Abfallwirtschaft neu gedacht – Waste2Wealth setzt in Georgien auf innovative Technologien zur Wertstoffrückgewinnung
Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen der Exportinitiative Umwelt (EXI)
geförderte Projekt Waste2Wealth startet mit der Vision,
landwirtschaftliche Abfallströme effizienter zu nutzen, wertvolle
Ressourcen zurückzugewinnen und deutsche Umwelttechnologien der
Kreislaufwirtschaft in Georgien vorzuführen. Ziel ist es, die Einführung
innovativer und grüner Technologien aus Deutschland in Georgien zu
etablieren, die die Produktion neuer Wertstoffe aus landwirtschaftlichen
Abfällen ermöglichen sollen und so die Kreislaufwirtschaft in diesem Land
stärken.
Technologischer Fortschritt in der Abfallwirtschaft
In Zeiten wachsender Rohstoffknappheit und steigender Umweltbelastungen
ist die effiziente Nutzung von Abfällen ein zentrales Thema. Prof.
Christian Abendroth von der Brandenburgischen Technischen Universität
Cottbus Senftenberg (BTU) sagt hierzu, dass „Deutschland ein Vorreiter in
der Entwicklung nachhaltiger Technologien ist“. Er führt weiter aus, „dass
der Export dieser Technologien bilateral von Vorteil sein kann“. Die
Exportinitiative des BMUV fördert daher gezielt Projekte, welche den
Export entsprechender Technologien anregen. Mit Waste2Wealth sollen
Informationen über die Kreislaufwirtschaft, den Markt sowie Ideen zur
Einführung von Bioproduktlinien bereitgestellt werden, die in Kombination
mit den technischen und organisatorischen Voraussetzungen zur Verwertung
von Reststoffen stehen. Mithilfe innovativer Verfahren zur Stoffverwertung
soll eine höhere Rückgewinnungsquote erreicht und gleichzeitig der CO₂-
Fußabdruck verringert werden. Das Ergebnis soll als Basis für den
Technologietransfer und die zukünftige Zusammenarbeit zwischen deutschen
und georgischen Unternehmen sowie Wissenschaftler:innen in diesem Bereich
dienen.
Nachhaltige Wertschöpfung durch innovative Verfahren
„Waste2Wealth wird uns wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung der
bilateralen Zusammenarbeit in der Abfallwirtschaft liefern,“ erklärt Dr.
Ali Asghar Besalatpour, Projektmanager am inter 3 - Institut für
Ressourcenmanagement, der das Projekt koordiniert. „Unser Ziel ist es, das
Potenzial des georgischen Agrarsektors zur Herstellung von Bioprodukten zu
untersuchen, grüne Made in Germany Technologien zu identifizieren und die
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Georgien in diesem Bereich zu
stärken. Mit unseren Partnern – der Brandenburgischen Technischen
Universität Cottbus-Senftenberg und der Georgian Farmers’ Association
(GFA) – möchten wir zeigen, dass aus Abfällen neues Wohlstandspotenzial
geschöpft werden kann.“
Über Waste2Wealth
Das Projekt zielt darauf ab das bisher kaum genutzte Potenzial
landwirtschaftlicher Reststoffe für die Produktion von Bioprodukten in
Georgien durch einen internationalen Wissens- und Erfahrungstransfer zu
erschließen. Hierfür wird eine digitale Plattform etabliert, die
attraktive Formate wie Kurzfilme, 360-Grad-Fotos und Quizze beinhaltet.
Diese Plattform ermöglicht georgischen Partnern einen dauerhaften Zugang
zu deutschem Know-how, innovativen Technologien und einer Liste relevanter
deutscher Unternehmen. Gleichzeitig werden deutsche Unternehmen und
wissenschaftliche Einrichtungen auf das Potenzial des georgischen Marktes
für biologische Produkte aus landwirtschaftlichen Reststoffen aufmerksam
gemacht.
In Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort sollen zunächst bis zu vier
landwirtschaftliche Reststoffe identifiziert werden, die das größte
Potenzial zur Verwertung aufweisen. In Kooperation zwischen deutschen
Experten und den georgischen Partnern werden geeignete produktorientierte
Verwertungsketten skizziert und ihre Umsetzung beschrieben. Zusätzlich
werden die technisch-organisatorischen Anforderungen dieser
Verwertungsketten ermittelt.
Der Wissenstransfer erfolgt durch digitale Trainingskurse, bei denen der
Train-of-Trainer (ToT)-Ansatz verfolgt wird. Der Fokus liegt dabei
insbesondere auf den technisch-organisatorischen Aspekten der
Reststoffverwertung. Das Ziel des Wissenstransfers besteht darin,
nachhaltiges Denken in Georgien zu fördern und grüne Technologien aus
Deutschland dort zu etablieren, um eine langfristige deutsch-georgische
Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Koordiniert durch die BTU Cottbus-Senftenberg ist darüber hinaus die
Erstellung eines Whitebooks geplant. Dieses Whitebook wird
Marktinformationen und Konzepte zur Implementierung von Bioproduktlinien
auf Basis landwirtschaftlicher Reststoffe enthalten. Es umfasst auch
Potenzialstudien zu verfügbaren landwirtschaftlichen Reststoffen sowie
deren Verwertung unter Berücksichtigung der technisch-organisatorischen
Voraussetzungen. Das Whitebook wird zudem eine Roadmap zur Förderung des
georgisch-deutschen Technologietransfers enthalten und bildet die
Grundlage für die geplante Projektinvestition, bei der ein Werbe-Container
in Georgien aufgestellt wird. Dieser Container wird deutsche
Schlüsseltechnologien ausstellen und soll „Technik zum Anfassen“ bieten.
inter 3 - Institut für Ressourcenmanagement
Das Berliner Forschungs- und Beratungsinstitut inter 3 kombiniert seine
wissenschaftlichen Kompetenzen in den Bereichen demografischer Wandel,
Infrastruktur- und Regionalentwicklung sowie Ressourcen- und
Innovationsmanagement mit speziellen Erfahrungen in der wissenschaftsnahen
PR-Arbeit. Als Servicepartner unterstützt das Institut
Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Ministerien dabei,
Forschungsergebnisse verständlich, informativ und überzeugend zu
kommunizieren.
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
An der BTU beteiligt sich unter Leitung von Prof. Dr. habil. Christian
Abendroth das Fachgebiet für Kreislaufwirtschaft. Das Fachgebiet wird in
einem Whitebook wichtige Technologien vorstellen, welche die Grundlage für
einen Deutsch-Georgischen Dialog bilden werden.
Mehr Informationen
Mehr Informationen zum Waste2Wealth Projekt:
https://www.exportinitiative-u
https://www.inter3.de/forschun
https://www.b-tu.de/waste2weal
Informationen zur wissenschaftsnahen PR-Arbeit
Link: www.inter3.de
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