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BIGSAS Journalist Award 2024: Auszeichnung für herausragende Afrika- Berichterstattung

Der Exzellenzcluster Africa Multiple der Universität Bayreuth verleiht im
Jahr 2024 zum sechsten Mal den renommierten BIGSAS Journalist Award, der
herausragende journalistische Beiträge zur differenzierten
Berichterstattung über Afrika in deutschsprachigen Printmedien würdigt. 45
Beiträge wurden eingereicht, eine Shortlist von zwölf Beiträgen steht
schon fest.

Seit 2011 wird der BIGSAS Journalist Award an Journalistinnen und
Journalisten verliehen, deren Arbeiten die Vertiefung des Wissens über
Afrika in der deutschsprachigen Öffentlichkeit fördern. Auch die Beiträge,
die 2024 auf der Shortlist des BIGSAS Journalist Awards stehen, schärfen
das Bewusstsein für die komplexen Entwicklungen und die kulturelle,
politische sowie gesellschaftliche Vielfalt des afrikanischen Kontinents.
Am 7. November 2024 wird der mit 3.000 Euro dotierte diesjährige BIGSAS
Journalist Award auf dem Campus der Universität Bayreuth vergeben. Die
Festrede hält der Schauspieler Eugene Boateng, für die musikalische
Untermalung sorgt die Grand Dame der westafrikanischen Musik, Sona
Diabaté.

Medienvertreter*innen sind herzlich zur Verleihung des Preises am
7.11.2024 um 18 Uhr im H18 NWII, Campus Universität Bayreuth eingeladen.
Bitte melden Sie sich an unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

BIGSAS Journalist Award 2024 - Shortlist:

1.      Yves Bellinghausen: „Königsjagd im Slum“, brand eins, 01.11.2023
1993 in Köln geboren und dort aufgewachsen. Studium der
Politikwissenschaft und Philosophie in Marburg, Frankfurt am Main,
Stellenbosch und Madrid. Lokalreporter für die Oberhessische Presse und
Redakteuer der Onlineredaktion der. 16. Jahrgang der Reutlinger
Reportageschule. Derzeit als Pauschalist für brand eins und als freier
Reporter für DIE ZEIT tätig. Host des Funk-Podcasts Scambit.

2.      Annick Eimer: „Kizibas Hochschulbabsolventen“, DUZ Magazin für
Wissenschaft und Gesellschaft, 25.03.2024
Annick Eimer ist Journalistin und beschäftigt sich vor allem mit
Wissenschaft und hochschul- und forschungspolitischen Themen. Seit 2022
ist sie Pauschalistin bei der DUZ - Magazin für Wissenschaft und
Gesellschaft und kümmert sich dort um die internationale
Forschungspolitik. Annick Eimer ist Diplom-Biologin. Ihr journalistisches
Handwerkszeug hat sie in dem Zusatzstudiengang Wissenschaftsjournalismus
an der Freien Universität Berlin und bei Spiegel Online gelernt. Ihre
Beiträge sind in unter anderem im Magazin Zeit Wissen, in der Zeit, bei
Spiegel online, im Freitag und im Deutschlandfunk erschienen.

3.      Annick Eimer: „Neu aufgestellt“, DUZ Magazin für Wissenschaft und
Gesellschaft, 25.03.2024

4.      Franziska Grillmeier: „Tod bei 45 Grad“ (Fotos: Vincent Haiges,
Katy Fallon), ZEIT X, 10.06.2023
Franziska Grillmeier, geboren 1991 in München, berichtet als freie
Journalistin von Grenzorten weltweit u. a. für ZEIT, taz, Süddeutsche
Zeitung, WDR, Guardian und BBC. Ihre Reisen führten sie immer wieder auch
jenseits der europäischen Ränder. Sie war Mitglied des Recherchekollektivs
zu den neuen Aufnahmelagern „Das neue Mori“» für das „ZDF Magazin Royale“,
sowie Teil des Doku-Podcasts „Memento Moria“. Ihr Buch „Die Insel. Ein
Bericht vom Ausnahmezustand an den Rändern Europas“ " ist im letzten Jahr
bei C.H.Beck erschienen.

