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Praxisnahe Lehre: Kommunikationsexpertin bereichert Seminar an der IST- Hochschule

Die IST-Hochschule für Management gibt bekannt, dass im Wintersemester
2023/24 wieder hochrangige Expert:innen aus der Praxis in verschiedenen
Modulen lehren werden. Ein besonderes Highlight ist der Besuch von
Franziska Kipper-Schreyer. Sie ist seit 2014 Leiterin
Unternehmenskommunikation der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH
(F.A.Z.) und startet ab Dezember als Director Global Communication der
Freudenberg Home & Cleaning Solutions GmbH (Vileda). Die 42-Jährige
unterrichtet als Gastdozentin im Bachelor-Studiengang "Kommunikation &
Medienmanagement".

Die Qualität der Lehre steht an der IST-Hochschule im Mittelpunkt. Dazu
gehört, dass Studierende nicht nur theoretisches Wissen vermittelt
bekommen, sondern auch Praxiserfahrungen sammeln können. In diesem Kontext
freut sich die Fernhochschule mit Sitz in Düsseldorf, renommierte
Fachkräfte aus verschiedenen Branchen in die Lehre zu integrieren.

Ein Highlight des kommenden Semesters wird es im Bachelor-Studiengang
"Kommunikation & Medienmanagement“ geben. Das Seminar im Modul
"Kommunikations- und Markenmanagement" wird bereichert durch Gastdozentin
Franziska Kipper-Schreyer. Sie leitete zuletzt über neun Jahre die
Unternehmenskommunikation der F.A.Z.. Während dieser Zeit verantwortete
sie beispielsweise die Kommunikationsstrategie, die Produktkommunikation
und die Konzeption einer Marken-Inszenierung in Form des
F.A.Z.-Kongresses. Dieser findet seither regelmäßig mit Politik-,
Wirtschafts- und Kulturgrößen statt. Zu den Gästen zählten unter anderem
Bundeskanzlerin a.D. Dr. Angela Merkel und Bundeskanzler Olaf Scholz. Ab
Dezember übernimmt Franziska Kipper-Schreyer als Director die globale
Kommunikation der Freudenberg Home & Cleaning Solutions GmbH, unter deren
Dach mehrere internationale Premium Brands geführt werden, wie
beispielsweise die Marke Vileda.

Die Kommunikationsexpertin wird während des Seminars Ende November
verschiedene Praxiscases vorstellen und mit den Studierenden einen
konkreten Fall bearbeiten. Dies bietet den Teilnehmer:innen die einmalige
Gelegenheit, fundierte Kenntnisse über das Brand- und
Kommunikationsmanagement aus erster Hand zu erhalten. Franziska Kipper-
Schreyer: „Die Arbeit an praktischen Cases verbindet Theorie und gelebte
Praxis. Vor allem sorgt sie dafür, dass Fachwissen besser verinnerlicht
wird: Denn Menschen lieben Geschichten. Das gilt für Kommunikation und
Lehre gleichermaßen. Ich freue mich, dass ich mit meiner langjährigen
Expertise zur Ausbildung der Studierenden beitragen kann – und sie durch
Einblicke in den Arbeitsalltag meiner Disziplin für Kommunikation
begeistern darf.“

Im Medienstudium werden den Studierenden nicht nur fachliche Kenntnisse
vermittelt. Es bietet ihnen auch die Chance, wertvolle Kontakte in der
Branche zu knüpfen. "Wir sind stolz darauf, unseren Studierenden dieses
hohe Maß an praktischer Relevanz bieten zu können", sagt Prof. Dr. Miriam
Goetz, Leiterin des Studiengangs an der IST-Hochschule.
Weitere Informationen zum Medienstudium gibt es auf der Website der IST-
Hochschule unter www.ist-hochschule.de/bachelor-kommunikation-und-
medienmanagement. Studienstart ist jeweils im April und Oktober.
Anmeldungen für das aktuelle Wintersemester sind noch rückwirkend möglich.

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Gesundheitsgerechtigkeit im Fokus

Zweiter Tag des World Health Summit 2023: GFF Pledging, 75 Jahre WHO,
Geschlechtergerechtigkeit, Pandemievorsorge

Am zweiten Tag des World Health Summit 2023 standen Themen wie eine
gesündere Zukunft für Frauen und Mädchen in den ärmsten Ländern der Welt,
Pandemievorsorge, 75 Jahre WHO und Geschlechtergerechtigkeit in der
Gesundheitsforschung im Fokus.

