Auch die dunkle Jahreszeit hat ihre Schokoladenseiten. Wir stecken mitten drin im Winterhalbjahr mit seiner oft kalten, nassen Witterung, dem erhöhten Erkältungsrisiko und den langen, dunklen Tagen. Doch trotz dieser Widrigkeiten mögen immerhin 13 Prozent der Bürger den oft rauen Winter lieber als den Sommer. Das ergab eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse.
Aber auch die Mehrheit der Bürger, die das Sommerhalbjahr bevorzugt (76 Prozent), kann der dunklen Jahreszeit einige Schokoladenseiten abgewinnen. So schätzen vier von fünf aller Befragten in den Wintermonaten die gemütliche Atmosphäre daheim oder bei Freunden mit Kerzenlicht, Tee und knisterndem Kaminfeuer. Fast ebenso viele genießen es, an Wintertagen die kalte, klare Luft beispielsweise bei Spaziergängen durch verschneite Wälder einzuatmen. Und jeder vierte Bürger meint, in den Wintermonaten besser zu schlafen, was vor allem auf Männer zutrifft.
Nutzen Sie einige Wochen im Winter bewusst, um zu entschleunigen. Wer sich antriebslos fühlt, sollte das ruhig mal zulassen und es sich auf dem Sofa mit einem spannenden Buch und einer Tasse heißer Schokolade gut gehen lassen. Auch ein heißes Wannenbad wirkt herrlich entspannend, ebenso der regelmäßige Besuch eines Fitnessstudios oder Saunagänge. Das Erlernen einer Entspannungsmethode wie Autogenes Training oder Tai-Chi ist eine weitere Möglichkeit, sich gegen Stress zu wappnen und so physischen oder psychischen Erkrankungen wie einem Herzinfarkt oder Burn-out vorzubeugen. Lassen Sie im Winter öfter mal alle Fünfe gerade sein. Denn ob Alt oder Jung, Groß oder Klein: Der Körper und auch die Psyche benötigen Ruhe- und Entspannungsinseln, um Kraft für das nächste Frühjahr zu tanken.
Das Meinungsforschungsinstitut forsa hatte vom 21. bis 24. November 2017 im Auftrag der KKH 1.001 Personen zwischen 18 und 70 Jahren bundesweit repräsentativ befragt.
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, Kardiologe. Foto: Angela Pfeiffer
Herzstiftung fordert routinemäßige Überprüfung des Eisenstoffwechsels bei allen Patienten mit Herzschwäche / Eisenmangel gibt es auch ohne Blutarmut Bislang ist es unüblich, bei Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) die Laborwerte des Eisenstoffwechsels zu überprüfen, obwohl bei 35 bis 60 Prozent der Betroffenen Eisenmangel als Begleiterkrankung auftritt. Ein Eisenmangel führt u. a. zu Müdigkeit, Leistungsabfall und Konzentrationsschwäche und beeinträchtigt die Lebensqualität. Der Organismus der oftmals von weiteren Herz-Kreislauf-Leiden wie Bluthochdruck und Rhythmusstörungen zusätzlich belasteten Patienten wird allgemein anfälliger für Krankheiten. „In Anbetracht der Häufigkeit und klinischen Folgen des Eisenmangels sollte bei allen Patienten mit Herzschwäche routinemäßig der Eisenstoffwechsel überprüft werden“, fordert deshalb Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Ob auch das Fortschreiten der Herzschwäche und der vorzeitige Herztod durch Eisenmangel mitbedingt sind, ist bis heute ungeklärt. „Die experimentellen Ergebnisse sprechen jedoch dafür“, unterstreicht der Kardiologe aus Hamburg. Eisenmangel gibt es bei Herzschwäche auch ohne jede Blutarmut, deshalb sollte Blutarmut nicht als einziger Anlass für eine Überprüfung des Eisenstoffwechsels gelten. Darauf weist der Experten-Ratgeber „Das schwache Herz“ (160 S.) der Herzstiftung hin, der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie oder per Tel. unter 069 955128400 angefordert werden kann. Herzschwäche zählt zu den häufigsten Anlässen für eine Krankenhauseinweisung in Deutschland mit über 440.000 stationären Aufnahmen pro Jahr.
