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Lifestyle

Luzerner Theater “Giustino” Oper von Antonio Vivaldi besucht von Marinella Polli

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Produktionsteam und Besetzung
Musikalische Leitung und Cembalo –Jörg Halubek
Regie –Markus Dietz
Bühne –Ines Nadler
Kostüme und Video –Mayke Hegger
Video –Rebecca Stofer
Licht –David Hedinger-Wohnlich
Choreografie –Phoebe Jewitt
Dramaturgie –Johanna Mangold
Musikalische Assistenz und Cembalo –Giulio de Nardo
Giustino –Marcela Rahal
Arianna –Eyrún Unnarsdóttir
Anastasio –Marta Herman
Leocasta –Tania Lorenzo Castro
Amanzio –Solenn’ Lavanant Linke
Vitaliano –Younggi Moses Do</
Andronico –Josy Santos
Luzerner Sinfonieorchester

‘Giustino’ (auch ‘Il Giustino’) ist die im 1724 in Rom uraufgeführte Oper des venezianischen Barock-Meisters Antonio Vivaldi. Eine neue Inszenierung dieser Oper, deren umjubelte Premiere am letzten 2. Mai war, ist am Luzerner Theater in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln noch bis zum 20. Juni zu sehen.

Ein kompliziertes Libretto mit einer etwas unklaren Geschichte

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn
Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Antonio Maria Lucchini benutzte Nicolò Beregans Text für Giovanni Legrenzis 1683 in Venedig uraufgeführte Oper ‚Giustino’ und Pietro Pariatis Libretto zu Tomaso Albinonis 1711 in Bologna gespielte gleichnamige Oper. Vivaldis Dramma per musica in drei Akten erzählt vom Bauern Giustino, dem die Göttin Fortuna Reichtum, Macht und Erfolg verspricht, von Giustinos Aufstieg an die Spitze des byzantinischen Heeres und, besonders, von der Eifersucht des Kaisers Anastasio, der den Bauern verdächtigt, seine Frau Arianna (und den Thron) zu begehren. Giustino gelingt es sogar Bären zu besiegen, die Schwester und die Ehefrau des Kaisers zu retten, und ein Meeresungeheuer zu töten……….

Vivaldis bestechende Musik

 Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn
Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

‚Giustino‘, so wie eine grosse Anzahl der von Vivaldi komponierten Opern, erlebte schon am Anfang des XX. Jahrhunderts eine erstaunliche Wiederentdeckung; man konnte dadurch das Schaffen des Venezianers neu interpretieren. Vivaldi war – und ist eigentlich – als Komponist von Instrumentalmusik bekannt. Wer kennt seine ‚Quattro Stagioni’ (‘Die Vier Jahreszeiten’) nicht? Die viele bemerkenswerte Détails umfassende Partitur enthält nicht wenige Zitate aus früheren Vivaldis Werke, darunter auch, gerade als Fortuna erscheint, aus dem berühmten ‘Frühling’. Jörg Halubek leitet mit grossem Elan ein brillantes Luzerner Sinfonieorchester, das immer imstande ist, zusammen mit den Stimmen einen perfekten Klang zu bilden. Lobenswert Giulio de Nardo (Cembalo),  Heiner Reich (Violoncello), Sam Chapman (Theorbe/Barockgitarre) und besonders die fantastische Franziska Fleischanderl mit ihrem Salterio (eine Art Kastenzither), die mit ihrem selten gespielten Instrument zum Beispiel bei der wunderschönen Arie “Ho nel petto un cor si forte” neben Vitaliano (Akt III) auf dem Laufsteg vor dem Orchestergraben sitzt und ihn solistisch begleitet.

Eine bemerkenswerte Besetzung

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn
Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Alle Partien dieser Vivaldis Oper wurden ursprünglich von Kastraten gesungen, und heute oft von den besten Countertenören interpretiert. Das Luzerner Theater engagiert hingegen für diese Produktion sechs Frauen und einen Mann, alle grossartige Sänger. Tadellos interpretiert Marcela Rahel mit ihrem runden Mezzo und mit grossem Charisma die Titelrolle, während Eyrún Unnarsdóttir die Kaiserin Arianna gibt, ab und zu leider etwas zu laut. Solenn’ Lavanant Linke interpretiert die Rolle des tückischen Amanzio und ist einfach unübertroffen, was ihre sängerische und schauspielernde Bühnenpräsenz angeht. Mit Charisma und perfekt geführtem Mezzo singt Marta Herman den Kaiser Anastasio, und mit ihrem angenehmen Sopran und einer fantastischen Verve begeistert Tania Lorenzo Castro das Publikum als Leocasta. Last but not least der einzige Mann des Abends, der junge koreanische Tenor Younggi Moses Do als Vitaliano, der zusammen mit Josy Santos als Andronico fast bis zum Schluss intrigiert.

