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NRW-Konjunkturumfrage 2014

BVMW-Konjunkturumfrage Sommer 2014

NRW-Mittelstand sieht Konjunktureintrübung

Düsseldorf, 21. August 2014 – Nordrhein-Westfalen ist es auch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres nicht gelungen, eine selbsttragende Konjunkturdynamik zu generieren. Die jahrelange Wachstumslücke von 0,4 Prozent im Vergleich zum Bundesgebiet kann angesichts spürbarer Investitionszurückhaltung der Betriebe an Rhein und Ruhr nicht geschlossen werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturumfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) unter 732 mittelständischen Betrieben in Nordrhein-Westfalen.

24,4 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage zwar als gut bis sehr gut (2013: 44 Prozent), während 20,5 Prozent mit dem laufenden Geschäft unzufrieden sind (2013: 12 Prozent). Mit steigenden Umsätzen rechnen allerdings nur noch 9,8 Prozent (2013: 26 Prozent). 18,5 Prozent prognostizieren einen Umsatzrückgang für die zweite Jahreshälfte (2013: 13 Prozent). Dem Mindestlohn messen die Firmenchefs in NRW eher eine untergeordnete Bedeutung bei und rechnen mehrheitlich nicht mit negativen Auswirkungen (84,3 Prozent). Die Wirtschaftssanktionen im Zuge der Ukraine-Krise werden von 74,1 Prozent der Befragten kritisch gesehen, die mit negativen gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen rechnen.

„Generell ist es dem Mittelstand nach 2008 als Antwort auf die Schuldenkrise gelungen, sich ein Stück weit von den Kreditmärkten zu lösen und verstärkt auf Innenfinanzierung zu setzen. Dies spiegeln die wachsenden Eigenkapitalquoten unserer Betriebe wider, die sich stabil über der Marke von 20 Prozent halten. Das verleiht auch in Zeiten geopolitischer Unsicherheit und der nach wie vor schwelenden Schuldenkrise Europas die notwendige Stabilität“, so BVMW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte. Die Politik der großen Koalition belaste allerdings den gesamtwirtschaftlichen Ausblick: „Multi-Milliardenprojekte wie die Rente mit 63, die Mütterrente und das unzeitgemäße Betreuungsgeld verschärfen die fiskalische Lage Deutschlands und werden auf lange Sicht Steuererhöhungen nach sich ziehen. Das spüren unsere Unternehmer und korrigieren in der Konsequenz ihren Konjunkturausblick nach unten“, so Schulte. Nur noch 5,7 Prozent der Mittelständler sehen die deutsche Wirtschaft auf einem Wachstumspfad (2013: 20 Prozent), während die Umfrage ergab, dass 26,4 Prozent mit einem Konjunktureinbruch im kommenden Jahr rechnen (2013: 3 Prozent). „Deutschland muss weiter konsequent an seiner Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Das gilt insbesondere für NRW, das seine ordnungspolitischen Fehltritte wie das Klimagesetz oder das Tariftreuegesetz mit sinkender Investitionsneigung der Unternehmen teuer bezahlt.“

So werden nur 7,5 Prozent der befragten Betriebe ihr Investitionsvolumen in den kommenden sechs Monaten erhöhen (2013: 25 Prozent), während 23,6 Prozent sogar Kürzungen des Investitionsbudgets vornehmen (2013: 17 Prozent). Die Folgen dieser Zurückhaltung lassen sich Schulte zufolge auch auf dem NRW-Arbeitsmarkt ablesen, der angesichts der Investitionszurückhaltung keinen Beschäftigungsaufbau verspricht: 12,7 Prozent der Betriebe planen im laufenden Jahr noch Neueinstellungen (2013: 25 Prozent), 11,7 Prozent werden Beschäftigung zur Stärkung der eigenen Marktposition abbauen müssen (2013: 15 Prozent). Das ausgewertete Datenmaterial stammt aus einer Umfrage unter 732 mittelständischen Betrieben in NRW im August und erfasst sowohl die regionale als auch branchenbezogene Struktur des größten deutschen Bundeslandes.

Download der Umfrageergebnisse: http://www.bvmw.de/landesverband-nordrhein-westfalen/presse/konjunkturumfrage-2014.html

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