Wann liegt ein Eisenmangel vor und was genau ist zu messen? Gemessen werden sollten in einer Blutprobe Ferritin (Speichereisen), Transferrin (Transporteisen) und der Hämoglobinwert. Definitionsgemäß besteht ein Eisenmangel bei einem Ferritin-Wert unter 100 µg/l. Liegt der Ferritin-Wert zwischen 100 und 300 µg/l besteht ein Eisenmangel dann, wenn das Transportprotein Transferrin für Eisen zu weniger als 20 % mit Eisen besetzt ist. Von einer Anämie spricht man, wenn der Hämoglobin-Wert bei weniger als 15 g/dl liegt. Diese Laboruntersuchungen sollten bei allen Patienten mit einer systolischen Herzschwäche und einer Auswurffraktion (Auswurfleistung des Herzens) von weniger als 45 % mit den Zeichen einer Herzschwäche unter Belastung vorgenommen werden.
Ursache von Eisenmangel können unbemerkte Blutungen im Magen-Darmtrakt sein Meistens spielen für Eisenmangel mehrere Ursachen eine Rolle. Wenn gleichzeitig eine Blutarmut besteht, muss geprüft werden, ob der Patient bislang unbemerkt Blut über den Magen-Darmtrakt verliert. Die Blutungsquellen solcher Mikroblutungen sind häufig schwierig zu finden. Eisen wird bei Patienten mit Herzschwäche vermindert aus dem Darm aufgenommen und vermehrt im Organismus benötigt. Auch der Herzmuskel benötigt Eisen und nach experimentellen Befunden ist der Eisengehalt des Herzmuskels bei Patienten mit Herzschwäche vermindert.
Eisenzufuhr: Körperlich leistungsfähiger und weniger Krankenhausaufenthalte Eine Eisenzufuhr führt zu einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu weniger Krankenhausaufenthalten. Dies ist zumindest in wissenschaftlichen Studien wie der CONFIRM-HF Studie (2015) gesichert. „Eine Eisenzufuhr über eisenhaltige Tabletten ist nicht möglich, weil bei Herzschwäche eisenhaltige Tabletten vom Darm nicht aufgenommen werden können“, erläutert Prof. Meinertz. Eine effektive Zufuhr ist durch eine wiederholte intravenöse Gabe von 500–1.000 mg Eisen-Carboxymaltose zu erreichen. In der Dauertherapie muss diese Injektion etwa alle drei Monate erfolgen. Wichtig zu merken: Eisenmangel gibt es auch ohne Blutarmut.
Tipp: Weitere Information u. a. zur medikamentösen Behandlung der Herzschwäche bietet der Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“. Der Band kann kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie oder per Tel. unter 069 955128400 (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) angefordert werden.
Ein kostenfreies Ärzte-Infopaket mit Info-Material zur Herzinsuffizienz für die Auslage im Wartezimmer der Klinik oder Praxis kann angefordert werden unter www.herzstiftung.de/aerzte-paket.html Es enthält das Herztagebuch für Patienten mit Herzschwäche, den Kleinen Patientenratgeber (Herzschwäche), ein Wartezimmer-Plakat und den Medikamenten-Pass.