Eine hochinteressante Inszenierung

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn
Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Dem Regisseur Markus Dietz gelingt es die mit Intrigen, Rache, Machtgier, Kriegen, aber auch mit Tapferkeit, Liebe, Erotik und Fantasie volle und nicht unbedingt logische Geschichte mühelos zu erzählen; nicht zuletzt auch dank der modernen Bilder der Video-Einblendungen von Rebecca Stofer und Mayke Hegger. Dietz tut alles mit Métier aber auch mit enormer Sensibilität, so dass das Publikum während fast drei Stunden (1 Pause) die komplizierte Handlung verstehen kann. Dazu ermöglichen Ines Nadlers Bühne und Ivo Schniders Light Design einen schnellen und plausiblen Szenenwechsel. Sehenswert und adequat sind auch die Kostüme von Mayke Hegger. Die Choreographien von Phoebe Jewitt sind hingegen ein wenig banal, aber man darf der ganzen extra für diese Produktion zusammengestellten Statisterie (Akteure aus der Stadt Luzern und Umgebung) trotzdem ein Bravissimo  ausdrücken.

Text: https://marinellapolli.ch/

Fotos: Ingo Hoehn   https://www.luzernertheater.ch

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Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

Giustino Szenenfoto von Ingo Hoehn

 

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Meisterzyklus Sheku Kanneh-Mason Violoncello/Isata Kanneh-Mason Klavier Casino Bern, 12. Mai 2024, besucht von Léonard Wüst

Sheku Kanneh-Mason Violoncello und Isata Kanneh-Mason Klavier Foto Decca

Konzertfoto von Vanessa Bösch

Ausführende und Programm:
Sheku Kanneh-Mason Violoncello
Isata Kanneh-Mason Klavier
F. Mendelssohn-Bartholdy
Cellosonate Nr.1 B-Dur op. 45
L.v. Beethoven
Cellosonate Nr.5 D-Dur op. 102 Nr. 2
G. Fauré
Cellosonate Nr. 1 d-Moll op. 109
F. Chopin
Cellosonate g-Moll op. 65

Felix Mendelssohn-Bartholdy Cellosonate Nr.1 B-Dur op. 45

Die Cellosonate Nr. 1 in B-Dur op. 45 von Felix Mendelssohn ist ein herausragendes Werk der romantischen Musik des 19. Jahrhunderts. Mit einer Spieldauer von etwa 25 Minuten entführt das Stück die Zuhörer in eine Welt voller Emotionen und Virtuosität.

Erster Satz: Allegro vivace

Cellist Sheku Kanneh-Mason
Cellist Sheku Kanneh-Mason

Der erste Satz, Allegro vivace, eröffnet die Sonate mit einer lebhaften und energiegeladenen Melodie. Mendelssohn gelingt es meisterhaft, das Cello und das Klavier in einen Dialog zu versetzen, der von melodischen Höhepunkten und virtuosen Passagen geprägt ist.

Zweiter Satz: Andante

Im zweiten Satz, Andante, zeigt der deutsche Komponist seine lyrische Seite. Die sanften und melancholischen Klänge des Cellos werden vom Klavier einfühlsam begleitet. Die Musik entfaltet eine tiefe emotionale Wirkung, die den Zuhörer in ihren Bann zieht.

Dritter Satz: Allegro assai

Isata Kanneh-Mason am Piano
Isata Kanneh-Mason am Piano

Der dritte Satz, Allegro assai, bildet den krönenden Abschluss der Sonate. Mit seiner schnellen und lebendigen Musik fordert diese Komposition die Musiker zu höchster Präzision und Virtuosität heraus. Der Satz endet mit einem fulminanten Finale, das das Publikum beeindruckt und begeistert applaudieren lässt.

