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Neues Buch über 300 Waldinsekten – lehrreich, lebendig, lesenswert

Die Flügeladerung des Blattlauslöwen (Drepanepteryx phalaenoides) ist eine Imitation eines dürren Laubblattes. Fliegt diese Tarnung auf, lässt sich das Tier fallen und sieht wie eine Buchecker aus.  Beat Wermelinger (WSL)Käfer, Bienen, Wanzen und Libellen summen und krabbeln, nagen und saugen
in jedem Wald. Von Nahem betrachtet sind die meisten von ihnen ästhetisch
äusserst ansprechend. Darum kommt der an der Eidgenössischen
Forschungsanstalt WSL tätige Insektenforscher Dr. Beat Wermelinger
Waldinsekten nicht nur beruflich gerne nahe, er fotografiert sie auch
eifrig. Mit den 580 faszinierenden Bildern seines neuen Buches "Insekten
im Wald" entführt er Laien wie Fachleute in die schillernde Welt der
Sechsbeiner.

Wenn wir im Wald unterwegs sind, nehmen wir Insekten oft nicht als Erstes
wahr – und wenn, dann vorwiegend im negativen Sinne als Schädlinge oder
lästige Plagegeister. Viele Insektenarten sind klein und unscheinbar, und
spielen im Ökosystem Wald dennoch eine grosse Rolle: Sie bestäuben Blüten,
bauen totes Holz oder Blätter ab, sind Nahrung für Vögel, transportieren
Samen oder Pilzsporen, regulieren Schadorganismen und gestalten ganze
Lebensräume.

Der an der WSL tätige Insektenforscher Beat Wermelinger stellt diese für
Wald, Umwelt und Mensch extrem wichtige Tiergruppe ins Zentrum seines
neuen Buches "Insekten im Wald - Vielfalt, Funktionen, Bedeutung". Er
würdigt ihre verschiedenen ökologischen Funktionen und ökonomische
Bedeutung durch knapp gehaltene, leicht verständliche Texte, die er mit
580 beeindruckenden, zum Teil grossformatigen Farbfotos illustriert. Der
Biologe erforscht Waldinsekten schon seit 25 Jahren – und er ist ein
begeisterter Fotograf mit einem Archiv von mehr als 14‘000
Insektenbildern.

Von Borkenkäferfeinden, Waldbienen und wundheilenden Fliegenlarven

Wermelinger zeigt in seinem Werk auch die Bedeutung dieser Tiergruppe für
den Menschen auf, sei es als Verursacher wirtschaftlicher Schäden, wie bei
der Borkenkäferart Buchdrucker, oder als Hersteller von nützlichen
Produkten wie Honig, Seide, Farbstoffe, Lacke oder Wachs. Er berichtet
auch über Kurioses wie Fliegenlarven, die dem Menschen beim Heilen von
Wunden helfen. Besonders wichtigen Insekten wie den Waldameisen, dem
Lärchenwickler oder den natürlichen Feinden des Borkenkäfers widmet der
Entomologe eigene Kapitel. Zudem berichtet er über Arten, die mit
Handelswaren oder Reisenden eingeschleppt werden, sowie über die
Gefährdung seltener Waldinsekten.

Die vielfältigen Rollen dieser Tiere erläutert Wermelinger in dem im
Haupt-Verlag erschienenen Buch anhand von rund 300 verschiedenen Insekten-
und Spinnenarten.. Die informativen, sich auf wissenschaftliche Grundlagen
stützenden Texte über die Vielfalt, Funktionen und Bedeutung der
Sechsbeiner regen genauso zum Staunen an wie die vielen Details der
Fühler, Mundwerkzeuge, Flügel und Härchen, die man auf den brillanten
Fotos erkennt. All das macht das Buch auch zu einem attraktiven Bildband.
Es richtet sich gleichermassen an Fachpersonen wie an interessierte
Naturliebhaberinnen und -liebhaber.

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Dr. Beat Wermelinger ist Leiter der Forschungsgruppe Waldentomologie an
der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL,
Birmensdorf, und Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH,
Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte sind Borkenkäfer und ihre natürlichen
Feinde, Biodiversität, Sukzession nach Windwurf, Klimawandel und Neozoen.