Tabelle zur Blutdruckmessung in der Arztpraxis Tabelle: DHS
Herzstiftungs-Experte: „Bei gut eingestelltem Blutdruck kein zusätzlicher Handlungsbedarf“ / Nur geringe Unterschiede zwischen aktuellen europäischen und neuen US-Leitlinien Seit die amerikanische Fachgesellschaft für Kardiologie (AHA) und das American College of Cardiology (ACC) die Grenzwerte für Bluthochdruck neu definiert und von 140/90 mmHg auf 130/80 mmHg herabgesetzt haben*, stellt sich die Frage, ob wir die neuen Grenzwerte für Bluthochdruck übernehmen müssen. „Bei genauem Hinsehen werden die Unterschiede zwischen den neuen US-Grenzwerten und dem jetzigen Vorgehen in Deutschland geringer. Schon heute sollten Menschen mit einem Blutdruck über 140/90 mmHg medikamentös behandelt werden, wenn eine Lebensstiländerung den Blutdruck nicht ausreichend senkt. Für diese Gruppe ändert sich also nichts, weder in Deutschland noch in den USA“, betont Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Klinikdirektor und stv. Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums München. Die optimale Einstellung des Blutdrucks ist wichtig, weil ein nicht oder nicht ausreichend behandelter Bluthochdruck das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche deutlich erhöht. Zum Tragen komme die neue US-Definition bei den Werten 130/80 bis 139/89 mmHg: „In Amerika hat man nun mit diesen Werten einen Bluthochdruck, wohingegen man in Deutschland von einem hoch-normalen Bluthochdruck spricht. In jedem Fall sollte man bei diesen Blutdruckwerten einen gesunden Lebenswandel führen: So sollte das Gewicht optimal und die Ernährung salzarm und reich an Gemüse und Obst sein, wie sie die Mittelmeerküche propagiert. Auch sollte für ausreichend viel Bewegung gesorgt und der Stress reduziert werden.“ All diese Empfehlungen gelten für beide Seiten des Atlantiks, also gleichermaßen mit der alten und der neuen Definition.
Bei welchen Blutdruckwerten sind Medikamente einzunehmen? Nur wenn schon eine Herzerkrankung vorliegt oder ein Schlaganfall aufgetreten war, wird mit der neuen US-Definition eine medikamentöse Behandlung der Blutdruckwerte von 130/80 mmHg und darüber empfohlen. Schunkert zufolge ist diese Empfehlung nicht ganz neu, weil Studien bereits in der Vergangenheit gezeigt hätten, dass Menschen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. nach einem Herzinfarkt, von der Einnahme eines ACE-Hemmers profitieren, wenn der Blutdruck in diesem Bereich liegt. „Auch diese Empfehlung gilt schon heute, wenn auch nur für relativ wenige Patienten. Insgesamt betrachtet unterscheiden sich unsere aktuellen nicht so sehr von den neuen US-Empfehlungen.“ So soll auch nach den Verlautbarungen der AHA längst nicht jeder Patient mit Blutdruckwerten von 130/80 bis 139/89 mmHg ein Medikament einnehmen. „Nur wenn das kardiovaskuläre Risiko bei diesen Werten sehr hoch ist und die Lebensstilmaßnahmen zur Blutdrucksenkung keinen Erfolg hatten, führt der Weg an der medikamentösen Blutdrucksenkung in Amerika nicht vorbei.“
SPRINT-Studie war Basis der neuen US-Bluthochdruck-Definition Die US-Fachgesellschaften stützen ihre neuen Empfehlungen ganz wesentlich auf die in Fachkreisen viel diskutierte SPRINT-Studie (2015**), die gezeigt hat, dass bei Hochrisiko-Patienten bei niedrigeren Blutdruckwerten (um die 120 mmHg für den oberen Wert) langfristig bessere Ergebnisse erzielt werden. So konnte in dieser Studie bei einer erfolgreichen Blutdrucksenkung in diesen Bereich langfristig die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall oder gar ein Todesereignis gesenkt werden. Allerdings sind die besonderen Bedingungen der Blutdruckmessungen in der SPRINT- Studie zu beachten: die Patienten wurden in einem Raum für 10-15 Minuten alleine gelassen, bevor eine automatische Blutdruckmessung die Werte erhoben hat. So wurde verhindert, dass durch Stress oder körperliche Anstrengung höhere Werte gemessen werden. „Dadurch haben die Werte in der neuen amerikanischen Definition nur bei optimaler Blutdruckmessung Geltung, so wie sie bei der SPRINT-Studie praktiziert wurde“, betont Prof. Schunkert. „Umgekehrt müssen deshalb bei einer Messung vom Hausarzt in etwa 5-10 mmHg abgezogen werden, um auf das vergleichbare Niveau der amerikanischen Leitlinien zu kommen.