5.      Fritz Habekuß: „Die Seenot“, ZEIT Magazin, 06.06.2024
Fritz Habekuß, Jahrgang 1990. Studium des Wissenschaftsjournalismus mit
Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin, Praktikum beim SPIEGEL in
Washington, D.C., Texte für Süddeutsche Zeitung, ZEIT Online, SPIEGEL
online. Seit 2013 bei der Wochenzeit DIE ZEIT in Hamburg. Redakteur für
Ökologie, Umwelt, Klima. Schwerpunkt auf Auslandsreportagen.  Co-Autor des
Sachbuch-Bestsellers „ÜBER LEBEN – Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die
Ökokrise überwinden“ (Penguin-Verlag). Host der Gesprächsreihe “Entering
the Anthropocene” und Co-Host des Podcasts “Wunderkammer”.  Ab September
2024 tätig als erster globaler Umwelt- und Klima-Korrespondent der ZEIT
mit Sitz in Nairobi.

6.      Birte Mensing: „Mit grüner Energie in die Zukunft“, Frings – das
Misereor Magazin, 02.11.2023
Birte Mensing lebt in Kenia und berichtet als freie Journalistin für
unterschiedliche deutsche und europäische Medien aus Ost-, West- und
Zentralafrika. Vorher arbeitete sie im ZDF Studio Nairobi. Sie beschäftigt
sich mit Gerechtigkeitsfragen vor allem in Politik, Wirtschaft und Umwelt.
Ihr Handwerk hat die 30-Jährige an der Evangelischen Journalistenschule
gelernt, studiert hat sie European Governance in Münster und im
niederländischen Enschede. Aktuell erweitert sie ihr Wissen im Programm
“African Politics” an der "School of Panafrican Thought", die in London
sitzt.

7.      Ruona Meyer: „Wie ein Start-Up im Senegal regionalen Baby-Brei
herstellt und mit Social Media vertreibt“, RiffReporter.de, 27.01.2023
Ruona Meyer ist eine nigerianisch-deutsche investigative Journalistin, die
über soziale und politische Themen in Westafrika berichtet. Sie ist
Medientrainerin mit über 19 Jahren Erfahrung in Großbritannien, den
Niederlanden und Deutschland und promoviert gerade im Bereich des
investigativen grenzüberschreitenden Journalismus. Ruona lebt seit 2015 in
Trier, Deutschland, und ist Jurymitglied für den Climate Journalism Award
des European Journalism Center und das IJ4EU Freelancer Support Scheme für
kollaborative Teams in ganz Europa. Sie ist Nigerias erste Nominierte für
einen International Emmy (2019) für ihren von der BBC veröffentlichten
Dokumentarfilm über Hustensafthändler.

8.      Samuel Misteli: „Tausende junge Kenyaner schreiben Arbeiten für
Studenten in Nordamerika und Europa – nun macht ihnen künstliche
Intelligenz das Geschäft kaputt“, Neue Zürcher Zeitung, 13.08.2023
Geboren 1984, aufgewachsen in der Nähe von Solothurn, Schweiz. Studium der
Geschichte und der Politikwissenschaft in Basel und Bern. Nach dem
Abschluss Forschungsmitarbeiter in einem Projekt zur Geschichte der
europäisch-afrikanischen Beziehungen an der Universität Luzern.
Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Berlin und New York. 2016 und 2017
Volontariate beim «NZZ Folio» und in der Auslandredaktion. Im Frühjahr
2018 Stagiaire bei der Tageszeitung «Página Siete» in Bolivien. Ab Mai
2018 Mitglied der NZZ-Auslandredaktion mit den Schwerpunkten Südasien,
iberische Halbinsel und Lateinamerika. Seit Oktober 2021 Afrika-
Korrespondent in Nairobi.

