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Baustoff Lehm erspart Klimatechnik

Naturmaterialien für erschwinglichen Mietwohnungsbau

Berlin/Darmstadt. Natürliche Baustoffe helfen, den Mietwohnungsbau
erschwinglich zu gestalten und den Treibhausgasausstoß zu verringern: Ein
durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes
Forschungsprojekt zeigt, dass sich Betriebs- und Instandhaltungskosten
verringern lassen, indem durch klimaregulierende Baustoffe wie Holz und
Lehm sowie durch kluge Planung aufwändige Gebäudetechnik verzichtbar wird.
Wie viel Potenzial im Baustoff Lehm steckt, beweist Europas größter
Lehmbau in Darmstadt, der ebenfalls mit DBU-Unterstützung entstanden ist.

Natürliche Baustoffe: Potenziale für energieeffizientes Wohnen und
Kreislaufwirtschaft

Seit Jahren steigen die Baukosten. Laut Arbeitsgemeinschaft für
zeitgemäßes Bauen ist die stärkste Kostenentwicklung im Bereich der
Bauwerkskosten seit dem Jahr 2000 im technischen Ausbau festzustellen,
unter anderem durch die Anforderungen zu mehr Energieeffizienz. „In Zeiten
der Klimakrise muss energieeffizientes Bauen und Wohnen schnell
vorangebracht werden“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Doch
Lüftungs- und Klimatechnik seien kostenintensiv. Erstmals zeigt nach
Bondes Worten ein DBU-gefördertes Projekt, dass bei Einsatz natürlicher
Baustoffe diese Technik reduziert werden kann. „Holz und Lehm puffern
Feuchtigkeit. Zusammen mit intelligenter Haustechnikplanung lässt sich mit
solchen nachhaltigen Materialien ein gutes Raumklima in Gebäuden
unterstützen“, so der DBU-Generalsekretär. Dadurch könne an Klimatechnik
gespart werden. Zudem bieten diese Baustoffe laut Bonde „hervorragende
Möglichkeiten für kreislaufgerechtes Bauen. Bauelemente und Baustoffe wie
Holz und Lehm lassen sich gut wieder- oder weiterverwenden. Das schont
Ressourcen.“ Allein im Jahr 2018 fielen laut Umweltbundesamt aus Bauschutt
und Straßenaufbruch 73,9 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an.

Lehmputzbeschichtung reguliert Raumluft und erspart Reparatur- und
Wartungskosten

Das Institut für Architektur an der TU Berlin forscht schwerpunktmäßig an
sogenannten Low-Tech-Gebäuden. Institutsleiter Prof. Eike Roswag-Klinge
sieht neben der Kostensteigerung ein weiteres Problem der zunehmenden
Technisierung: „Je komplexer die Technik, desto größer ist das
Fehlerrisiko bei der Nutzung.“ Die vergangenen Jahre zeigen nach seinen
Worten, dass die angestrebten Energieeinsparungen im Mietwohnungsbau noch
nicht erreicht werden. Roswag-Klinge: „Die mechanischen Lüftungsanlagen
führen regelmäßig zu sehr trockener Raumluft im Winter.“ Die Folgen: Die
Bewohner stellen die Fenster auf Kipplüftung, um die gefühlt schlechte
Luftqualität zu verbessern. „Das steigert den Energiebedarf und zugleich
die Nebenkosten“, so Roswag-Klinge. Zudem müssten technische Anlagen
gewartet, repariert und relativ oft ausgetauscht werden. Im Vorhaben wurde
erstmals durch Computer-Simulationen nachgewiesen, „dass energieeffiziente
Nutzung auch ohne kostenintensive Klima- und Gebäudetechnik möglich und so
der Mietwohnungsbau erschwinglicher ist“, so Roswag-Klinge. „Denn sowohl
Holz- als auch Ziegelkonstruktionen können mit einer Lehmputzbeschichtung
Raumluftfeuchte und Wärme entsprechend gut aufnehmen und wieder abgeben.“
Kombiniert mit kurzen Stoßlüftungen über die Fenster morgens und abends
könne zudem eine Schimmelbildung sicher ausgeschlossen werden.

