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EU-Projekt GeoHEAT erhöht die Erfolgschancen der tiefen Geothermie

»Tiefe Geothermie kann als CO2-freie Wärmeversorgung ein entscheidender
Baustein für die Energie- und Wärmewende sein«, erklärt Prof. Erik
Saenger, der am Fraunhofer IEG forscht und ebenfalls an der Hochschule
Bochum tätig ist. »So lässt sich allein in Deutschland ein Viertel des
industriellen Prozesswärmebedarfs über Geothermie decken.« Allerdings
schrecken Risiken, wie das Fündigkeitsrisiko, mögliche induzierte
Seismizität und Umweltrisiken oder mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz
Investoren ab. In diese Lücke stößt das EU-Projekt »GeoHEAT - Georadar-
aided High-resolution Exploration to Advance deep geothermal energy
usage«. Das Projekt ist nun unter Leitung des Fraunhofer IEG gestartet.

GeoHEAT bündelt in einem interdisziplinären Ansatz fortschrittliche
wissenschaftliche Technologien und Modelle und entwickelt sie weiter, um
die geothermische Exploration zu verbessern. Damit wollen die beteiligten
Institute und Unternehmen Voruntersuchung möglicher Reservoirs
vereinfachen und kostengünstiger machen. Gleichzeitig soll das Projekt die
Qualität der Informationen verbessern, die während des Bohrvorganges
anfallen und so den wirtschaftlichen Erfolg aber auch die
gesellschaftliche Akzeptanz steigern.

Mehr Informationen vor und im Bohrprozess

Die Forschenden im Projekt GeoHEAT wollen nichts weniger, als den Workflow
von Geothermie-Explorationen zu verändern: Durch die Entwicklung neuer
innovativer Methoden der passiven Seismik und die Integration der
entstehenden Messdaten mit Vermessungen der Schwerkraft wollen die
Projektbeteiligten künftig tiefere Strukturen abbilden können.
Gleichzeitig wollen sie die gewonnen Daten in ein probabilistisches
geologisches Modell einfließen lassen, welches auch geophysikalische und
konzeptionelle Modelle des Untergrundes integriert. Durch die Verknüpfung
einer Vielzahl an Daten und Modellierungen könnten viele mögliche
Geothermie-Reservoirs gleichzeitig und kostengünstig beurteilt werden,
bevor eine einzige Bohrung stattfindet.

Im Bohrprozess selbst fallen ebenfalls Informationen an, die zusätzliche
Auskunft über den Untergrund geben können. Dazu wollen die Forschenden die
zu Tage geförderten Bohrkerne ebenso auswerten, wie Gesteinsreste, die bei
der Spülung des Bohrlochs ausgeschwemmt werden. Die numerische Analyse von
digitalen geophysikalischen Zwillingen dient ebenso dazu, die
Gesteinseigenschaften auf jedem gebohrten Meter zu bewerten. Auch die
Reaktion des Untergrundes auf die durch die Bohrung induzierten
Schwingungen wollen die Expertinnen und Experten nutzen. Besonderes
Augenmerk gilt aber der geplanten Weiterentwicklung einer neuartigen
Georadar-Sonde: Angepasst an den Druck und die Hitze in großen Bohrtiefen,
soll diese Sonde den Untergrund bis zu 100 Meter von der Bohrwand entfernt
darstellen können. Diese Informationen erlauben schließlich fundierte
Ablenkungsbohrungen, optimale Bohrlochplatzierung und genaue Leistungs-
und Erfolgskontrolle der Bohrung.

4,2 Millionen Euro Fördervolumen

Das Projekt »GeoHEAT - Georadar-aided High-resolution Exploration to
Advance deep geothermal energy usage« ist im Juni 2024 gestartet und läuft
insgesamt 48 Monate. Es wird von der Europäischen Union unter dem Horizon
Europe Framework Programm mit 4,2 Mio. Euro gefördert. Eine zusätzliche
Förderung erfolgt durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und
Innovation der Schweiz. Partner im Projekt sind die
Forschungsinstitutionen Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH),
Technischen Universität Delft, Rheinisch-Westfälischen Technische
Hochschule Aachen (RWTH), Universität Pisa, Universität Genf und
Fraunhofer IEG sowie die Unternehmen Guideline Geo, die Bo-Ra-tec GmbH,
Advanced Logic Technology, Seismix s.r.l. und die Mignan Risk Analytics
GmbH.

