet
Finanzwirtschaft/Investition von Prof. Ralf Trost an. Basierend auf dem
aktuellen Stand der Technik sowie den wirtschaftlichen und rechtlichen
Rahmenbedingungen untersuchte er mittels einer dynamischen
Investitionsrechnung, ob private Bauherren Geothermie, also die Nutzung
von Erdwärme als regenerativer Energieform, als umweltschonende
Alternative zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen und Kernenergie
wirtschaftlich einsetzen können. Im untersuchten Fall "oberflächennahe
Geothermieanlage für ein neu zu bauendes Einfamilienhaus mit
durchschnittlicher Wohnfläche“ kommt er zu dem Schluss, dass die
Geothermieanlage auch aus rein wirtschaftlicher Sicht eine lohnenswerte
Investition darstellt. Die anhand dieses Szenarios entwickelte Systematik
lässt sich jedoch analog auch auf andere Szenarien übertragen. "Diese
Übertragbarkeit stellt den größten Nutzen der Arbeit dar", sagt Dr.
Alexander Fox, Akademischer Rat am Fachgebiet, der die Erstellung der
Arbeit wissenschaftlich betreut hat. "Wir haben viele starke Arbeiten
gerade auf dem Gebiet von Wirtschaftlichkeitsanalysen. Die Arbeit von
Herrn Horn ragt aber hierbei nochmals eindrucksvoll heraus."

Für Philipp Johannes Horn war die Interdisziplinarität von Anfang an der
Beweggrund, das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Ilmenau
aufzunehmen: "Vor meinem Studium habe ich in einem kleinen Mechatronik-
Betrieb gearbeitet und dabei die Erfahrung gemacht, dass die Ingenieure
genauso die Wirtschaftler brauchen wie umgekehrt. Das war und ist die
existenzielle Grundlage des Betriebes." So sieht es auch
Fachbereichsleiter Prof. Trost: „Wir haben hier in Ilmenau mit unseren
anspruchsvollen, aber zukunftsfesten Kombinationsstudiengängen des
Wirtschaftsingenieurwesens, der Wirtschaftsinformatik und der
Medienwirtschaft alle Möglichkeiten, unseren Absolventen eine stabile
Brücke in das moderne Berufsleben zu bauen.“ Besonders freut ihn, dass
Philipp Johannes Horn sein derzeitiges Masterstudium ebenfalls an der TU
Ilmenau absolviert: „Wir wollen unsere leistungsstarken Absolventen, die
an das Bachelor- noch ein Masterstudium anschließen, sehr gerne selbst
weiter ausbilden.“

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Bürgernähe mit digitaler Verwaltung

Nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrages: Prof. Dr. Michael Herczeg, Präsidentin Gabriele Gillessen-Kaesbach und Vorstandsvorsitzender Rolf Sahre (v.l.n.r.)  Elena Vogt / Universität zu Lübeck
Nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrages: Prof. Dr. Michael Herczeg, Präsidentin Gabriele Gillessen-Kaesbach und Vorstandsvorsitzender Rolf Sahre (v.l.n.r.) Elena Vogt / Universität zu Lübeck

Universität zu Lübeck und MACH AG kooperieren im Zukunftsfeld E-Government
- Zeitgleich mit der Vertragsunterzeichnung wurde das Vorhaben auf der
Smart Country Convention in Berlin vorgestellt

Die Universität zu Lübeck und die MACH AG haben eine Kooperation für die
Digitale Öffentliche Verwaltung geschlossen. Gemeinsam bauen sie ein
Forschungs- und Entwicklungslabor Joint Innovation Lab im
Hochschulstadtteil Lübeck auf. Vertreter der Universität und der MACH AG
unterschrieben den Kooperationsvertrag am 21. November in der Universität.

Den Vertrag unterzeichneten seitens der Universität deren Präsidentin,
Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, und der Direktor des Instituts für
Multimediale und Interaktive Systeme, Prof. Dr. Michael Herczeg, und
seitens der MACH AG deren Vorstandsvorsitzender, Rolf Sahre, sowie der
Leiter des Innovation Lab, Jan Hedtfeld.

„Es ist äußerst erfreulich, dass wir die enge Kooperation, die wir bereits
jetzt mit der Universität pflegen, nun auch in Form des
Kooperationsvertrages feierlich bekräftigen“, sagte Vorstandsvorsitzender
Sahre anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Wir schaffen hier gemeinsam
am Standort Lübeck in den kommenden Jahren die Grundlage für ein
einzigartiges Ökosystem für Digitale Öffentliche Verwaltung, welches über
die Landesgrenzen hinaus Strahlkraft haben wird. Mit der Professur für
E-Government und Open Data sowie dem Joint Innovation Lab haben wir
gemeinsam die Möglichkeit, neue Impulse für die Weiterentwicklung
innovativer Lösungen für die öffentliche Verwaltung zu setzen. Für uns als
mittelständisches Unternehmen bietet die Zusammenarbeit mit der
Universität zu Lübeck großes Potential.“

Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus

„Durch die enge Kooperation der Universität mit dem Unternehmen MACH AG im
Rahmen des Joint Innovation Lab eröffnet sich für Wissenschaftler,
Studierende und Verwaltungsfachleute die Möglichkeit, an der
Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen direkt und aktiv
mitzuwirken“, sagte Prof. Herczeg. „Die Universität bringt hierbei ihre
Kompetenz in der Entwicklung nutzerzentrierter IT-Systeme ein, die gerade
im Bereich der bürgergerechten Digitalisierung auf Grundlage der aktuellen
Gesetzgebung, zum Beispiel dem Onlinezugangsgesetz, erforderlich ist.”