Geringerer Treibhausgasausstoß im Bausektor durch Holz, Ziegel und Lehm

Zusätzlich wurde anhand von konzeptionell entwickelten Vergleichshäusern
gezeigt, dass der Bau mit natürlichen Materialien wie Holz, Ziegel und
Lehm den Treibhausgasausstoß im Vergleich zum Wohnungsbaugesellschaft-
Typenhaus aus Beton und Stahl deutlich verringert. „Beim Einsatz von Holz
wird das Haus zum Kohlenstoff-Speicher, der schon während des
Baumwachstums entsteht“, sagt Sabine Djahanschah, Leiterin des DBU-
Referats Zukunftsfähiges Bauwesen. „Beim Typenhaus aus Holz lässt sich
deshalb im Vergleich zur Bauweise mit Beton und Stahl 160 Kilogramm
Kohlendioxid (CO2) pro Quadratmeter einsparen.“ Laut der Statistik-Online-
Plattform Statista betrug die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung in
Deutschland im Jahr 2021 rund 92,1 Quadratmeter. Ein Holzbau dieser Größe
würde verglichen zur Bauweise mit Beton und Stahl etwa 14,7 Tonnen
Kohlendioxid einsparen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Pro-Kopf-
CO2-Fußabdruck in Deutschland beträgt laut Bundesumweltministerium 10,5
Tonnen CO2 pro Jahr. „Das Potenzial natürlicher Baustoffe ist enorm“, so
Bonde. „Passt sich der Bausektor schnell an, kann er erheblich zum
Erreichen der nationalen Klimaziele beitragen.“ In einem von der DBU
geförderten Folgeprojekt wird das Institut Architektur der TU Berlin die
Typenhäuser in Holz-Lehm- und Ziegel-Holz-Bauweise bei der Errichtung
begleiten.

Europas größter Lehmbau steht in Darmstadt

Ein bereits errichtetes und in der Konzeption von der DBU gefördertes
Gebäude zeigt, dass Lehm ein echtes Multitalent für nachhaltiges und
modernes Bauen ist. „Beim Geschäftsgebäude der Firma Alnatura in Darmstadt
wurden erstmalig zwölf Meter hohe Bauteile aus sogenanntem Stampflehm
verwendet, in denen eine Dämmebene aus recyceltem Schaumglasschotter
integriert ist“, so Djahanschah. „Während dadurch zum einen zeitgemäße
Dämmwerte erreicht werden, verbessern die innenliegenden Oberflächen
zugleich das Raumklima.“ Das Gebäude – Europas größter Lehmbau –
funktioniere mit maximal natürlicher Belüftung sowie optimiertem
Innenraumkomfort mit geringem Energieverbrauch. Die Fördersumme der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt beträgt für alle dargestellten Projekte
insgesamt mehr als 1,1 Millionen Euro.

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n Deutschland erhalten zu wenige Schülerinnen und Schüler Informatikunterricht

Grundlegende digitale und informatische Kompetenzen sind heutzutage
unabdingbar. Im vergangenen Schuljahr besuchte allerdings nur jedes vierte
Schulkind der Klassenstufen 5 bis 10 (Sekundarstufe I) einen
verpflichtenden Informatikunterricht. Das zeigt der heute veröffentlichte
Informatik-Monitor 2023/24 von Gesellschaft für Informatik, Stifterverband
und Heinz Nixdorf Stiftung.

Berlin, 17.10.2023 – Im vergangenen Schuljahr haben lediglich 24 Prozent
der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in Deutschland Informatik
als Pflichtfach besucht. Es offenbaren sich weiterhin große Unterschiede
zwischen den Bundesländern. Zwar steigt mit dem Schuljahr 2023/24 die Zahl
der Bundesländer, die einen verpflichtenden Informatikunterricht anbieten,
von fünf auf sieben. Aber in den übrigen Bundesländern findet
verbindlicher Informatikunterricht nach wie vor nur an einzelnen Schulen
oder als Wahlfach statt.

Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Die
ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hat
einen verbindlichen Informatikunterricht in der Sekundarstufe I im Umfang
von zunächst vier und perspektivisch sechs Wochenstunden empfohlen. Das
heißt: Beginnt die Sekundarstufe I in der 5. Klasse sollte bis zur 10.
Klasse pro Schuljahr eine Wochenstunde Informatik unterrichtet werden. Der
Informatik-Monitor zeigt: Dieses Ziel liegt noch in weiter Ferne. Während
einige Bundesländer Fortschritte machen, durchlaufen Schülerinnen und
Schüler in vielen anderen Bundesländern die Sekundarstufe I ohne
verpflichtenden Informatikunterricht.“

Volker Meyer-Guckel, Generalssekretär des Stifterverbandes: „Es ist
ermutigend zu sehen, dass die Bundesländer nach und nach dazu übergehen,
Informatik als Allgemeinbildung zu begreifen. Durch eine stärkere
Verankerung in den Lehrplänen der Sekundarstufe leisten sie einen
wirksamen Beitrag zur Chancengleichheit. Dennoch gibt es in verschiedenen
Bundesländern noch Lücken in den Lehrplänen. Die Schülerinnen und Schüler
laufen Gefahr, die Schule ohne grundlegende digitale und informatische
Kompetenzen zu verlassen. Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt insbesondere
bei Frauen sollten nicht davon abhängen, in welchem Bundesland man
aufwächst.“

Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung: „Die jüngsten
Entwicklungen im Bereich des verpflichtenden Informatikunterrichts zeigen,
dass die Bundesländer zunehmend Wege finden, neue Unterrichtsinhalte in
die Stundentafeln zu integrieren. Allerdings stellt der Mangel an
Informatiklehrerinnen und -lehrern nach wie vor ein wesentliches Hindernis
für die Umsetzung dieses Unterrichts dar. Die künftigen
Lehramtsabsolventinnen und -absolventen werden den wachsenden Bedarf nicht
decken können. Im Kampf gegen den Mangel an Informatiklehrkräften brauchen
wir kreative Lösungen für die Weiterbildung vorhandener Lehrkräfte, zum
Beispiel durch den Ausbau von ortsunabhängigen Weiterbildungskursen.”

Die Bedeutung verpflichtenden Informatikunterrichts unterstreichen auch
Analysen des Stifterverbandes, die zeigen, dass verbindlicher
Informatikunterricht in der Sekundarstufe I eine zentrale Rolle spielt, um
insbesondere Mädchen für die Informatik zu begeistern: Während in
Bundesländern ohne Pflichtfach Informatik Mädchen Kompetenznachteile
gegenüber Jungen zeigen, sind diese in Bundesländern mit Pflichtfach
Informatik ausgeglichen. In Bundesländern mit einem umfangreichen
Pflichtfach Informatik in der Sekundarstufe I (Mecklenburg-Vorpommern und
Sachsen) belegen auch deutlich mehr Frauen Informatik in der Oberstufe.

Empfehlungen von GI, Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung
Um den Ausbau des Pflichtfachs Informatik weiter voranzutreiben, muss vor
allem Raum in den Stundentafeln für das Fach geschaffen werden. Um eine
Überbelastung der Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, kann eine
Aufstockung der Gesamtstundenzahl nicht die einzige Lösung sein. Mit
seiner Aufstellung der Stundentafeln der Gymnasien aller Bundesländer
schafft der Informatik-Monitor Transparenz darüber, wie sich die
Stundentafeln der Bundesländer unterscheiden und wie einzelne Bundesländer
den Informatikunterricht integriert haben.

Zudem müssen auch andere Möglichkeiten zur Gewinnung von
Informatiklehrkräften ausgeschöpft werden. Über www.informatiklehrerin.de
bietet die Gesellschaft für Informatik einen Überblick über die
unterschiedlichen Wege in den Beruf sowie Beratungsangebote zu
Weiterbildungen für bestehende Lehrkräfte. Erfolgreiche Modelle einzelner
Bundesländer können dabei als Blaupause dienen. Zusätzlich sollten
angehenden Lehrkräften Möglichkeiten zu einer ortsunabhängigen
Qualifizierung (sprich Onlinekurse) und Planungssicherheit (sprich
Verpflichtung zur Einführung des Pflichtfachs Informatik) gegeben werden.