Geothermie und Risiken

München, Paris oder die Toskana sind Beispiele für erfolgreiche tiefe
Geothermieprojekte: So betreiben die Münchner Stadtwerke sechs
Geothermieanlagen in der Region München, darunter Deutschlands derzeit
größte Geothermieanlage in Sendling. Dort holen die Stadtwerke heißes
Wasser aus 2.000 bis 3.000 Metern Tiefe. Im Pariser Becken arbeiten
derzeit 37 Geothermieanlagen. Die älteste noch im Betrieb befindliche
Anlage stammt aus dem Jahr 1969, einen großen Teil der Anlagen errichteten
die Franzosen in den 80er Jahren. Typischerweise versorgt eine Anlage etwa
4.00 bis 5.000 Wohneinheiten mit Wärme. In Italien begannen Vorläufer der
Geothermie schon 1904. 37 Geothermie-Kraftwerke betreibt der italienische
Energieversorger Enel inzwischen – und deckt damit knapp ein Drittel des
Stromverbrauchs in der Toskana ab.

Aber unsachgemäß ausgeführte Geothermieprojekte können auch induzierte
Erdbeben auslösen, wie etwa in der Schweiz (Basel, 2006 und St. Gallen,
2013) oder Süd-Korea (Pohang, 2017). Außerdem gibt es Bedenken bzgl. einer
möglichen Verschmutzung des Grundwassers oder anderer Umwelteinflüsse.
Diese denkbaren Risiken beeinflussen die Akzeptanz der Bevölkerung für
Geothermieprojekte. Deshalb berücksichtigt das Projekt GeoHEAT auch die
sozialen Auswirkungen von Geothermie, deren Einfluss auf den Erfolg
genauso groß ist, wie technische Aspekte.

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DZG-Magazin SYNERGIE zum Thema „Intelligente Medizin“

ie Analyse großer Datenmengen ermöglicht es, Volkskrankheiten präziser zu
diagnostizieren, zu behandeln oder ihnen gar vorzubeugen. Welche
Forschungsansätze die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG)
dabei verfolgen, beschreibt die neue Ausgabe der SYNERGIE.

Künstliche Intelligenz revolutioniert auch die Gesundheitsforschung: Sie
eröffnet neue Chancen, um Krankheiten noch besser zu erkennen, zu
verstehen und zu behandeln. KI kann beispielsweise in kürzester Zeit
komplexe Datensätze analysieren und darüber präzisere Diagnosen sowie
personalisierte Therapieansätze unterstützen. Die DZG nutzen KI auf vielen
Ebenen und gewinnen darüber fortlaufend neue Erkenntnisse. Wie in jeder
Ausgabe berichten wir über aktuelle Erfolge unserer translationalen
Gesundheitsforschung.
Sie können die Artikel der neuen SYNERGIE einzeln auf der Website (https
://dzg-magazin.de/) oder im Layout im E-Reader (https://dzg-magazin.de/e
-reader-ausgabe-2-2024/
) lesen. Für das haptische Erlebnis kann die Print-
Ausgabe abonniert werden: https://dzg-magazin.de/abonnement/.

Beiträge in der Herbstausgabe 2024:

- „Der Schwarm“: Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
(DZNE) knüpft ein weltweites Netzwerk, in dem KI in abertausenden
Patientendaten nach Mustern sucht.

- „Die Vermessung der Lunge:“ Mit dem Human Lung Cell Atlas entsteht der
erste aus vielen Datensätzen integrierte Atlas seiner Art für ein großes
Organ. Dr. Malte Lücken vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL)
arbeitet federführend daran mit.

- „Seismograf für Symptome“: Am Deutschen Zentrum für Psychische
Gesundheit (DZPG) wird untersucht, wie Biomarker als Indikatoren für
psychische Erkrankungen genutzt werden können.

- „Big Data“: Umfangreiche Datensätze liefern Forschenden des Deutschen
Zentrums für Diabetesforschung (DZD) neue Erkenntnisse über die heterogene
Krankheit und ermöglichen präzisere Diagnosen sowie gezieltere Therapien.

