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Kulturpreis Bayern für Coburger Masterarbeit zu E-Motoren

Jens Blienert beschäftigt sich in seiner Masterarbeit im Studiengang
Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Coburg mit
roboterbasierter Technologie für die Produktion von Elektromotoren. Dafür
wird er am Donnerstag, 14. November, mit dem Bayerischen Kulturpreis in
der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet. Das wird online und im Fernsehen
live übertragen.

Zum 20. Mal in Folge verleiht die Bayernwerk AG (Bayernwerk) am Donnerstag
um 19 Uhr den Kulturpreis Bayern. Diesen erhalten in der Sparte Kunst
namhafte Künstlerinnen und Künstler aus dem Freistaat. In der Sparte
Wissenschaft werden 33 Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen
und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und
Kunsthochschulen ausgezeichnet. Darunter Jens Blienert, Absolvent der
Hochschule Coburg. Er wird für seine Abschlussarbeit im Master-Studiengang
Elektro- und Informationstechnik geehrt.

Erkenntnisse für die Serienfertigung von Elektromotoren

Seine Arbeit liefert neue Erkenntnisse für die serielle Herstellung von
Elektromotoren. Blienert beschäftigt sich dabei mit roboterbasierter
Technologie für die Produktion von Elektromotoren. Er untersucht
beispielsweise durch klassische Bildverarbeitung und Tests, wie bestimmte
Objekte bei der Produktion von Elektromotoren erkannt, lokalisiert und
gehandhabt werden können. Das trägt dazu bei, auch kleinere Serien
optimiert herstellen zu können.
An die Hochschule Coburg war Blienert aus dem nordrhein-westfälischen
Beelen zunächst für den Bachelor-Studiengang Automatisierungstechnik und
Robotik gekommen. Nach dem Bachelor-Abschluss blieb er auch für den Master
an der Coburger Fakultät Elektrotechnik und Informatik. Er freut sich
sehr, dass er nun für seine Masterarbeit mit dem Bayerischen Kulturpreis
in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet wird. Der Preis ist jeweils mit
3.000 Euro dotiert.

Wissenschaftsminister Blume: „Die Zukunft unseres Landes“

Den Bayerischen Kulturpreis verleiht das Bayernwerk in Partnerschaft mit
dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur. Markus
Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kultur, erklärt: „Wissenschaft
und Kunst sind aufs engste miteinander verbunden – sie sind Lebenselixier
der freiheitlichen Gesellschaft. Es ist richtig und wichtig, dass wir beim
Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft junge Talente aus unseren
Hochschulen für ihre Ideen und ihren Mut auszeichnen. Die Preisträger
beleben mit ihrem Zukunfts-Spirit unseren Wissenschaftsstandort. Hier
zeigt sich: Unsere Hochschulen sind echte Talent- und
Innovationschmieden.“ Den Absolventinnen und Absolventen wünsche er das
Beste für ihren Lebensweg. „Machen Sie weiter so – Sie sind die Zukunft
unseres Landes!“
Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, sieht die
Wissenschaft als Basis für die Realität von morgen: „Unsere Welt verändert
sich in hoher Geschwindigkeit. Als Energieunternehmen sind wir zum
Beispiel längst in der Umsetzung der Energiezukunft angekommen. Die
Energiewende wird mehr und mehr Teil der Gesellschaft. Innovation,
Technologie und Wissenschaft sind die Fundamente, um Realitäten zu
verändern oder neue zu schaffen – das gilt nicht nur für die
Energiewirtschaft, sondern für alle Lebensbereiche. Die Wissenschaft zeigt
uns auf, was nötig ist und was möglich ist.“

Live im TV

Das 20-jährige Jubiläum der Preisverleihung findet im Münchener Showpalast
statt – mit Auftritten verschiedener Künstlerinnen und Künstler und
informativen Gespräche auf dem Podium. Außerdem wird die Veranstaltung ab
19 Uhr online per Stream oder im Lokalfernsehen übertragen. Interessierte
sehen die Kultursendung am 14. November um 19 Uhr auf Oberpfalz TV,
Niederbayern TV, TVA Ostbayern, TV Mainfranken, TV Oberfranken, Franken
Fernsehen, München TV, Ingolstadt TV, RFO – Regional Fernsehen Oberbayern,
Regio TV Schwaben, Augsburg TV und Allgäu TV, im Stream unter https
://bayernwerk-live.de/kulturpreis-bayern/ oder auf den Social-Media-
Kanälen des Bayernwerks.

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Werte schaffen mit KI: „Kompetenzen und Rahmenbedingungen sind entscheidend“

Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren in vielerlei
Bereichen Unternehmensprozesse verändern und unseren Arbeitsalltag
beeinflussen. Ihr Einsatz kann sich sowohl positiv auf die Qualität von
Produkten und Dienstleistungen auswirken, als auch auf die Mitarbeitenden,
wenn automatisierte Prozesse im Arbeitsalltag neue Freiräume für
höherwertige Tätigkeiten schaffen. Damit die Wertschöpfung durch KI
ganzheitlich erfolgreich sein kann, muss neben den wirtschaftlichen
Faktoren auch die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer in der Umsetzung
von KI berücksichtigt werden.

Welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind, erläutert Irene
Bertschek im Interview. Sie ist Leiterin des Forschungsbereiches „Digitale
Ökonomie“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
Mannheim und Professorin für „Ökonomie der Digitalisierung“ an der Justus-
Liebig-Universität Gießen sowie Mitglied der Arbeitsgruppe
„Geschäftsmodellinnovationen“ der Plattform Lernende Systeme.

Frau Bertschek, wie kann aus Ihrer Sicht eine erfolgreiche Integration von
KI in Unternehmen gelingen?

Irene Bertschek: KI ist, wie andere Technologien auch, kein Allheilmittel.
Daher ist es wichtig, dass Unternehmen einen genauen Blick darauf werfen,
bei welchen konkreten Prozessen oder Aufgaben KI bei der Lösung von
Problemen helfen kann. Damit KI zu Innovationen und Produktivität in
Unternehmen beiträgt, sind mehrere Faktoren entscheidend, insbesondere
Daten und Kompetenzen. Daten sollten systematisch aufbereitet und
verfügbar gemacht werden und die notwendige Qualität aufweisen, um bei der
Anwendung von KI zur Erzeugung zuverlässiger Ergebnisse beizutragen. Dies
kann den Einsatz von KI für effizientere Prozesse oder das Recruiting
genauso betreffen wie die Integration von KI in Produkte oder
Dienstleistungen. Die Nutzerinnen und Nutzer sollten in der Lage sein, die
Qualität der Daten und die Qualität der Ergebnisse einer KI-Anwendung zu
bewerten, um darauf aufbauend fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Hierzu ist einerseits Fachwissen nötig, um entsprechende Prozesse
aufzusetzen und in Gang zu bringen, andererseits bedarf es aber auch
grundlegender digitaler Kompetenzen im Unternehmen. Kurzfristig ist es
daher hilfreich, sich zum Beispiel im Rahmen von Kooperationen die
notwendige Expertise von außen zu holen. Mittel- bis langfristig sollten
entsprechende Aus- und Weiterbildungsprogramme genutzt werden, um digitale
Kompetenzen intern aufzubauen und weiterzuentwickeln. Auch wenn gerade die
generative KI mehr und mehr zum integrierten Bestandteil von
Softwareanwendungen wird und automatisch Ergebnisse liefert, sollten
Beschäftigte in Unternehmen zumindest grundsätzlich die Arbeitsweise der
KI verstehen und einschätzen können, wie zuverlässig und valide die
Ergebnisse sind.

Welchen Hürden sehen sich KMU beim Einsatz von KI gegenüber? Wie lassen
sie sich überwinden?

Irene Bertschek: KMU mangelt es beim Einsatz von KI in erster Linie an
zeitlichen und personellen Ressourcen. Das ist aber nicht nur bei KI so,
sondern bei digitalen Technologien generell. Bei der KI kommt hinzu, dass
zahlreiche KMU noch keine konkrete Vorstellung davon haben, wofür sie
diese einsetzen können. Sie sind unsicher über den zu erwartenden Nutzen
von KI und haben Bedenken hinsichtlich der Reife und Zuverlässigkeit von
KI-Anwendungen. Best-Practices-Beispiele können sowohl Orientierung für
die Identifizierung von Anwendungsbereichen als auch in Bezug auf die
Erwartungen geben. Denn oft sind die Erwartungen an das, was eine KI
leisten kann, sehr hoch. Schließlich wird der Einsatz von KI durch
fehlendes Know-how im Unternehmen sowie ein geringes Fachkräfteangebot auf
dem Arbeitsmarkt gehemmt. Know-how für den Einsatz und den Umgang mit KI
lässt sich beispielsweise durch Kooperationen mit Start-ups oder mit
wissenschaftlichen Einrichtungen gewinnen. Dies kann zu konkreten
Anwendungen von KI inspirieren und die Beschäftigten in den KMU können
hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen davon profitieren.
Gleichzeitig helfen Kooperationen den Start-ups als Anbieter von KI-
Lösungen ihre Geschäftstätigkeit zu stabilisieren und auszubauen. Was die
Reife und Zuverlässigkeit von KI-Anwendungen angeht, so hängt diese nicht
zuletzt mit den regulatorischen Rahmenbedingungen zusammen.

Was kann die Politik tun, um die Nutzung von KI zu unterstützen?