Alle Ergebnisse und detaillierte Informationen zu den einzelnen
Bundesländern unter www.informatik-monitor.de.

Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist die größte Fachgesellschaft
für Informatik im deutschsprachigen Raum. Seit 1969 vertritt sie die
Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft,
Gesellschaft und Politik und setzt sich für eine gemeinwohlorientierte
Digitalisierung ein. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen
und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle
Disziplinen in der Informatik. Die GI hat sich Ethische Leitlinien
gegeben, die Ihren Mitgliedern als Orientierung dienen. Weitere
Informationen finden Sie unter www.gi.de.

Über den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.
Der Stifterverband bringt engagierte Menschen, Unternehmen und
Organisationen mit dem Ziel zusammen, das Bildungs- und
Wissenschaftssystem wirksam und zielgerichtet zu verändern. So trägt er
dazu bei, die Innovationskraft der Gesellschaft zu stärken. Er vertritt
ein schlagkräftiges und einflussreiches Netzwerk aus mittlerweile 3.500
Unternehmen, Stiftungen, Wissenschaftsorganisationen und Privatpersonen,
das sich nicht in unverbundenen Einzelmaßnahmen verliert, sondern
systematisch Bildung und Wissenschaft mitgestaltet. Weitere Informationen
unter www.stifterverband.org.

Über die Heinz Nixdorf Stiftung
Die Heinz Nixdorf Stiftung unterstützt unterschiedliche soziale Projekte
rund um Themen wie Technologie und Technik in Deutschland. Die Heinz
Nixdorf Stiftung mit Sitz in München ist eine gemeinnützige Stiftung des
bürgerlichen Rechts, welche aus dem Nachlass des 1986 verstorbenen
Geschäftsmannes Heinz Nixdorf hervorgegangen ist. Sie ist eng mit der
Stiftung Westfalen verbunden, welche ebenfalls durch den Nachlass des
Namensträgers begründet wurde.

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Zukunftsaufgabe: Krebsprävention braucht Forschung

Memorandum benennt Defizite und Handlungsfelder für Deutschland

Bonn/Heidelberg, 17.10.2023 (sts) – Weniger Krebsdiagnosen und eine
geringere Krebssterblichkeit: Eine Vision, die Realität werden könnte,
wenn vorhandene Potentiale besser genutzt würden. Experten appellieren
daher an die Politik, Präventionsmaßnahmen konsequent umzusetzen und
insbesondere die defizitäre Präventionsforschung zu stärken. Der Aufruf
basiert auf dem „Memorandum zur Krebs-Präventionsforschung in
Deutschland“. Dieses wurde von der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen
Krebsforschungszentrum (DKFZ) erarbeitet und im Anschluss an die Nationale
Krebspräventionswoche im September bundesweit 320 Entscheidern der
Gesundheits- und Forschungspolitik zugeleitet.

Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge wird die Zahl der jährlichen
Krebsneuerkrankungen von aktuell 510.000 auf 600.000 im Jahr 2030
ansteigen. Neben der demografischen Entwicklung spielen Lebensstilfaktoren
wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel,
Alkoholkonsum, häufiges Sonnenbaden und Solarienbesuche eine große Rolle.
Auch bestimmte Infektionen tragen zum Entstehen von Krebs bei. Vermeidbare
Krebsrisikofaktoren verursachen in Deutschland rund 40 Prozent aller neu
auftretenden Krebserkrankungen. „Die Möglichkeiten der Krebsprävention
sowie der Präventionsforschung werden bislang völlig unzureichend
genutzt“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Krebshilfe. „Gleichzeitig sind auch die Ursachen für das Entstehen der
übrigen 60 Prozent der Krebsfälle noch nicht völlig entschlüsselt.“

