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Umfrage: Jeder achte Deutsche findet den Winter super

Auch die dunkle Jahreszeit hat ihre Schokoladenseiten. Wir stecken mitten drin im Winterhalbjahr mit seiner oft kalten, nassen Witterung, dem erhöhten Erkältungsrisiko und den langen, dunklen Tagen. Doch trotz dieser Widrigkeiten mögen immerhin 13 Prozent der Bürger den oft rauen Winter lieber als den Sommer. Das ergab eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Aber auch die Mehrheit der Bürger, die das Sommerhalbjahr bevorzugt (76 Prozent), kann der dunklen Jahreszeit einige Schokoladenseiten abgewinnen. So schätzen vier von fünf aller Befragten in den Wintermonaten die gemütliche Atmosphäre daheim oder bei Freunden mit Kerzenlicht, Tee und knisterndem Kaminfeuer. Fast ebenso viele genießen es, an Wintertagen die kalte, klare Luft beispielsweise bei Spaziergängen durch verschneite Wälder einzuatmen. Und jeder vierte Bürger meint, in den Wintermonaten besser zu schlafen, was vor allem auf Männer zutrifft.

Nutzen Sie einige Wochen im Winter bewusst, um zu entschleunigen. Wer sich antriebslos fühlt, sollte das ruhig mal zulassen und es sich auf dem Sofa mit einem spannenden Buch und einer Tasse heißer Schokolade gut gehen lassen. Auch ein heißes Wannenbad wirkt herrlich entspannend, ebenso der regelmäßige Besuch eines Fitnessstudios oder Saunagänge. Das Erlernen einer Entspannungsmethode wie Autogenes Training oder Tai-Chi ist eine weitere Möglichkeit, sich gegen Stress zu wappnen und so physischen oder psychischen Erkrankungen wie einem Herzinfarkt oder Burn-out vorzubeugen. Lassen Sie im Winter öfter mal alle Fünfe gerade sein. Denn ob Alt oder Jung, Groß oder Klein: Der Körper und auch die Psyche benötigen Ruhe- und Entspannungsinseln, um Kraft für das nächste Frühjahr zu tanken.

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hatte vom 21. bis 24. November 2017 im Auftrag der KKH 1.001 Personen zwischen 18 und 70 Jahren bundesweit repräsentativ befragt.

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Eisenmangel bei Herzschwäche: Auslöser für Krankenhauseinweisungen

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, Kardiologe.  Foto: Angela Pfeiffer
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, Kardiologe. Foto: Angela Pfeiffer

Herzstiftung fordert routinemäßige Überprüfung des Eisenstoffwechsels bei
allen Patienten mit Herzschwäche / Eisenmangel gibt es auch ohne Blutarmut
Bislang ist es unüblich, bei Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
die Laborwerte des Eisenstoffwechsels zu überprüfen, obwohl bei 35 bis 60
Prozent der Betroffenen Eisenmangel als Begleiterkrankung auftritt. Ein
Eisenmangel führt u. a. zu Müdigkeit, Leistungsabfall und
Konzentrationsschwäche und beeinträchtigt die Lebensqualität. Der
Organismus der oftmals von weiteren Herz-Kreislauf-Leiden wie
Bluthochdruck und Rhythmusstörungen zusätzlich belasteten Patienten wird
allgemein anfälliger für Krankheiten.
„In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels
sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der
Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert deshalb Prof. Dr. med. Thomas
Meinertz, Vorstandsvorsitzender der  Deutschen Herzstiftung. Ob auch das
Fortschreiten der Herzschwäche und der vorzeitige Herztod durch
Eisenmangel mitbedingt sind, ist bis heute ungeklärt. „Die experimentellen
Ergebnisse sprechen jedoch dafür“, unterstreicht der Kardiologe aus
Hamburg. Eisenmangel gibt es bei Herzschwäche auch ohne jede Blutarmut,
deshalb sollte Blutarmut nicht als einziger Anlass für eine Überprüfung
des Eisenstoffwechsels gelten. Darauf weist der Experten-Ratgeber „Das
schwache Herz“ (160 S.) der Herzstiftung hin, der kostenfrei unter
www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie oder per Tel. unter 069
955128400 angefordert werden kann. Herzschwäche zählt zu den häufigsten
Anlässen für eine Krankenhauseinweisung in Deutschland mit über 440.000
stationären Aufnahmen pro Jahr.

