Europas Top-Manager kaufen vermehrt Aktien des von ihnen geleiteten Unternehmens
Europas Top-Manager setzen aktuell wieder verstärkt auf Aktien des von ihnen geleiteten Unternehmens. Entsprechend verdreifachte sich der Wert des "Capital-Insider-Index", der vom Frankfurter Analysehaus 2iQ im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' errechnet wird, zum Ende des zweiten Quartals auf aktuell 64,7 Punkte. Im April dieses Jahres lag er lediglich bei 21,2 Punkten. "Normalerweise verkaufen die Insider, wenn alle anderen kaufen. Sie sind typische Antizykliker. Das jetzige Verhalten der Top-Manager ist sehr ungewöhnlich", erklärt 2iQ-Geschäftsführer Patrick Hable.
Bei den Managern französischer Unternehmen herrscht dagegen großer Pessismus. Schon seit Monaten stoßen sie Aktien im großen Stil ab. Seit März verkauften die Manager in Frankreich pro Monat Aktien im Durchschnittswert von 160 Millionen Euro. Die monatlichen Aktienkäufe lagen dagegen im Schnitt bei nur 13 Millionen Euro.
Bilfingers Ex-Vorstandschef, Roland Koch, hat nicht nur in seinem Job einiges wegstecken müssen. Auch beim Verkauf seiner 1.165 Bilfinger-Aktien Anfang Mai machte er 27,8 Prozent Verlust. Mehr Fortune hatte da schon Telekom-Chef Timotheus Höttges, dessen neu erworbene 28.300 Telekom-Aktien um 9,8 Prozent zulegten.
Der "Capital-Insider-Index" kann maximal 100 Punkte erreichen, wenn das Verhältnis von Aktienkäufen zu -verkäufen (Buy-Sell-Ratio) der zurückliegenden zwei Wochen auf ein Fünf-Jahres-Hoch klettert. Grundlage der alle drei Monate vorgenommenen Berechnungen sind die Börsengeschäfte mit firmeneigenen Papieren, die Führungskräfte den Aufsichtsbehörden melden müssen.
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