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Institut für unbemannte Systeme der NBS stellt neueste Studien auf der CeBIT 2017 vor

Institutsleiter Prof. Dr. Andreas Del Re referiert auf der CeBIT 2017 in Hannover.  Foto: NBSDie weltweit größte Messe für Informationstechnik – CeBIT – wurde in
diesem Jahr um einen neuen Aussteller bereichert: Das Institut für
unbemannte Systeme (IuS), ein interdisziplinäres Institut der NBS Northern
Business School (Leiter: Herr Prof. Dr. Andreas Del Re), war vom 20. bis
zum 24. März 2017 auf dem Hannoveraner Messegelände vertreten. Das IuS
präsentierte unter anderem die Ergebnisse der neuesten Marktstudien und
berichtete über mögliche Gefährdungs- und Missbrauchspotenziale.

Das Institut für unbemannte Systeme der Northern Business School war
dieses Jahr erstmalig auf der weltweit größten Messe für IT, der CeBIT
2017 in Hannover als Aussteller präsent. Obwohl das Institut selbst keine
IT-Lösungen entwickelt, bildete die Messe die perfekte Veranstaltung, um
den gezielten Wissenstransfer voranzutreiben. Ein Schwerpunkt der
diesjährigen CeBIT lag in der Thematisierung von unbemannten fliegenden
Geräten und Systemen in all ihren Facetten. Zu diesem Zweck wurde neben
den Präsentationen einzelner Aussteller die Halle 17, samt Flight Area und
Konferenzprogramm der Thematik gewidmet. Hier stand im Rahmen der
„Unmanned Systems and Solutions“ das Institut als qualifizierter
Ansprechpartner auf dem Gemeinschaftsstand des Buvus e.V. bei Fachfragen
Rede und Antwort zu aktuell diskutierten Herausforderungen der Branche.

Institutsleiter Prof. Andreas Dr. Del Re war fester Bestandteil des
zweitägigen Konferenzprogrammes. Einerseits präsentierte er die Ergebnisse
der neuesten Marktstudien, die das Institut für den deutschen Markt in den
letzten Monaten untersucht hatte, andererseits schlug er den Bogen zu den
bereits umfassend durchgeführten Betrachtungen möglicher Gefährdungs- und
Missbrauchspotenziale. Schlussendlich stand die Thematik im direkten
Kontext der Novellierung der „Drohnenverordnung“ (Verordnung zur Regelung
des Betriebs von unbemannten Fluggeräten) des Bundesministeriums für
Verkehr und digitale Infrastruktur. Del Re kam schließlich nicht umhin,
Fragen des interessierten Fachpublikums zu den Auswirkungen der neuen
Verordnung zu beantworten. Er begrüßte die deutlich nachvollziehbareren
und klareren Regelungsansatz. Er stellte jedoch gleichzeitig fest, dass
die aus der Wissenschaft kommenden Forderungen mit positiven Effekten auf
Marktentwicklung und einer gleichzeitigen Reduzierung des Gefahren- und
Missbrauchspotenzials in der neuen Verordnung nur teilweise berücksichtigt
wurden. Dennoch zeigte er deutlich die dynamische und schnell wachsende
Marktentwicklung auf. Das Institut fand besonders im Rahmen der CeBIT bei
Ausstellern und Publikum breite Zustimmung dafür, zunehmend digitale
Lösungen bei Harmonisierungsbestrebungen zu nutzen. Insbesondere
Unternehmen, die Drohnendienstleistungen anbieten, konnten sich vor Ort so
über Konzepte und Lösungsansätze mit den Mitarbeitern des Instituts
austauschen.

Besonders freute es die NBS, die Charity für AirShepherd, einem Projekt
zur Bekämpfung der Wilderei mittels Drohnen in Afrika, zu sponsern. Dem
Projekt der Lindbergh Foundation stand an diesem Abend ebenfalls
Schauspieler Hannes Jaenicke zu Seite.

Am Ende stand dann auch noch ein digitales Highlight für das Institut auf
dem Programm. Aufbauend auf den Forschungsergebnissen konnte das
ausgegründete Spin Off FlyNex seine Automatisierungssoftware für
Drohnenprojekte präsentieren und das Publikum begeistern.