- „Doktor KI“: Prof. Jens Kleesiek vom Deutschen Konsortium für
Translationale Krebsforschung (DKTK) erläutert, wie KI die Onkologie
unterstützen, die Krebsprävention verbessern und Therapien personalisieren
kann.

- „Zirkel-Training für KI“: Wer im Studio fit und schön werden will, darf
es nicht bei Bizeps Curls belassen. Unter dem Dach des Deutschen Zentrums
für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) haben Forschende jetzt ein
Zirkeltraining für KI-Algorithmen etabliert.

- „Pathogenen auf der Spur“: Forschende am Deutschen Zentrum für
Infektionsforschung (DZIF) suchen mit Computermodellen nach neuen
Virostatika und wollen mit KI die Gefährlichkeit von Bakterien
einschätzen.

- „Ein gesundes Leben von Anfang an“: Das Deutsche Zentrum für Kinder- und
Jugendgesundheit (DZKJ) ist jüngstes Zentrum im Kreis der DZG und stärkt
die Forschung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin nachhaltig.

Über die SYNERGIE:
„Forschen für Gesundheit“ – unter diesem Motto veröffentlichen die
Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung zweimal im Jahr das SYNERGIE-
Magazin und berichten über Projekte und Erfolge in der translationalen
Forschung.

Über die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung:
Wesentliches Ziel des Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung
ist es, besonders häufige Krankheiten – die Volkskrankheiten – wirksamer
bekämpfen zu können. Mit dem Aufbau der DZG als langfristig angelegte,
gleichberechtigte Partnerschaften von außeruniversitären
Forschungseinrichtungen mit Universitäten und Universitätskliniken
schaffen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die
Länder dafür die Voraussetzungen.
Mehrere tausend Grundlagenforscher:innen, klinische Forscher:innen und
Ärzt:innen arbeiten in einem der größten Gesundheitsforschungs-Netzwerke
Deutschlands daran, den medizinischen Fortschritt schneller zu den
Patient:innen zu bringen – über Forschungsdisziplinen und Organisationen
hinweg.

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Waldheidelbeeren häufig durch günstigere Arten ersetzt

Bundesweite OPSON-Operation deckt falsche Deklarierung von Produkten auf

Wo Waldheidelbeere draufsteht, ist nicht immer Waldheidelbeere drin. Das
hat die diesjährige Operation „OPSON XIII“ zu Lebensmittelbetrug ergeben.
Deutschlandweit nahmen die zuständigen Behörden Produkte ins Visier, die
als Waldheidelbeeren gekennzeichnet waren. Das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gab nun das Ergebnis bekannt:
In 50 Prozent der Proben waren gar keine Waldheidelbeeren enthalten,
sondern andere Heidelbeerarten.

Im Zeitraum von Dezember 2023 bis Mai 2024 untersuchten acht Bundesländer
70 Proben mit der Angabe „Waldheidelbeeren“ im Namen oder im
Zutatenverzeichnis, um festzustellen, ob die Früchte durch andere
Heidelbeerarten ersetzt wurden. Das Augenmerk bei den Untersuchungen lag
hauptsächlich auf Konserven. Doch auch tiefgekühlte und getrocknete
Produkte gehörten zum Probenspektrum. Ebenfalls herangezogen wurden je
eine Probe Fruchtaufstrich und Saft.

Verbraucherinnen und Verbraucher können nach den Leitsätzen der Deutschen
Lebensmittelbuchkommission für Obsterzeugnisse bei Obstkonserven mit der
Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ erwarten, dass diese aus den Früchten der
Waldheidelbeere Vaccinium myrtillus L. hergestellt werden. Das ist für den
Verbraucherschutz insofern bedeutsam, weil Waldheidelbeeren in der Regel
zu höheren Preisen gehandelt werden als andere kommerziell relevante
Heidelbeerarten, etwa Kulturheidelbeeren „Vaccinium corymbosum“.

Die Probenahme fand vor allem im Einzelhandel statt, daneben wurden die
Stufe des Onlinehandels, der Großhändler und Hersteller berücksichtigt.
Die Auswertung ergab, dass 76 Prozent der analysierten Obstkonserven
fälschlicherweise als Waldheidelbeeren deklariert wurden. Auch eine Probe
getrocknete Waldheidelbeeren aus dem Onlinehandel wurde als irreführend
beurteilt. Keine der anderen untersuchten Produktgruppen zeigte
Auffälligkeiten.

