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„Erkenntnisse zur Katalyse finden internationale Beachtung“

NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes besucht gemeinsam mit Prof. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, das Drucktechnikum, um sich einige Versuche anzuschauen.  Sarah Gombert  Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes besucht gemeinsam mit Prof. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, das Drucktechnikum, um sich einige Versuche anzuschauen. Sarah Gombert Max-Planck-Institut für Kohlenforschung

NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes besucht das Max-Planck-Institut
für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr

Woran arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-
Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr derzeit? Und
was gibt es Neues auf dem Campus? Ina Brandes, Wissenschaftsministerin des
Landes Nordrhein-Westfalen, hat dem Institut jetzt einen Besuch
abgestattet. Dabei gewann sie spannende Einblicke in den Forschungsalltag
der geschichtsträchtigen Einrichtung, die heute rund 400 Menschen aus
knapp 40 Ländern beschäftigt.

„Wir befassen uns mit allen Aspekten der Katalyseforschung“, sagte Prof.
Ferdi Schüth, Geschäftsführender Direktor des Instituts. Er erklärte der
Ministerin, warum die Katalyse eine so wichtige Schlüsseltechnologie ist,
auch für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen. So sind Forscherinnen
und Forscher des Instituts unter anderem involviert, wenn es darum geht,
an der chemischen Speicherung von Wasserstoff zu tüfteln oder
herauszufinden, wie man Sonnenenergie am besten chemisch binden kann.
Elementare Fragen also, wenn es um die Zukunft der Energiewirtschaft geht.
Aber auch für die meisten Reaktionen der chemischen Industrie und die
Herstellung von Arzneimitteln ist die Katalyse entscheidend.

Optimales Umfeld für wissenschaftliche Arbeit

Ministerin Ina Brandes: „In Nordrhein-Westfalen finden Forscherinnen und
Forscher von Weltruf ein optimales Umfeld für ihre wissenschaftliche
Arbeit. Die Erkenntnisse zur Katalyse etwa, die hier gewonnen werden,
finden international Beachtung. Besonders freut mich, dass Auszeichnungen
wie der Chemie-Nobelpreis für den wissenschaftlichen Direktor Benjamin
List vor zwei Jahren viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
anziehen und sie Nordrhein-Westfalen so zur Heimat der Spitzenforschung
machen.“

Die Ministerin hatte im Anschluss an den Austausch mit dem Vorstand
Gelegenheit, einen Blick in verschiedene Abteilungen des Instituts zu
werfen. In der Elektronenmikroskopie beispielsweise werden die Ergebnisse
der Experimentalchemikerinnen und –chemiker genauestens unter die Lupe
genommen. „Nur in Kooperation mit den analytischen Abteilungen ist es den
Kolleginnen und Kollegen möglich, die richtigen Schlüsse aus ihrer Arbeit
im Labor zu ziehen“, erklärte Ferdi Schüth.

Ein wichtiges Thema des ministerialen Besuchs war auch die zukünftige
Entwicklung des Campus. Das MPI hat sich in seiner knapp 110-jährigen
Geschichte stets fortentwickelt, und wird es auch weiterhin tun. Die
Digitalisierung von Prozessen und Abläufen sowie eine elegante und
effiziente Bündelung der Analytik sind nur zwei Schlagworte, die die
Kohlenforscher in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen werden.
Wie alle Institute der Max-Planck-Gesellschaft wird auch das MPI für
Kohlenforschung zu einem großen Teil gemeinsam durch den Bund und die
Länder finanziert. Das Ministerium ist auch mit einer Vertreterin oder
einem Vertreter Mitglied im Verwaltungsrates des Instituts.

Seit mehr als 100 Jahren betreibt das Max-Planck-Institut für
Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr chemische Grundlagenforschung und
hat seit seiner Eröffnung als Kaiser-Wilhelm-Institut 1914 zahlreiche
chemische Entdeckungen von historischer Tragweite gemacht. Es war das
erste Kaiser-Wilhelm-Institut außerhalb Berlins und die erste
wissenschaftliche Einrichtung im Ruhrgebiet überhaupt. Zu den wichtigsten
Errungenschaften gehört die Entdeckung der Fischer-Tropsch-Synthese in den
1920er Jahren, ein Verfahren zur Herstellung synthetischen Benzins,
seinerzeit auf der Basis von Kohle, das aber auch andere
Kohlenstoffquellen, wie das Kohlendioxid aus Abgasen oder sogar aus der
Luft nutzen kann.