Beim Global Financing Pledging Event am Nachmittag, einer hochrangigen
Geberveranstaltung, sagte  Svenja Schulze, Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: “Frauenrechte sind
Menschenrechte.” Mädchen und Frauen machten die Hälfte der Weltbevölkerung
aus: “Nur gesunde Mädchen, die in der Lage sind, Entscheidungen über ihren
eigenen Körper zu treffen, können zu gebildeten und selbstbestimmten
Frauen heranwachsen, die die gleichen Rechte, Ressourcen und Vertretungen
genießen wie Männer.”

Die Global Financing Facility Partnership hat sich zum Ziel gesetzt, mehr
als 250 Millionen Frauen, Kinder und Jugendliche in den ärmsten Ländern
der Welt eine gesündere Zukunft zu sichern.

Um das 75. Jubiläum der Weltgesundheitsorganisation WHO ging es in der
Keynote Session am Morgen. Die Gesundheit von Milliarden Menschen sei
durch Konflikte, Luftverschmutzung, die Klimakrise sowie durch aggressiv
vermarktete, gesundheitsschädliche Produkte bedroht, sagte der
Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus: “All diese
Herausforderungen zeigen, warum die Welt heute mehr denn je eine starke
WHO braucht.” Die WHO stehe vor ihren eigenen Herausforderungen, so Tedros
weiter: “Die Erwartungen der Welt an die WHO sind erheblich gestiegen,
nicht aber unsere Ressourcen.”

Pandemievorsorge stand am Vormittag im Mittelpunkt. “Bei der
Pandemievorsorge ignorieren wir oft den Viehbestand”, sagte Christian
Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité. Es sei bekannt,
dass Viren, die die Atemwege befallen, von Wildtieren über Nutztiere auf
den Menschen übertragen würden. “Wir ignorieren dies bei der
Politikgestaltung. Wir müssen eine Überwachung der Tierbestände
einführen”, so Drosten.

Für eine bessere Finanzierung sprach sich Joy Phumaphi, Co-Vorsitzende des
Global Monitoring Boards aus: “Es muss eine Plattform geschaffen werden,
die die Gesundheit von Mensch und Tier verbindet. Dies erfordert viele
Ressourcen und ist nicht einfach zu bewerkstelligen.”

Geschlechtergerechtigkeit war Thema bei der Vorstellung der Equity 2030
Alliance, einer neuen globalen Partnerschaft für gerechte und
frauenorientierte Forschung und Innovation. „Frauen leben in einer Welt,
die nicht für sie geschaffen wurde“, sagte United Nations Population Fund
(UNFPA) Exekutivdirektorin Natalia Kanem. „Lassen Sie uns die Welt
gemeinsam neu gestalten. Wir können uns zusammen für mehr Gerechtigkeit in
der Designphase einsetzen, sei es in Technologie, Medizin, Wissenschaft
oder Finanzen. Die positiven Auswirkungen werden wir über Generationen
sehen.“

Eines der Schwerpunktthemen am dritten und letzten Tag des WHS 2023,
Dienstag, 17. Oktober: Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die
Gesundheit. Sprecher:innen unter anderem:
- María Neira, Director, Department of Environment, Climate Change and
Health, World Health Organization (WHO) (9:00, 11:00)
- Zakia Khattabi, Minister of Climate, Environment, Sustainable
Development and Green Deal, Belgium (9:00, 14:00)
- Eckart von Hirschhausen, Physician, Science Journalist, Founder of
Healthy Planet - Healthy People Foundation (9:00)
- Diane Thomson, Senior Director Global Vaccines Public Affairs, Pfizer
(9:00)
- Garth Graham, Head, YouTube Health (11:00)
- Catharina Boehme, Assistant Director-General External Relations and
Governance, World Health Organization (WHO) (11:00, 16:00)
- Peter Sands, Executive Director, The Global Fund to Fight AIDS,
Tuberculosis and Malaria (11:00, 12:45, 14:00)
- Victor J. Dzau, President, National Academy of Medicine (NAM) (11:00)
- Alan Dangour, Director of Climate and Health, Wellcome Trust (11:00)
- Steffi Lemke, Federal Minister for the Environment, Nature Conservation,
Nuclear Safety and Consumer Protection, Germany (11:00)
- Ngashi Ngongo, Chief of Staff, Africa Centres for Disease Control and
Prevention (Africa CDC) (12:45, 14:00)
- Amie Heap, Director Global Citizenship and Sustainability, Abbott
(14:00)
- Khumbize Kandodo Chiponda, Minister of Health, Malawi (9:00, 12:45,
14:00)
- Elhadj As Sy, Chair of the Board, Kofi Annan Foundation (14:00)
Mehr zu Sprecher:innen.
https://www.worldhealthsummit.org/summit/speakers.html
Mehr zum Programm:
https://www.conference.worldhealthsummit.org/Program/WHS2023

