m Oktober 2024 stellen die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Erfurt in einem gemeinsamen Hochschulmonat studentische Projekte aus, die sich Fragen des (Um)Bauens im Bestand widmen. Die Arbeiten werden im Rahmen der Ausstellung »Sorge um den Bestand« gezeigt, die der Bund Deutscher Architekten (BDA) seit August im Bahnhallenquartier Erfurt präsentiert.
Das Bauen im Bestand reagiert auf aktuelle Themen wie Ressourcenknappheit und nachhaltige Entwicklung. Dennoch bleiben der Umgang und die Gestaltung mit dem gebauten Erbe eine Aufgabe, die von allen Beteiligten immer wieder individuell und interdisziplinär ausgehandelt werden muss. Dafür möchten die Ausstellungsbeiträge sensibilisieren.
Die Projekte reichen von Umnutzungskonzepten für den Bestand wie Industriegebäude, Klosteranlagen und Plattenbausiedlungen in Thüringen über Forschungsprojekte zu besetzten Häusern in Berlin bis hin zur Wiederverwendung vorhandener Materialien für neu entwickelte nachhaltige Infrastrukturen.
In der erstmalig wieder geöffneten Westhalle des historischen Bahnhallenquartiers in direkter Nähe zum Erfurter Hauptbahnhof laden die beiden Hochschulen auch zu Gesprächsrunden und Rundgängen ein, in denen es um Perspektiven für Bestandsbauten, um Strategien der Um- und Nachnutzung des Gebäudebestands und um die Verantwortung der Hochschulen bei der Ausbildung zukünftiger Architekt:innen und Urbanist:innen geht.
Ausstellung »LERNEN VOM BESTAND« Hochschulmonat von Fachhochschule Erfurt und Bauhaus-Universität Weimar 1. bis 31.10.2024 Bahnquartier Erfurt, Westhalle (Eingang Rosengasse) https://bahnquartier-erfurt.de 99084 Erfurt Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 15:00 bis 18:00 Uhr Eintritt frei
Der Hochschulmonat ist eine Kooperation zwischen Fachhochschule Erfurt und Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit dem BDA. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich die Ausstellung anzuschauen und auf Veranstaltungen mitzudiskutieren und sich auszutauschen.
Veranstaltungsprogramm:
Am 10.10.2024, um 17:00 Uhr, lädt das Internationale Heritage-Zentrum der Bau-haus-Universität Weimar zu einer Diskussionsrunde ein, die sich mit den Perspektiven, Schwerpunkten und Strategien bei der Bewertung des Bestandes aus der Sicht verschiedener Disziplinen wie Design, Stadtplanung, Bauingenieurwesen oder Architektur befasst.
Am 22.10.2024, um 18:30 Uhr, laden die beiden Veranstaltungsformate der Fachhochschule Erfurt, das Architekturforum und das studentisch organisierte Diskussionsformat »Wir müssen reden« ein, um mit verschiedenen Gästen über deren Haltung zum Bestand zu sprechen.
Am 24.10.2024, um 17:00 Uhr, laden Fachhochschule Erfurt und Bauhaus- Universität Weimar zur gemeinsamen Finissage ein. Vertreter:innen beider Kooperationspartner kommen ins Gespräch über die Bedeutung des Bauens im Bestand für die Ausbildung zukünftiger Architekt:innen und über die Verankerung des Themas in der Lehre.
An der Innenwand einer Mulmhöhle fühlt sich der Eremit wohl Patrick Bilan, LWF
Viele Vorkommen des Eremiten hängen an einzelnstehenden, alten Eichen, und ihre nächsten Eremiten-Nachbarn oder die nächsten Höhlenbäume sind oft unerreichbar. Für das langfristige Auskommen dieses streng geschützten Käfers ist es höchste Zeit schon heute an seine Behausungen von morgen zu denken und dabei auch ungewohnte Methoden anzuwenden.
Der Eremit (Osmoderma eremita und Osmoderma barnabita) - auch Juchtenkäfer ge-nannt - zählt zu den europaweit geschützten Arten der Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und vertritt die Lebensgemeinschaft alter und stark dimensionierter Eichen-Laubmischwälder mit langer Habitattradition. Im nationalen FFH-Bericht 2019 wurde der Erhaltungszustand der Art als „ungünstig“ mit negativem Trend eingestuft. Mit aktiven Maßnahmen, aber auch mit einer Steigerung des Bewusstseins bei Forstleuten und Waldbesitzern für diese sehr seltene heimische Käferart, möchte die Bayerische Forst-verwaltung den jetzigen Zustand in Bayern wieder verbessern.