Wirtschaftlich und wissenschaftlich sehr bedeutend – und ebenfalls mit dem
Chemienobelpreis ausgezeichnet - war das Niederdruckpolyethylenverfahren
von Karl Ziegler, das die wirtschaftliche Produktion von hochwertigen
Kunststoffen ermöglichte. Aber auch ein Verfahren zur Entkoffeinierung von
Kaffeebohnen wurde am MPI für Kohlenforschung entwickelt. Heute besteht
das Institut aus fünf wissenschaftlichen Abteilungen, die jeweils von
einem Direktor geleitet werden. Rund 400 Beschäftigte aus aller Welt
widmen sich der chemischen Grundlagenforschung mit Fokus auf die Katalyse.

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InnovationFestival meets KIT Science Week: Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten

„Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“ ist das Motto der diesjährigen KIT Science Week. Mit dabei ist auch die Initiative karlsruhe.digital mit dem InnovationFestival. (Daryoush Djavadi, KIT)  Daryoush Djavadi, KIT
„Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“ ist das Motto der diesjährigen KIT Science Week. Mit dabei ist auch die Initiative karlsruhe.digital mit dem InnovationFestival. (Daryoush Djavadi, KIT) Daryoush Djavadi, KIT

Klima-, Umwelt- und Artenschutz, Ressourcenschonung, ökologisches
Wachstum, „grünes“ Unternehmertum, globale Gerechtigkeit: Nachhaltigkeit
hat viele Facetten und gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Aus
diesem Grund lädt die KIT Science Week vom 10. bis 15. Oktober 2023 unter
dem Motto „Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“ zum Mitreden,
Mitforschen und Mitgestalten ein. Mit dabei ist die Initiative
karlsruhe.digital. Auf ihrem InnovationFestival @karlsruhe.digital
präsentiert sie im Rahmen der KIT Science Week digitale Innovationen aus
der TechnologieRegion Karlsruhe, die das Potenzial haben, die
Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft
voranzutreiben.

„Ohne Dialog hat Nachhaltigkeit keine Chance“, betont Professor Thomas
Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. Die KIT Science
Week beleuchte die vielfältigen Herausforderungen bei der Transformation
zu einer nachhaltigen Gesellschaft, schärfe das Bewusstsein und zeige, was
Forschung und Innovation zum Gelingen des notwendigen Umbruchs beitragen
könnten. „Sie lässt aber auch die betroffenen Menschen zu Wort kommen, von
denen viele mit Sorge in die Zukunft schauen“, erklärt Hirth. „Ihre
Impulse, Ideen und Argumente nehmen wir mit zurück in unsere Forschung und
unser Agenda Setting.“

Veranstaltungen für alle Wissensdurstigen

Eine Woche lang verbindet die KIT Science Week den wissenschaftlichen
Austausch in hochkarätig besetzten Fachkonferenzen mit interaktiven und
beteiligungsorientierten Veranstaltungen für alle „Wissensdurstigen“. Mit
dem „Wandel in eine nachhaltige Gesellschaft“ befasst sich der
trinationale Kongress der Science Week unter der Leitung von Professor
Johannes Orphal vom KIT-Zentrum Klima und Umwelt. Viele kleine und große
Events bringen die gesellschaftlichen Gruppen vor Ort oder online
zusammen: Von einer Podiumsdiskussion und einem Escape Room über offene
Labore, einem Climate Slam und Bürgerdialog bis zum Klima Puzzle, Open-
Air-Konzert und zur Exkursion. Internationale Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler treffen Bürgerinnen und Bürger, Familien, Schülerinnen und
Schüler, Auszubildende, Studierende und Studieninteressierte,
Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik und Wirtschaft sowie
Kulturschaffende. Sie erklären Ursachen, zeigen Lösungen, ordnen Zahlen
und Fakten ein, geben Orientierung und stellen ihre Forschungsergebnisse
und Innovationen zur Diskussion.