Das Thema Austausch von Waldheidelbeeren wurde auf Vorschlag des Landes
Berlin als OPSON XIII-Schwerpunkt in Deutschland ausgewählt. Dort war 2021
aufgefallen, dass ein hoher Anteil der überprüften Heidelbeerkonserven
andere Arten enthielt als angegeben.

Hintergrund:

Mit der Operation OPSON gehen die Behörden international seit dem Jahr
2011 gegen Lebensmittelbetrug vor. Koordiniert werden die Aktionen durch
die europäische Polizeibehörde Europol. In Europa haben sich insgesamt 29
Staaten mit verschiedenen Untersuchungszielen an OPSON XIII beteiligt.
Deutschland nimmt seit OPSON V im Jahr 2015 jährlich an den Operationen
teil.

Weiterführende Informationen:

Informationen zur deutschen Beteiligung an OPSON XIII:
https://www.bvl.bund.de/opsonXIII

Newsroom mit Pressemitteilung von Europol zu OPSON XIII:
https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/eur-91-million-
worth-of-counterfeit-and-substandard-food-seized-in-europe-wide-operation


Aufgaben und Aktivitäten des BVL bei der Bekämpfung von
Lebensmittelbetrug:
https://www.bvl.bund.de/lebensmittelbetrug

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Kreislaufwirtschaft für Seltenerdmagnete

Abkommen zur Kommerzialisierung von automatisierten Verarbeitungsanlagen
für Festplattenlaufwerke, Lautsprecher und Elektromotoren:  Die beiden
Projektpartner Inserma und die Mkango-Tochtergesellschaften HyProMag Ltd
und HyProMag GmbH arbeiten an innovativen Methoden zur Rückgewinnung von
Seltenen Erden aus Altprodukten, um den Bedarf an neuen Seltenen Erden zu
verringern und die Umweltbelastung zu minimieren. Um die Technologie
weltweit einzusetzen haben die beiden Partner im September 2024 eine
Vereinbarung über die Vermarktung von automatisierten Verarbeitungsanlagen
für Festplattenlaufwerke, Lautsprecher und Elektromotoren getroffen.

Seltene Erden (SE) sind wesentliche Bestandteile vieler moderner
Technologien, wie z.B. Elektrofahrzeuge, Windturbinen und
Sensoranwendungen. Sie sind essenziell und stark nachgefragt, insbesondere
im Hinblick auf die grüne und digitale Transformation in der EU. Mit dem
EU-Projekt REEsilience soll dieser Bedarf durch die Entwicklung einer
nachhaltigen und widerstandsfähigen Lieferkette für Seltenerdmagnete
gedeckt werden. Ein Eckpfeiler des Projekts ist die Entwicklung von
Recycling- und Kreislaufwirtschaftsstrategien. Durch die Förderung der
Rückgewinnung und Wiederverwendung von Seltenen Erden aus Altprodukten wie
Windturbinen und Elektrofahrzeugen soll der Gesamtbedarf an neuen Seltenen
Erden verringert werden. Dieser Ansatz trägt nicht nur zur Schonung
wertvoller Ressourcen bei, sondern reduziert auch den ökologischen
Fußabdruck der Seltenerdproduktion.

Aufbauend auf den Grundlagen vorangegangener EU-Projekte, insbesondere des
Horizont 2020-Projekts SUSMAGPRO, bringt der Projektpartner Inserma seine
Expertise in der Automatisierung und Anlagenentwicklung im Recyclingsektor
ein und unterstützt die Einrichtung vollautomatischer Produktionslinien.
Inserma ist ein führender Anbieter von Technologien zur Aufbereitung von
Elektroschrott und hat sich auf automatisierte Systeme zur effizienten und
nachhaltigen Aufbereitung von Festplattenlaufwerken, Lautsprechern und
Elektromotoren spezialisiert.