9.      Paul Munzinger: „Wir machen den Weg frei“, Süddeutsche Zeitung,
14.03.2024
Paul Munzinger, geboren 1985, hat Geschichte und Politik studiert und die
Deutsche Journalistenschule (DJS) besucht. 2015 kam er zur SZ, wo er von
2017 bis 2023 die Bildungspolitik betreute. Seit 2023 berichtet er als
Korrespondent aus Afrika. Er lebt in Kapstadt.

10.     Christian Putsch: „Schweres Erbe“, WELT am Sonntag, 19.11.2023
Christian Putsch (45) arbeitet seit 15 Jahren als Afrika-Korrespondent.
Seine tiefe Verbundenheit zum Kontinent spiegelt sich in seinen Artikeln
wider, die unter anderem in der 'Welt am Sonntag' erscheinen. Diese
befassen sich mit politischen und sozialen Themen. In seiner Arbeit bemüht
er sich, die Geschichten hinter den Nachrichten zu verstehen und zu
vermitteln, um ein differenziertes Bild der afrikanischen Realitäten zu
bieten. Dabei ist er sich der Tatsache bewusst, dass jede Recherche nur
ein Fragment sein kann. Sein Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die
Komplexität dieses dynamischen Kontinents zu schaffen.

11.     Bettina Rühl: „Ed-Tech in Ghana: Mobiles Computerlabor und eine
App erhöhen Chancengleichheit an Schulen“, RiffReporter.de, 28.04.2023
Bettina Rühl ist freiberufliche Journalistin und arbeitet schwerpunktmäßig
zu Afrika. Seit April 2011 lebt sie in der kenianischen Hauptstadt
Nairobi, seit 2022 auch wieder in Köln. Ihre Feature, Reportagen und
Berichte erscheinen in verschiedenen Sendungen des ARD-Hörfunks, in
Magazinen und Zeitungen. Für ihre Berichterstattung aus und über Afrika
wurde sie vielfach ausgezeichnet und 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz
geehrt. Bettina Rühl ist Vorsitzende des Korrespondentennetzwerkes
weltreporter.net.

12.     Bettina Rühl: „Facharbeiterinnen gesucht: Ein Kölner Unternehmen
schult afrikanische Programmierende für Europa“, RiffReporter.de,
24.11.2023

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Phytomanagement für nachhaltige bio-basierte lignozellulosehaltige Rohstoffe für textile Anwendungen

Wie kann eine nachhaltige Bioökonomie funktionieren, ohne mit Flächen für
den Anbau von Nahrungsmitteln zu konkurrieren? Mit diesem zentralen
Problem befasst sich das von der EU geförderte Projekt pHYBi und schlägt
einen Kreislaufwirtschaftsansatz vor.  Elf Projektpartner erhalten von der
EU eine Förderung von rund 5 Millionen Euro.

Wie kann eine nachhaltige Bioökonomie funktionieren, ohne mit Flächen für
den Anbau von Nahrungsmitteln zu konkurrieren? Diese Frage stellt sich
besonders in Europa, wo Land knapp ist, da etwa 80 % der Fläche für
Siedlungen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Infrastruktur genutzt
werden. Dennoch wird Land benötigt, um Industriepflanzen als nachhaltige
Rohstoffe für die Bioökonomie anzubauen.

Mit diesem zentralen Problem befasst sich das von der EU geförderte
Projekt pHYBi und schlägt einen Kreislaufwirtschaftsansatz vor. Dabei wird
Bodenphytosanierung mit einem nachhaltigen Verfahren zur Verwertung
lignozellulosehaltiger Biomasse kombiniert. Das Projekt konzentriert sich
auf die Nutzung von degradierten, verschmutzten und versalzten Böden für
den Anbau von Industriepflanzen wie Pappeln, Birken, Weiden, Hanf und
Miscanthus. Diese Industriepflanzen werden mit Phytomanagement-Techniken
angebaut, die sowohl Schadstoffe aus dem Boden absorbieren als auch
wertvolle Biomasse produzieren.