Starke Partner für den Dialog

Auch die Initiative karlsruhe.digital, in der sich Akteure aus Wirtschaft,
Verwaltung, Wissenschaft und Kultur engagieren, veranstaltet ihr
InnovationFestival wieder im Rahmen der KIT Science Week. „In der
Verbindung von digitaler Innovation und Nachhaltigkeitstransformation
liegt enormes Potenzial“, sagt Gabriele Luczak-Schwarz, Erste
Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe und Vorsitzende der Initiative
karlsruhe.digital. Digitale Lösungen wie die Software von HQS Quantum
Simulations, die Forschende bei der Suche nach neuen Materialien,
Chemikalien oder Medikamenten unterstützt, das KI-gestützte Process Mining
von MEHRWERK, das Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
begleitet, oder die InnoCharge-Ladeoptimierung, die eine nachhaltig
günstige sowie grüne E-Mobilität ermöglicht, zeigen beim
InnovationFestival, wie sich innovative Ideen und Projekte positiv auf den
Alltag auswirken. „Wir brauchen Innovationen, gerade auch im digitalen
Bereich, denn sie spielen eine entscheidende Rolle, um die
Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern und zugleich den
Digital- und Wirtschaftsstandort Karlsruhe zu stärken. Die Themen der KIT
Science Week und des InnovationFestivals der Initiative karlsruhe.digital
ergänzen sich perfekt und deshalb profitieren beide Veranstaltungen
voneinander. Insofern freue ich mich sehr über die erneute und enge
Kooperation mit dem KIT“, so Luczak-Schwarz weiter.

InnovationFestival @karlsruhe.digital meets KIT Science Week

„Ziel des InnovationFestivals ist es, die Bandbreite der digitalen
Innovationen aus Karlsruhe und der Region überregional bekannt zu machen“,
so Martin Hubschneider, Geschäftsführender Vorstand des CyberForum e.V.
und Vorsitzender der Initiative karlsruhe.digital. Das InnovationFestival
@karlsruhe.digital biete daher den besten digitalen Innovationen aus
Karlsruhe und der TechnologieRegion Karlsruhe die große Bühne – vor Ort im
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien und im Livestream.

Neben der hochkarätigen Keynote rund um die KI-Allianz Baden-Württemberg
präsentieren Start-ups, renommierte Unternehmen und
Forschungseinrichtungen ihre neuesten digitalen Innovationen in
zehnminütigen Pitches. „Alle Beiträge zeigen die breit gefächerte
Expertise und wie in Karlsruhe Technologie gezielt eingesetzt wird, um das
Zusammenleben und die Lebensqualität zu verbessern“, ergänzt Hubschneider.
Zum Abschluss heißt es dann „InnovationFestival meets KIT Science Week“ im
Tollhaus auf dem Alten Schlachthof zum gemeinsamen Event mit ausreichend
Gelegenheit zum Austauschen und Feiern.

Für den Austausch begeistern

Bei der Premiere der KIT Science Week, die im Oktober 2021 rund um das
Thema „Künstliche Intelligenz“ stattfand, besuchten trotz der
Coronapandemie knapp 9 000 Menschen aus Karlsruhe und der Region die
Veranstaltungen in Präsenz oder online. Auch bei den beteiligten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stieß die erste KIT Science Week
auf große Resonanz. An diesen Erfolg wollen die Organisatorinnen und
Organisatoren anknüpfen und in diesem Jahr noch mehr junge Leute und
möglichst viele Menschen aus vielfältigen Bevölkerungsgruppen für den
Austausch mit der Wissenschaft begeistern. (sur)

Die Initiative karlsruhe.digital vereint Karlsruher Akteure aus
Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung mit dem Ziel, Karlsruhe
als Motor der Digitalisierung voranzutreiben – für mehr
Wettbewerbsfähigkeit, Lebensqualität und Souveränität. Durch die
Initiative karlsruhe.digital wird Expertise gebündelt, Vernetzung
gefördert und Themen werden ganzheitlich bearbeitet, um die digitale
Zukunft der Stadt aktiv zu gestalten.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und
vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den
globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie,
Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in
Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften
zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein
forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle
Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die
Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und
Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und
Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der
deutschen Exzellenzuniversitäten.