Fazit: Ein Meisterwerk der Kammermusik

Felix Mendelssohns Cellosonate Nr. 1 in B-Dur op. 45 ist zweifellos ein Meisterwerk der Kammermusik. Die perfekte Balance zwischen Cello und Klavier, die emotionalen Tiefen und die virtuosen Passagen machen dieses Stück zu einem Höhepunkt im Repertoire für Cellisten und Pianisten. Eine gelungene Mischung aus Romantik, Leidenschaft und technischer Brillanz – ein Genuss für jeden Musikliebhaber, dargeboten vom hochmotivierten englischen Geschwisterpaar.

Ludwig van Beethoven Cellosonate Nr.5 D-Dur op. 102 Nr. 2

Ludwig van Beethoven, einer der größten Komponisten aller Zeiten, hinterließ der Welt ein reiches Erbe an Musik, das auch seine Cellosonaten umfasst. Unter diesen Werken ragt die Cellosonate Nr. 5 D-Dur op. 102 Nr. 2 als ein Glanzstück der Kammermusik hervor. Hier ist eine tiefergehende Betrachtung dieses Meisterwerks:

Kraftvolle Eröffnung: Allegro con brio

Sheku Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth
Sheku Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth

Die Sonate beginnt mit einer kraftvollen Eröffnung, die typisch für Beethovens energiegeladene Kompositionsweise ist. Das Allegro con brio zieht den Hörer sofort in seinen Bann mit seinem dynamischen Spiel zwischen Cello und Klavier. Beethovens markante melodische Linien und überraschenden harmonischen Wendungen verleihen diesem Satz eine unvergleichliche Dramatik.

Sanfte Lyrik: Adagio con molto sentimento d’affetto

Im zweiten Satz, dem Adagio con molto sentimento d’affetto, zeigt Beethoven eine ganz andere Facette seines Schaffens. Hier offenbart sich die zutiefst lyrische Seite des Komponisten. Die langsamen, schwellenden Phrasen des Cellos werden vom Klavier sanft begleitet, und gemeinsam erschaffen sie eine Atmosphäre von Intimität und Emotionalität, die den Hörer unweigerlich berührt.

Virtuosität und Lebendigkeit: Allegro

Der letzte Satz, ein lebhaftes Allegro, besticht durch seine Virtuosität und Lebendigkeit. Die Komposition entfesselt hier die volle expressive Kraft beider Instrumente und fordert von den Interpreten ein Höchstmaß an technischer Finesse und musikalischem Feingefühl. Die dynamischen Kontraste und das spielerische Zusammenspiel zwischen Cello und Klavier machen diesen Satz zu einem wahren Höhepunkt des Werks.

Fazit: Ein der grossen Klassiker der Kammermusik

In der Cellosonate Nr. 5 D-Dur op. 102 Nr. 2 zeigt Beethoven sein geniales Können als Komponist und sein tiefes Verständnis für die Möglichkeiten der beiden beteiligten Instrumente. Von der kraftvollen Eröffnung bis zum lebhaften Finale ist dieses Werk ein fesselndes und faszinierendes Meisterwerk der Kammermusik, das sowohl Interpreten als auch Zuhörer gleichermaßen begeistert.

Gabriel Fauré Cellosonate Nr. 1 d-Moll op. 109

Eine Ode an die Melancholie: Die Cellosonate Nr. 1 d-Moll op. 109 von Gabriel Fauré

Gabriel Faurés Cellosonate Nr. 1 ist ein Meisterwerk der französischen Kammermusik des frühen 20. Jahrhunderts. Mit ihrer tiefen Emotionalität und raffinierten Harmonik zieht sie den Hörer in ihren Bann und offenbart die lyrische Brillanz des Komponisten.

Ein Ausdruck von Tiefe und Melancholie: Allegro

Der erste Satz, Allegro, ist geprägt von einer tiefen Melancholie und introspektiven Stimmung. Fauré nutzt hier geschickt chromatische Harmonien und subtile rhythmische Variationen, um eine Atmosphäre der inneren Zerrissenheit zu erzeugen. Das Cello und das Klavier dialogisieren auf eine Weise, die den Zuhörer in ihren emotionalen Sog zieht und die tiefe Verbundenheit dieser beiden Kennah Mason Geschwister zeigt.