“ (Siehe dazu die Tabelle zur Blutdruckmessung in der Arztpraxis). Bezieht man die unterschiedlichen Messmethoden für den Blutdruck mit in die Betrachtung ein, werden die Unterschiede zwischen den amerikanischen und europäischen Empfehlungen noch geringer. „Augenblicklich besteht bei einem gut eingestellten Blutdruck kein zusätzlicher Handlungsbedarf. Die US-Leitlinien erinnern jedoch daran, wie wichtig es ist, den Bluthochdruck als Risikofaktor ernst zu nehmen und konsequent zu behandeln.“
*Whelton PK et al, 2017 High Blood Pressure Clinical Practice Guideline, Hypertension.2017 **Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control, NEJM, Nov. 2015
Kardiologen raten zum Blutdruck-Pass: Der kostenfreie Blutdruck-Pass der Herzstiftung kann unter www.herzstiftung.de/Blutdruckpass.html – per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch unter 069 955128-400 angefordert werden.
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet seinen Patienten ebenso wie seiner Belegschaft vollwertige, den strengen Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) entsprechende Speisen an. Das bestätigte die Fachgesellschaft dem Uniklinikum nach einer intensiven Überprüfung der Patientenküche sowie des Mitarbeiterrestaurants „Caruso“. Im Rahmen der Rezertifizierungen standen nicht nur die Speisepläne beider Einrichtungen erneut auf dem Prüfstand, sondern auch die Qualität der Zutaten sowie die Zubereitung der Speisen. Dabei erzielten die Patientenküche mit dem Zertifikat „Station Ernährung“ sowie das Mitarbeiterrestaurant mit „JOB&FIT“ jeweils Spitzen-Scores.
Zudem wurden die Patientenküche sowie das Mitarbeiterrestaurant zu DGE- Praxispartnern ernannt. Damit können beide Teams ihr Know-how an Einrichtungen weitergeben, die ebenfalls eine verlässliche Basis dafür schaffen möchten, dass ihre Patienten jeden Tag eine vollwertige Verpflegung erhalten. Neben dem Dresdner Uniklinikum gibt es lediglich zwei weitere Kliniken in Sachsen sowie nur 37 in ganz Deutschland, die das Zertifikat „Station Ernährung“ führen dürfen und damit die geforderten Kriterien für eine gesundheitsfördernde, qualitativ hochwertige Verpflegung erfüllen.
„Als Krankenhaus der Maximalversorgung liegt uns die gesundheitsfördernde und genussvolle Ernährung unserer Patienten ebenso am Herzen wie die unserer Mitarbeiter. Denn zur Top-Medizin gehören eine gesunde und ausgewogene Kost für alle sowie eine leistungsfähige Belegschaft“, sagt der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums, Prof. Michael Albrecht. „Deshalb haben wir uns bereits vor mehreren Jahren für die Zertifizierung durch die DGE entschieden. Schließlich ist eine optimale Ernährung ein wichtiger Baustein dafür, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Kranken wiederherzustellen und die unserer Belegschaft zu stärken.“ Um den Vorgaben der DGE-Qualitätsstandards auf Dauer gerecht zu werden, hat das Klinikum zusätzliche Ressourcen bereitgestellt. Hierzu gehört zum Beispiel auch, auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten und damit verstärkt saisonale Produkte einzusetzen. Die Qualität der Lebensmittel, ihre Zubereitung und wie oft diese innerhalb eines Tages beziehungsweise einer Woche angeboten werden, müssen den Regelungen der DGE- Qualitätsstandards gerecht werden. Dass die Vorgaben nach der ersten Zertifizierung nachhaltig etabliert wurden, belegen die Kontrollen der von der Fachgesellschaft beauftragten externen Experten in regelmäßigen Re- Audits.