Beim Kick-off-Event des Projekts am 8. Oktober 2024 in Sevilla kamen 11
Organisationen aus fünf europäischen Ländern zusammen, um die
Projektaktivitäten zu starten. Das Projekt wird über einen Zeitraum von 48
Monaten laufen, in denen die Partner eine Reihe innovativer Strategien
entwickeln und testen werden, um das Pflanzenwachstum und die
Bodengesundheit mithilfe organischer und anorganischer (Nano-)Zusätze
sowie Pilz- und Bakterieninokula zu verbessern.

Das Steinbeis Europa Zentrum ist als Projektpartner in pHYBi für
Kommunikation, Verbreitung und Verwertung zuständig. Zu den Hauptaufgaben
gehören die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie, die Förderung der
Verwertung der Projektergebnisse und die Einbindung wichtiger Zielgruppen
wie Landwirte und Unternehmen durch verschiedene Aktivitäten wie Co-
Creation-Workshops. Auf diese Weise stellt das Steinbeis Europa Zentrum
sicher, dass die Innovationen des Projekts effektiv und nachhaltig genutzt
werden.

Phytomanagement und nachhaltige Biomasse-Verwertung
Im Mittelpunkt des Projekts pHYBi steht die Kombination von
Phytomanagement - dem Einsatz von Pflanzen zur Bodensanierung - mit der
Gewinnung und Verwertung von lignozellulosehaltiger Biomasse (Zellulose,
Hemizellulose und Lignin) für hochwertige Anwendungen in der
Textilindustrie. Durch die Verarbeitung von Biomasse, die auf
kontaminierten Böden angebaut wird, will pHYBi umweltfreundliche Fasern
und Pigmente für den nachhaltigen Einsatz in der Textilproduktion
herstellen.
Die Hauptziele des pHYBi-Projekts umfassen:
- Untersuchung und Überwachung bestehender und neuer Phytomanagement-
Pilotstandorte.
- Optimierung von Phytomanagement-Strategien für eine ertragreiche
Biomasseproduktion auf verschmutzten und salzhaltigen Böden.
- Entwicklung eines virtuellen Replikationstools zur Simulation des
Prozesses in verschiedenen Regionen Europas.
- Demonstration der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
Machbarkeit dieser nachhaltigen Praktiken.

Blick in die Zukunft: Eine nachhaltige Zukunft für Europas Textilindustrie
Der innovative Ansatz von pHYBi trägt direkt zum EU-Programm "Soil Deal
for Europe" bei, das darauf abzielt, degradierte Böden wiederherzustellen
und die Bodenverschmutzung zu verringern. Durch die Demonstration, wie
Biomasse auf kontaminierten Böden geerntet werden kann, ohne den Anbau von
Nahrungsmitteln zu beeinträchtigen, hilft pHYBi, den ökologischen
Fußabdruck der EU bei der Produktion von Rohstoffen für die Bioökonomie zu
verringern. Durch die Integration neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse
aus Bereichen wie der Agrarwissenschaft, der Mikrobiologie und der
chemischen Verfahrenstechnik verspricht pHYBi, neue Maßstäbe für die
nachhaltige Produktion von Industriepflanzen zu setzen.
Der Erfolg von pHYBi könnte den Weg für eine breitere Einführung von
Phytomanagement-Praktiken ebnen, nicht nur in der europäischen
Textilindustrie, sondern auch in anderen Sektoren, die auf nachhaltige
biobasierte Rohstoffe angewiesen sind.

Das pHYBi Projekt auf einen Blick
Projektname: PHYtomanagement als nachhaltige Rohstoffquelle für
hochwertige BIo-basierte Produkte aus Lignozellulose für textile
Anwendungen.

