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Narkosen bei Kindern: Anlass zur Sorge?

„herzblatt“, die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung für ein Leben mit
angeborenem Herzfehler, widmet sich in der aktuellen Ausgabe dem
Schwerpunktthema Kinderanästhesie

„Apricot“ heißt eine große europäische Studie, die den Gefahren von
Narkosen im Kindesalter auf den Grund gegangen ist. Das Ergebnis der
unlängst veröffentlichten Untersuchung war eine Überraschung: Während
frühere Erhebungen wenig Anlass zur Sorge gaben, ermittelte die Apricot-
Studie, dass Vollnarkosen im Kindesalter höhere Risiken bergen, als
bisherige Berichte glauben ließen. Immerhin entwickelten rund fünf Prozent
der in die Studie einbezogenen kleinen Patienten ernste Komplikationen.
Die größte Gefährdung für narkosebedingte Zwischenfälle bestand bei
Kindern unter drei Jahren und bei Mädchen und Jungen mit einem schlechten
gesundheitlichen Allgemeinzustand.
Eine der Autorinnen der internationalen Studie ist Dr. Karin Becke,
Fachärztin für Anästhesiologie und Sprecherin des Wissenschaftlichen
Arbeitskreises Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin. Wir haben bei ihr und Dr. Ehrenfried
Schindler, Präsident der Europäischen Gesellschaft für Kinderanästhesie,
nachgefragt, wie die Apricot-Studie in das Gesamtbild der bislang zu
Narkoserisiken erfolgten Untersuchungen einzuordnen ist und die Ergebnisse
zu bewerten sind. Unseren ausführlichen Bericht lesen Sie in der neuesten
Ausgabe von „herzblatt“. Vorweggenommen sei das womöglich wichtigste
Ergebnis von „Apricot“: Von großer Bedeutung ist die Expertise des
Narkosearztes – je größer die Erfahrung, zeigte die Studie, desto seltener
rief die Kindernarkose schwere Nebenwirkungen hervor.

30 Jahre Schirmherrschaft: Barbara Genscher
Ein besonderes Jubiläum kann die Deutsche Herzstiftung im Dezember 2017
begehen: Seit 30 Jahren ist Barbara Genscher Schirmherrin und arbeitet
engagiert und kompetent für das Wohl herzkranker Menschen. In ihrer Zeit
als Botschafterin wuchs die Zahl der Mitglieder von wenigen Tausend auf
nunmehr nahezu 100.000. Mit besonderer Hingabe widmet sich die
Schirmherrin der Kinderherzstiftung, etwa mit dem „Barbara Genscher-Fonds
für herzkranke Kinder und Jugendliche“. Der Fonds wurde kürzlich von der
Familie Genscher eingerichtet, damit auch in schwierigen Fällen Familien
mit herzkranken Kindern geholfen werden kann, die Angebote der
Kinderherzstiftung anzunehmen. Beispiele sind die Teilnahme an den
ärztlich begleiteten Freizeiten für herzkranke Kinder oder die
Möglichkeit, Eltern einen Aufenthalt in der Nähe der Klinik ihres
herzkranken Kindes zu finanzieren. Die aktuelle Ausgabe von „herzblatt“
würdigt die Arbeit der langjährigen Repräsentantin der Deutschen
Herzstiftung in einem Porträt.

Eine Reise in die Vergangenheit und ein Spaziergang im Park
Vor 50 Jahren gelang Christiaan Barnard die weltweit erste
Herztransplantation. Im Groote Schuur Hospital in Kapstadt erinnert heute
ein Museum an die Pioniertat des südafrikanischen Chirurgen. Der Bericht
unserer Autorin lässt die Leser von „herzblatt“ an einer Führung am
Originalschauplatz teilnehmen und vermittelt ein eindrückliches Bild von
den damaligen Geschehnissen. Das Museum bietet mehr als eine authentische
Reise in die Vergangenheit. Mit seinen vielen persönlichen Briefen,
Gedichten, Operationsberichten, Kinderzeichnungen und Fotografien ist es
auch ein Ort des Gedenkens und der Anteilnahme.
Im symbolträchtigen Mauerpark in Berlin trafen wir uns mit Lena Klenke und
Emilio Sakraya, den beiden Hauptdarstellern des Films „Rock My Heart“, der
gerade in den Kinos läuft und die Geschichte einer herzkranken
Jugendlichen erzählt. Wir wollten von den Schauspielern wissen, wie es zu
dem Film gekommen ist und wie man sich auf so eine wichtige Rolle
vorbereitet.