Krebs vorbeugen – Woran mangelt es?
„Die Krebsprävention und Krebsfrüherkennung könnten unsere schärfsten
Waffen gegen Krebs werden“ betont Professor Dr. Dr. h.c. Michael Baumann,
Vorstandsvorsitzender des DKFZ in Heidelberg. „Trotzdem herrscht in
Deutschland ein eklatanter Mangel an langfristiger und zielgerichteter
Forschung und auch die Umsetzung unseres Wissens ist unzureichend.“ Das
Memorandum benennt folgende weitere Defizite: Es fehlt an koordinierten
und langfristig angelegten Informationskampagnen sowie einer flankierenden
Evaluationsforschung. Die bisherigen Aktivitäten der Krebsprävention und
-früherkennung sind unzureichend auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen
ausgerichtet und vor allem Menschen mit hohem Krebsrisiko werden nicht
erreicht. Der Handlungsbedarf ist groß: „Wir brauchen geeignete Strukturen
sowie den gesundheitspolitischen Willen, der Bevölkerung mittels
geeigneter Maßnahmen eine gesunde Lebensweise sowie die Inanspruchnahme
der Krebsfrüherkennung zu erleichtern“, so Professor Dr. Thomas
Seufferlein, Vorsitzender des Fachausschusses 'Krebs-Prävention und
-Früher¬kennung' der Deutschen Krebshilfe, in dem zusammen mit dem DKFZ
das Memorandum angestoßen wurde.

Handlungsfelder mit erhöhtem Forschungsbedarf
„Krebsprävention“, „Krebsfrüherkennung“, „Versorgung“ und
„Digitalisierung“: In diesen Bereichen muss mehr geforscht werden, um
Antworten und Lösungsansätze auf folgende Kernfragen zu erhalten: Welche
Innovationen bieten neue Erkenntnisse zum Entstehen von Krebs? Was
motiviert Menschen, bekannte Krebsrisikofaktoren zu meiden? Wie können
Tumore noch präziser entdeckt werden? Was erhöht die Gesundheitskompetenz
auf individueller und Systemebene? Welche Potentiale bietet die
Digitalisierung für die Krebsprävention? Um Fortschritte in den oben
genannten Feldern zu erreichen sind zudem Fortschritte in der Datenanalyse
und dem Datenmanagement notwendig.

Die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ appellieren an die Gesundheits- und
Forschungspolitik, die im Memorandum dargelegten Möglichkeiten und
Notwendigkeiten auszuschöpfen und ein konzertiertes, zielgerichtetes
Agieren zu initiieren.
Interessierte aus den Bereichen Gesundheit und Forschung erhalten weitere
Informationen sowie die Kurz- und Langfassung des Memorandums unter
www.krebshilfe.de/memorandum und www.dkfz.de/Memorandum.

Memorandum zur Krebs-Präventionsforschung – Forderungen an die Politik

Um die steigenden Krebsneuerkrankungszahlen zu senken und Krebs möglichst
früh zu erkennen werden folgende Forderungen erhoben:
• Adäquate Finanzierung von Krebspräventionsforschung (Grundlagen- und
Implementierungsforschung sowie epidemiologische Forschung)
• Entwicklung und Finanzierung von Strukturen zur Nutzung von
Krebsprävention
• Unterstützung der Krebsprävention durch politische Initiativen
• Implementierung zielgerichteter, bevölkerungsbezogener
Krebspräventionsinitiativen bereits ab dem Kindesalter
• Implementierung von risikoadaptierten, zielgruppenspezifischen Krebs-
Screening-Programmen
• Verbesserung / Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung
• Unterstützung beim Ausbau und der Nutzung digitaler Möglichkeiten


Nationales Krebspräventionszentrum

Die Krebspräventionswoche ist Teil der Aktivitäten des Nationalen
Krebspräventionszentrums, das das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe
gemeinsam in Heidelberg aufbauen, um das große ungenutzte Potenzial der
Krebsprävention zu heben. Das Nationale Krebspräventionszentrum bündelt
unter einem Dach die umfangreiche Präventionsforschung des DKFZ, eine
ambulante Präventionsklinik – in der unter anderem Präventionsstudien
durchgeführt werden sollen – und ein Bürger-Informationszentrum. Experten
werden dort – auch in Kooperation mit weiteren Krebszentren –
wissenschaftlich fundierte Programme entwickeln, um Präventionsmaßnahmen
an das persönliche Krebsrisiko anpassen zu können. Im Präventionszentrum
sollen außerdem zielgruppengerechte Kampagnen entworfen werden, um
gemeinsam mit weiteren Partnern das Bewusstsein für die Prävention
bundesweit in die Breite zu tragen. Die Deutsche Krebshilfe fördert das
Nationale Krebspräventionszentrum mit 25 Millionen Euro. Das DKFZ
investiert zusammen mit weiteren Partnern einen Betrag in gleicher
Größenordnung in das neue Gebäude.