Eine Ode an die Romantik: Andante

Isata Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth
Isata Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth

Im zweiten Satz, Andante, entfaltet Fauré eine Ode an die Romantik. Sanfte, singende Melodien des Cellos werden von zarten Klavierbegleitungen unterstützt, die eine Atmosphäre der Intimität und Sehnsucht schaffen. Die Musik fließt in einem träumerischen Fluss, der den Hörer in eine Welt der Gefühle und Empfindungen entführt.

Ein Hauch von Leichtigkeit: Finale: Allegro comodo

Das Finale, Allegro comodo, bringt einen Hauch von Leichtigkeit in die Sonate. Fauré lockert die melancholische Stimmung des ersten Satzes auf und präsentiert stattdessen eine verspielte und lebendige Musik, die von unbeschwerten Melodien und rhythmischer Vitalität geprägt ist. Hier zeigt sich Faurés Meisterschaft in der Gestaltung von Kontrasten und der Schaffung von dynamischen Spannungsbögen.

Fazit: Ein Juwel der Kammermusik

Gabriel Faurés Cellosonate Nr. 1 d-Moll op. 109 ist zweifellos ein Juwel der Kammermusikliteratur. Mit ihrer tiefen Emotionalität, raffinierten Harmonik und subtilen Ausdruckskraft berührt sie das Herz des Zuhörers und hinterlässt einen unvergesslichen Eindruck. Diese Sonate ist ein Muss für Liebhaber anspruchsvoller und gefühlvoller Musik.

Fréderic Chopin Cellosonate g-Moll op. 65

Sheku Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth
Sheku Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth

Frédéric Chopin, bekannt für seine brillanten Klavierkompositionen, schuf mit seiner Cellosonate, übrigens seine einzige, ein Werk von unvergleichlicher Schönheit und Emotionalität. Diese Sonate, obwohl weniger bekannt als seine Klaviermusik, ist ein Juwel der romantischen Kammermusik und verdient eine eingehende Betrachtung.

Ein dramatischer Beginn: Allegro moderato

Die Sonate beginnt mit einem Allegro moderato, das sofort die dramatische Intensität von Chopins Musik einfängt. Das Cello und das Klavier entfalten gemeinsam eine fesselnde Erzählung, die von leidenschaftlichen Melodien und kraftvollen Harmonien geprägt ist. Chopin zeigt hier sein geniales Gespür für Klangfarben und Ausdruck, während er zwischen lyrischen Passagen und kraftvollen Ausbrüchen wechselt.

Zärtliche Lyrik: Scherzo

Im Scherzo des zweiten Satzes offenbart sich Chopins zärtliche Lyrik. Die Musik nimmt eine spielerische und tänzerische Atmosphäre an, während das Cello und das Klavier miteinander in Dialog treten. Chopin verleiht dieser Musik eine Leichtigkeit und Eleganz, die, von den beiden Ausführenden perfekt interpretiert, den Hörer verzaubert und in eine Welt der Poesie und Träumerei entführt.

Tiefe Melancholie: Largo

Isata Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth
Isata Kanneh Mason FotoThomas Entzeroth

Der dritte Satz, Largo, ist ein Höhepunkt der emotionalen Intensität in der Sonate. Chopin schafft hier eine Atmosphäre tiefer Melancholie und Sehnsucht, die den Zuhörer unmittelbar berührt. Die langen, schwellenden Phrasen des Cellos werden von einfühlsamen Klavierbegleitungen unterstützt, und gemeinsam erschaffen sie eine Aura der Tragik und des Schmerzes.

Ein triumphales Finale: Finale: Allegro

Das Finale, Allegro, bildet einen triumphalen Abschluss der Sonate. Chopin kehrt hier zu seiner charakteristischen Lebendigkeit und Virtuosität zurück, während das Cello und das Klavier in einem mitreißenden Finale miteinander verschmelzen. Die Musik strahlt eine Energie und Begeisterung aus, die den Hörer mitreißt und in ihren Bann zieht.

Fazit: Eine Perle der romantischen Kammermusik

Frédéric Chopins Cellosonate in g-Moll op. 65 ist zweifellos eine Perle der romantischen Kammermusik. Mit ihrer dramatischen Intensität, zärtlichen Lyrik und tiefen Emotionalität fesselt sie den Zuhörer von Anfang bis Ende. Diese Sonate ist ein unverzichtbares Werk für alle Liebhaber anspruchsvoller und bewegender Musik.