Wann liegt ein Eisenmangel vor und was genau ist zu messen?
Gemessen werden sollten in einer Blutprobe Ferritin (Speichereisen),
Transferrin (Transporteisen) und der Hämoglobinwert. Definitionsgemäß
besteht ein Eisenmangel bei einem Ferritin-Wert unter 100 µg/l. Liegt der
Ferritin-Wert zwischen 100 und 300 µg/l besteht ein Eisenmangel dann, wenn
das Transportprotein Transferrin für Eisen zu weniger als 20 % mit Eisen
besetzt ist. Von einer Anämie spricht man, wenn der Hämoglobin-Wert bei
weniger als 15 g/dl liegt. Diese Laboruntersuchungen sollten bei allen
Patienten mit einer systolischen Herzschwäche und einer Auswurffraktion
(Auswurfleistung des Herzens) von weniger als 45 % mit den Zeichen einer
Herzschwäche unter Belastung vorgenommen werden.

Ursache von Eisenmangel können unbemerkte Blutungen im Magen-Darmtrakt
sein
Meistens spielen für Eisenmangel mehrere Ursachen eine Rolle. Wenn
gleichzeitig eine Blutarmut besteht, muss geprüft werden, ob der Patient
bislang unbemerkt Blut über den Magen-Darmtrakt verliert. Die
Blutungsquellen solcher Mikroblutungen sind häufig schwierig zu finden.
Eisen wird bei Patienten mit Herzschwäche vermindert aus dem Darm
aufgenommen und vermehrt im Organismus benötigt. Auch der Herzmuskel
benötigt Eisen und nach experimentellen Befunden ist der Eisengehalt des
Herzmuskels bei Patienten mit Herzschwäche vermindert.

Eisenzufuhr: Körperlich leistungsfähiger und weniger
Krankenhausaufenthalte
Eine Eisenzufuhr führt zu einer Verbesserung der körperlichen
Leistungsfähigkeit, zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu
weniger Krankenhausaufenthalten. Dies ist zumindest in wissenschaftlichen
Studien wie der CONFIRM-HF Studie (2015) gesichert. „Eine Eisenzufuhr über
eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche
eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“,
erläutert Prof. Meinertz. Eine effektive Zufuhr ist durch eine wiederholte
intravenöse Gabe von 500–1.000 mg Eisen-Carboxymaltose zu erreichen. In
der Dauertherapie muss diese Injektion etwa alle drei Monate erfolgen.
Wichtig zu merken: Eisenmangel gibt es auch ohne Blutarmut.

Tipp: Weitere Information u. a. zur medikamentösen Behandlung der
Herzschwäche bietet der Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie
der Herzinsuffizienz heute“. Der Band kann kostenfrei unter
www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie oder per Tel. unter 069
955128400 (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) angefordert werden.

Ein kostenfreies Ärzte-Infopaket mit Info-Material zur Herzinsuffizienz
für die Auslage im Wartezimmer der Klinik oder Praxis kann angefordert
werden unter www.herzstiftung.de/aerzte-paket.html Es enthält das
Herztagebuch für Patienten mit Herzschwäche, den Kleinen Patientenratgeber
(Herzschwäche), ein Wartezimmer-Plakat und den Medikamenten-Pass.

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Neue US-Bluthochdruck-Leitlinien: Wie tief soll der Blutdruck in Deutschland gesenkt werden?

Tabelle zur Blutdruckmessung in der Arztpraxis  Tabelle: DHS
Tabelle zur Blutdruckmessung in der Arztpraxis Tabelle: DHS