Bitte beachten Sie auch folgende Termine am Dienstag, den 17. Oktober, dem
Abschlusstag des WHS 2023:

12:45 Uhr: Launch of the Community Health Delivery Partnership:
Vorstellung einer Initiative für für Ernährungssicherheit und
Gesundheitsversorgung für hilfsbedürftige Kinder und ihre Familien
Mehr Info:
https://www.conference.worldhealthsummit.org/Program/Session/WHS2023/PD-
21a


16:00 Uhr: WHS 2023 Abschlussveranstaltung - G7/G20 Measures to Enhance
Global Health Equity and Security: Outlook Session
Hier werden unter anderem die zentralen Ergebnisse aus drei Tagen World
Health Summit präsentiert.
Mehr zur Abschlussveranstaltung:
https://www.conference.worldhealthsummit.org/Program/Session/WHS2023/KEY-07

Der gesamte World Health Summit 2023 ist presseöffentlich.
Informationen für Medienvertreter:innen sowie eine Übersicht besonderer
presserelevanter Veranstaltungen auf dem WHS 2023 finden Sie im Press Kit:
https://www.worldhealthsummit.org/media/presskit.html

Die online Teilnahme ist frei, die Livestream-Links finden Sie in der
jeweiligen Session im Programm und während des WHS 2023 direkt auf
https://www.worldhealthsummit.org. Bild und Ton können nach Absprache
genutzt werden. Quelle: World Health Summit

Die Aufzeichnungen aller Sessions stehen anschließend hier zur Verfügung:
https://www.youtube.com/worldhealthsummit

Der World Health Summit ist die weltweit führende internationale Konferenz
zu globaler Gesundheit. Der WHS 2023 steht erneut unter der
Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ziele
des WHS sind, innovative Lösungen zur Verbesserung der globalen Gesundheit
zu entwickeln, Austausch zu fördern, globale Gesundheit als zentrales
politisches Thema zu implementieren, sowie die globale Gesundheitsdebatte
im Sinne der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) voranzutreiben.
Präsident des World Health Summit ist Prof. Dr. Axel R. Pries,
Internationaler Jahrespräsident 2023 ist Prof. Dr. Adnan Hyder, George
Washington University, USA.

World Health Summit 2023
15.-17. Oktober
JW Marriott Hotel Berlin
Stauffenbergstraße 26
10785 Berlin, Germany & Digital
https://www.worldhealthsummit.org

#WHS2023
Twitter: @WorldHealthSmt
LinkedIn, Facebook, Instagram: @worldhealthsummit

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Global Upskill Summit 2023: Wie sieht innovative Weiterbildung in der Zukunft aus?

Am 8. November 2023 findet auf dem Bildungscampus in Heilbronn der Global
Upskill Summit 2023 statt. Auf dem Gipfeltreffen wird die berufliche
Weiterbildung neu gedacht. Interessierte können sich dort umfassend
informieren und vernetzen.

Wie verändern sich Wirtschafts- und Arbeitswelt im Zeichen von
Digitalisierung und Fachkräftemangel? Welche Trends und Technologien
verändern Kompetenzprofile und -anforderungen an Mitarbeitende? Wie können
Kompetenzen durch innovative Lehr- und Lernformate weiterentwickelt
werden? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der von der Dieter
Schwarz Stiftung geförderten Initiative »Global Upskill«. Gemeinsam mit
dem Fraunhofer IAO entwickelt das Fraunhofer IRB innovative Lösungen im
Themenbereich der beruflichen Weiterbildung. Das Transformation Innovation
Center (TIC) des Fraunhofer IRB übernimmt hier drei Teilprojekte:
Greenskills, Lernformate und Lernkultur. So fokussiert sich TIC
beispielsweise in dem Teilbereich Green Skills unter anderem auf die
notwendigen Kompetenzen für eine nachhaltige Transformation der
Baubranche. Diese und andere Erkenntnisse werden auf dem Gipfeltreffen im
November vorgestellt.

