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Öffentliche Vorlesungsreihe: Literaturwissenschaft und jüdische Wissenskulturen

Grundlegende Texte der Literaturwissenschaft und ihre Verortung in
jüdischen Denktraditionen stehen im Mittelpunkt einer Ringvorlesung im
Sommersemester an der Freien Universität. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zeigen dabei, wie prägend die
Arbeiten jüdischer Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für
die theoretische Fundierung und institutionelle Verankerung der
Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert gewesen sind. Untersucht werden
Werke unter anderem von Erich Auerbach, Hannah Ahrendt, Walter Benjamin,
Henri Bergson, Leah Goldberg, Max Hermann und Jacques Derrida.

Den Eröffnungsvortrag am 18. April 2017 hält der Präsident der Freien
Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André, über Sigmund Freuds Studie über
Moses. Organisiert wurde die Vorlesungsreihe von Prof. Dr. Claudia Olk vom
Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft und von Prof. Dr. Susanne Zepp vom Institut für
Romanistik der Freien Universität. Die Veranstaltungen finden im
Sommersemester dienstags von 16.15 bis 17.45 Uhr statt, die
Vortragssprache ist Deutsch oder Englisch. Alle Veranstaltungen sind
öffentlich, der Eintritt ist frei.

Insgesamt werden im Rahmen der Reihe vierzehn einflussreiche theoretische
Reflexionen aus der Geschichte der Geisteswissenschaften im 20.
Jahrhundert vorgestellt. Dabei wird der Zusammenhang zwischen
Erfahrungsgeschichte und wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse
untersucht, und es werden Transformationszusammenhänge von Formen der
Wissensbildung, der Wissenszirkulation und -distribution aufgezeigt. „Die
Vortragenden werden in ihren Beiträgen keine schlichte Gleichung von
Herkunft, Zugehörigkeit und Denkstil unternehmen, sondern dem
wissensgeschichtlichen Zusammenhang einer Textgelehrsamkeit nachgehen, die
neue Zugänge zur Literatur und zur Literaturwissenschaft geformt hat“,
erläutert Prof. Dr. Susanne Zepp. Die betrachteten
literaturwissenschaftlichen Werke würden entsprechend nicht als
unmittelbarer Ausdruck von historischer Erfahrung verstanden, die jene
schlicht „widerspiegelt“, sondern als Praxis, die sich immer wieder der
Aufgabe stelle, unterschiedliche Denkstile und Erfahrungsbereiche
zusammenzuführen. „In den Studien, die im Mittelpunkt der Ringvorlesung
stehen, überkreuzen sich wissenssoziologische Fragestellungen, aber auch
literaturtheoretische und literaturgeschichtliche Auseinandersetzungen“,
sagt Prof. Dr. Claudia Olk.

Das Format der Ringvorlesung, die zugleich eine fachgeschichtliche
Überblicksvorlesung für die Studierenden der Allgemeinen und
Vergleichenden Literaturwissenschaft wie die Einzelphilologien ist, wurde
gewählt, um weitere Gespräche über die komplexen Zusammenhänge von
Erfahrung, Zugehörigkeit, und historischer Urteilskraft anzustoßen

Zeit und Ort
- Dienstags vom 18. April bis 18. Juli 2017, jeweils von 16.15 bis 17.45
Uhr
- Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2, 14195
Berlin.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2017/fup_17_077-ringevorlesung-juedische-wissenskultur/index.html

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Gravitationswellen – ein neues Fenster ins Universum Hamburger Akademievorlesungen April - Juni 2017

Die Entdeckung von Gravitationswellen am 14. September 2015 war ein
wissenschaftlicher Durchbruch: Vor 100 Jahren von Albert Einstein
theoretisch hergeleitet, öffnen sie einen neuen Blick auf das Universum.
Was haben Gravitationswellen mit dem Ursprung des Universums zu tun? Warum
kann man Schwarze Löcher hören? Was steckt hinter der wechselhaften
Geschichte der Relativitätstheorie? Diese und weitere Fragen beantworten
namhafte Experten in der Vortragsreihe der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg. <www.awhamburg.de>