Call Topic: HORIZON-JU-CBE-2023-R-01 Phyto-management; curing soil with
industrial crops, utilising contaminated and saline land for industrial
crop production (RIA TRL 5)

Laufzeit: 4 Jahre (Oktober 2024 - September 2028)

Konsortium: Das Projekt wird von Idener R&D koordiniert. Es besteht aus 11
Partnern aus Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland und Kroatien:
Idener R&D A.I.E (Spanien), Next Technology Tecnotessile Società Nazionale
di Ricerca r.l. (Italien), Steinbeis Europa Zentrum (Steinbeis 2i GmbH)
(Deutschland), Fundacion Centro Tecnologico de Investigacion
Multisectorial (Spanien), Universidad de Burgos (Spanien), Université de
Franche-Comté (Frankreich), Université Bourgogne-Franche-Comté
(Frankreich), Phytowelt Greentechnologies GmbH (Deutschland), Universidad
de Oviedo (Spanien), Particula Group (Kroatien), Digital Innovation Hub on
Livestock Environment, Agriculture & Forest (Spanien)

Finanzierung: Das Projekt wird vom Circular Bio-based Europe Joint
Undertaking und seinen Mitgliedern unterstützt. Das Projekt wird durch das
Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union
unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101156439 mit 4.991.538,75 €
gefördert.

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Klimatool: Neuer Wegweiser für effektiven Klimaschutz in Kulturorganisationen geht online

Gemeinsame Pressemitteilung von Öko-Institut und Culture4Climate

Im Rahmen der bundesweiten Initiative Culture4Climate haben
Wissenschaftler*innen des Öko-Instituts das kostenlose Klimatool
entwickelt, um Kulturorganisationen einfach und schnell bei effektivem
Klimaschutz zu unterstützen. Die Grundidee vom ‚Klimatool – Klimaschutz im
Kulturbereich‘ liegt darin, dass die Nutzer*innen Informationen zu
Klimaschutzmaßnahmen erhalten, Potenziale für klimawirksame Themenfelder
in ihren Organisationen entdecken, relevante Maßnahmen identifizieren und
das eigene Einsparpotenzial erkennen können.

Im Rahmen der bundesweiten Initiative Culture4Climate haben
Wissenschaftler*innen des Öko-Instituts das kostenlose Klimatool
entwickelt, um Kulturorganisationen einfach und schnell bei effektivem
Klimaschutz zu unterstützen. Die Grundidee vom ‚Klimatool – Klimaschutz im
Kulturbereich‘ liegt darin, dass die Nutzer*innen Informationen zu
Klimaschutzmaßnahmen erhalten, Potenziale für klimawirksame Themenfelder
in ihren Organisationen entdecken, relevante Maßnahmen identifizieren und
das eigene Einsparpotenzial erkennen können. Es eignet sich für
Anfänger*innen ebenso wie für etablierte Kulturhäuser und richtet sich
spartenübergreifend an alle Kultureinrichtungen und Kulturschaffende.

In vier Themenfeldern mit insgesamt 18 Maßnahmen zeigt das interaktive
Online-Tool auf, welche Klimaschutzmaßnahmen die größte Wirkung entfalten.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung führt durch das Programm, das zu jeder
Maßnahme eine grobe Orientierung zum Umsetzungsaufwand in Hinsicht auf
Kosten, Zeit, Personal und Anspruch bietet. Ziel ist es, einen
individuellen Maßnahmenplan zu generieren.

„Mit dem Klimatool können Kulturorganisationen in nur wenigen Klicks
konkrete Ideen für Klimaschutzmaßnahmen erhalten und diese auf ihre
Wirksamkeit bewerten. Das kann den Organisationen dabei helfen, Maßnahmen
zu priorisieren“, so Tobias Wagner, Senior Researcher im Bereich
Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut. „Wir ergänzen die existierenden
Tools zur Klimabilanzierung um ein neuartiges Instrument, das den Fokus
auf die Einsparpotenziale der Maßnahmen legt und zum Handeln motiviert.“