Den Namen „Juchtenkäfer“ verdankt der Eremit seinem Ledergeruch - als Juchtenleder werden mit Weiden oder Birkenrinde gegerbte und anschließend mit Birkenteeröl im-prägnierte Häute von Kälbern und Rindern bezeichnet. Der Eremit riecht also sehr mar-kant! Der 2,4 bis 3 cm große und metallisch-schwarz schimmernde Käfer ist auf spezielle Höhlen in lebenden Laubbäumen, v. a. stabilen Eichen, angewiesen. In diesen Höhlen bildet sich über Jahrzehnte der sogenannte „Mulm“, ein organisches, zersetztes Material, das an Schnupftabak erinnert und genau hier fühlt sich der Eremit am wohlsten. Für sei-nen Schutz müssen diese seltenen Mulmhöhlenbäume daher unbedingt erhalten wer-den. Ebenfalls wichtig ist der Blick auf nachwachsende Laubbäume mit potenziellen Höh-len, denn auch die stärkste Eiche bricht irgendwann einmal zusammen.
Da vielerorts die Zeit drängt, darf bei der natürlichen Höhlenbildung auch gerne einmal nachgeholfen werden. Sogenanntes ‚Köpfen‘ von Bäumen oder herbeiführen von Stammverletzungen ist an ausgewählten Laubbäumen erwünscht – solange sie am Leben bleiben.
Wie genau und welche weiteren Maßnahmen denkbar sind, stellt das neue Merkblatt der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft vor: „Nach der Beschreibung des Eremiten und seines Lebensraums stellen wir praxisnahe Maßnahmen vor, um die richtigen Baumarten und die maßgeblichen Strukturen zu fördern und so unsere heimi-sche Eremitenpopulation zu stärken.“ erklärt Enno Uhl, Leiter der Abteilung Biodiversität und Naturschutz der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Außerdem werden im Merkblatt fachliche Ansprechpartner und Hinweise für finanzielle Anreize genannt.
Spielbrett „Berlin City Futures“ – Am 27. September 2024 können Berliner*innen von 13.00–16.00 Uhr im silent green Kulturquartier in Berlin-Wedding gemeinsam über das Berlin von morgen nachdenken, debattieren und die Stadt der Zukunft zusammenbauen. Berlin City Futures
Prof. Dr. Avo Schönbohm von der HWR Berlin lässt durch Storytelling, Future Thinking und 3D-Visualisierungen das Berlin von morgen real werden: Stadtplanung ist ein ernsthaftes Spiel. Ein Interview.
Berlin City Futures – Bau Dir Deine Stadt, wie sie Dir gefällt: Bei der Transferale, dem ersten Berliner Wissenschafts- und Transferfestival für Klima und Gesundheit, können Berliner*innen am Freitag, dem 27. September 2024, von 13.00–16.00 Uhr im silent green Kulturquartier in Berlin-Wedding gemeinsam über "Berlin City Futures" nachdenken, debattieren und die Stadt der Zukunft spielerisch zusammenbauen.
Zur Person
Dr. Avo Schönbohm ist seit 2010 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Controlling. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Spannungsfeld von Innovation, Kontrolle und Serious Games – ernsthafte Spiele, die zum Beispiel Lerninhalte und Informationen auf kurzweige Art und Weise vermitteln. Er ist Vorstandsmitglied im globalen Wissenschaftsnetzwerk Serious Games Society und wird als General Chair im November 2024 an der HWR Berlin die internationale Konferenz der Games and Learning Alliance Conference (GALA Conf) mit mehr als 100 Wissenschaftler*innen und Spielentwickler*innen aus der ganzen Welt ausrichten.
Prof. Schönbohm, wie schauen Sie in die Zukunft?
Ich schaue spielerisch auf viele, unterschiedliche Zukünfte, welche als Optionen durchdacht und ermöglicht werden können. Ich sehe in bescheidenem Maße meine Selbstwirksamkeit vor dem Hintergrund von in Teilen negativen Trends und schwierigen Dynamiken, die nicht in meiner Macht liegen. Trotzdem liegen in der Imagination von positiven Zukünften auch Chancen für Transformation und Wandel.
Weshalb ist „Berlin City Futures“ mehr als eine nette Spielerei?