Zum Auftakt der Vorlesungsreihe am 20. April gibt Jürgen Renn, Direktor am
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, eine Einführung
in das Thema. Der Vortrag „Einsteins Gravitationswellen und die
wechselvolle Geschichte der Relativitätstheorie“, behandelt die Geschichte
der Gravitationswellen von der Aufstellung der allgemeinen
Relativitätstheorie durch Albert Einstein im Jahre 1915 bis zu ihrem
direkten Nachweis 100 Jahre später. Im Zentrum stehen die theoretischen
Entwicklungen, die diesen Nachweis erst möglich gemacht haben. Die
ursprüngliche Form der Relativitätstheorie ließ viele grundsätzliche
Fragen offen. Auch der langanhaltende Streit über die Existenz von
Gravitationswellen war nicht allein ein Problem des experimentellen
Nachweises, sondern eine Frage der physikalischen Interpretation der
Theorie. Der Vortrag zeigt, wie sich diese Interpretation im Laufe der
Jahre geändert hat, und wie die allgemeine Relativitätstheorie von einem
Flickwerk von Einzelresultaten schließlich zu einem umfassenden
begrifflichen Rahmen ausreifte, in dem Konzepte wie Gravitationswellen und
Schwarze Löcher eine allgemein akzeptierte physikalische Bedeutung
erhielten.

Das Thema „Schwarze Löcher im Universum“ behandelt Bernard Schutz,
Physiker und bis 2014 Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-
Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam am 18. Mai. Zum ersten
Mal haben die Gravitationswellendetektoren des Laser-Interferometer-
Gravitationswellen-

Observatoriums (LIGO) in den USA am 14. September 2015
direkte Signale von einem Paar Schwarzer Löcher erhalten. Zwar war die
Existenz tausender “Löcher” seit langem bekannt, aber diese waren schwarz
–  und stumm. Das änderte sich mit der Messung 2015. Seitdem wurden
weitere Paare Schwarzer Löcher entdeckt, viel mehr als erwartet und viel
massiver als erwartet. Diese revolutionäre Entdeckung wirft neue Fragen
auf und wir können gespannt darauf sein, was wir von neuen Daten und
zukünftigen Detektoren noch lernen werden.

Karsten Danzmann, Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-
Institut für Gravitationsphysik und Mitglied der Akademie der
Wissenschaften in Hamburg, behandelt am 15. Juni das Thema
„Gravitationswellenastronomie: Wir können das dunkle Universum hören!“
Seit Tausenden von Jahren schauen wir das Universum mit unseren Augen an.
Aber über 99 Prozent des Universums sind dunkel und werden niemals mit
elektromagnetischen Wellen beobachtet werden. Seit dem 14. September 2015
ist alles anders: Durch die Entdeckung von Gravitationswellen haben wir
ein neues Sinnesorgan bekommen und können endlich die dunkle Seite des
Universums hören. Die ersten Töne, die wir hörten, stammten von völlig
unerwartet schweren Schwarzen Löchern. Und niemand weiß, welche anderen
dunklen Geheimnisse dort draußen noch auf uns warten.

Den Abschluss der Akademievorlesungsreihe gibt Arthur Hebecker, Professor
am Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg, mit seinem
Vortrag“ Gravitationswellen und der Ursprung des Universums“. Die
beobachtete Expansion des Universums legt nahe, dass es mit einem Urknall
oder "Big Bang" begann. Diese einfache Theorie macht aber einige falsche
Vorhersagen. Um das zu korrigieren, nimmt man eine frühe Phase extrem
schneller Ausdehnung, die kosmologische Inflation, an. Die Messung von
Gravitationswellen kann solche Modelle überprüfen. Diese Zusammenhänge
sollen im Vortrag erklärt werden.