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TU Ilmenau: Neuartiges System sichert automatisiert Qualität von Trinkwasser

Der Leiter des MoDiCon-Projekts an der TU Ilmenau, Prof. Pu Li, Leiter des Fachgebiets Prozessoptimierung  Eleonora Hamburg  TU Ilmenau
Der Leiter des MoDiCon-Projekts an der TU Ilmenau, Prof. Pu Li, Leiter des Fachgebiets Prozessoptimierung Eleonora Hamburg TU Ilmenau

In einem großangelegten internationalen Forschungsverbundprojekt hat die
Technische Universität Ilmenau ein System zur automatisierten Überwachung
und Sicherung der Qualität von Trinkwasser im laufenden Versorgungsbetrieb
entwickelt. Das Online-Überwachungssystem spürt Verunreinigungen des
Wassers in den Rohren auf und leitet im Notfall deren Reinigung ein. Der
Ansatz, ein Modell zu entwickeln, das Messung und Optimierung integriert,
wurde weltweit noch nie zuvor realisiert. Das Forschungsprojekt wurde
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit mehr als einer
Million Euro für drei Jahre gefördert, davon erhielt die TU Ilmenau für
ihre Forschungsarbeiten gut 273.000 Euro.

In einem großangelegten internationalen Forschungsverbundprojekt hat die
Technische Universität Ilmenau ein System zur automatisierten Überwachung
und Sicherung der Qualität von Trinkwasser im laufenden Versorgungsbetrieb
entwickelt. Das digitale Online-Überwachungssystem spürt Verunreinigungen
des Wassers in den Rohren auf und leitet im Notfall deren Reinigung ein.
Der Ansatz, ein Modell zu entwickeln, das Messung und Optimierung
integriert, wurde weltweit noch nie zuvor realisiert. Das
Forschungsprojekt wurde durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung mit mehr als einer Million Euro für drei Jahre gefördert, davon
erhielt die TU Ilmenau für ihre Forschungsarbeiten gut 273.000 Euro.

In Deutschland transportiert das Trinkwasserversorgungssystem große
Wassermengen vom jeweiligen Wasserwerk in die privaten Haushalte oder zu
den gewerblichen Abnehmern. Doch viele Rohre sind inzwischen 60 Jahre alt
oder älter – eine Verunreinigung des Trinkwassers ist nicht
auszuschließen. Und die Wasserqualität ist noch durch etwas Anderes
gefährdet: In den vergangenen Jahrzehnten ging der Wasserverbrauch zurück,
während das Versorgungsnetz unverändert groß blieb. Das Trinkwasser
verweilt länger in den Rohren – eine Verschlechterung seiner Qualität ist
die Folge. Eine umfassende, flächendeckende Kontrolle des gesamten
Trinkwassernetzes ist dringend geboten.

Doch die Überwachung der Wasserqualität im Rohrleitungssystem mit
herkömmliche Inspektionsmethoden ist überaus aufwändig. Ganze
Leitungsabschnitte müssen zeitgleich außer Betrieb genommen, vollständig
entleert und nach der Inspektion in der Regel mehrfach gespült werden,
bevor sie wieder mit Trinkwasser gefüllt werden. Dies kann zu längeren
Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung ganzer Stadtteile führen. Hinzu
kommt, dass entsprechende Maßnahmen teuer sind und nicht das gesamte
Rohrleitungssystem umfassen können. Da zudem Wasserproben nicht
flächendeckend, sondern nur stichprobenartig entnommen werden, wird eine
mögliche Verschlechterung der Wasserqualität in nicht getesteten
Abschnitten möglicherweise nicht schnell genug entdeckt. Und schließlich
sind Laboranalysen der Wasserqualität oft zeitaufwändig, sodass
Qualitätsveränderungen erst spät festgestellt werden.