Der Global Upskill Summit wird in Kooperation mit dem Business Innovation
Engineering Center und dem LearnTech Hub Heilbronn organisiert. Auf der
Konferenz erfahren Besucherinnen und Besucher mehr über die Initiative und
erhalten interaktiv einen Einblick in erste Forschungsergebnisse. In
aufschlussreichen Vorträgen informieren Speakerinnen und Speaker aus
etablierten Organisationen, aufstrebenden Startups und innovativen
Forschungseinrichtungen zudem über ihre Erfahrungen und geben Einblicke in
aktuelle Handlungsfelder. Als innovative Denkfabrik ist der Global Upskill
Summit die Plattform zur Vernetzung von Wissenschaft und Praxis in der
beruflichen Weiterbildung.

Prof. Dr.-Ing. Marc Rüger, stellvertretender Institutsleiter des
Fraunhofer IRB, wird auf dem Summit nach der Eröffnung durch Prof. Dr.
Wilhelm Bauer einen Einblick in die Geschichte hinter der Initiative
geben. Er wird zudem die Paneldiskussionen »Die Keimzelle für das Lernen
und die Weiterbildung der Zukunft« und »Weiterbildung als Hebel zur
Fachkräftediskussion« moderieren. »Die Veränderungen in der Wirtschafts-
und Arbeitswelt erfordern eine Anpassung der Kompetenzprofile von
Mitarbeitenden. Nicht nur für unsere Kunden aus der Bauwirtschaft ist es
spannend Weiterbildung gemeinsam neu zu denken. Ich freue mich auf die
Beobachtungen, Vorschläge und Argumentationen, welche wir in den
Diskussionsrunden gemeinsam erörtern werden. Mit dem Summit wird die
Relevanz des Themas gestärkt und deutlich gemacht. Es ist notwendig Trends
für die berufliche Weiterbildung zu identifizieren und sich über wichtige
Skills von Mitarbeitenden Gedanken zu machen. Es gibt tolle Ansätze für
innovative Lehr- und Lernformate, die wir mit unserer Kompetenz im Bereich
Transformationsforschung ausbauen und stärken wollen«, so Rüger.

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Inbetriebnahme der ersten deutschen Forschungsanlage zur Herstellung von Recyclingdüngern aus Trockentoiletteninhalten

Im Rahmen des Forschungsprojekts zirkulierBAR, das am Leibniz-Institut für
Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) koordiniert wird, wurde heute auf dem
Gelände der Kreiswerke Barnim GmbH in Eberswalde feierlich eine
Urinaufbereitungsanlage sowie ein Humusregal zur Verwertung von Inhalten
aus Trockentoiletten eröffnet. Mit der Inbetriebnahme ist das zirkulierBAR
Reallabor nun komplett. Die Fertigstellung ist ein wichtiger Meilenstein
für Forschung und Praxis im Bereich der regionalen Kreislaufwirtschaft.

Bei der Eröffnung der Anlage waren hochrangige lokale, kommunaler Landes-,
Bundes- und EU-Vertreter*innen geladen. Es sprachen Michael Kellner,
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz (BMWK) und Mitglied des Deutschen Bundestages, Tobias Dünow,
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des
Landes Brandenburg (MWFK), Dr. Wolf Junker, Leiter des Referats
Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung im Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF), Daniel Kurth, Landrat des Landkreises
Barnim, Götz Herrmann, Bürgermeister der Kreisstadt Eberswalde sowie
Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim GmbH. Prof. Dr.
Nicole van Dam, wissenschaftliche Direktorin des koordinierenden IGZ,
leitete in die Forschungsthematik ein.

Michael Kellner: „Ich freue mich ganz besonders über die Eröffnung dieser
Forschungsanlage. Im Rahmen der Fortschreibung der Rohstoffstrategie haben
wir die Kreislaufwirtschaft als eine zentrale Säule aufgenommen. Diese
Anlage zeigt, wie innovativ und praxisnah Kreislaufwirtschaft sein kann
und dass Kreislaufwirtschaft auf den unterschiedlichsten Ebenen
funktioniert. Ich wünsche dem Projekt großen Erfolg, damit Forschung und
Erprobung, wie sie in den nächsten Jahren im Reallabor stattfinden, in die
Praxis übernommen werden. Eberswalde und der Barnim sind schon jetzt eine
Vordenkerregion in Sachen Kreislaufwirtschaft. Auf dem Gelände der
Kreiswerke wird sich in den nächsten Jahren zeigen, wie wasser- und
ressourcenschonender Recyclingdünger für die Landwirtschaft hergestellt
werden kann.“