Veranstaltungsorte:
Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg.
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über Esplanade 16.)
Handwerkskammer Hamburg, Holstenwall 12, 20355 Hamburg
(Rollstuhlgeeigneter Zugang über die Tiefgarage, Bei Schuldts Stift 3)

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter
<www.awhamburg.de/veranstaltungen>

Termine, Themen, Referenten

Donnerstag, 20. April 2017, 19:00 Uhr, Baseler Hof Säle
Einsteins Gravitationswellen und die wechselvolle Geschichte der
Relativitätstheorie
Prof. Dr. Jürgen Renn, Berlin

Donnerstag, 18. Mai 2017, 19:00 Uhr, Handwerkskammer Hamburg
Schwarze Löcher im Universum
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernard Schutz, Potsdam

Donnerstag, 15. Juni 2017, 19:00 Uhr, Handwerkskammer Hamburg
Gravitationswellenastronomie: Wir können das dunkle Universum hören!
Prof. Dr. Karsten Danzmann, Hannover

Donnerstag, 29. Juni 2017, 19:00 Uhr, Baseler Hof Säle
Gravitationswellen und der Ursprung des Universums
Prof. Dr. Arthur Hebecker, Heidelberg
<www.awhamburg.de>

Die Akademie
Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem
norddeutschen Raum an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen
Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu
intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden
Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es
sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft
und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird
finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie
ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der
Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen
Akademien der Wissenschaften.
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Was stimmt zwischen uns eigentlich nicht?

Die eigene Stimme hat für viele keine große Bedeutung, die meisten mögen
sie sogar nicht, wenn sie sie hören. Im Vergleich zu Frisur, Figur und
Kleidung spielt sie allenfalls eine Nebenrolle. Dabei ist die Stimme
vielleicht das wichtigste Transportmittel für unsere Emotionen. Und: Sie
lässt sich nur schwer manipulieren. Immerhin hat sie am 16. April ihren
Welttag. Für die Hochschule Fresenius ist das eine willkommene
Gelegenheit, ihr doch einmal die Hauptrolle zukommen zu lassen: Vielleicht
sollten wir wieder mehr miteinander reden.

Warum sind Emoticons eigentlich so populär? „Sie sind in der
Schriftsprache Stellvertreter für unsere Gefühle“, sagt Sabine Hammer,
Projektkoordinatorin am Institut für komplexe Gesundheitsforschung an der
Hochschule Fresenius und Autorin des Buches „Stimmtherapie mit
Erwachsenen“. Die Art, wie wir kommunizieren, hat sich dank WhatsApp & Co.
stark verändert. „Da wir beim Lesen von Nachrichten oft  nicht erkennen
können, welche eigentliche ‚Sprechabsicht‘ der Absender verfolgt,
verwenden wir Bilder, um zum Beispiel Freude, Ärger, Trauer oder Ironie zu
vermitteln.“ Wenn wir miteinander reden, ist das viel leichter: „In der
Kommunikationswissenschaft wird angenommen, dass wir beim Sprechen 60 bis
80 Prozent der Information nonverbal vermitteln, das heißt über Mimik,
Gestik, Körperhaltung und nicht zuletzt auch über unsere Stimme und deren
Klang“, so Hammer.

Inwiefern die Stimme variiert, hängt von verschiedenen physischen und
psychischen Faktoren ab. Mit wem rede ich gerade – und wie definiere ich
meine Rolle ihm gegenüber, welche Emotion empfinde ich? Dem Vorgesetzten
gegenüber verhalte ich mich im Normalfall anders gegenüber als meinem
Kind. Bin ich gestresst, fühle ich mich müde und erschöpft oder bin ich
gerade mit mir vollständig im Reinen? All das spiegelt sich in unserer
Stimme wider. „Wenn die Gesprächsabsicht mit Inhalt und Tonalität
übereinstimmt, wirken wir authentisch“, sagt Hammer. „Problematisch ist
es, wenn diese Übereinstimmung fehlt und das, was wir sagen oder sagen
wollen, nicht mit der Stimme im ‚Einklang‘ ist.“ Dann kann es zu Störungen
in der Kommunikation kommen. Gerade jemand, der uns sehr gut kennt, nimmt
uns dann das „Mir geht es gut.“ nicht ab.