Bereiche Mobilität und Energie im Rampenlicht

Die Bereiche Mobilität und Energie stehen im Mittelpunkt des Klimatools,
da hier die meisten Emissionen im Kulturbereich entstehen. Hannah
Bachmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Ressourcen &
Mobilität am Öko-Institut, erklärt, dass „selbst ohne Berücksichtigung des
Publikumsverkehrs die Mobilität durch das Reiseverhalten der
Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle spielt und ein verhältnismäßig
hohes CO2-Einsparpotenzial bietet.“ Im Themenfeld Energie reichen die
Maßnahmen von kostenintensiven energetischen Sanierungen bis hin zu
Ansätzen wie einem ökologischeren Heizverhalten, die keine Kosten
verursachen. Diese Kernbereiche werden durch Maßnahmen in den Feldern
Ernährung & Catering sowie Materialbeschaffung & Ressourcen ergänzt, die
oft kostengünstig und kurzfristig umsetzbar sind.

Bühne frei für den Maßnahmenplan

Die passenden Vorschläge werden im Maßnahmenplan hinzugefügt und als
Handout gespeichert oder ausgedruckt. In der Gesamtübersicht lassen sich
die einzelnen Maßnahmen in ihrer Klimaschutzwirkung zudem gut vergleichen.
Via Mouseover gibt es konkrete „nächste Schritte“, mit denen
Kulturorganisationen die Umsetzung beginnen können.

Maßnahmen mit geringer Klimarelevanz bleiben im Klimatool außen vor. Das
Klimatool ermöglicht es, Maßnahmen zu vergleichen und zu priorisieren und
gibt Tipps, wie die Umsetzung angegangen werden kann.

Klimaschutz als fester Bestandteil im Ensemble

Für einen wirkungsvollen und dauerhaften Klimaschutz in
Kulturorganisationen ist es essenziell, das Thema im Management und der
Kommunikation zu verankern. Die von Culture4Climate etablierte
'Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich' und das neue Klimatool
ergänzen sich in ihrem Ansatz. Während die Deklaration eine
Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeitszielen darstellt, unterstützt das
Klimatool die praktische Umsetzung. Beide betonen die zentrale Rolle der
Führungsebene, die durch klare Zielsetzungen und aktives Vorantreiben von
Veränderungen den Grundstein für eine erfolgreiche Integration von
Klimaschutzmaßnahmen, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden und Partnern,
legt.

Das ‚Klimatool – Klimaschutz im Kulturbereich‘ wurde vom Öko-Institut im
Rahmen der Initiative Culture4Climate entwickelt und auf der bundesweiten
Konferenz "Kultur wirkt nachhaltig" am 17. September 2024 in Hamburg einem
Fachpublikum aus Kultur, Wissenschaft und Politik vorgestellt.

Weitere Informationen zum Klimatool: http://culture4climate.de/klimatool/

Klimatool-Logo zum Download: https://culture4climate.de/wp-
content/uploads/2024/10/Klimatool-Logo_Copyright_Culture4Climate.png

Über das Öko-Institut
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen
Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der
Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien,
wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal
umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg,
Darmstadt und Berlin vertreten.

https://www.oeko.de/

Über die Initiative Culture4Climate
Culture4Climate ist eine Initiative des Netzwerks Nachhaltigkeit in Kunst
und Kultur (2N2K Deutschland e.V.), der Kulturpolitischen Gesellschaft
e.V. und des Öko-Instituts e.V. und wird im Rahmen der Nationalen
Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
gefördert. Mit einem breiten Angebot an Maßnahmen setzt sich die
Initiative mit dem Kultursektor für die Erreichung der globalen Klima- und
Nachhaltigkeitsziele ein.

https://culture4climate.de/

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Kunststoffe sind überall“ – wie die Circular Economy in der Kunststoffwirtschaft möglich ist

In Deutschland fallen pro Jahr 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an,
von denen nur etwa 45 Prozent recycelt werden. Sechs Prozent beträgt der
Exportüberschuss des deutschen Plastikmülls. Exporte gehen dabei etwa in
die Niederlande, nach Malaysia oder in die Türkei. Rund 12 Prozent der
verarbeiteten Kunststoffe sind Rezyklate, also recycelter Kunststoff. Der
Status Quo bei Herstellung, Entsorgung und Recycling von Kunststoffen und
die Herausforderungen für eine Circular Economy – um diese und weitere
Themen dreht sich die neue Folge des Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-
Instituts.