Herzstiftungs-Experte: „Bei gut eingestelltem Blutdruck kein zusätzlicher
Handlungsbedarf“ / Nur geringe Unterschiede zwischen aktuellen
europäischen und neuen US-Leitlinien
Seit die amerikanische Fachgesellschaft für Kardiologie (AHA) und das
American College of Cardiology (ACC) die Grenzwerte für Bluthochdruck neu
definiert und von 140/90 mmHg auf 130/80 mmHg herabgesetzt haben*, stellt
sich die Frage, ob wir die neuen Grenzwerte für Bluthochdruck übernehmen
müssen. „Bei genauem Hinsehen werden die Unterschiede zwischen den neuen
US-Grenzwerten und dem jetzigen Vorgehen in Deutschland geringer. Schon
heute sollten Menschen mit einem Blutdruck über 140/90 mmHg medikamentös
behandelt werden, wenn eine Lebensstiländerung den Blutdruck nicht
ausreichend senkt. Für diese Gruppe ändert sich also nichts, weder in
Deutschland noch in den USA“, betont Herzspezialist Prof. Dr. med.
Heribert Schunkert vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen
Herzstiftung und Klinikdirektor und stv. Ärztlicher Direktor des Deutschen
Herzzentrums München. Die optimale Einstellung des Blutdrucks ist wichtig,
weil ein nicht oder nicht ausreichend behandelter Bluthochdruck das Risiko
für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche deutlich erhöht.
Zum Tragen komme die neue US-Definition bei den Werten 130/80 bis 139/89
mmHg: „In Amerika hat man nun mit diesen Werten einen Bluthochdruck,
wohingegen man in Deutschland von einem hoch-normalen Bluthochdruck
spricht. In jedem Fall sollte man bei diesen Blutdruckwerten einen
gesunden Lebenswandel führen: So sollte das Gewicht optimal und die
Ernährung salzarm und reich an Gemüse und Obst sein, wie sie die
Mittelmeerküche propagiert. Auch sollte für ausreichend viel Bewegung
gesorgt und der Stress reduziert werden.“ All diese Empfehlungen gelten
für beide Seiten des Atlantiks, also gleichermaßen mit der alten und der
neuen Definition.

Bei welchen Blutdruckwerten sind Medikamente einzunehmen?
Nur wenn schon eine Herzerkrankung vorliegt oder ein Schlaganfall
aufgetreten war, wird mit der neuen US-Definition eine medikamentöse
Behandlung der Blutdruckwerte von 130/80 mmHg und darüber empfohlen.
Schunkert zufolge ist diese Empfehlung nicht ganz neu, weil Studien
bereits in der Vergangenheit gezeigt hätten, dass Menschen mit hohem
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. nach einem Herzinfarkt, von
der Einnahme eines ACE-Hemmers profitieren, wenn der Blutdruck in diesem
Bereich liegt. „Auch diese Empfehlung gilt schon heute, wenn auch nur für
relativ wenige Patienten. Insgesamt betrachtet unterscheiden sich unsere
aktuellen nicht so sehr von den neuen US-Empfehlungen.“ So soll auch nach
den Verlautbarungen der AHA längst nicht jeder Patient mit Blutdruckwerten
von 130/80 bis 139/89 mmHg ein Medikament einnehmen. „Nur wenn das
kardiovaskuläre Risiko bei diesen Werten sehr hoch ist und die
Lebensstilmaßnahmen zur Blutdrucksenkung keinen Erfolg hatten, führt der
Weg an der medikamentösen Blutdrucksenkung in Amerika nicht vorbei.“

SPRINT-Studie war Basis der neuen US-Bluthochdruck-Definition
Die US-Fachgesellschaften stützen ihre neuen Empfehlungen ganz wesentlich
auf die in Fachkreisen viel diskutierte SPRINT-Studie (2015**), die
gezeigt hat, dass bei Hochrisiko-Patienten bei niedrigeren Blutdruckwerten
(um die 120 mmHg für den oberen Wert) langfristig bessere Ergebnisse
erzielt werden. So konnte in dieser Studie bei einer erfolgreichen
Blutdrucksenkung in diesen Bereich langfristig die Wahrscheinlichkeit für
einen Schlaganfall oder gar ein Todesereignis gesenkt werden. Allerdings
sind die besonderen Bedingungen der Blutdruckmessungen in der SPRINT-
Studie zu beachten: die Patienten wurden in einem Raum für 10-15 Minuten
alleine gelassen, bevor eine automatische Blutdruckmessung die Werte
erhoben hat. So wurde verhindert, dass durch Stress oder körperliche
Anstrengung höhere Werte gemessen werden. „Dadurch haben die Werte in der
neuen amerikanischen Definition nur bei optimaler Blutdruckmessung
Geltung, so wie sie bei der SPRINT-Studie praktiziert wurde“, betont Prof.
Schunkert. „Umgekehrt müssen deshalb bei einer Messung vom Hausarzt in
etwa 5-10 mmHg abgezogen werden, um auf das vergleichbare Niveau der
amerikanischen Leitlinien zu kommen.“ (Siehe dazu die Tabelle zur
Blutdruckmessung in der Arztpraxis).
Bezieht man die unterschiedlichen Messmethoden für den Blutdruck mit in
die Betrachtung ein, werden die Unterschiede zwischen den amerikanischen
und europäischen Empfehlungen noch geringer. „Augenblicklich besteht bei
einem gut eingestellten Blutdruck kein zusätzlicher Handlungsbedarf. Die
US-Leitlinien erinnern jedoch daran, wie wichtig es ist, den Bluthochdruck
als Risikofaktor ernst zu nehmen und konsequent zu behandeln.“