Wieso können wir das nicht besser kontrollieren? Bei Mimik und Gestik
funktioniert das doch? „Es liegt daran, dass die Stimme an das autonome
oder vegetative Nervensystem gekoppelt ist. Sie ist unserer aktiven
Kontrolle weitgehend entzogen“, klärt Hammer auf. Eine entscheidende Rolle
kommt dem Kehlkopf zu, der primär die Lungen schützt. Die Stimme hat sich
später entwickelt und rein biologisch tatsächlich eine untergeordnete
Bedeutung. Das Organ reagiert, ohne dass wir es beeinflussen könnten, auf
bestimmte Situationen. Das ist auch grundsätzlich so gedacht: Die Emotion
„Angst“ löst Reaktionen aus, die Leib und Leben schützen sollen. „Im Lauf
der Evolution haben sich die Situationen geändert, die bei uns Emotionen
hervorrufen“, erklärt Hammer. „Daher versagt uns heute just im falschen
Moment die Stimme.“ Haben wir in einem Vortrag oder in einer Prüfung
Angst, stellt sich der Körper auf Flucht ein, neben anderen körperlichen
Veränderungen wird in der Vorbereitung zu dieser „Flucht“ die Atmung
intensiviert. Wenn wir dann gleichzeitig sprechen müssen, verändert sich
auch die Stimmfunktion. Zuhörer sind sehr schnell über unsere wahre
Gefühlslage im Bilde, bemerken die Schwäche, gerade wenn wir stark und
selbstsicher wirken möchten. „Die Kontrolle über die Stimme können wir nur
bedingt trainieren. Eher müssen wir an der Situation oder unserer Reaktion
darauf arbeiten.“

Sie lässt sich nicht täuschen und kehrt unser Innerstes nach außen, ob wir
das wollen oder nicht. Das können auch Emoticons letztlich nicht
verhindern – ein persönliches Gespräch und unser Gegenüber weiß allein
aufgrund der Tonalität Bescheid. Besser, wir sagen, was wir fühlen. Und
messen diesem feinen Instrument die Bedeutung bei, die ihm zusteht.

Über die Hochschule Fresenius

Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Frankfurt am Main,
Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in Berlin,
Düsseldorf und New York ist mit knapp 12.000 Studierenden die größte
private Präsenzhochschule in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als
168- jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in
Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an
sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die
Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites,
vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie &
Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft &
Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende
und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule
Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der
Erstakkreditierung 2010 wurde insbesondere ihr „breites und innovatives
Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“
sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat
gewürdigt.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: http://www.hs-
fresenius.de

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"Wissen-schaf(f)t-Praxis / Gesellschaft SUCHT Psychotherapie"

10. Workshopkongress für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie
35. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der
Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) finden auf dem Chemnitzer
Uni-Campus statt - Erstmals werden einige Veranstaltungen auch für
Betroffene und deren Angehörige geöffnet

Vom 24. bis 27. Mai 2017 findet der 10. Workshopkongress für Klinische
Psychologie und Psychotherapie sowie das 35. Symposium der Fachgruppe
Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für
Psychologie (DGPs) an der Technischen Universität Chemnitz statt, zu denen
die Veranstalter mehr als 700 Teilnehmer erwarten. Der diesjährige
Workshop-Kongress steht unter der Schirmherrschaft der Sächsischen
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange. Unter
dem Motto "Wissen-schaf(f)t-Praxis / Gesellschaft SUCHT Psychotherapie"
stellt er die Versorgungssituation und den gesellschaftlichen Bedarf sowie
die Bedürfnisse nach Psychotherapie und Klinischer Psychologie in den
Mittelpunkt. Dabei sollen insbesondere die bislang suboptimal versorgten
Bevölkerungsgruppen (z.B. Personen im hohen Lebensalter, Migranten und
Kinder) und Patientengruppen (z.B. Sucht, Bipolare) berücksichtigt werden.