Tobias Dünow: "Kreislaufwirtschaft statt linearer Ressourcenverbrauch –
das ist das Gebot der Stunde, egal ob es um Energie, Wasser, Nährstoffe
oder sonstige Rohstoffe unserer Erde geht. Mit dem Recyclingdünger von
zirkulierBAR kann man die hohe Produktivität in der Landwirtschaft
beibehalten und zugleich Energie, Wasser und wertvolle Rohstoffe
einsparen. Dass es möglich ist, wissen wir – aber wie genau, das wird ab
heute hier in Eberswalde, in der deutschlandweit ersten Anlage zur
Herstellung von Dünger aus menschlichen Ausscheidungen erforscht.
Brandenburg ist nicht nur Land der Bioökonomie und der Energiewende – hier
treiben wir auch die Nährstoff- und Sanitärwende voran.“
Christian Mehnert: „Wenn wir Veränderungen in Umwelt-, Natur- und
Ressourcenschutz wollen, müssen wir Möglichkeiten schaffen und Projekte
zulassen. Für diese Offenheit neuen Projekten gegenüber steht der
Kreiswerke-Verbund.“

Nicole van Dam: „Interdisziplinarität ist in die DNA des IGZ
eingeschrieben. Um erfolgreiche Lösungen für die vielfachen
gesellschaftlichen Herausforderungen zu erarbeiten, müssen wir aber
gemeinsam alle gesellschaftlichen Akteur*innen an einen Tisch holen.
zirkulierBAR ist das beste Beispiel für ein gelungenes transdisziplinäres
Projekt.“

Im zirkulierBAR-Reallabor werden künftig zwei Arten von Recyclingdüngern
produziert: Aus dem getrennt gesammelten Urin entsteht in der
Urinaufbereitungsanlage ein flüssiger Stickstoffdünger, der weitere
wichtige Pflanzennährstoffe in hoher Konzentration enthält. Er ist in
seiner Wirkung mit synthetischen Mineraldüngern vergleichbar.
Die Fäzes werden im neu erbauten Humusregal aufbereitet und sind aufgrund
ihres hohen Gehaltes an Phosphor und organischer Substanz Grundbaustein
für einen Recyclingkompost. Dieser ist für den Humusaufbau in sandigen
oder ausgelaugten Böden besonders gut einsetzbar und wird daher als
„Humusdünger“ bezeichnet. Die Qualität von Fäkalkomposten wurde bereits in
Pflanzversuchen getestet und ist vergleichbar mit anderen qualitativ
hochwertigen Komposten.

Dr. Ariane Krause, zirkulierBAR-Projektkoordinatorin am IGZ: „Deutschland
braucht eine Sanitär- und Nährstoffwende, damit sanitäre Systeme künftig
nicht mehr mit Trinkwasser betrieben werden müssen. Werden unverdünnte
Trockentoilettenabfälle adäquat aufgearbeitet, entstehen nicht nur weniger
Schadstoffe, es werden auch weniger synthetische Dünger benötigt. Im
Koalitionsvertrag hat sich die Ampel zu geschlossenen Stoffkreisläufen und
der Anpassung des bestehenden rechtlichen Rahmens bekannt. Jetzt müssen
die verantwortlichen Ressorts zusammenarbeiten, um dieses Ziel auch
umzusetzen.“

Die neue zirkulierBAR-Forschungsanlage kann jährlich circa 200 Kubikmeter
Feststoffe aus Trockentoiletten und 100 Kubikmeter getrennt gesammelten
Urin zu Forschungs- und Versuchszwecken aufbereiten. Der Testbetrieb mit
wissenschaftlicher Begleitforschung erstreckt sich zunächst über die Jahre
2023 und 2024.

Über das Projekt
zirkulierBAR ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungsprojekt in
Eberswalde (Landkreis Barnim) unter der Leitung des Leibniz-Instituts für
Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ). Kommunen und zukunftsorientierte
Unternehmen schaffen gemeinsam mit Universitäten und
Forschungseinrichtungen ein Reallabor für nachhaltige regionale
Kreislaufwirtschaft. Die Vision ist es, Nährstoffe aus verzehrten
Lebensmitteln zurückzugewinnen und diese wieder der Landwirtschaft
zuzuführen. Das Projekt zirkulierBAR wird gefördert vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme
REGION.innovativ.

Über das IGZ
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. ist ein
Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und trägt mit wissenschaftlich
fundierten Erkenntnissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung im
Gartenbau zur Lösung aktueller globaler Herausforderungen bei. Dazu
gehören der Erhalt der Biodiversität sowie die Bekämpfung des Klimawandels
und eine immer noch weitverbreiteten Fehlernährung. Das Institut wird
gemeinschaftlich durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) und das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Das IGZ hat seinen Sitz in
Großbeeren.

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