Im Forschungsprojekt MoDiCon („Online Monitoring and digital Control in
Drinking Water distribution Systems“ – „Online-Monitoring und digitale
Steuerung in Trinkwasserversorgungssystemen“) – haben deutsche und
israelische Partner aus Forschung und Industrie ein digitales System zur
Online-Überwachung und -Sicherung der Wasserqualität in großen
Wasserverteilungssystemen entwickelt. Ihre Strategie – Modellentwicklung,
Messung, Optimierung – ist höchst innovativ: Automatisiert und in Echtzeit
kann die Wasserqualität an beliebigen Punkten der Rohrleitungen getestet
werden. Neuartige Sensortechnologien wie die lichtbasierte
Fluoreszenzmessung und die zellbasierte Durchflusszytometrie spüren
unmittelbar vor Ort Bakterien und gesundheitsschädliche gelöste organische
Substanzen auf und erfassen ihre Konzentration. Bei einer Verunreinigung
des Wassers wird der kontaminierte Leitungsabschnitt isoliert und die
optimale Spülstrategie zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der
Wasserqualität eingeleitet. An den betroffenen Stellen im Rohrleitungsnetz
würden Ventile geöffnet oder geschlossen, die Geschwindigkeit oder die
Durchflussmenge des Wassers angepasst und optimal dosierte
Desinfektionsmittel eingebracht, um die Trinkwasserqualität
wiederherzustellen.

Der Leiter des MoDiCon-Projekts an der TU Ilmenau, Prof. Pu Li, Leiter des
Fachgebiets Prozessoptimierung, sieht das neue System als marktreif an:
„Ich freue mich sehr, dass das Bundesforschungsministerium angeregt hat,
aus unserer neuen Technologie ein konkretes ,Produkt‘ zu machen. Damit
wäre unser Ziel erreicht, Verbraucher auch in Zukunft stets mit
hochwertigem und damit gesundem Trinkwasser zu versorgen.“

Das MoDiCon-Projekt wurde von der Technischen Universität Hamburg
koordiniert, die umfangreiche Forschungserfahrung auf dem Gebiet der
Wasserversorgung und Wasseranalytik hat. Die TU Ilmenau hat ausgewiesene
Expertise in modellgestützter Optimierung und die Israelische Technische
Hochschule Technion Haifa arbeitet seit Jahren an der Modellierung,
Simulation und Stoffausbreitung in Wasserversorgungsnetzen. Assoziierte
Partner sind das Wasserver- und Entsorgungsunternehmen Hamburg Wasser und
der führende Hersteller herausragender Produkte der Umwelttechnologie bbe
moldaenke GmbH.

In Teilzeit studieren: Der Bachelor Berufspädagogik im Gesundheitswesen (Medizin-/Pflegepädagogik)

Prof. Dr. Matthias Drossel (links) ist der Studiengangleiter des neuen Bachelorstudiengangs Berufspädagogik im Gesundheitswesen;  Hochschule Hof
Prof. Dr. Matthias Drossel (links) ist der Studiengangleiter des neuen Bachelorstudiengangs Berufspädagogik im Gesundheitswesen; Hochschule Hof

Der demografische Wandel ist in vielen Berufen und Branchen präsent. Im
Bereich der Gesundheitsversorgung droht er besonders einschneidende
Wirkung zu hinterlassen – man denke allein an den Fachkräftemangel bei
Pflegepersonal. Die „Babyboomer“, also die Generationen, die derzeit in
den Ruhestand eintreten, reißen ein großes Loch in den Stellenmarkt. Viele
Schulen im Gesundheitswesen können Stellen nicht nachbesetzen, obwohl
teilweise sogar eine Erweiterung der Ausbildungskapazitäten geplant ist.
Die Hochschule Hof nimmt sich genau dieses Problems an. Mit dem neuen
Bachelorstudiengang Berufspädagogik schließt sie eine seit langem
bestehende Angebotslücke in Nordbayern.