„Hand aufs Herz“ – Geschichten aus der Kinderherzmedizin
Den Patientinnen und Patienten der Kinderherzchirurgie und ihren Familien
ist das Buch „Hand aufs Herz“ gewidmet. Darin schildert Tsvetomir
Loukanov, Professor und Chefarzt der Kinderherzchirurgie am
Universitätsklinikum Heidelberg, Geschichten aus seinem beruflichen
Alltag. Die Erzählungen beruhen auf wahren Begebenheiten und zeugen von
Überlebenswillen und Verzweiflung, von Hoffnung und Trauer, von Erfolg und
Misserfolg. Die Helden des Buches heißen Elena, Birgit und Vladimir – in
Wahrheit heißen sie anders. Sie stehen exemplarisch für viele Patienten
und deren Schicksale. Das vor Kurzem erschienene Buch zeigt die großen
Erfolge der Kinderherzchirurgie, spart aber auch schwierige Themen wie
ärztliche Fehler und Sterben nicht aus. Vor allem will es aufzeigen, dass
Hochleistungsmedizin und Mitmenschlichkeit keine Gegensätze sind: Sie
brauchen sich gegenseitig – und machen Geschichten wie die von Elena,
Birgit und Vladmir erst möglich.
Im persönlichen Gespräch mit „herzblatt“ schildert Tsvetomir Loukanov, was
ihn dazu bewogen hat, das Buch zu schreiben und welche Ziele er damit
verfolgt. „Wenn betroffene Eltern in unserem Buch lesen, wie es anderen
Familien ergangen ist und wie sich die Probleme lösen ließen“, fasst
Loukanov zusammen, „kann es für sie eine Beruhigung in schwerer Zeit
sein.“

Magazin „herzblatt“ abonnieren:
Das Magazin „herzblatt“ erscheint viermal im Jahr. Es wendet sich an
Eltern, deren Kind mit einem Herzfehler zur Welt kam, an die
heranwachsenden Kinder und an junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern
(EMAH).
Mitglieder erhalten das Magazin der Kinderherzstiftung regelmäßig und
kostenfrei. Sie können das Heft abonnieren bei:

Deutsche Herzstiftung e. V.
Bockenheimer Landstraße 94-96
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 069 955128-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Hilfe bei Depressionen und anderen psychischen Störungen für ältere Menschen Psychologische Ambulanz der Universität Jena bietet älteren Hilfesuchenden rasch Therapieplätze

Die Psychologin Franka Möllmann-Hofmann bei einer Psychotherapiesitzung an der Uni Jena mit einem älteren Hilfesuchenden.  (Foto: Anne Günther/FSU)
Die Psychologin Franka Möllmann-Hofmann bei einer Psychotherapiesitzung an der Uni Jena mit einem älteren Hilfesuchenden. (Foto: Anne Günther/FSU)

Gerade in der dunklen Jahreszeit – aber nicht nur – werden die Gedanken
bei manchen Menschen schwermütig. Dabei treffen Depressionen und
psychische Störungen auch ältere Menschen. Gerade für die über 60-Jährigen
gibt es ein besonderes Angebot am Institut für Psychologie der Friedrich-
Schiller-Universität Jena: In der Ambulanz des Instituts gibt es
Therapieplätze – momentan ohne große Wartezeit.