Die beiden Spin-offs von SUSMAGPRO, HyProMag Ltd, Birmingham und HyProMag
GmbH, Pforzheim – an denen die Mkango-Tochter Maginito zu 100 % bzw. 80 %
beteiligt ist – skalieren und kommerzialisieren den Kurzkreislauf-
Recyclingprozess, der auf der patentierten wasserstoffbasierten
Technologie „Hydrogen Processing of Magnet Scrap (HPMS)“ basiert und von
der Magnetic Materials Group an der Universität Birmingham entwickelt
wurde.
HyProMag Ltd. konzentriert sich auf die Rückgewinnung und das Recycling
von Seltenerdmagneten aus Altgeräten. Das Unternehmen nimmt eine Anlage in
Betrieb, um seine HPMS-Technologie in Großbritannien zu kommerzialisieren.
Die HyProMag GmbH treibt die Kommerzialisierung der HPMS-Technologie in
Deutschland und Europa voran.

Um die Kreislaufwirtschaft für Seltenerdmagnete zu beschleunigen, hat
Maginito, als Entwickler von Recyclingtechnologien für Seltenerdmagnete,
eine Exklusivvereinbarung mit Inserma über die Vermarktung der
automatischen Vorverarbeitung von Festplattenlaufwerken, Lautsprechern und
Elektromotoren für HyProMag Ltd, HyProMag GmbH und HyProMag USA
geschlossen. Die neueste mobile Inserma-Einheit, die speziell für die
Vorverarbeitung von Festplattenlaufwerken entwickelt wurde, bietet eine
äußerst flexible Lösung, die über die HyProMag-Anlagen hinaus auch in
Hyperscale-Rechenzentren, Recyclingzentren, oder Shredder-Anlagen
aufgestellt werden kann. Das System extrahiert den Voice Coil Motor (VCM,
Schwingspulenmotor), der Seltenerdmagnete enthält, schnell aus den
Festplatten und bietet so eine effiziente Zuführung für die nachhaltigere
Direktaufbereitung der Magnete HPMS-Technologie von HyProMag. Diese
bahnbrechende Technologie löst die wichtigsten Herausforderungen beim
Recycling und bietet verbesserte wirtschaftliche und ökologische Vorteile.
Neben der Verarbeitung von Festplatten wird die Lösung von Inserma auch
für die automatische Entfernung von Leiterplatten (Printed Circuit Board
Assemblies, PCBAs) angepasst, was das nachhaltige Management von
Elektroschrott stärkt. Die Technologie ist skalierbar, mit dem Ziel,
hunderte von Verarbeitungseinheiten weltweit einzusetzen, die auf eine
breite Palette von Altgeräten abzielen, einschließlich Lautsprechern und
Elektromotoren.

Vorteile der Vorverarbeitungstechnologie
•       Schnelle VCM-Entfernung: Das automatisierte System kann den VCM,
der den Seltenerdmagneten enthält, in weniger als 3 Sekunden pro HDD
entfernen.
•       Sichere Datenvernichtung vor Ort: Der Rest der Festplatte kann
sicher vor Ort vernichtet werden, um den Datenschutz zu gewährleisten.
•       Reduzierung der Kosten und des CO2-Fußabdrucks: Durch die
Entfernung des Seltenerdmagneten werden die Kosten und der
Kohlendioxidausstoß nachfolgender Zerkleinerungsprozesse erheblich
reduziert.
•       Verbesserte Schredder-Effizienz: Durch die gleichzeitige
Entfernung der Mittelspindel wird der Klingenbruch während des
Zerkleinerungsvorgangs reduziert, was zu geringeren Betriebskosten und
einer Minimierung des CO2-Ausstoßes führt.
•       Keine Wärmebehandlung oder Demontage erforderlich: Die Technologie
rationalisiert die Magnetrückgewinnung ohne zusätzliche Behandlungen.
•       Verkürzung des Recyclingprozesses: Das System ist so optimiert,
dass es eine kontinuierliche Zufuhr für das Recyclingverfahren für
Seltenerdmagnete gewährleistet und damit die Umweltbelastung minimiert.

Francisco Ortiz, technischer Direktor von Inserma, kommentierte: "Wir
arbeiten seit langem mit HyProMag, der Universität Birmingham und der
Hochschule Pforzheim, zusammen mit anderen wichtigen Partnern wie RISE in
Schweden, so dass wir sehr erfreut sind, unsere laufenden
F&E-Partnerschaften in eine kommerziell ausgerichtete Zusammenarbeit zu
erweitern. Dies ist eine fantastische Gelegenheit für Inserma, um seine
Reichweite international zu vergrößern, während wir von den vielen
Synergien zwischen unseren Unternehmen profitieren.