*Whelton PK et al, 2017 High Blood Pressure Clinical Practice Guideline,
Hypertension.2017
**Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control,
NEJM, Nov. 2015

Kardiologen raten zum Blutdruck-Pass: Der kostenfreie Blutdruck-Pass der
Herzstiftung kann unter www.herzstiftung.de/Blutdruckpass.html – per
E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch unter 069
955128-400 angefordert werden.

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Dresdner Uniklinikum bleibt auch bei Ernährung auf Top-Niveau

v.l.n.r.) Sylvia Hähnel (Leitende Diätassistentin), Anne-Katrin Herrmann (Leiterin Hostessendienst / Diät- und Ernährungsberatung), Andrea Döhrer (Küchenleiterin), Annegret Körner (Betriebsleiterin)  Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer
v.l.n.r.) Sylvia Hähnel (Leitende Diätassistentin), Anne-Katrin Herrmann (Leiterin Hostessendienst / Diät- und Ernährungsberatung), Andrea Döhrer (Küchenleiterin), Annegret Körner (Betriebsleiterin) Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet seinen Patienten
ebenso wie seiner Belegschaft vollwertige, den strengen Vorgaben der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) entsprechende Speisen an.
Das bestätigte die Fachgesellschaft dem Uniklinikum nach einer intensiven
Überprüfung der Patientenküche sowie des Mitarbeiterrestaurants „Caruso“.
Im Rahmen der Rezertifizierungen standen nicht nur die Speisepläne beider
Einrichtungen erneut auf dem Prüfstand, sondern auch die Qualität der
Zutaten sowie die Zubereitung der Speisen. Dabei erzielten die
Patientenküche mit dem Zertifikat „Station Ernährung“ sowie das
Mitarbeiterrestaurant mit „JOB&FIT“ jeweils Spitzen-Scores.

Zudem wurden die Patientenküche sowie das Mitarbeiterrestaurant zu DGE-
Praxispartnern ernannt. Damit können beide Teams ihr Know-how an
Einrichtungen weitergeben, die ebenfalls eine verlässliche Basis dafür
schaffen möchten, dass ihre Patienten jeden Tag eine vollwertige
Verpflegung erhalten. Neben dem Dresdner Uniklinikum gibt es lediglich
zwei weitere Kliniken in Sachsen sowie nur 37 in ganz Deutschland, die das
Zertifikat „Station Ernährung“ führen dürfen und damit die geforderten
Kriterien für eine gesundheitsfördernde, qualitativ hochwertige
Verpflegung erfüllen.

„Als Krankenhaus der Maximalversorgung liegt uns die gesundheitsfördernde
und genussvolle Ernährung unserer Patienten ebenso am Herzen wie die
unserer Mitarbeiter. Denn zur Top-Medizin gehören eine gesunde und
ausgewogene Kost für alle sowie eine leistungsfähige Belegschaft“, sagt
der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums, Prof. Michael
Albrecht. „Deshalb haben wir uns bereits vor mehreren Jahren für die
Zertifizierung durch die DGE entschieden. Schließlich ist eine optimale
Ernährung ein wichtiger Baustein dafür, Gesundheit und Leistungsfähigkeit
der Kranken wiederherzustellen und die unserer Belegschaft zu stärken.“ Um
den Vorgaben der DGE-Qualitätsstandards auf Dauer gerecht zu werden, hat
das Klinikum zusätzliche Ressourcen bereitgestellt. Hierzu gehört zum
Beispiel auch, auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten und damit
verstärkt saisonale Produkte einzusetzen. Die Qualität der Lebensmittel,
ihre Zubereitung und wie oft diese innerhalb eines Tages beziehungsweise
einer Woche angeboten werden, müssen den Regelungen der DGE-
Qualitätsstandards gerecht werden. Dass die Vorgaben nach der ersten
Zertifizierung nachhaltig etabliert wurden, belegen die Kontrollen der von
der Fachgesellschaft beauftragten externen Experten in regelmäßigen Re-
Audits.