Berlin City Futures ist genau genommen ein ernstes Spiel („Serious Game“), welches in der nahen Zukunft allokiert ist, um mit Technologien und Imagination Herausforderungen der Berliner Stadtplanung zu lösen. Das Spiel trainiert Zukunftsfähigkeiten wie kreative Vorstellungskraft, Rhetorik („Storytelling“), Empathie, kollektive Sinngestaltung und nicht zuletzt kritisches Denken.
Was genau erwartet die Spieler*innen und wie funktioniert das Spiel?
Die Spielerinnen und Spieler auf der Transferale werden von uns erst mit dem Game „Horizon Makers“ in klassische Sci-Fi-Szenarien, fantastische Zukunftsbilder wie Cyberpunk oder Solarpunk entführt. Dort lernen sie, die Spielmechaniken und trainieren mit Zukunftstechnologien die Probleme imaginärer Welten zu lösen. Wenn die Imaginationsmuskeln warmgelaufen sind, machen wir ein sogenanntes Backcasting zurück in die nahe Zukunft und konzentrieren uns auf die Probleme der Berliner Stadtplanung. Wir laden die Teilnehmer*innen ein, in unterschiedliche Rollen und Personas zu schlüpfen, kreative Lösungsansätze zu entwickeln und diese gemeinsam zu diskutieren.
Könnten Sie ein Beispiel für eine spannende oder überraschende Entwicklung geben, die Spieler*innen im Spiel erleben könnten?
Wollten Sie nicht auch schon mal in ungeahnte Zukünfte reisen und diese als fiktive Charaktere erleben? Bei uns geht es um allerhand Fantastisches: Fusionsreaktoren, Holodecks (fiktive Geräte aus dem Star- Trek-Universum) oder Antigravitationsgeräte. Diese sollen genutzt werden, um Probleme zu lösen, die wir heute vielleicht noch gar nicht kennen. Durch das Spiel mit dem Fiktiven machen wir uns frei von Alltagszwängen und üben uns im radikalen, kreativen Denken.
Wie kam Ihnen die Idee zum „Berlin City Futures“ – welcher Gedanke steckt hinter diesem Spiel?
Was wäre, wenn Sie selbst die Zukunft Berlins mitgestalten könnten? Berlin „Berlin City Futures“ bietet Ihnen die Gelegenheit dazu! Wir haben mit „Horizon Makers“ gesehen, dass wir erfolgreich Spielende zu Problemlöser*innen machen können. Als wir den Call für die Transferale gesehen haben, war Jonny-Bix Bongers, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HWR Berlin, der beruflich als Regisseur, Dramaturg und Narrative Designer unterwegs ist, und mir klar, dass wir hier einen ungewöhnlichen Beitrag liefern können.
Wie unterscheidet sich „Berlin City Futures“ von anderen Stadtplanungs- oder Zukunftsspielen?
Im Zentrum des Spiels steht ein narrativer Wettstreit um die besten Lösungen von Herausforderungen basierend auf fiktiven Technologien und komplizierten sozialen Prozessen. Es geht darum, einen Perspektivwechsel zu schaffen. Mit Hilfe des 3D-Künstlers Max Seeger haben wir für das Spiel Visualisierungen entwickelt, um die Immersion in Zukunftsszenarien zu verstärken. Ausgangspunkt unserer Arbeit ist vor allem die Befähigung unsere Spielerinnen und Spieler, Zukunftsfähigkeiten zu trainieren. „Futures Literacy“, wie es von der UNESCO beschrieben wird, bedeutet die Fähigkeit, die Zukunft vorwegzunehmen, mögliche Entwicklungen besser zu verstehen und so mitzugestalten.
Weshalb setzen Sie bei Problemlösungen auf Gamification?
Gamification wird als die Anwendung von Spielmechaniken auf Bereiche definiert, welche klassischerweise nicht als Spiele wahrgenommen werden – wie Unternehmen, Therapien oder das Lernen. Ich wende es insbesondere auf Strategieentwicklung (Zukunftscontrolling), Performance Management (Scrum und OKR – Objectives and Key Results, moderne Managementmethoden zur Zielsetzung und Strategieumsetzung in Organisationen) oder spielerische Führungskräfteentwicklung in Unternehmen an. Aber natürlich kann jede soziale Interaktion als Spiel im anthropologischen Sinne interpretiert werden. Die meisten sozialen Spiele verhärten in den Köpfen der Menschen zu sehr ernsten Realitäten und Rationalitäten. Das liegt in unserer Natur. So erschaffen wir uns Sinnzusammenhänge. Der bewusste Einsatz von Spielmechaniken und -dynamiken in Form von Serious Games bricht unsere ehernen Gehäuse von Realität und Rationalitäten auf und macht uns wieder frei und kreativ. Wir können so kognitive Begrenzungen überwinden und Verhalten beeinflussen.