In Deutschland fallen pro Jahr 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an,
von denen nur etwa 45 Prozent recycelt werden. Sechs Prozent beträgt der
Exportüberschuss des deutschen Plastikmülls. Exporte gehen dabei etwa in
die Niederlande, nach Malaysia oder in die Türkei. Rund 12 Prozent der
verarbeiteten Kunststoffe sind Rezyklate, also recycelter Kunststoff. Der
Status Quo bei Herstellung, Entsorgung und Recycling von Kunststoffen und
die Herausforderungen für eine Circular Economy – um diese und weitere
Themen dreht sich die neue Folge des Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-
Instituts. Dr. Johannes Klinge räumt auf mit Mythen zur Mülltrennung,
erklärt, warum schon das Design der Produkte zentral für deren
Recyclingfähigkeit ist und welche Rolle die europäische Politik zum
nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen spielt.

Zum Podcast „Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe – ist das möglich?“ des
Öko-Instituts
Kunststoffe: Nachteile für Umwelt und Nachhaltigkeit minimieren:
https://www.oeko.de/podcast/kreislaufwirtschaft-fuer-kunststoffe-ist-das-
moeglich/


Klinge betont, dass Kunststoffe aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken
sind. Sie finden Einsatz bei Verpackungen, ebenso wie im Bau- und
Automobilsektor und in elektrischen und elektronischen Geräten. Jährlich
stellt die deutsche Kunststoffwirtschaft mehr als 21 Millionen Tonnen
Kunststoffe her, die auch aus ökologischer Sicht Vorteile haben, etwa als
leichte Umverpackung, die Transportemissionen oder andere Rohstoffe wie
Glas und Metall sparen.

Gleichzeitig sind mit Kunststoffen Probleme für Umwelt und Nachhaltigkeit
verbunden. So werden sie meist aus endlichen, fossilen Rohstoffen
hergestellt; das Recycling von Kunststoffabfällen ist häufig noch
herausfordernd und teurer als die Neuproduktion, sodass Kunststoffe am
Ende ihrer Lebensdauer zum großen Teil noch immer verbrannt werden und
damit klimaschädliche Treibhausgasemissionen erzeugen. Auch werden sie in
vielen Ländern außerhalb Deutschlands noch deponiert, was, sofern es
ungeregelt erfolgt, dazu führt, dass Plastik in die Umwelt gelangt.

„Wir müssen dafür sorgen, dass Kunststoffe aus dem Bau oder aus Fahrzeugen
stärker dem Recycling zugeführt werden, dass grundsätzlich weniger
Schadstoffe in ihnen enthalten sind und dass Kunststoffe nicht so häufig
in Materialverbünden genutzt werden, die die Recyclingfähigkeit
erschweren“, fordert Dr. Johannes Klinge, Experte für eine nachhaltige
Kunststoffwirtschaft am Öko-Institut.

Rezyklate und Design für Recycling

Klinge betont, dass für einen Circular Economy im Kunststoffsektor, die
Wirtschaftlichkeit der hochwertigen Verwertung steigen muss. Unternehmen
brauchen Investitionssicherheit und bessere Marktbedingungen beim
Recycling und beim Einsatz von Rezyklaten. „Die Preise müssen stimmen“,
fasst Johannes Klinge zusammen. Nur so seien Unternehmen motiviert,
recycelte Kunststoffe, statt neuer Materialien einzusetzen. Dabei könnten
auch positive Werbebotschaften vorteilhaft sein, wenn Konsument*innen eher
zu Produkten greifen, die etwa aus recycelten Kunststoffen bestünden.

