Zum Hauptinhalt springen

Waldheidelbeeren häufig durch günstigere Arten ersetzt

Pin It

Bundesweite OPSON-Operation deckt falsche Deklarierung von Produkten auf

Wo Waldheidelbeere draufsteht, ist nicht immer Waldheidelbeere drin. Das
hat die diesjährige Operation „OPSON XIII“ zu Lebensmittelbetrug ergeben.
Deutschlandweit nahmen die zuständigen Behörden Produkte ins Visier, die
als Waldheidelbeeren gekennzeichnet waren. Das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gab nun das Ergebnis bekannt:
In 50 Prozent der Proben waren gar keine Waldheidelbeeren enthalten,
sondern andere Heidelbeerarten.

Im Zeitraum von Dezember 2023 bis Mai 2024 untersuchten acht Bundesländer
70 Proben mit der Angabe „Waldheidelbeeren“ im Namen oder im
Zutatenverzeichnis, um festzustellen, ob die Früchte durch andere
Heidelbeerarten ersetzt wurden. Das Augenmerk bei den Untersuchungen lag
hauptsächlich auf Konserven. Doch auch tiefgekühlte und getrocknete
Produkte gehörten zum Probenspektrum. Ebenfalls herangezogen wurden je
eine Probe Fruchtaufstrich und Saft.

Verbraucherinnen und Verbraucher können nach den Leitsätzen der Deutschen
Lebensmittelbuchkommission für Obsterzeugnisse bei Obstkonserven mit der
Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ erwarten, dass diese aus den Früchten der
Waldheidelbeere Vaccinium myrtillus L. hergestellt werden. Das ist für den
Verbraucherschutz insofern bedeutsam, weil Waldheidelbeeren in der Regel
zu höheren Preisen gehandelt werden als andere kommerziell relevante
Heidelbeerarten, etwa Kulturheidelbeeren „Vaccinium corymbosum“.

Die Probenahme fand vor allem im Einzelhandel statt, daneben wurden die
Stufe des Onlinehandels, der Großhändler und Hersteller berücksichtigt.
Die Auswertung ergab, dass 76 Prozent der analysierten Obstkonserven
fälschlicherweise als Waldheidelbeeren deklariert wurden. Auch eine Probe
getrocknete Waldheidelbeeren aus dem Onlinehandel wurde als irreführend
beurteilt. Keine der anderen untersuchten Produktgruppen zeigte
Auffälligkeiten.

Das Thema Austausch von Waldheidelbeeren wurde auf Vorschlag des Landes
Berlin als OPSON XIII-Schwerpunkt in Deutschland ausgewählt. Dort war 2021
aufgefallen, dass ein hoher Anteil der überprüften Heidelbeerkonserven
andere Arten enthielt als angegeben.

Hintergrund:

Mit der Operation OPSON gehen die Behörden international seit dem Jahr
2011 gegen Lebensmittelbetrug vor. Koordiniert werden die Aktionen durch
die europäische Polizeibehörde Europol. In Europa haben sich insgesamt 29
Staaten mit verschiedenen Untersuchungszielen an OPSON XIII beteiligt.
Deutschland nimmt seit OPSON V im Jahr 2015 jährlich an den Operationen
teil.

Weiterführende Informationen:

Informationen zur deutschen Beteiligung an OPSON XIII:
https://www.bvl.bund.de/opsonXIII

Newsroom mit Pressemitteilung von Europol zu OPSON XIII:
https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/eur-91-million-
worth-of-counterfeit-and-substandard-food-seized-in-europe-wide-operation


Aufgaben und Aktivitäten des BVL bei der Bekämpfung von
Lebensmittelbetrug:
https://www.bvl.bund.de/lebensmittelbetrug

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch