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Antworten zu psychologischen Themen

Anita Chasiotis und Martin Kerwer vom ZPID beteiligen sich an “Book a
Scientist” der Leibniz-Gemeinschaft

Das ZPID bei "Book a scientist"

Wer nicht fragt, bleibt dumm – das wusste schon die Sesamstraße. Bei "Book
a Scientist" haben Interessierte die Chance, sich 25 Minuten lang mit
einer Expertin oder einem Experten aus der Leibniz-Gemeinschaft
auszutauschen und alles zu fragen, was sie schon immer zu ihrem
Lieblingsthema wissen wollten. Zu mehr als 100 Themen laden sie am
Dienstag, dem 15. Oktober 2024 zum Dialog ein.

Aus dem Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) freuen sich Anita
Chasiotis und Martin Kerwer auf den Austausch unter dem Motto: Fragen zu
psychologischen Themen? Zusammen finden wir die Antworten! Das
Informations- und Mitmachangebot „KLARpsy".

Interessierte haben Gelegenheit, 25-minütige Einzelgespräche zu einem
bestimmten Thema zu buchen, das Gespräch findet digital statt. Eine
Anmeldung ist bis zum 11. Oktober erforderlich unter der unten stehenden
Seite.

Das Angebot richtet sich an alle neugierigen und wissensdurstigen
Menschen. Mitmachen können interessierte Fachleute genauso wie Laien,
Schüler, Journalistinnen, Rentner, Leibnizianerinnen – eben alle, die
Fragen an die Wissenschaft haben.

Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/veranstaltungen/book-a-scientist Bis zum 11. Oktober kann man sich hier anmelden.

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Motivieren und Fördern - Bochumer Studentin gewinnt Zonta Award Preisträgerin Elina Richter ist seit mehreren Jahren Jurorin des Bundeswettbewerbs "Jugend debattiert"

Von Rüdiger Kurtz
Elina Richter aus Wetter erhält den renommierten Jane M. Klausman Award 2024. Die Jury zeigte sich nicht nur von den akademischen Erfolgen der 20-jährigen Wirtschaftsstudentin beeindruckt, sondern auch von ihrem starken ehrenamtlichen Engagement und der Leidenschaft für den interkulturellen Austausch.

"Ich genieße es, mit anderen in Kontakt zu treten und mich durch Begegnungen zwischen Kulturen und Generationen weiterzuentwickeln", so die junge Preisträgerin, die an der Hochschule Bochum eingeschrieben ist und derzeit ein Auslandssemester am University College Leuven-Limburg (UCLL) in Belgien absolviert.

Elina Richter interessiert sich innerhalb ihres Studiums insbesondere für den Bereich strategisches Management. Der deutsch-englische Studiengang International Business and Management der Hochschule Bochum bietet ihr dahingehend optimale Voraussetzungen. "Das Studium ist praxisorientiert, international ausgerichtet und ich erhalte Einblicke in alle wichtigen Bereiche der Wirtschaft", so Elina Richter. Zudem biete der Studiengang diverse Vertiefungsmöglichkeiten, die optimal zu ihren weiteren Zielen passen würden.

Nach dem Semester in Belgien möchte sie die zweite Hälfte ihres verpflichtenden Auslandsjahres bei dem global agierenden Intralogistikunternehmen Swisslog in den USA verbringen und dort in der Abteilung für strategisches Marketing und Vertrieb arbeiten. "Seit über einem Jahr bin ich schon als Werkstudentin für Swisslog tätig und unterstütze den europäischen Vertriebsleiter, der mir einen umfassenden Einblick in den gesamten Verkaufsprozess, von Kundeninteraktionen bis hin zur Teilnahme an Messen ermöglicht," freut sich Richter über den tollen Support im Unternehmen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Bochum möchte die engagierte Studentin dann ein Masterstudium im Ausland anschließen. Bis dahin will sie - soweit es der enge Terminplan zulässt - auch ihren Freizeitaktivitäten treu bleiben. "Da ich es liebe, zu diskutieren, habe ich vor sechs Jahren als Schülerin am Bundeswettbewerbs Jugend debattiert teilgenommen", erzählt die junge Preisträgerin: "In der Folge hat man mich gefragt, ob ich mir auch vorstellen kann, als Jurorin des Wettbewerbs tätig zu werden." Das macht sie nun seit mehreren Jahren mit großer Begeisterung ehrenamtlich. Darüber hinaus unterrichtet die gebürtige Wittenerin an einer Tanzschule in Hagen Kinder und Erwachsene und unterstützt die Organisation von Veranstaltungen sowie die Social-Media-Konten der Schule.

Beide Tätigkeiten kamen bei den Jurorinnen des Zonta Awards gut an. "Mit dem Preis würdigen wir nicht nur Ihre herausragenden Leistungen als Studentin", so Zonta-Vorstandsmitglied Dr. Birgit Oschmann in ihrer Laudatio, "sondern auch Ihren Einsatz, Menschen dazu zu motivieren, ihre Fähigkeiten zu erweitern und ihr Potenzial voll auszuschöpfen."

"Ich freue mich sehr über den Preis", bedankte sich Elina Richter: "Zonta bietet mir die spannende Möglichkeit, ein weltweites Netzwerk erfolgreich tätiger und sozial engagierter Frauen kennenzulernen." Und das Preisgeld – so verriet die sympathische Studentin lachend - könne sie bei all den Ausgaben im Auslandstudium "auch sehr gut gebrauchen".

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Leber gut – alles gut“: zum 25. Deutschen Lebertag Informationen zu aktuellen Therapiestandards bei Lebertumoren

Primäre Lebertumoren zählen zu den gravierendsten
Erkrankungen, die häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt
werden. Dazu zählen insbesondere zwei Haupttypen: Der Leberzellkrebs
(Hepatozelluläres Karzinom, HCC) sowie das Gallengangskarzinom
(Cholangiozelluläres Karzinom, CCC). Diese Lebertumoren verursachen keine
eindeutigen Symptome und sind bei der Diagnosestellung meist schon weit
fortgeschritten, was zu einer schlechten Überlebensrate führt.

Die Ausrichter des 25. Deutschen Lebertages am 20. November 2024 nehmen
dies zum Anlass, im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages über Prävention,
Früherkennung und Therapie-Fortschritte bei HCC und CCC zu informieren.
Der Deutsche Lebertag wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen
Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet. Mit dem
diesjährigen Motto „Leber gut – alles gut“ setzen die Ausrichter die
Bedeutung der Leber als zentrales Stoffwechselorgan des menschlichen
Körpers in den Fokus und weisen darauf hin, dass die Entstehung von
primären Lebertumoren oft vermeidbar ist.

„Leberzellkrebs, auch Hepatozelluläres Karzinom (HCC) genannt, ist mit
mehr als 900.000 Neuerkrankungen im Jahr die weltweit fünft- bis
sechsthäufigste Tumorerkrankung. Das HCC zählt zu den gravierendsten
Komplikationen einer Lebererkrankung und wird häufig erst im
fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn der Tumor bereits inoperabel ist.
Die Behandlung erfolgt in diesen Fällen mit medikamentösen Therapien“,
erläutert Prof. Dr. Peter R. Galle, Direktor der 1. Medizinischen Klinik
und Poliklinik der Universitätsmedizin an der Johannes Gutenberg-
Universität Mainz und berichtet über vielversprechende Ergebnisse
aktueller klinischer Studien: „Obwohl neue medikamentöse HCC-
Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, ist die Prognose für Patienten
mit fortgeschrittenem HCC nach wie vor schlecht. Deswegen wird intensiv
nach Optimierungsmöglichkeiten dieser Therapien geforscht, um die
Wirksamkeit und die Verträglichkeit zu optimieren. Aktuelle Daten einer
Phase-III-Studie sind sehr vielversprechend, denn sie belegen, dass die
Wirkstoff-Kombination zweier sogenannter Checkpoint-Inhibitoren künftig
zur ersten Behandlungsoption bei fortgeschrittenem Leberzellkrebs werden
kann und das Überleben der Betroffenen verlängern kann.“

Der Leberzellkrebs entwickelt sich aus den Zellen der Leber. Auch das
Gallengangskarzinom entwickelt sich in der Leber (intrahepatisch), es
entsteht jedoch aus den Zellen der Gallenwege. Da beide Tumoren zu Beginn
sehr ähnlich aussehen, ist die exakte Unterscheidung schwierig und es
bedarf umfangreicher Untersuchungen, um ein CCC von einem HCC zu
unterscheiden. Die exakte Unterscheidung ist die Voraussetzung für die
Auswahl der richtigen Therapie. Auch die Beurteilung der betroffenen
Patienten in einem Molekularen Tumorboard (MTB), das organübergreifend und
interdisziplinär agiert, kann weitere Therapiemöglichkeiten aufzeigen,
beispielsweise nachdem die leitliniengerechten Behandlungen ausgeschöpft
sind. Das MTB ist das zentrale Instrument in der Personalisierten Medizin
und wird in Zentren angeboten, die sich auf Tumorerkrankungen
spezialisiert haben. Bei der systemischen HCC- und CCC-Behandlung gibt es
inzwischen verschiedene Chemo-, Immun- und zielgerichtete Therapien. Durch
die Fortschritte in der Diagnostik und das zunehmende molekulare
Verständnis der primären Lebertumoren, die zur Entwicklung neuer
Substanzen führen, ändern und verbessern sich die Therapien stetig.

HCC – Was sind die Ursachen?

Das HCC ist die häufigste Form von primärem Leberkrebs. Die wichtigsten
Ursachen für HCC sind:

•       Leberzirrhose
•       Metabolische dysfunktions-assoziierte Steatotische
Lebererkrankungen (MASLD)
•       Metabolische dysfunktions-assoziierte Steatotische Lebererkrankung
mit erhöhtem
Alkoholkonsum (MetALD)
•       Alkohol-assoziierte Lebererkrankung (ALD)
•       Chronische Hepatitis B- und Hepatitis C-Virusinfektionen
•       Genetische und erbliche Faktoren

CCC – Was sind die Ursachen?

Das CCC ist eine eher seltene auftretende Form von primärem Leberkrebs,
doch die Häufigkeit ist in den letzten Jahren gestiegen. Die wichtigsten
Ursachen für CCC sind:

•       Chronische Entzündungen der Gallengänge – wie bei der Primär
Sklerosierenden
Cholangitis (PSC)
•       Gallengangszysten (Choledochuszysten)
•       Gallengangsparasiten
•       Leberzirrhose und chronische Lebererkrankungen
•       Exposition toxischer Substanzen

HCC und CCC – gemeinsame Risikofaktoren

Beide Formen der primären Lebertumoren – HCC und CCC – haben einige
gemeinsame Risikofaktoren. Dazu zählen insbesondere Risikofaktoren, welche
chronische Leberentzündungen und Leberschäden verursachen können, wie
beispielsweise:

•       Diabetes und Metabolisches Syndrom
•       Ungesunde Lebensweise, die durch Übergewicht, Bewegungsmangel und
eine fett-
und zuckerreiche Ernährung gekennzeichnet ist

Um das Risiko von primären Lebertumoren zu senken, sind Prävention,
frühzeitige Diagnose und die Behandlung von Lebererkrankungen
entscheidend. Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere für Risikopatienten,
sind wichtig, um Lebertumoren frühzeitig zu diagnostizieren und dadurch
die Behandlungschancen zu verbessern.

Mehr Informationen zum 25. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: https://www.lebertag.org.