Die Patientenküche bereitet täglich Speisen für bis zu 1.500 stationär und tagesklinisch behandelte Patienten zu. Das sind insgesamt über 4.000 Portionen. Die meisten Patienten können frei unter den vier angebotenen Menüs wählen, wobei der Anteil der vollwertigen, nach den DGE-Vorgaben „Station Ernährung“ gekochten Speisen im Durchschnitt bei etwa 30 Prozent liegt. Die Klinikumsmitarbeiter haben im „Caruso“ die Wahl zwischen der Salattheke, einer Suppe, einem Nudelgericht sowie zwei Menüs. Täglich bereitet das Team des Mitarbeiterrestaurants rund 1.100 Mittagessen zu. Gut ein Drittel der Beschäftigten wählen dabei das „JOB&FIT“-Menü, dass allen für dieses Zertifikat geforderten DGE-Vorgaben entspricht. Die bei der Erstzertifizierung wie nun auch bei der erneuten Überprüfung erreichten Scores (97 Prozent für „Station Ernährung“ und 95 Prozent für „JOB&FIT“) haben aus Sicht der DGE Vorbildcharakter. Deshalb wurde erst die Leiterin der Patientenküche, Annegret Körner, und in diesem Herbst auch der Leiter des Mitarbeiterrestaurants, Gerhard Böhl, zu Praxispartnern ernannt. Sie stehen Einrichtungen zur Seite, die sich im Sinne ihrer Patienten und Mitarbeiter für eine vollwertige Kost nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entschieden haben und dementsprechend Menüplanung, Einkauf und Zubereitung umstellen wollen.
DGE-Zertifikat bescheinigt hohen Qualitätsstandard
Mit der Rezertifizierung von „Station Ernährung – Vollwertige Verpflegung in Krankenhäusern und Rehakliniken“ wird dem Klinikum bescheinigt, dass die Speisen für seine Patientinnen und Patienten dem „DGE- Qualitätsstandard für die Verpflegung in Krankenhäusern“ entspricht. Damit leistet das Klinikum einen Beitrag dazu, den Nationalen Aktionsplan „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ zu erfüllen, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages fördert. Die durch die Einhaltung des DGE-Qualitätsstandards gewährleistete vollwertige Ernährung trägt dazu bei, das geistige und körperliche Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten zu unterstützen und so einen Beitrag zur Genesung zu leisten.
„Europaweite Erhebungen zur Ernährungssituation in Krankenhäusern zeigen, dass eine adäquate Versorgung mit Nährstoffen den Ernährungs- und Gesundheitszustand von Patienten positiv beeinflusst und sie in bestimmten Fällen früher aus dem Krankenhaus entlassen werden können. Mit dem ‚DGE- Qualitätsstandard für die Verpflegung in Krankenhäusern‘ kann das Dresdner Uniklinikum sicher sein, dass die Speisen im Krankenhaus dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen“, sagt Bettina Wegener aus dem Referat Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. „Ziel von ‚Station Ernährung‘ ist es, die Verantwortlichen in den Krankenhausküchen bei der Umsetzung einer bedarfsgerechten und ausgewogenen Verpflegung zu unterstützen und damit den Patientinnen und Patienten die Auswahl aus einem vollwertigen Verpflegungsangebot zu ermöglichen“, fährt Bettina Wegener fort.