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„ZukunftsBildung – bereit für die Herausforderungen unserer Zeit“: Tag der Nachhaltigkeit am Mittwoch, 15.11. 2023

Wie junge Menschen durch Bildung an Klimathemen herangeführt und für
Nachhaltige Entwicklung sensibilisiert werden können ist Thema beim Tag
der Nachhaltigkeit am Mittwoch, 15.11. 2023, an der Hochschule Darmstadt
(h_da). „ZukunftsBildung – bereit für die Herausforderungen unserer Zeit“
ist das Motto der Veranstaltung in Kooperation mit der Hessischen
Landeszentrale für politische Bildung, der Evangelischen Hochschule
Darmstadt, der TU Darmstadt und der Stiftung Forum für Verantwortung. Sie
findet statt von 9 Uhr bis 17 Uhr im h_da-Hochhaus (Schöfferstraße 3,
64295 Darmstadt).

Was sind die Anforderungen an eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung?
Welche Kompetenzen braucht es für die sozial-ökologische Transformation?
Welche Rolle können und sollten Studierende auf dem Weg in eine
nachhaltige Zukunft spielen? Und welche Rolle spielen dabei die
Hochschullehrenden? Fragen wie diese werden beim Tag der Nachhaltigkeit
thematisiert und diskutiert in Vorträgen, Workshops und einer
Podiumsdiskussion. Auf einer begleitenden Messe stellen sich Initiativen
und Projekte vor, darunter der Verein Klimabildung e.V., Climate Fresk aus
der Hochschulgruppe HONEDA (Hochschulen für Nachhaltige Entwicklung in
Darmstadt) sowie das Jugendforum youpaN.

Die Auftakt-Keynote um 10 Uhr spricht Leonie Bellina von der Universität
Tübingen (Projekt Hoch-N: Nachhaltigkeit an Hochschulen). Sie erläutert
unterschiedliche Perspektiven auf „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“,
die Menschen dazu befähigen soll, eine verantwortungsvolle Zukunft
mitzugestalten. In sechs parallelen Workshops geht es ab 13 Uhr um
Zukunftsbildung: h_da-Bauingenieurin Prof. Dr. Iris Steinberg leitet den
interaktiven Workshop „Aus den Augen, aus dem Sinn?!“. Darin wird gezeigt,
wie sich besser mit Abfällen umgehen lässt und wie eine
Kreislaufwirtschaft gelingen kann. h_da-Umwelttechnik-Experte Prof. Dr.
Sven Linow fragt in seinem Workshop „Dark Places“ provokant, was Bildung
für Nachhaltige Entwicklung den Menschen zumuten darf.

Ab 15.15 Uhr spricht Philip Gutberlet, wie Bildung für Nachhaltige
Entwicklung Hochschulen verändern kann und sollte. In einer abschließenden
Podiumsdiskussion zum Thema ZukunftsBildung sprechen von 15.45 Uhr bis
16.45 Uhr neben Leonie Bellina und Philip Gutberlet, Silke Tannapfel,
Abteilungsleiterin Hochschulen und Infrastruktur im Hessischen Ministerium
für Wissenschaft und Kunst, sowie Silke Kleihauer, Leiterin der
Innovations- und Transformationsplattform für Nachhaltige Entwicklung an
der h_da (itp:ne).
Im Anschluss werden ab 17 Uhr die Preise für Abschlussarbeiten mit Themen
Nachhaltiger Entwicklung (pra:ne-Preise) verliehen. Daran anschließend
veranstaltet der AStA der h_da einen Nachhaltigkeits-Science Slam im
Glaskasten (EG Hochhaus).

Weitere Informationen zum Tag der Nachhaltigkeit, das komplette Programm
sowie der Anmeldelink finden sich hier:
https://h-da.de/hochschule/nachhaltig/tag-der-nachhaltigkeit-2023

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