Ausrichter und Ansprechpartner des 25. Deutschen Lebertages:

Deutsche Leberhilfe e. V., Prof. Dr. Christoph Sarrazin,
Vorstandsvorsitzender
Krieler Straße 100, 50935 Köln ● Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
https://www.leberhilfe.org

Deutsche Leberstiftung, Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover ● presse@deutsche-leberstiftung.de
https://www.deutsche-leberstiftung.de

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und
Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-
Liga) e. V., Prof. Dr. Peter R. Galle, Mitglied des Wissenschaftlichen
Beirats
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen ● geschaeftsstelle@gastro-liga.de
https://www.gastro-liga.de

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„Es ist so viel sozial kaputtgegangen!“ Die Beschwörung von Gemeinschaft in der Transformation

In der gegenwärtigen „Vielfachtransformation“ machen Erwerbstätige
verbreitet Erfahrungen eines Verlustes sozialer Bindungen im Betrieb und
einer zunehmenden „Spaltung“ und „Polarisierung“ in ihren arbeits- wie
lebensweltlichen Kontexten. In der Vehemenz, mit der sie diese Erfahrungen
artikulieren und kritisieren, drückt sich zugleich eine Sehnsucht nach
Vergemeinschaftung, nahezu eine Beschwörung von Gemeinschaft, aus. Dies
kann man als Krisenanzeiger im gesellschaftlichen Umbruch lesen. Knut
Tullius geht in einem Impulspapier dieser Gemeinschaftsbeschwörung entlang
von drei Thesen nach, die sich auf empirische Befunde des laufenden
Forschungsprojekts „Mentalitäten des Umbruchs“ stützen.

Im Forschungsprojekt „Mentalitäten des Umbruchs“ untersucht das
Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) seit 2020 die
mentalitätsprägenden Erfahrungen, Wahrnehmungen und Deutungen von
Umbruchsprozessen in der Arbeits- und Lebenswelt von abhängig
Beschäftigten und ihren Haushaltsmitgliedern in verschiedenen Regionen der
Bundesrepublik: in der Automobilregion Stuttgart, der Luftfahrt- und
Bankenmetropolregion Frankfurt/Main, im peripherisierten Südostthüringen
und in der Strukturwandelregion Rheinland/Ruhr.

„Dabei zeigt sich unter anderem, dass der Betrieb als Ort von
Sozialorientierung und für Sozialintegration nach wie vor eine
mentalitätsprägende Bedeutung hat“, so die erste These: „Denn Beschäftigte
verstehen die Kapital-Arbeit-Beziehung nicht als ein reines
Austauschverhältnis von Arbeitsleistung und finanzieller Gegenleistung,
sondern auch als ein Verhältnis wechselseitigen Füreinander-Einstehens und
auch Aufeinander-Angewiesen-Seins.“

Die zweite These bezieht sich auf das Erleben der
‚Vielfachtransformation‘: „Die Erfahrungen, die abhängig Beschäftigte in
der gegenwärtigen ‚Vielfachtransformation‘ machen, schwächen und
untergraben die sozialintegrativen Bindekräfte der sozialen Ordnung im
Betrieb. Für die von uns befragten Gruppen und Beschäftigtenmilieus stellt
sich ‚Transformation‘ als teils unübersichtliche Gemengelage miteinander
verwobener und sich teils wechselseitig verstärkender Umbruchsprozesse
dar“, hebt SOFI-Forscher Knut Tullius hervor.

In der Summe verblasst der Betrieb als Identifikationsort und sozialer
Begegnungsraum immer mehr. Je mehr er diesbezüglich an Bedeutung verliert,
desto mehr wird er von den Befragten als solcher adressiert und geradezu
beschworen.

Die Affektivität dieser Beschwörung von Gemeinschaft – so die dritte These
– trägt klassenspezifische und auch konstellationsspezifische Merkmale:
Sie ist bei Angelernten und Facharbeitern in der südwestdeutschen
Autoindustrie und am Flughafen ausgeprägter als bei Pflegekräften. Und sie
ist unter Befragten mittlerer und unterer Erwerbsklassen generell deutlich
prononcierter als unter Mitgliedern höherer Erwerbsklassen wie den
technischen und kaufmännischen Wissensarbeiter:innen.

Veröffentlichung:

Tullius, Knut (2024): „Es ist so viel sozial kaputtgegangen!“ Die
Beschwörung von Gemeinschaft in der Transformation. SOFI-Impulspulpapier.

Kostenfreier Download des Impulspapiers:
https://sofi.uni-
goettingen.de/fileadmin/user_upload/Impulspapier_Beschwoerung_von_Gemeinschaft_2024.pdf

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