Das Zertifikat „Station Ernährung“ bedeutet für die Patienten beispielsweise, dass es die Woche über mehrmals täglich abwechselnd Speisekartoffeln, Parboiled Reis, Teigwaren, Brot, Brötchen und andere Getreideprodukte gibt. – Davon sind mindestens zweimal am Tag Vollkornprodukte im Angebot. Auch Gemüse, Salat sowie Obst wird mehrmals täglich gereicht und es werden mindestens zwei Mal am Tag Milch und Milchprodukte angeboten. Im Rahmen der Zertifizierung wurde zum Beispiel festgeschrieben, dass Patienten bereits zum Frühstück die Möglichkeit haben, rohes Gemüse zu wählen. Von diesem Angebot an frischem Obst und Gemüse machen die Kranken regen Gebrauch.
„Das überarbeitete Speisenangebot soll für die Patienten auch Vorbild für eine gesunde Ernährung zu Hause sein“, sagt Annegret Körner, die mit ihrem Team täglich rund 4.000 Mahlzeiten zubereitet. Ein Beispiel dafür ist der maßvolle Konsum von Fleisch und Fleischprodukten. So ist in den Speiseplänen der DGE-zertifizierten Menülinie maximal drei Mal pro Woche Fleisch in der Mittagsmahlzeit vorgesehen. – Darunter sind nur einmal in der Woche Fleischerzeugnisse inklusive Wurstwaren wie Hackfleischsoßen, Frikadellen oder Bratwurst. Zu den Vorgaben gehört zudem mindestens zwei Mal pro Woche Seefisch. Auch verlangt das Zertifikat eine fettarme und nährstoffschonende Zubereitung: Frittierte und/oder panierte Produkte werden maximal drei Mal in der Woche angeboten, ein sparsamer Einsatz von Zucker sowie Jodsalz ist gefordert und frische oder tiefgekühlte Kräuter sollen Vorrang beim Würzen haben.
Bereits bei der Konzeption des vor vier Jahren in Betrieb gegangenen Mitarbeiterrestaurants „Caruso“ gehörte das Angebot gesundheitsfördernder Speisen zum zentralen Anspruch. „Wir bieten mit vier Hauptgerichten, ihrer freien Kombinierbarkeit und Variation – etwa in vegetarischer und nicht- vegetarischer Form – sowie einer Salattheke immer Alternativen zur trotzdem nachgefragten Hausmannskost“, sagt Gerhard Böhl, Küchenchef des „Caruso“. Im Mitarbeiterrestaurant werden täglich mehr als 1.100 Mittagsmenüs ausgegeben, womit die Kapazität voll ausgelastet ist. Etwa ein Drittel der Beschäftigten wählen dabei das „JOB&FIT“-Menü, dass allen für dieses Zertifikat geforderten DGE-Vorgaben entspricht. Aber auch diejenigen, welche sich für die anderen Menüs entscheiden, profitieren von den Vorgaben: Denn auch die Angebote der Salatbar und die Zwischenmahlzeiten orie3ntieren sich an den Qualitätsanforderungen der DGE. „Selbst die anderen Essen sind zum großen Teil nach den DGE-Kriterien hergestellt und bei den Zutaten wie Jodsalz und Rapsöl machen wir keinen Unterschied!“, sagt Restaurantleiter Gerhard Böhl. Selbstverständlich ist auch im Mitarbeiterrestaurant, dass bei allen Speisen hochwertige, frische und vorwiegend regionale Produkte zum Einsatz kommen und mit schonenden Garmethoden zubereitet werden. Dieser hohe Anspruch an Auswahl, Qualität und Service hat auch die DGE überzeugt. So vergab sie 2014 erstmals das für Betriebsrestaurants entwickelte Zertifikat „JOB&FIT“. Dass das „Caruso“ auch nach drei Jahren die Kriterien hinsichtlich Lebensmittelauswahl, Speiseplangestaltung, Herstellung der Speisen und zur räumlichen Gestaltung und Gästekommunikation erfüllt, bescheinigten die externen Experten nun im Rahmen der Rezertifizierung.