Wie wichtig ist Teamwork bei Spielen wie „Berlin City Futures“ und wie fördern sie diese Aspekte?
Empathie und eine kollektive Sinngestaltung sind zentrale Ziele von „Berlin City Futures“. Wir sind als politische Gruppe kreativ und kritisch. Politische Prozesse in Demokratien leben von Interaktion und breiter Partizipation. Wir sind als Stadtplaner*innen nicht nur Expert*innen, sondern auch Steuerzahler*innen und Bürger*innen, verfügen über individuelle Wertesysteme. Dass die eine beste Lösung einfach umgesetzt wird und dann schnell Früchte trägt, dürfte in lebendigen Demokratien eher die Ausnahme sein.
Stadtplanung ist komplex. Kann ein Spiel tatsächlich Herausforderungen der urbanen Entwicklung abbilden – und gar anwendbare Lösungsansätze liefern?
Es handelt sich in der demokratischen Stadtplanung nicht primär um mathematische Optimierungsprozesse, sondern um soziale Phänomene und politische Abläufe. Wir überlassen dieses Feld ja noch nicht alleine der künstlichen Intelligenz und wollen auch keiner wohlwollenden Stadtplanungsdiktatorin das letzte Wort geben. Wir konkurrieren auch nicht mit Studiengängen für Stadtplanung. Wir wollen Interesse für Stadtplanung wecken, Selbstwirksamkeit erlebbar machen und gleichzeitig die soziale Komplexität abbilden und so Zukunftsfähigkeiten trainieren. Demokratie braucht Zukunft.
Was würden Sie Kritiker*innen entgegnen, die der Meinung sind, Wissenschaftler*innen sollten ernsthafte Fragen zur Zukunft Berlins nicht in ein Spiel verpacken, sondern stattdessen echte Lösungen entwickeln?
Ich würde sie herzlich einladen, selber mitzuspielen und sich von der Ernsthaftigkeit des Spiels überzeugen zu lassen. Vielleicht wird eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer den Hobrecht-Plan 4.0 entwickeln? [Anmerkung der Redaktion: Der Hobrecht-Plan ist ein bedeutender Bebauungsplan für Berlin, der 1862 unter der Leitung des Stadtbaurats James Hobrecht genehmigt wurde. Er wurde entwickelt, um die rasante Urbanisierung und die damit verbundenen Probleme in der wachsenden Stadt zu adressieren.]
Wo überholt das Spiel eventuell die Realität? Und weshalb?
In dem Spiel wird es revolutionäre Ideen und Ansätze geben, die ernsthaft verfolgenswert wären, für die es aber keine politischen Mehrheiten oder finanzielle Mittel geben wird. Vielleicht können diese Ideen aber dennoch Tiefenwirkung auf die Teilnehmer*innen ausüben und helfen, Berlin auf indirekte weise besser zu machen.
Gibt es Plän, „Berlin City Futures“ in einem Reallabor mit Berlins Stadtplaner*innen zu erproben?
Wir haben „Horizon Makers“ im Rahmen des Projektes „Re:Play“ am IFAF Berlin – Institut für angewandte Forschung Berlin e.V. – mit meiner Kollegin Prof. Pelin Celik von der HTW Berlin bei der Bayer AG und der Siemens Energy AG in sogenannten Future Labs getestet und verbessert. „Berlin City Futures“ steht diese Laborphase noch bevor, die Transferale wird uns dafür wichtige Rückmeldungen liefern. Reallabore sind zeit- und ressourcenintensiv: Das wäre ein eignes Forschungsprojekt. Wir haben aber noch ein weiteres Spiel mit den gleichen Spielmechaniken in der Pipeline zum Thema Anwendung von Nanotechnologie, welches Jonny-Bix Bongers und ich in Kooperation mit einer promovierten Nanotechnologin konzipiert haben. Hier streben wir in 2025 konkrete Playtests mit Expert*innen und Studierenden an.
Stadtplanung Berlin: Schauen Sie optimistisch in die Zukunft und wenn ja, weshalb?
Solange wir die Zukunft als etwas Spielerisches und Gestaltbares begreifen, bleibt Berlin eine Stadt voller Möglichkeiten – eine Metropole, in der jede Vision Realität werden kann.
Herr Prof. Schönbohm, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Das Interview führte Sylke Schumann, Pressesprecherin der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin).
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) ist eine fachlich breit aufgestellte, international ausgerichtete Hochschule für angewandte Wissenschaften, einer der bundesweit größten staatlichen Anbieter für das duale Studium und im akademischen Weiterbildungsbereich. Sie sichert den Fachkräftebedarf in der Hauptstadtregion und darüber hinaus. Rund 12 000 Studierende sind in über 60 Studiengängen der Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts-, Ingenieur- und Polizei- und Sicherheitswissenschaften sowie in internationalen Master- und MBA- Studiengängen eingeschrieben. Die HWR Berlin ist die viertgrößte Hochschule für den öffentlichen Dienst in Deutschland und mehrfach prämierte Gründungshochschule. Über 700 Kooperationen mit Partnern in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst garantieren den ausgeprägten Praxisbezug in Lehre und Forschung. 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten fördern einen regen Studierendenaustausch und die internationale Forschungszusammenarbeit. Die HWR Berlin ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“ und unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.
Hitzeschutz hat für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine hohe Bedeutung. Im Sommer 2023 hat das Ministerium den „Hitzeschutzplan für Gesundheit“ vorgelegt. Dr. med. Ute Teichert, Leiterin der Abteilung „Öffentliche Gesundheit“ im BMG, erläutert in einem von Prof. Dr. Viviane Scherenberg moderierten Online-Vortrag die Inhalte dieses Plans sowie die Rolle, die der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) dabei spielen soll. Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2024 um 18:00 Uhr.
Ziel des BMG ist es, den gesundheitlichen Hitzeschutz mittel- und langfristig verbindlich auf Bundesebene zu verankern und einen strukturierten sowie koordinierten Prozess der Hitzeschutzplanung nach französischem Vorbild zu etablieren. Der Hitzeschutzplan soll dabei das bisherige Engagement und die Zusammenarbeit aller Ebenen, also Bund, Länder, Kommunen sowie Zivilgesellschaft und Bevölkerung, stärken und verbessern.
Wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Welche Handlungsempfehlungen gibt es? Welche Rolle spielt der ÖGD beim Hitzeschutz und warum ist er bei der Umsetzung des Hitzeschutzplans so wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt Expertin Dr. med. Ute Teichert in ihrem Online-Vortrag.
Zur Teilnahme am Online-Vortrag benötigen Interessierte entweder Computer, Smartphone oder Tablet mit Internetzugang und Audioausgabe. Mit der Anmeldung bis zum 22.10.2024 per E-Mail an studienorganisation(at)apollon- hochschule(dot)de erhalten externe Teilnehmer:innen die Zugangsdaten zum virtuellen Vortragsraum. Der Warteraum ist ab 17:45 Uhr geöffnet. Studierende der APOLLON Hochschule entnehmen die Anmeldemöglichkeiten und Zugangsdaten den Informationen auf dem Online-Campus.
Dr. med. Ute Teichert ist Leiterin der Abteilung „Öffentliche Gesundheit“ im Bundesministerium für Gesundheit. Seit 2001 ist die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen und Magistra Public Health im Öffentlichen Gesundheitsdienst tätig, unter anderem als Leiterin des Gesundheitsamtes Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) und als Leiterin der Abteilung „Gesundheit und Pharmazie“ im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland- Pfalz. Von 2014 bis 2022 leitete sie die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, die bundesweit größte Fortbildungseinrichtung für Fachkräfte im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Zudem war sie von 2010 bis 2022 Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.
Prof. Dr. Viviane Scherenberg ist Vizepräsidentin für Strategische Kooperationen und Transfer und Dekanin Public Health und Umweltgesundheit an der APOLLON Hochschule. Bei ihrer Arbeit ist es ihr ein besonderes Anliegen, angehende Präventionsmanager und Public Health-Expert:innen bestmöglich auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Auf wissenschaftlicher Ebene beschäftigt sie sich damit, innovative Themen, wie etwa ePublic Health, digitale Prävention oder auch Präventionsmarketing aus anderen Wissenschaftsbereichen auf den Präventions- und Gesundheitsbereich zu übertragen. Sie ist seit mehr als 15 Jahren Mitglied der Gesellschaft für Nachhaltigkeit und des Netzwerkes Nachhaltige Ökonomie.