Die CeBIT 2017 war für das Institut für unbemannte Systeme abschließend
eine erfolgreiche Messe, um sich in allen Facetten als kompetenter
Forschungs- und Projektpartner zu präsentieren.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.nbs.de/news/news/details/artikel/2017/institut-fuer-unbemannte-systeme-der-nbs-stellt-neueste-studien-auf-der-cebit-2017-vor.html

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Sechste Poetikdozentur: Film- und Theatermacher Milo Rau kommt nach Saarbrücken

Portrait des künstlerischen Leiters Milo Rau vor einer Probe zur Lecture-Performance Die Universität des Saarlandes richtet seit 2011 jährlich gemeinsam mit
dem Saarländischen Staatstheater, der Landeshauptstadt Saarbrücken und der
VHS Regionalverband Saarbrücken die deutschlandweit einzige Poetikdozentur
nur für Dramatik aus. Seit diesem Jahr gehört erstmalig auch das Festival
Perspectives zu den Organisatoren. Übernommen wird die Saarbrücker
Poetikdozentur für Dramatik in diesem Jahr von dem Film- und Theatermacher
Milo Rau. Der Schweizer Künstler wird im Mai drei öffentliche Vorträge
über sein Werk in Saarbrücken halten. Der Eintritt ist frei.

Ziel der Poetikdozentur ist es, herausragende deutschsprachige
Bühnenautoren der Gegenwart nach Saarbrücken einzuladen, um in
öffentlichen Vorträgen ihren Begriff von Drama und Theater zu formulieren
und zu reflektieren. Nach Rimini Protokoll, Roland Schimmelpfennig,
Kathrin Röggla, Albert Ostermaier und Falk Richter übernimmt 2017 der
Schweizer Film- und Theatermacher, Autor und Aktivist Milo Rau die
Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik.

Milo Rau ist einer der konsequentesten Denker des Theaters der Gegenwart
und einer der wichtigsten Wegweiser für ein Theater, das sich
intellektuell wie ästhetisch den Krisen der Gegenwart stellen und an der
Erarbeitung von Antworten beteiligen will. Seine Arbeiten wurden vielfach
ausgezeichnet; 2017 ist er zum Berliner Theatertreffen sowie zum
Heidelberger Stückemarkt eingeladen und für den Mülheimer Dramatikerpreis
nominiert, und kürzlich wurde er für seine Inszenierung „Five Easy Pieces“
mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet.

Im Rahmen der Poetikdozentur wird Milo Rau zu drei öffentlichen Vorträgen
über sein Werk nach Saarbrücken kommen:
Montag, 15. Mai, 20 Uhr: Eröffnungsvortrag im Mittelfoyer des
Saarländischen Staatstheaters
Montag, 22. Mai, 20 Uhr: 2. Vortrag im VHS-Zentrum Saarbrücken, Saal 4
Montag, 29. Mai, 20 Uhr: 3. Vortrag in der Saarbrücker Stadtgalerie

Seine Vorträge (in deutscher Sprache), die jeweils um 20 Uhr beginnen,
dauern rund eine Stunde, anschließend findet eine Diskussion statt. Der
Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ein weiteres Treffen wird vom Institut Pierre Werner in Kooperation mit
der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik organisiert:
Dienstag, 23. Mai, 19 Uhr: Vortrag von Milo Rau und Diskussion mit
Elisabeth Tropper von der Universität Luxemburg in deutscher Sprache mit
Simultanübersetzung ins Französische. Veranstaltungsort ist die Abtei
Neumünster, Luxemburg. Der Abend wird rund anderthalb Stunden dauern.

Das Festival Perspectives informiert im Zusammenhang mit seiner
Kooperation bereits über einen Programmpunkt der kommenden
Festivalausgabe: Im Juni wird beim Festival eine der jüngsten Produktionen
Milo Raus gezeigt – sein Stück „Empire“, das von Publikum und Kritik
gleichermaßen gefeiert wird. Es thematisiert Flucht und Heimat, den Mythos
und die Realität Europas.

Weitere Infos: <www.poetikdozentur-dramatik.de>

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Einladung zur Befragung und zu Anhörungen des Deutschen Ethikrates zum Thema "wohltätiger Zwang”

Der Deutsche Ethikrat lädt ein zur Teilnahme an einer öffentlichen Online-
Befragung zum Thema „wohltätiger Zwang“ und möchte auf zwei Anhörungen
aufmerksam machen, die der Ethikrat zum Thema Zwang in der Kinder- und
Jugendhilfe am 18. Mai 2017 sowie zum Thema Zwang in der Pflege und
Behindertenhilfe am 19. Mai 2017 in Berlin durchführen wird.