Auch beim Design der Produkte selbst brauche es Fortschritte, so Klinge.
So müssten Waren selbst recyclingfähiger gestaltet sein, das bedeutet zum
Beispiel, dass bestimmte Zusatzstoffe nicht mehr verwendet werden dürften,
die das Sortieren und Recyceln erschweren. Auch sogenannte
Mehrschichtverbünde aus verschiedenen, miteinander verklebten Kunststoffen
oder die Vielfalt eingesetzter Kunststoffe erschweren das Recycling. Hier
gelte es politische Vorgaben zu stärken, die Verpackungsmüll grundsätzlich
reduzieren und die Wiederverwendung anregen.

Wissen statt Alltagsberatung

Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit
politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien,
NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Mandy Schoßig, Leiterin
Öffentlichkeit & Kommunikation, und Hannah Oldenburg, Referentin für
digitale Kommunikation & Social Media am Öko-Institut. Rund eine Stunde
lang sprechen sie mit einem Experten beziehungsweise einer Expertin aus
dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug
Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“. Die Spezial-Folgen greifen
tagesaktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf.

Podcast „Wenden bitte!“, Episoden der 4. Staffel

Episode 7 „Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe – ist das möglich?“ mit Dr.
Johannes Klinge, erschienen am 24. Oktober 2024:
https://www.oeko.de/podcast/kreislaufwirtschaft-fuer-kunststoffe-ist-das-
moeglich/


Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „A global policy agenda to
keep textiles in use“, erschienen am 18.10.2024:
https://www.oeko.de/podcast/spezial-zum-wissenschaftsforum-2024-a-global-
policy-agenda-to-keep-textiles-in-use/


Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „Rohstoffgewinnung aus der
Stadt“, erschienen am 11.10.2024: https://www.oeko.de/podcast/spezial-zum-
wissenschaftsforum-2024-rohstoffgewinnung-aus-der-stadt/


Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „Kunststoffe von morgen“,
erschienen am 4.10.2024: https://www.oeko.de/podcast/spezial-zum-
wissenschaftsforum-2024-kunststoffe-von-morgen/


Episode 6 „Ist die Biodiversität noch zu retten?“ mit Judith Reise,
erschienen am 19. September 2024: https://www.oeko.de/podcast/ist-die-
biodiversitaet-noch-zu-retten


Episode 5 „Wie nachhaltig ist Künstliche Intelligenz?“ mit Jens Gröger,
erschienen am 8. August 2024: https://www.oeko.de/podcast/wie-nachhaltig-
ist-kuenstliche-intelligenz/


Episode 4 „Können wir uns Energie und Mobilität noch leisten?“ mit Dr.
Viktoria Noka, erschienen am 20. Juni 2024: https://www.oeko.de/podcast
/koennen-wir-uns-energie-und-mobilitaet-noch-leisten


Episode 3 „Was bringt öffentliche Beteiligung?“ mit Dr. Melanie Mbah,
erschienen am 16. Mai 2024: https://www.oeko.de/podcast/was-bringt-
oeffentliche-beteiligung


Podcast-Spezial „Genug Strom trotz Atomausstieg?“ mit Hauke Hermann,
erschienen am 11. April 2024: http://www.oeko.de/podcast/spezial-genug-
strom-trotz-atomausstieg


Episode 2 „Mehr Tempo bei der Energiewende?“ mit Moritz Vogel, erschienen
am 14. März 2024: https://www.oeko.de/podcast/mehr-tempo-bei-der-
energiewende/


Episode 1 „Global denken, lokal handeln: Wie gelingt erfolgreiche
Umweltpolitik?“ mit Andreas Manhart, erschienen am 25. Januar 2024:
https://www.oeko.de/podcast/global-denken-lokal-handeln-wie-gelingt-
erfolgreiche-umweltpolitik/


Alle Staffeln und Episoden des Podcasts auf https://www.oeko.de/podcast/

Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei
Apple Podcasts sowie bei Spotify.

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen
Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der
Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien,
wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal
umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg,
Darmstadt und Berlin vertreten.

https://www.oeko.de/

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