Das Auditorium honorierte die Darbietung der beiden britischen Künster*innen mit tosendem Applaus, der in eine verdiente stehende Ovation mündete, die das Duo in Form der Zugabe von Chopins »Valse triste» verdankte.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: meisterzyklus.ch   Thomas Entzeroth und Vanessa Bösch

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Konzertfoto von Vanessa Bösch

Konzertfoto von Vanessa Bösch

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Hoch über den Wolken schwebte und träumte Herbert Huber

Edelweiss Airbus

Edelweiss Crew

Economy class Sitzplätze Symbolbild

Muss man eigentlich fliegen? Nein muss man nicht. Überhaupt nicht. Nur eben waren seit eh und je das Fliegen, verbunden mit Fernweh, ein Traum der Menschen. Mit meiner Grösse von einem Meter sechsundachtzig passe ich aber nur huere knapp in einen Flugzeugsitz. Meine Knie stossen an den Vordersitz und der Seitenabstand ist, so na ja, und wem gehört eigentlich die Armlehne?

Economy class Sitzplatz
Economy class Sitzplatz

Die Business Class wäre eine Alternative, aber auch eine Geldfrage. So versuche ich jeweils, einen Notausgang-Sitz oder einen Platz mit mehr Beinfreiheit zu ergattern. Meist sind diese ausverkauft, und neustens sind die «Alten» an den Notausgangplätzen nicht mehr erlaubt. Wegen der altersbedingten Reaktionsfähigkeit – sollte es brenzlig werden, heisst es in den AGB.

Im Flugzeug wird’s eng

Kaabberfischli
Kaabberfischli

Nun hocke ich halt in einer einem Embryo ähnelnden Stellung. Was ich ja mit meinem Zwillingsbruder in der Fruchtblase unserer Mutter 9 Monate, genau weiss ich es nicht mehr, erfahren durfte. Platzmangel eben. So wartete ich sehnlichst auf den ersten Snack und Wasser. Meinen langen Scheichen im Gang deponiert, zog ich brav zurück, um nicht vom Service Chäreli überrollt zu werden. Zur Begrüssung gab’s Knabberfischli und Edelweissli vom Kambly. Kaum kam das Wasser, ein Ruck und ein paar Fischli purzelten in den Becher – sah aus wie eine Bouillon mit Einlage. Aber nur fascht. Dann servierte man in einem neuen, boxenartigen Geschirr mit Besteck aus Holz einen «chäferfüdlitrockenen» Cous Cous Salat… Der Wurstsalat auf dem Hinweg war eindeutig besser. Das saftige Schoggi Brownie tröstete dann über die Trockenperiode hinweg und ein erfrischendes Bierchen aus dem Appenzell netzte wohltuend den Gaumen.

Flugzeit Träume beim Fliegen

Dädalus und ikarus
Dädalus und ikarus

Müdigkeit überfiel mich – ich begann zu träumen. Von Dädalus und Ikarus. Der Sage nach wurden die beiden von König Minos auf Kreta festgehalten. Der Luftweg war die einzige Möglichkeit zu fliehen. Zuerst ging alles gut, Ikarus wurde übermütig und stieg so hoch hinauf, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmolz, die Federn lösten sich, und er stürzte ins Meer.

Motorflug der Brüder Wright
Motorflug der Brüder Wright

Achtung angurten – ich erwachte! Über den Pyrenäen war ein Sturmtief angesagt. Es schüttelte gehörig, das Essen verteilte sich mässig im Magen mit Flatulenz Drang! Nur das nicht bitte! Das leere Klapptischli diente zum Kopf drauflegen und der rote «Italiener Senza Parole» verhalf mir zu einem weiteren leichten Schlaf. Am 17. Dezember 1903 ging ein Menschheitstraum in Erfüllung: Zwölf Sekunden für 37 Meter dauerte der erste Motorflug der Brüder Wright. Ich erwachte, unser Flug nach Teneriffa dauerte schon 4 Stunden.

Wunder der Technik

Es grenzt schon an ein Wunder. Piloten, Computer und Technik bringen es fertig, den stundenlang auf 10’000 m Höhe fliegen- den Airbus A 30 pünktlich in Zürich zu landen. Mit Schweizer Charme, an Bord ,« ämu» im Service. Ich hörte Reinhard Mey singen: «Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen blieben darunter verborgen und dann würde alles, was uns gross und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein».