Das innovative Angebot richtet sich an Personen, die bereits einen
Abschluss, z. B. im Bereich Pflege, Rettungswesen, Physiotherapie,
Ergotherapie, ATA/OTA/MTA erfolgreich abgeschlossen haben.

Blended Learning mit angeleiteten Selbststudienphasen

Das Studium selbst wird in einem Blended Learning Konzept angeboten –
orts- und zeitunabhängiges Lernen und klassischer Unterricht werden also
kombiniert. Die Präsenzen finden dabei ausschließlich am Hochschulstandort
in Kronach statt. „Es handelt sich um ein pädagogisches Studium, das am
Ende dazu befähigen soll, guten Unterricht oder gute Beratung und
Anleitung zu leisten. Es lebt vom Austausch der Studierenden
untereinander, aber vor allem auch vom Ausprobieren und Reflektieren mit
Experten“, so Studiengangleiter Prof. Dr. Matthias Drossel. Das Studium
wird neben den Präsenzzeiten in angeleiteten Selbststudienphasen
unterstützt - z. B. durch Videos, Aufträge oder Lernmaterialien. Der Fokus
liegt auf dem Erwerb fachdidaktischer und erweiterter pädagogischer
Kenntnisse, kombiniert mit der jeweiligen Fachwissenschaft des
Grundberufes und der Gesundheitsberufe und medizinisch-
naturwissenschaftlicher Inhalte (Medizinpädagogik).

Kostenlose Zusatzqualifikationen integriert

Das Studium der Berufspädagogik im Gesundheitswesen (B.A. in Teilzeit)
zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass Zusatzqualifikationen (z.
B. Skills Trainer, POL-Tutor) kostenlos integriert werden. Die Hochschule
Hof bildet so Lehrerinnen und Lehrer mit diesem Programm aus, die wiederum
Menschen in ihren Lernprozessen begleiten. „Diese Prägung der
Lernbegleiter ist uns ein Anliegen. Moderne pädagogische Konzepte, die den
Herausforderungen im Alltag gerecht werden, also den Lernprozess
fokussieren, sind von zentraler Bedeutung“, so Studiengangleiter Prof.
Drossel, der selbst 16 Jahre als Lehrer und Schulleiter im
Gesundheitswesen in Oberfranken arbeitete und 10 Jahre an einer Hochschule
Medizinpädagogik unterrichtete.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften

Beschäftigte in den Bereichen Berufspädagogik, Medizinpädagogik und
Pflegepädagogik werden allerorts gesucht. Dabei sind nicht allein Schulen
(Berufsfachschulen, Berufsschulen) potenzielle Arbeitgeber. Auch die
Bereiche Fort- und Weiterbildung, Praxisanleitung in der beruflichen
Praxis, Skills Labs, Krankenkassen oder auch die Industrie suchen nach
Absolventinnen und Absolventen mit dieser Qualifikation.

Attraktiver Standort und beste Ausstattung

„In Kronach bieten wir ein besonderes Ambiente für Teilzeitstudierende,
denen im Alltag des Berufs- und Privatlebens ohnehin viel abverlangt wird.
Unsere fantastische Ausstattung, ein Skills-Lab, aber auch das
wunderschöne Altstadtambiente oder das benachbarte
Landesgartenschaugelände mit vielen weiteren Annehmlichkeiten zeichnen
diesen Standort und den Studiengang aus. Die Dozentinnen und Dozenten, die
eine sehr wichtige Rolle für den Kompetenzerwerb der Studierenden
einnehmen, kommen deutschlandweit zu uns. Die leichte Ansprechbarkeit für
Studierende ist uns dabei besonders wichtig“ so Prof. Drossel.

Anmeldung

Weitere Informationen zum Studiengang Berufspädagogik im Gesundheitswesen
(BA) sind erhältlich unter: Berufspädagogik im Gesundheitswesen B.A. -
Hochschule Hof (hof-university.de)

Für den Studiengang anmelden kann man sich ab: 15. November 2023 oder
vorab schon auf eine Liste von Interessierten bei matthias.drossel@hof-
university.de aufnehmen lassen.

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