An den vier Tagen werden 43 Workshops zu einem breiten Spektrum klinisch-
psychologischer und psychotherapeutischer Anwendungsthemen für praktisch
tätige Psychotherapeuten und den wissenschaftlichen Nachwuchs angeboten.
Parallel hierzu findet das wissenschaftliche Programm statt, welches
insgesamt 42 Symposien sowie acht themenbezogene Vortragssessions, zwei
Poster-Sessions und vier Keynote-Vorträge umfasst. Die Symposien
beinhalten Themen aus der klinisch-psychologischen Grundlagenforschung
(z.B. Placebo- und Noceboeffekte in der klinischen Forschung; Somatische
Belastungsstörung und Krankheitsängste) sowie der Psychotherapieforschung
(Sucht, Gerontopsychologie, Migranten, Placebo- und Noceboeffekte,
Psychotherapieprozessforschung

) sowie der Berufspolitik (z.B.
Psychotherapie-Ausbildung). Die Themen-Sessions beziehen sich u. a. auf
die Bereiche Geflüchtete Menschen mit psychischen Störungen, Apparative
Verfahren in der Psychotherapie, Innovationen in der Diagnostik, Online-
Therapie sowie Achtsamkeitsbasierte Ansätze.

Die vier Keynote-Vorträge halten folgende Referentinnen und Referenten:
Prof. Dr. Christine Knaevelsrud (Freie Universität Berlin; Klaus-Grawe-
Mittagsvorlesung zum Thema „Sequenzielle Traumatisierungen von
Flüchtlingen - psychosoziale Folgen und Interventionsansätze“), Prof. Dr.
Hans-Ulrich Wittchen (TU Dresden; „Die Zukunft der Klinischen Psychologie
in Deutschland: Zwischen Erosion und Aufbruch zu neuen Ufern“), Prof. Dr.
Winfried Rief (Universität Marburg; Titel: „Placebo- und Nocebo-Effekte:
Neueste Erkenntnisse und Implikationen für die Versorgung psychisch
kranker Menschen“), Dr. Regina Saile (Universität Bielefeld, vivo
(victim’s voice) international; Vortrag der Preisträgerin des
Nachwuchswissenschaftlerpreises 2016 zum Thema "Die Transmission von
Gewalt im Nachkriegskontext").

Zudem liest am 27. Mai die Buchautorin Naema Gabriel aus ihrem Buch
„Sinus“. Das Buch erzählt die Geschichte eines Mädchens, das neben ihrer
manisch-depressiven Mutter trotz allem irgendwie zur Frau wird. Nach der
Lesung besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Zusätzlich werden
Veranstaltungen (u.a. Pre-Conference-Workshops am 24. Mai) für den
wissenschaftlichen Nachwuchs angeboten.

Erstmals werden in diesem Workshopkongress einige Veranstaltungen auch für
Betroffene und deren Angehörige geöffnet. Dafür stehen zu einigen
passenden Themen „trialogische“ Workshops, Meet the Experts-
Veranstaltungen und eine Fishbowl-Diskussion zur Verfügung.

Am Freitag findet der Gesellschaftsabend in den Räumlichkeiten des
Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz („smac“) bei Musik und Tanz
statt. Zur Unterhaltung wird neben Musik der zweifache Trial-Biking-
Weltmeister Marko Thomä auftreten. Die Stadt Chemnitz bietet
kongressbegleitend ein kleines Kulturprogramm mit Stadt- und
Museumsführungen an.
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