Zeitgleich mit der Vertragsunterzeichnung stellten Prof. Dr. Stefan
Fischer, der Vizepräsident der Universität zu Lübeck für Transfer und
Digitalisierung, und Christian Rupp, der ab 1. Januar Chief Innovation
Officer bei der MACH AG ist, das Kooperationsvorhaben vor mehreren hundert
Zuhörern auf der Smart Country Convention in Berlin einem breiten
Fachpublikum vor.

Die MACH AG und die Universität zu Lübeck schließen die strategische
Partnerschaft mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein. Im Rahmen
der Digitalen Agenda des Landes soll im Zeitraum von fünf Jahren eine
Grundlage für eine Kompetenzplattform „Digitale Öffentliche Verwaltung“
entwickelt werden.

In dem für die Kooperation gemeinschaftlich geschaffenen „Joint eGov und
Open Data Innovation Lab“ (kurz „Joint Innovation Lab“ oder „JIL“) im
Hochschulstadtteil Lübeck werden zukunftsweisende Lösungen für eine
bürgernahe und digitale Verwaltung erforscht und entwickelt werden. Es
wird am 19. Dezember durch Ministerpräsident Daniel Günther feierlich
eröffnet.

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Keine Angst mehr vor der Mittelalterforschung

Nach einer ausgiebigen Testphase wurde die „Mittelalter-App für Braunschweig (MAppBS)“ im Sommersemester 2018 zum ersten Mal eingesetzt.  János Krüger/TU Braunschweig
Nach einer ausgiebigen Testphase wurde die „Mittelalter-App für Braunschweig (MAppBS)“ im Sommersemester 2018 zum ersten Mal eingesetzt. János Krüger/TU Braunschweig

Für viele angehende Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer ist die
Germanistische Mediävistik eine Hürde auf dem Lehrplan. Das Fach wird als
sperrig und wenig anwendungsnah wahrgenommen. Um das zu ändern, haben zwei
Lehrende der Technischen Universität  Braunschweig etwas unternommen. Für
Ihre Idee erhalten sie den Wissenschaftspreis Niedersachsen  in der
Kategorie Lehre.

Am 21. November 2018 erhielten Prof. Regina Toepfer und Dr. Wiebke
Ohlendorf vom Institut für Germansitik der TU Braunschweig den mit 25.000
Euro dotierten Wissenschaftspreis Niedersachsen in der Kategorie Lehre.
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) würdigt
damit die Entwicklung und den Einsatz eines innovativen Lehr- und
Lerntools in Form einer App in der mittelalterlichen Sprachwissenschaft.
„In der Lehre verknüpft die Mittelalter-App geisteswissenschaftliche
Inhalte mit technischen Aspekten. Sie nutzt das Potential digitaler
Medien, um die mittelalterliche Stadt wie ein germanistisches Lehrbuch zu
lesen“, heißt es in einer Einschätzung des Wissenschaftsministeriums.

Am Beispiel der Stadt Braunschweig begeben sich die Studierenden mit Hilfe
der App auf eine Art Schnitzeljagd: "Ziel der App ist,
mittelaltelalterliche Spuren in Braunschweig zu entdecken und dadurch
sprach-, literatur- und kulturgeschichtliche Kompetenzen zu schulen. Indem
wir Lehrbuchwissen und Lebenswelt aufeinander beziehen, wollen wir
Begeisterung für die germanistische Mediävistik wecken", sagt Professorin
Toepfer.

Entwickelt und erprobt wurde die App in zwei interdisziplinären Seminaren
unter Leitung der beiden Wissenschaftlerinnen. Der Preis bedeutet ihnen
und ihrem Fach viel: „Die Verleihung zeigt, dass erstens gute und
innovative Lehre zählt und zweitens digitale Bildung historischen
Geisteswissenschaften neue Chancen bietet“, so Dr. Ohlendorf. Mittelalter-
Germanistik dürfe an einer Technischen Universität nicht fehlen und leiste
einen wichtigen Beitrag bei der Gestaltung der Stadt der Zukunft, so
Professorin Toepfer.

In der Kategorie Lehre wurden Lehrkonzepte gesucht, die motivierend,
praxisnah und forschungsorientiert einsetzbar sind. Das
Wissenschaftsministerium verleiht den Preis in den Kategorien Forschung,
Lehre und Studium.

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