Die Patientenküche bereitet täglich Speisen für bis zu 1.500 stationär und
tagesklinisch behandelte Patienten zu. Das sind insgesamt über 4.000
Portionen. Die meisten Patienten können frei unter den vier angebotenen
Menüs wählen, wobei der Anteil der vollwertigen, nach den DGE-Vorgaben
„Station Ernährung“ gekochten Speisen im Durchschnitt bei etwa 30 Prozent
liegt. Die Klinikumsmitarbeiter haben im „Caruso“ die Wahl zwischen der
Salattheke, einer Suppe, einem Nudelgericht sowie zwei Menüs. Täglich
bereitet das Team des Mitarbeiterrestaurants rund 1.100 Mittagessen zu.
Gut ein Drittel der Beschäftigten wählen dabei das „JOB&FIT“-Menü, dass
allen für dieses Zertifikat geforderten DGE-Vorgaben entspricht. Die bei
der Erstzertifizierung wie nun auch bei der erneuten Überprüfung
erreichten Scores (97 Prozent für „Station Ernährung“ und  95 Prozent für
„JOB&FIT“) haben aus Sicht der DGE Vorbildcharakter. Deshalb wurde erst
die Leiterin der Patientenküche, Annegret Körner, und in diesem Herbst
auch der Leiter des Mitarbeiterrestaurants, Gerhard Böhl, zu
Praxispartnern ernannt. Sie stehen Einrichtungen zur Seite, die sich im
Sinne ihrer Patienten und Mitarbeiter für eine vollwertige Kost nach den
Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entschieden haben und
dementsprechend Menüplanung, Einkauf und Zubereitung umstellen wollen.

DGE-Zertifikat bescheinigt hohen Qualitätsstandard

Mit der Rezertifizierung von „Station Ernährung – Vollwertige Verpflegung
in Krankenhäusern und Rehakliniken“ wird dem Klinikum bescheinigt, dass
die Speisen für seine Patientinnen und Patienten dem „DGE-
Qualitätsstandard für die Verpflegung in Krankenhäusern“ entspricht. Damit
leistet das Klinikum einen Beitrag dazu, den Nationalen Aktionsplan „IN
FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ zu
erfüllen, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages fördert. Die durch
die Einhaltung des DGE-Qualitäts­standards gewährleistete vollwertige
Ernährung trägt dazu bei, das geistige und körperliche Wohlbefinden von
Patientinnen und Patienten zu unterstützen und so einen Beitrag zur
Genesung zu leisten.

„Europaweite Erhebungen zur Ernährungssituation in Krankenhäusern zeigen,
dass eine adäquate Versorgung mit Nährstoffen den Ernährungs- und
Gesundheitszustand von Patienten positiv beeinflusst und sie in bestimmten
Fällen früher aus dem Krankenhaus entlassen werden können. Mit dem ‚DGE-
Qualitätsstandard für die Verpflegung in Krankenhäusern‘ kann das Dresdner
Uniklinikum sicher sein, dass die Speisen im Krankenhaus dem aktuellen
Stand der Wissenschaft entsprechen“, sagt Bettina Wegener aus dem Referat
Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e.V. „Ziel von ‚Station Ernährung‘ ist es, die
Verantwortlichen in den Krankenhausküchen bei der Umsetzung einer
bedarfsgerechten und ausgewogenen Verpflegung zu unterstützen und damit
den Patientinnen und Patienten die Auswahl aus einem vollwertigen
Verpflegungsangebot zu ermöglichen“, fährt Bettina Wegener fort.

