Saniertes Gebäude wird neue Heimat für verschiedene Forschungsgruppen

Mit der Übergabe des sanierten Laborgebäudes 23.2 an das Leibniz-
Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) endet für das Institut eine
mehrjährige Bauphase. Das modernisierte Gebäude beherbergt jetzt Labore
und Büros für verschiedene Arbeitsgruppen der Abteilungen Mikrophysik und
Fernerkundung sowie Kalibrierlabore, Werkstätten und Sozialräume. Während
der Bauarbeiten in den vergangenen zwei Jahren waren die Mitarbeitenden in
verschiedenen Provisorien auf dem Gelände des Wissenschaftsparks
untergebracht.
Im Gegensatz zu den TROPOS-Gebäuden Wolkenlabor (2005),
Multifunktionsgebäude (2011) und Laborgebäude für Atmosphärenchemie (2017)
handelt es hier um keinen Neubau, sondern um eine Sanierung eines
bestehenden Laborgebäudes. Bund und Land haben den Umbau mit insgesamt
rund 4,7 Millionen Euro gefördert: Neben 1,7 Millionen Euro als
Eigenanteil aus dem regulären Haushalt wurden zusätzlich 3 Millionen Euro
für den Umbau bereitgestellt.
Das Gebäude 23.2 ist eines der ältesten Häuser auf dem Gelände des
Wissenschaftsparks Leipzig. Es entstand als Laborbau in den Jahren 1978
bis 1980 sowie als Anbau in den 1990er Jahren zum TROPOS-Hauptgebäude
23.1. Mit dem Neubau eines Laborgebäudes für Atmosphärenchemie zogen 2017
viele der Forschenden in ein neues Gebäude um. Für die übrigen Nutzerinnen
und Nutzer wurden in den Monaten der Bauphase Interimslösungen gefunden:
So konnten z.B. die Werkstätten der Lidargruppe und das Kalibrierlabor der
Aerosolphysik provisorisch im Gebäude 11.2/3 auf dem Gelände des
Wissenschaftsparks unterkommen, das vom Land Sachsen zur Verfügung
gestellt wurde.
Mit einer Bauzeit von 20 Monaten fiel der Umbau länger und aufwendiger als
ursprünglich geplant aus, um das Gebäude an die aktuellen
Brandschutzstandards anzupassen. Dazu kam, dass die Bauarbeiten in die
Zeit der Corona-Pandemie fielen und Lieferengpässe sich auch hier
bemerkbar machten. „Um so froher sind wir, dass die Arbeiten nun
abgeschlossen werden konnten. Damit haben jetzt alle Gruppen am TROPOS
gute Arbeitsbedingungen und die Basis für exzellente Forschung. Mit der
Fertigstellung dieses Umbaus endet für TROPOS eine lange Bauphase:
Insgesamt hat es fast zwei Jahrzehnte gedauert, um die Labore an die
gewachsenen und veränderten Bedürfnisse anzupassen. Unser Dank geht an
alle Beteiligten und besonders an die Geldgeber bei Bund und Land, die
diesen Weg zusammen mit uns gegangen sind“, betont Prof. Andreas Macke,
Direktor des TROPOS.
Das sanierte Laborgebäude enthält jetzt auf 1.620 Quadratmeter Fläche eine
Mischung aus verschiedensten Nutzungsformen: 23 Labore, 14 Büros, 1
Seminarraum, 1 großer Multifunktionsraum, 1 Computerpool, mehrere Lager-
und Technikräume, 2 Teeküchen, Umkleideräume mit Duschen und WC-Anlagen.
Die Lidar-Gruppe profitiert von einer neuen, seitlich verschiebbaren
Dachkuppel, wodurch die portablen Lidargeräte bereits beim Bau im Labor
getestet werden können. Das Weltkalibrierzentrum für Aerosolphysik (WCCAP)
und die dazu gehörende Arbeitsgruppe bekommt moderne Räume, in denen
Feinstaubmessgeräte aus aller Welt kalibriert und internationale Gäste
geschult werden. Die Satellitengruppe erhält ein neues, komplett schwarzen
Strahlungslabor, die Wolkengruppe ein Eislabor. Mit der
Elektrowerkstatt/Konstruktion, Büro/Werkstatt für die Station Melpitz
sowie der Haustechnik bekommen auch Mitarbeitende aus dem Bereich Technik
zeitgemäße Räumlichkeiten und Anlagen. Neben diesen Gruppen profitieren
alle Beschäftigten von einem neuen Multifunktionsraum, der u.a. als
Seminarraum, für Gesundheitsangebote oder als Proberaum der Institutsband
genutzt werden kann.
Mit der Modernisierung konnte z.B. die Beleuchtung auf LED umgestellt
werden, so dass die Beleuchtung in Fluren, Treppen und
Erschließungsflächen komplett über Bewegungsmelder gesteuert werden. Zudem
wird die gesamte Haustechnik über eine Gebäudeleittechnik gesteuert.
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft, die 97 selbständige Forschungseinrichtungen
verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und
Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften
bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich
gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.
Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den
übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten
wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte
Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im
Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und
informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen -
u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen
Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und
unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen
Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft
gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen,
darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Milliarden Euro. Finanziert
werden sie von Bund und Ländern gemeinsam. Die Grundfinanzierung des
Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) getragen. Das Institut
wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen
Landtag beschlossenen Haushaltes.
http://www.leibniz-gemeinschaf
https://www.bmbf.de/
https://www.smwk.sachsen.de/
- Aufrufe: 3