„In der dunklen Jahreszeit erhöht sich die Nachfrage nach
Psychotherapieplätzen unserer Erfahrung nach deutlich“, berichtet Prof.
Dr. Gabriele Wilz von der Universität Jena. „Insbesondere ältere Menschen
haben aber Schwierigkeiten, einen Therapieplatz zu finden oder scheuen
sich davor, bei psychischen Problemen Hilfe zu suchen“, weiß die Leiterin
der Ambulanzen des Instituts für Psychologie.

Die Krankenkassen zahlen die Therapien

Aber es gibt – zumindest für Betroffene aus Jena und Umgebung –
Hilfsangebote, die speziell für die ältere Generation zur Verfügung
stehen. Die Ambulanz für Forschung und Lehre der Jenaer Psychologie
behandelt schwerpunktmäßig Menschen ab 60 Jahren und kann derzeit
Therapieplätze ohne längere Wartezeit anbieten. Das Behandlungsangebot
umfasst das gesamte Spektrum von psychischen Störungen und reicht von
Depressionen, Ängsten und Schmerzstörungen über Schlafstörungen,
Posttraumatische Belastungsstörungen und sexuelle Funktionsstörungen bis
hin zu beginnender Demenz und Unterstützung von pflegenden Angehörigen.
„Da bei uns viele Therapeuten arbeiten, können wir im Moment für diese
Altersgruppe nahezu ohne Wartezeit Therapieplätze vergeben“, sagt die
Geschäftsführerin der Ambulanz Dr. Anne Katrin Risch. Die Kosten für die
Therapien werden von den Krankenkassen übernommen.

In einem Erstgespräch wird zunächst geprüft, ob eine behandlungsbedürftige
psychische Störung vorliegt oder ein Beratungsangebot ausreichend ist.
Liegt eine behandlungsbedürftige psychische Störung vor, wird nach einer
kurzen diagnostischen Phase mit der Psychotherapie begonnen. Diese findet
in der Regel einmal wöchentlich als Einzelsitzung statt und dauert 50
Minuten. Bei Bedarf wird auch Psychotherapie in der Gruppe angeboten.

Die Anmeldung zu einem Erstgespräch ist unter der Telefonnummer
03641/945954 zu folgenden Sprechzeiten möglich: dienstags 13.30-15.00 Uhr,
mittwochs 8.00-9.00 Uhr und donnerstags 15.00-16.00 Uhr. Wer außerhalb
dieser Zeiten anruft, kann auf den Anrufbeantworter sprechen und wird
zeitnah zurückgerufen.

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Klinikeinweisung wegen Herzschwäche: Welche Warnsignale müssen Betroffene kennen? Entgleisung des Herzens kündigt sich bei Patienten mit Herzschwäche meist an/ Grippeimpfung im Herbst wichtig

Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 440.000 Patienten mit
Herzschwäche in eine Klinik eingewiesen, weil bei ihnen ihr Herz entgleist
ist. Damit zählt die Herzschwäche zu den häufigsten Anlässen für einen
Krankenhausaufenthalt. „Ganz konkrete Warnsignale zeigen das Entgleisen
des Herzens an. Für diese müssen Betroffene wachsam sein, insbesondere für
Wassereinlagerungen im Körper, an den Knöcheln, den Unterschenkeln oder im
Bauchraum. Diese sogenannten Ödeme sind leicht zu erkennen, wenn man sich
täglich wiegt. Überschreitet die Gewichtszunahme zwei Kilo in drei Tagen,
sollte man umgehend den Arzt oder eine Klinik aufsuchen“, rät der
Herzspezialist Prof. Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Herzstiftung, in dem Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“, den
man kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie (oder Tel.
069 955128400, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) anfordern kann. Auch
bei zunehmender Kurzatmigkeit, wiederholtem Aufwachen wegen Atemnot,
Bedarf an immer mehr Kissen um schlafen zu können, sollte man Arzt oder
Klinik aufsuchen.

