Unter dem Motto: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“
stellen die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages die Lebergesundheit
und die Bedeutung der Leberwerte im Blut in den Mittelpunkt der
öffentlichen Aufmerksamkeit. Mit bundesweiter Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit schaffen die Ausrichter ganzjährig mehr Bewusstsein
für die Gesundheit des lebenswichtigen Organs und bieten unter
www.lebertag.org zusätzlich Informationen zu Lebererkrankungen an.
Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages am 20. November 2023 geben die
Ausrichter – Gastro-Liga e. V., Deutsche Leberhilfe e. V. und Deutsche
Leberstiftung – an drei Tagen die Möglichkeit, sich umfassend zu
informieren: Leber-Experten beantworten bei kostenfreien Telefonaktionen
individuelle Fragen zu Leber und Lebererkrankungen.
Die Leber ist das vielseitigste und größte innere Organ im menschlichen
Körper. In jeder Minute werden etwa anderthalb Liter Blut durch die Leber
gepumpt, das ergibt fast 2.000 Liter Blut an einem Tag. Dadurch erfüllt
sie lebenswichtige Aufgaben wie den Abbau von Stoffwechselprodukten,
Medikamenten und Giftstoffen. Die Leber produziert lebenswichtige Proteine
und reguliert den Fettstoffwechsel. Außerdem spielt sie eine entscheidende
Rolle bei der Blutgerinnung, indem sie Gerinnungsfaktoren produziert. Die
Leber hat auch eine Speicherfunktion für wichtige Nährstoffe wie
Kohlenhydrate, Fette und Vitamine und versorgt den Körper damit, wenn
diese nicht aus der Nahrung kommen. Eine gesunde Leber ist daher von
großer Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Eine
Belastung für die Leber und häufig die Ursache für dauerhafte Schäden sind
unter anderem: ungesunde Ernährung – oft in Verbindung mit Bewegungsmangel
und Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus,
Medikamente, Umwelteinflüsse und Virusinfektionen.
Lebererkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet – Millionen von
Bundesbürgern sind leberkrank, ohne es zu wissen. Unabhängig von der
Erkrankungsursache kann eine langjährige Entzündung die Leber vernarben
und zu einer Zirrhose führen. Wenn die Zirrhose weiter voranschreitet,
sind gefährliche Komplikationen bis hin zum Leberzellkrebs (HCC) möglich.
Einige Lebererkrankungen wie die chronische Hepatitis B oder entzündliche
Fettlebererkrankungen können auch ohne Zirrhose zu Leberzellkrebs führen.
Komplikationen lassen sich jedoch oft vermeiden, wenn die Lebererkrankung
frühzeitig entdeckt und individuell therapiert wird. Doch Erkrankungen des
lebenswichtigen Organs werden häufig erst spät erkannt, weil sie in vielen
Fällen lange keine Beschwerden verursachen oder nur zu unspezifischen
Symptomen wie z. B. Müdigkeit führen. Erste Anzeichen einer
Lebererkrankung können aber erhöhte Leberwerte sein, die sich im Rahmen
einer Blutuntersuchung feststellen lassen.
Die Ausrichter des Deutschen Lebertages empfehlen, die Leberwerte im Blut
(GPT, GOT und gGT) bestimmen zu lassen. Diese Tests gehören bislang nicht
zu den Standarduntersuchungen wie beispielsweise die
„Gesundheitsuntersuchung“, bei der gesetzliche Krankenkassen ihren
Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren mittlerweile anbieten, sich
einmalig auch auf Hepatitis B und C untersuchen zu lassen. Bei Angehörigen
einer Risikogruppe übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten
für diese Untersuchung. Zu Risikogruppen zählen neben Menschen mit
Übergewicht und hohem Alkoholkonsum auch Patienten, die dauerhaft
Medikamente einnehmen. Ebenso sollten Menschen, die vor 1992 eine
Bluttransfusion erhalten haben, sich unbedingt auf Hepatitis C testen
lassen.
Ein besonderes Gesundheitsproblem betrifft vor allem die westlichen
Industrieländer – und dieses wird auch in Deutschland stetig größer: Immer
mehr Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche entwickeln eine Steatotische
Lebererkrankung (Steatotic liver disease, SLD). Heutzutage ist die SLD die
häufigste Lebererkrankung in Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass immer
mehr Menschen übergewichtig sind. Zusätzlich zur Gewichtszunahme können
auch Insulinresistenz, ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche
Aktivität eine Rolle spielen. Diese Form der Erkrankung wird nun als MASLD
(Metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease,
Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung) bezeichnet.