Interessenten können die Anhörungen auch per Audio-Livestream mitverfolgen
und online kommentieren.

Der Deutsche Ethikrat erarbeitet derzeit eine Stellungnahme zu
Zwangsmaßnahmen, die mit der Begründung des Selbstschutzes der Betroffenen
durchgeführt werden (sog. "wohltätiger Zwang"). In Praxisfeldern wie der
Psychiatrie, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Pflege und
Behindertenhilfe sind insbesondere in stationären Einrichtungen Maßnahmen
zu beobachten, die aufgrund ihres Zwangscharakters einen schwerwiegenden
Eingriff in die Grundrechte der betroffenen Person darstellen, sodass sie
in besonderem Maße ethisch und rechtlich rechtfertigungspflichtig sind.
Dazu gehören u. a. die freiheitsentziehende Unterbringung von Personen in
Kliniken und anderen stationären Einrichtungen, die unfreiwillige
Behandlung psychischer und somatischer Erkrankungen, die medikamentöse
Ruhigstellung bei herausforderndem Verhalten sowie freiheitsentziehende
Maßnahmen wie der Einsatz von Bettgittern oder Fixierungsgurten und
strukturelle Zwänge.

Der Deutsche Ethikrat interessiert sich dafür, welche Formen von Zwang
identifizierbar sind, welche Rolle Zwangsmaßnahmen in den ausgewählten
Praxisfeldern spielen, inwiefern dies ethisch und rechtlich problematisch
ist und welcher Veränderungsbedarf für die Praxis und deren gesetzliche
Regulierung besteht.

Bereits am 23. Februar hatte der Deutsche Ethikrat eine erste Anhörung zum
Thema Zwang in der Psychiatrie durchgeführt
(http://www.ethikrat.org/veranstaltungen/anhoerungen/zwang-in-der-
psychiatrie). Die Anhörungen am 18. und 19. Mai widmen sich den anderen
beiden vom Ethikrat untersuchten Praxisfeldern - der Kinder- und
Jugendhilfe sowie der Pflege und Behindertenhilfe.

Die Online-Befragung läuft ab sofort bis 31. Mai und eröffnet ergänzend
allen Personen und Institutionen mit Interesse am Thema die Möglichkeit,
sich zu allen drei Praxisfeldern zu äußern. Die Teilnahmeunterlagen zur
Online-Befragung finden Sie unter: http://www.ethikrat.org/arbeitsprogramm
/oeffentliche-befragung
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„Wohltätiger Zwang“ in der Kinder- und Jugendhilfe

Öffentliche Anhörung

18. Mai 2017, 13:45 Uhr bis 18:00 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften/Leibniz-Saal
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin

Zum Thema

Diese öffentliche Anhörung wird sich besonders mit Zwangsmaßnahmen
befassen, die in der Kinder- und Jugendhilfe eingesetzt werden, und
hierbei die Expertise aus Erziehungswissenschaft, Recht, Verwaltungspraxis
und Beispieleinrichtungen einholen. Kinder und Jugendliche sind Zwang z.
B. in Form freiheitsentziehender Maßnahmen ausgesetzt, aber auch in
Gestalt von Zwangsmedikation oder anderen Zwangsbehandlungen,
Kontaktverboten sowie dem Einsatz von Belohnungs- und Bestrafungssystemen
und ähnlichen restriktiven pädagogischen Maßnahmen.

Im Rahmen der Anhörung möchte der Deutsche Ethikrat Erfahrungen mit Formen
des wohltätigen Zwangs in der Kinder- und Jugendhilfe erfragen, den Stand
der Forschung in diesem Bereich erörtern und Maßnahmen zur Förderung der
Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen sowie Kontrollmechanismen
für Zwangsmaßnahmen und mögliche Alternativen diskutieren.

Der Deutsche Ethikrat wird hierzu auch betroffene Jugendliche befragen.
Zum Schutz der Betroffenen wird deren Anhörung nicht öffentlich erfolgen.

Anmeldung unter
http://www.ethikrat.org/veranstaltungen/anhoerungen/anmeldung
Die Anhörung kann auch im Livestream unter http://www.ethikrat.org
verfolgt werden.
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