Was löst eine Verschlechterung der Herzschwäche aus?
Faktoren, die eine chronische Herzschwäche zum Entgleisen bringen können,
sind z. B. Therapiefehler: Patienten vergessen, ihre verordneten
Medikamente einzunehmen, setzen sie ab oder verringern die Dosis. Oder es
werden Medikamente eingenommen, die den Herzmuskel zusätzlich belasten.
Weil Patienten mit einer Herzschwäche nicht selten eine Vorschädigung des
Herzens durch Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit (KHK)
aufweisen, kann es bei diesen Patienten zu einer akuten Herzschwäche
(Video: www.herzstiftung.de/video-akute-herzschwaeche-notfall) infolge
einer krisenhaften Blutdruckerhöhung kommen (Infos: www.herzstiftung.de
/blutdruck-anstieg). „Diese Bluthochdruckkrise muss in der Regel sofort im
Krankenhaus behandelt werden, weil die akute Herzschwäche fast immer
dramatisch verläuft: akute Blutstauung im Lungenkreislauf mit schwerer
Atemnot und Todesangst“, so Prof. Meinertz. Die ärztlich überwachte
Blutdrucksenkung in der Klinik führt dann zur raschen Besserung.

Vorsicht vor Lungenentzündung bei Herzschwäche / Grippeimpfung wichtig
Auch bei Lungenentzündungen (Pneumonien/Bronchopneumonien), die gehäuft
bei Patienten mit Herzschwäche auftreten, sollten Betroffene umgehend den
Arzt aufsuchen. „Die Kombination aus Lungenentzündung und Herzschwäche ist
gefährlich, weil das schon geschwächte Herz häufig noch mehr gefordert
wird als der geschwächte Herzmuskel leisten kann.“ Nur eine konsequente
Antibiotikatherapie im Krankenhaus (durchgeführt über die Venen) gleich zu
Beginn der Infektion kann einen gefährlichen Verlauf verhindern. Wichtig:
Um sich vor einem gefährlichen Verlauf der Herzkrankheit zu schützen,
empfiehlt die Herzstiftung Patienten mit Herzschwäche, sich jedes Jahr im
Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. „Eine Grippeimpfung schützt vor
Krankenhausaufenthalten und verbessert die Lebenserwartung. Auch eine
Pneumokokkenimpfung kann bei Patienten mit Herzschwäche in Erwägung
gezogen werden“, bestätigt der Kardiologe.
Weitere Faktoren für eine Verschlechterung der Herzschwäche und
Entgleisung des Herzens, auf die Patienten mit chronischer Herzschwäche
achten sollten, sind Herzrhythmusstörungen und Lungenembolie infolge von
Thrombosen. Aber auch Ernährungsfehler, meist durch übermäßige Zufuhr von
Salz oder durch eine zu große Flüssigkeitsaufnahme (mehr als 2 Liter pro
Tag), können eine Herzschwäche verstärken.

Herztagebuch: Ein Klinikaufenthalt ist vermeidbar, indem Betroffene selbst
täglich den Verlauf ihrer Erkrankung und Beschwerden auf Basis von Werten
wie Körpergewicht, Blutdruck, Puls und Medikamenteneinnahme in einem
Herztagebuch dokumentieren und mit ihrem Arzt besprechen. Das kostenfreie
Herztagebuch kann angefordert werden unter
www.herzstiftung.de/Herztagebuch.html oder per Tel. 069 955128400.

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Jenaer Geburtsmediziner wollen Risikoschwangeren mit PETN helfen

PD Dr. Tanja Groten leitet in der Geburtsmedizin der Uniklinik Jena eine klinische Studie zur Vorbeugung einer Mangelversorgung des Ungeborenen, an der noch Risikoschwangere teilnehmen können.  Foto: Anna Schroll/ UKJ
PD Dr. Tanja Groten leitet in der Geburtsmedizin der Uniklinik Jena eine klinische Studie zur Vorbeugung einer Mangelversorgung des Ungeborenen, an der noch Risikoschwangere teilnehmen können. Foto: Anna Schroll/ UKJ

Jenaer Uniklinikum führt eine Studie zur Vorbeugung einer Mangelversorgung
der Babys von Risikoschwangeren durch / DFG fördert klinische Studie/
Rekrutierung in 14 Studienzentren hat begonnen

An der Klinik für Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Jena können
Schwangere, bei denen nach einem auffälligen Befund bei der
Doppleruntersuchung in der Schwangerschaftsmitte ein erhöhtes Risiko für
eine Unterversorgung des Babys besteht, jetzt an einer klinischen Studie
teilnehmen. Die Studie soll helfen, dieses Risiko zu vermindern. Mit der
randomisierten, placebo-kontrollierten Studie an insgesamt 14
Studienzentren in ganz Deutschland wollen die Jenaer Unimediziner den
positiven Effekt des Wirkstoffs Pentaerythrityltetranitrat (PETN) zur
Vorbeugung einer Mangelversorgung nachweisen. Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft fördert das auf insgesamt drei Jahre angelegte
Projekt.

Bei der feindiagnostischen Ultraschall-Untersuchung etwa in der 20.
Schwangerschaftswoche überprüft der Frauenarzt, ob sich das Kind
zeitgerecht entwickelt und ausreichend vom mütterlichen Körper versorgt
wird. Dazu wird auch in einer Doppleruntersuchung die Durchblutung von
Gebärmutter und Plazenta gemessen. Bei etwa 5% der Schwangeren ist der
Befund auffällig, was ein erhöhtes Risiko für verzögertes Wachstum des
Babys bedeutet.

„Es ist noch nicht vollständig verstanden, warum sich manchmal die Gefäße
der Plazenta nicht richtig ausbilden und es zu einer solchen Unterfunktion
kommt“, so die Frauenärztin PD Dr. Tanja Groten. „Doch schlimmer ist, dass
es keine etablierte Therapie für eine Verbesserung der Versorgung des
Babys gibt.“ Um dies zu ändern initiierte die Oberärztin in der
Geburtshilfe des Uniklinikums Jena die aufwändige klinische PETN-Studie.
Der seit Jahrzehnten bei Herzbeschwerden und Bluthochdruck eingesetzte
Wirkstoff PETN wird im Körper zu dem körpereigenen Botenstoff
Stickstoffmonoxid abgebaut, der die Gefäße erweitert und somit die
Durchblutung verbessert. Zudem verfügt PETN über eine Gefäßschützende
Wirkung.

In einer Vorstudie mit über 100 Teilnehmerinnen konnten die Jenaer
Geburtsmediziner zeigen, dass sich PETN positiv auf die
Versorgungssituation des Ungeborenen auswirkt. Tanja Groten: „In der mit
dem Wirkstoff behandelten Patientinnengruppe fielen die
Wachstumsverzögerung des Babys und Schwangerschaftskomplikationen weitaus
geringer aus als in der Vergleichsgruppe.“ In Laborexperimenten konnten
die Wissenschaftler der Unifrauenklinik in Jena nachweisen, dass die
Einnahme des Wirkstoffs in der Schwangerschaft sicher ist: Das Medikament
kann nicht von der Plazenta zum Kind übergehen.

Insgesamt 300 Patientinnen wollen die Wissenschaftler am Jenaer
Uniklinikum und weiteren 13 großen Kliniken in den kommenden 18 Monaten in
die Studie aufnehmen. Untersuchungen der Studienpatientinnen finden im
Rhythmus der normalen Schwangerenbetreuung statt, als zentrale Daten
werden der Gesundheitszustand von Mutter und Kind bis zur und auch nach
der Geburt erfasst. „Wenn sich die Wirksamkeit von PETN in dieser großen,
qualitativ hochwertigen Studie bestätigt, dann stünde uns erstmals ein
Medikament zur Vorbeugung von drohender Mangelversorgung Ungeborener zur
Verfügung“, so Studienleiterin Tanja Groten. „Darauf warten Frauenärzte
schon lange.“

Frauen, die an der Studie teilnehmen möchten, und Frauenärzte mit
Patientinnen, die für eine Teilnahme in Frage kämen, können sich unter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an das Studienteam wenden. Weitere Informationen
finden sich auf der Studienhomepage https://www.uniklinikum-
jena.de/geburtsmedizin/Forschung+_+Wissenschaft/PETN_Studie.html.

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