Das Zertifikat „Station Ernährung“ bedeutet für die Patienten
beispielsweise, dass es die Woche über mehrmals täglich abwechselnd
Speisekartoffeln, Parboiled Reis, Teigwaren, Brot, Brötchen und andere
Getreideprodukte gibt. – Davon sind mindestens zweimal am Tag
Vollkornprodukte im Angebot. Auch Gemüse, Salat sowie Obst wird mehrmals
täglich gereicht und es werden mindestens zwei Mal am Tag Milch und
Milchprodukte angeboten. Im Rahmen der Zertifizierung wurde zum Beispiel
festgeschrieben, dass Patienten bereits zum Frühstück die Möglichkeit
haben, rohes Gemüse zu wählen. Von diesem Angebot an frischem Obst und
Gemüse machen die Kranken regen Gebrauch.

„Das überarbeitete Speisenangebot soll für die Patienten auch Vorbild für
eine gesunde Ernährung zu Hause sein“, sagt Annegret Körner, die mit ihrem
Team täglich rund 4.000 Mahlzeiten zubereitet. Ein Beispiel dafür ist der
maßvolle Konsum von Fleisch und Fleischprodukten. So ist in den
Speiseplänen der DGE-zertifizierten Menülinie maximal drei Mal pro Woche
Fleisch in der Mittagsmahlzeit vorgesehen. – Darunter sind nur einmal in
der Woche Fleischerzeugnisse inklusive Wurstwaren wie Hackfleischsoßen,
Frikadellen oder Bratwurst. Zu den Vorgaben gehört zudem mindestens zwei
Mal pro Woche Seefisch. Auch verlangt das Zertifikat eine fettarme und
nährstoffschonende Zubereitung: Frittierte und/oder panierte Produkte
werden maximal drei Mal in der Woche angeboten, ein sparsamer Einsatz von
Zucker sowie Jodsalz ist gefordert und frische oder tiefgekühlte Kräuter
sollen Vorrang beim Würzen haben.

Bereits bei der Konzeption des vor vier Jahren in Betrieb gegangenen
Mitarbeiterrestaurants „Caruso“ gehörte das Angebot gesundheitsfördernder
Speisen zum zentralen Anspruch. „Wir bieten mit vier Hauptgerichten, ihrer
freien Kombinierbarkeit und Variation – etwa in vegetarischer und nicht-
vegetarischer Form – sowie einer Salattheke immer Alternativen zur
trotzdem nachgefragten Hausmannskost“, sagt Gerhard Böhl, Küchenchef des
„Caruso“. Im Mitarbeiterrestaurant werden täglich mehr als 1.100
Mittagsmenüs ausgegeben, womit die Kapazität voll ausgelastet ist. Etwa
ein Drittel der Beschäftigten wählen dabei das „JOB&FIT“-Menü, dass allen
für dieses Zertifikat geforderten DGE-Vorgaben entspricht. Aber auch
diejenigen, welche sich für die anderen Menüs entscheiden, profitieren von
den Vorgaben: Denn auch die Angebote der Salatbar und die
Zwischenmahlzeiten orie3ntieren sich an den Qualitätsanforderungen der
DGE. „Selbst die anderen Essen sind zum großen Teil nach den DGE-Kriterien
hergestellt und bei den Zutaten wie Jodsalz und Rapsöl machen wir keinen
Unterschied!“, sagt Restaurantleiter Gerhard Böhl. Selbstverständlich ist
auch im Mitarbeiterrestaurant, dass bei allen Speisen hochwertige, frische
und vorwiegend regionale Produkte zum Einsatz kommen und mit schonenden
Garmethoden zubereitet werden. Dieser hohe Anspruch an Auswahl, Qualität
und Service hat auch die DGE überzeugt. So vergab sie 2014 erstmals das
für Betriebsrestaurants entwickelte Zertifikat „JOB&FIT“. Dass das
„Caruso“ auch nach drei Jahren die Kriterien hinsichtlich
Lebensmittelauswahl, Speiseplangestaltung, Herstellung der Speisen und zur
räumlichen Gestaltung und Gästekommunikation erfüllt, bescheinigten die
externen Experten nun im Rahmen der Rezertifizierung.

Weitere Informationen
www.station-ernaehrung.de; www.in-form.de/

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