Text   www.herberthuber.ch

Fotos www.pixelio.de

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Edelweiss Airbus

Economy class Sitzplatz Smbolbild

Servicewagen im Flugzeug

Dädalus und Ikarus

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Tipps für natürliche Entspannung zu Hause

Entspannung zu Hause Symbolbild.
Entspannung zu Hause Symbolbild.

Im stressigen Alltag ist es wichtig, dann und wann auf Entspannung zu setzen. Dafür muss es kein Wellnesshotel sein, auch zu Hause haben Menschen die Möglichkeit, für Erholung zu sorgen. Was dabei für Methoden infrage kommen, hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab. Für den einen ist es erholsam vor dem Fernseher zu entspannen, andere wiederum brauchen etwas mehr. Wir geben die besten Tipps für natürliche Entspannung.

CBD wird für die mentale Entspannung immer wichtiger

Cannabidiol ist ein rauschfreies Cannabinoid, das der Hanfpflanze entspannt. Seit einigen Jahren ist CBD-Öl zur mentalen Entspannung wichtig geworden. Es soll auf natürliche Weise dazu beitragen, dass sich die Botenstoffe des Gehirns (Serotonin, Dopamin etc.) normalisieren und für Ausgleich sorgen. Marijuana Index ist das Nachrichtenmedium, das Sie im Auge behalten sollten! Hier erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um CBD, aber auch THC. Seit dem 1. April 2024 ist auch der klassische Marihuana Konsum in Deutschland ab 18 Jahren erlaubt und für manchen ist das eine tolle Möglichkeit zur Entspannung.

Wellness-Aktionen im eigenen Badezimmer

Das eigene Bad kann zur Wellnessoase werden, mit der richtigen Planung. Ein Entspannungsbad mit ätherischen Ölen sorgt für körperliche und geistige Erholung. Wer schlecht schläft, kann hier zum Beispiel auf Lavendel setzen. Die Aromen sollen zur Beruhigung beitragen und einen besseren Schlaf fördern. Vor dem Schlafengehen ein Bad mit ätherischen Ölen zu nehmen ist eine tolle Möglichkeit, sich selbst zu entspannen.

Sport in den eigenen vier Wänden treiben

Sport ist zwar schweißtreibend, aber auch entspannend. Es braucht heute kein Fitnessstudio mehr, um körperlich aktiv zu sein. Es reicht aus, ein Smartphone oder einen Fernseher mit Internetzugang zu haben. Bei YouTube gibt es eine große Auswahl an Fitness-Channels, mit denen zu Hause Sport gemacht werden kann. Wer möchte findet hier auch Anleitungen für Yoga-Übungen, die Körper und Geist beleben können. Sport schüttet Endorphine aus und ist daher ein wichtiges Mittel zur Entspannung. Obwohl er körperlich anstrengend ist, dient er als perfekter Ausgleich nach einem stressigen Tag.

Autogenes Training und Traumreisen zum Einschlafen

Wer kennt das Problem nicht? Obwohl Sie müde sind, schlafen Sie abends einfach nicht ein. Hier kann Autogenes Training ebenso helfen wie eine Traumreise zum Einschlafen. Auch das ist kostenlos möglich, bei YouTube gibt es tolle geführte Traumreisen, die mentale Entspannung mitbringen. Einfach Kopfhörer aufsetzen, die sonstigen Funktionen des Handy stummschalten und genießen. Wichtig ist, dass die eigene geistige Kapazität voll auf die Worte gelenkt wird. Es geht darum den Atem zu spüren und ihn von innen nach außen fließen zu lassen.

Fazit: Entspannung funktioniert auch zu Hause

Wellness ist teuer und nicht jeder hat so viel Geld, sich gelegentlich einen Urlaub leisten zu können. Zu Hause ist es auf verschiedene Weise möglich, sich selbst zu erholen. Wer sich vor dem Fernseher entspannen kann, darf sich das auch mal gönnen. Wichtig ist aber, dass die körperliche Bewegung nicht verloren geht. Denn sie ist wichtig, um den Körper unter Belastung zu stellen und damit den Fluss von Endorphinen anzuregen. Sie machen glücklich und sorgen für Entspannung.

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