William Dawes, Vorstandsvorsitzender von Mkango, kommentierte: „Wir freuen
uns sehr über die Zusammenarbeit mit Inserma bei der Kommerzialisierung
ihrer bahnbrechenden Technologien, die die HPMS-Technologie von HyProMag
in hohem Maße ergänzen. Unser Ziel ist es, den Kunden eine zirkuläre Win-
Win-Lösung für die Rückgewinnung von Seltenerdmagneten aus einer Reihe von
Anwendungen zu bieten, die den CO2-Fußabdruck und die Kosten senkt und
zusätzliche Vorteile aus bisher nicht realisierten Wertströmen generiert.“

Prof. Dr. Carlo Burkhardt, Koordinator von REEsilience, kommentierte: „Es
ist immer wieder schön zu sehen, dass die Zusammenarbeit von Unternehmen
und Wissenschaftlern im Rahmen der HORIZON-Projekte ein hervorragender Weg
ist, um innovative Partnerschaften zu schaffen, die zu neuen,
einzigartigen und wettbewerbsfähigen Lösungen führen, die unseren Markt
stärken und einen echten Mehrwert schaffen. Als Koordinator von
REEsilience bin ich natürlich sehr stolz darauf, dass HyProMag und Inserma
einen Weg gefunden haben, das Recycling von Magneten effizienter und
nachhaltiger zu gestalten".

Das Steinbeis Europa Zentrum als Projektpartner in SUSMAGPRO und
REEsilience begleitet die Partner bei der Entwicklung ihrer
Verwertungsstrategien für die Projektergebnisse, inklusive Klärung der
geistigen Eigentumsrechte. Zusammen mit Enterprise Europe Netzwerk und der
Europabeauftragten des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg hilft das
Steinbeis Europa Zentrum außerdem die HyProMag GmbH aus Pforzheim dabei,
sich in Europa stärker zu vernetzen, und weitere Finanzierung für das
Wachstum der Start-Up zu akquirieren. Darüber hinaus leitet das Steinbeis
Europa Zentrum die Kommunikation in den Projekten und unterstützt die
Projektpartner bei Verbreitungsaktivitäten sowie der Vernetzung mit
relevanten Initiativen und Projekten.

Über REEsilience
REEsilience wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon
Europe der Europäischen Union (Finanzierungsabkommen Nr. 101058598) mit
9,7 Mio. Euro gefördert und vom Institut für Edelmetalle und Technologie
(STI) der Hochschule Pforzheim koordiniert und läuft bis Juni 2026. Das
Konsortium umfasst 18 Projektpartner aus zehn europäischen Ländern
(Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Polen,
Slowenien, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich).

Über Inserma
Inserma ist ein führender europäischer Anbieter von Technologien zur
Aufbereitung von Elektroschrott und hat sich auf automatisierte Systeme
zur effizienten und nachhaltigen Aufbereitung von Festplattenlaufwerken,
Lautsprechern und Elektromotoren spezialisiert.

Über Maginito Ltd.
Maginito Ltd. ist ein Entwickler von Recyclingtechnologien für
Seltenerdmagnete. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Produktion und das Recycling von Seltenerdmagneten durch innovative
Prozesse und strategische Partnerschaften zu revolutionieren. Maginito ist
eine Tochtergesellschaft von Mkango Resources Ltd. und konzentriert sich
auf die nachhaltige Entwicklung von Seltenen Erden.

Über HyProMag Ltd.
HyProMag Ltd. ist eine Tochtergesellschaft von Maginito Ltd. und
konzentriert sich auf die Rückgewinnung und das Recycling von
Seltenerdmagneten aus Altgeräten. Das Unternehmen nimmt derzeit eine
Anlage in Betrieb, um seine patentrechtlich geschützte HPMS-Technologie
(Hydrogen Processing of Magnet Scrap) in Großbritannien zu
kommerzialisieren.

Über HyProMag GmbH
Die HyProMag GmbH ist eine 80-prozentige Tochtergesellschaft der HyProMag
Ltd. in Deutschland, die die Kommerzialisierung der HPMS-Technologie in
Deutschland und Europa vorantreibt. Sie befindet sich zu 20% im Besitz von
Professor Carlo Burkhardt aus Pforzheim.

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