Bei MASLD kommt es zu einer Ansammlung von Fett in den Leberzellen, die
sich bei einigen Patienten zu einer Fettleberentzündung und zu einer
Leberzirrhose entwickeln können. Eine kürzlich in den USA veröffentlichte
Studienauswertung mit Daten der Zentren für Krankheitskontrolle und
Prävention (CDC) kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebenserwartung der
amerikanischen Gesamtbevölkerung um etwa 2,5 Jahre gesunken ist. Als
Ursachen für diese Entwicklung werden Ernährungsgewohnheiten und
Übergewicht genannt. Der Verzehr von Fertiggerichten, Fast Food und
zuckerhaltigen Limonaden führt in vielen Fällen zu Adipositas (starkem
Übergewicht) und ist unter anderem der Auslöser chronischer Erkrankungen,
zu denen auch die Fettleber zählt. Chronische Lebererkrankungen gehören in
den USA zu den zehn häufigsten Todesursachen. Auch in Deutschland sprechen
Experten bereits von einem „Ernährungsdesaster“, das zur Folge hat, dass
es auch hierzulande immer mehr Menschen mit krankhaftem Übergewicht und
assoziierten Folgeerkrankungen gibt.
Die Ausrichter des Deutschen Lebertages bieten unter
http://www.lebertag.org zahlreiche Informationen sowie den kostenlosen
Download einer Broschüre mit Informationen zu Funktionen und Erkrankungen
der Leber sowie zu aktuellen Therapiemöglichkeiten.
Um Menschen zu ermutigen, mehr über ihre eigene Lebergesundheit zu
erfahren und Fragen zur Leber und zu Lebererkrankungen zu stellen,
veranstalten die Ausrichter im Rahmen des Deutschen Lebertages drei
Telefonaktionen:
Details zu den drei großen Lebertag-Telefonaktionen
An den drei Telefonaktionstagen im Rahmen des 24. Deutschen Lebertages
stehen die Leber-Spezialisten am 16., 17. und 20. November 2023 jeweils
von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr zur Verfügung. Unter der kostenfreien
Telefonnummer 0800 666 39 22 beantworten die Leber-Spezialisten jedem
Interessierten und Betroffenen alle Fragen rund um die Themen Leber,
Lebergesundheit und Lebererkrankungen.
Mit diesem Angebot möchten die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages
dazu beitragen, dass das lebenswichtige Organ und seine Erkrankungen mehr
öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Sie weisen gleichzeitig darauf hin,
dass die Beratungsgespräche am Telefon keinen persönlichen Arztbesuch und
keine individuelle Diagnose ersetzen.
Diese Leber-Experten stehen als Ansprechpartner bei der ersten Lebertag-
Telefonaktion am Donnerstag, 16. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:
Prof. Dr. Tony Bruns, Universitätsklinikum Aachen
Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel, Universitätsklinikum Mannheim
Dieser Leber-Experte steht als Ansprechpartner bei der zweiten Lebertag-
Telefonaktion am Freitag, 17. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:
PD Dr. Michael Schultheiß, Universitätsklinikum Freiburg
Diese Leber-Experten stehen als Ansprechpartner bei der dritten Lebertag-
Telefonaktion am Montag, 20. November 2023 von 14 bis 16 Uhr bereit:
PD Dr. Anton Gillessen, Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup
Prof. Dr. Christoph Roderburg, Universitätsklinikum Düsseldorf
Mehr Informationen zum 24. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: http://www.lebertag.org.
Die Ausrichter danken den Sponsoren des 24. Deutschen Lebertages am 20.
November 2023: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Alexion Pharma Germany
GmbH, AstraZeneca GmbH, Dr. Falk Pharma GmbH und Gilead Sciences GmbH. Die
Sponsoren haben keinen Einfluss auf den Inhalt dieser Pressemitteilung.
Die Kooperationspartner des 24. Deutschen Lebertages sind:
Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte
(ALGK), Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands
(bng), Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), Deutsche Gesellschaft
für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS),
Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (GRVS) und Lebertransplantierte Deutschland.