Irene Bertschek: Aufgabe der Politik ist es, bei der Umsetzung der auf EU-
Ebene verabschiedeten KI-Verordnung auf eine ausgeglichene Balance
zwischen Rechtssicherheit einerseits und der Schaffung und Ausschöpfung
von Innovations¬potenzialen andererseits zu achten. Dabei sollte die
Umsetzung der Regelungen der KI-Verordnung auf be¬stehende Regulierungen,
wie zum Beispiel der DSGVO, gut abgestimmt werden, um eine konsistente
Recht¬sprechung und die Ableitung klarer Leitlinien für den Umgang mit KI
gerade im Hinblick auf KMU zu erlauben. Die Entwicklung der KI verläuft
zum Teil sehr dynamisch, wie wir das bei ChatGPT sehen. Daher sollte auch
die Regulierung anpassungsfähig bleiben. Zum Beispiel sollte sie
ermöglichen, dass sich die Zuordnung von KI-Anwendungen zu bestimmten
Risikoklassen, wie sie laut KI-Verordnung vorgesehen ist, über die Zeit
verändern kann. Zur Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des
Regulierungsrahmens trägt auch der Einsatz von Reallaboren bei, mit denen
sich innovative KI-Lösungen, unter zeitweiser Aussetzung rechtlicher
Regeln, testen lassen. Schließlich können Einrichtungen der öffentlichen
Verwaltung den verstärkten Einsatz von KI-Lösungen fördern, indem sie
diese direkt nachfragen oder ihre Daten für entsprechende Anwendungen
bereitstellen und damit auch zur Entwicklung neuer Lösungen beitragen.


Originalpublikation:
https://www.plattform-lernende-
systeme.de/files/Downloads/Publikationen/Whitepaper_Mit_KI_Werte_schaffen_Plattform_Lernende_Systeme_2024.pdf
- Das Whitepaper "Mit KI Werte schaffen" der Plattform Lernende Systeme

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Ginseng-Geschichten in leuchtend rotes Papier geschnitten

Ginseng ist begehrt, denn ihm werden Heilkräfte zugeschrieben. Sein wildes
Vorkommen in Nordost-China ist rar und ihn aufzuspüren, setzt komplexes
Wissen voraus. So ranken sich zahlreiche Erzählungen um die Wurzel und die
Suche nach ihr. Ihnen widmet sich eine Aus-stellung im Völkerkundemuseum
der Universität Zürich – anhand von Scherenschnitten.

Seit dem 17. Jahrhundert wird der in den Berggebieten Nordost-Chinas
verborgen wachsende Ginseng wegen seiner Heilkräfte geschätzt. Menschen
aus den Armutsgebieten Chinas erhofften sich in der Wildnis Reichtum vom
Fund der Wurzel. Ihre Suche war mit Risiken, Ritualen und spe-zifischen
Techniken verbunden: So nutzten die ausschliesslich männlichen Ginseng-
Sucher ein spezielles (Geheim-)Vokabular, besondere Werkzeuge und
Handgriffe, um die Pflanze zu finden und zu sichern.

Die aufwändige und oft erfolglose Suche sowie die besonderen Begegnungen
in den einsamen Bergen boten einen idealen Nährboden für die Entstehung
von Erzählungen. Ein wiederkehren-der Topos darin sind Ginseng-Träume. Die
Region um das Changbai-Bergland in Nordostchina identifiziert sich bis
heute stark mit diesen Geschichten, auch wenn Ginseng inzwischen in Plan-
tagen angebaut wird.

Aus dem Changbai-Bergland in die Welt
Die 1952 geborene, mandschurische Künstlerin Hou Yumei hält Erzählungen
und Träume der Ginseng-Sucher in Scherenschnitten fest und bindet sie zu
kunstvollen Bänden. Dabei verhan-delt sie Themen, die auch im 21.
Jahrhundert aktuell sind: Ehrlichkeit und Verrat, Mut, Mässigung und einen
wertschätzenden Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Die heute 72-Jährige griff bereits als Kind griff zur Schere: Zunächst
entwarf ihr Bruder die Text-vorlagen für die in Papier geschnittenen
Szenen, später emanzipierte sich Hou Yumei und fand zu ihrem eigenen Stil.
Hintergrund ihrer Entwicklung bilden die 1990er-Jahre, in denen in China
der Fernseher das populäre mündlichen Erzählen verdrängte. Um die
verschwindende Tradition zu dokumentieren, stellten Staat und
Kulturinstitutionen Mittel für Volkskünstler:innen diverser Sparten zur
Verfügung. Hou Yumei gewann Anerkennung als Scherenschnitt-Meisterin,
folgte Einladungen ins In- und Ausland und erhielt Auszeichnungen. Heute
lebt sie in San Francisco, wo sie zum chinesischen Neujahr die
Scherenschnitt-Dekoration in der Chinatown gestaltet und Figuren für die
Umzüge entwirft – immer frei, ohne jedes Vorzeichnen. Zwei grosse Scheren-
schnitte von ihr zieren die Station Chinatown der Untergrundbahn von San
Francisco.

Forschung und Kunst: Zwei Perspektiven auf dasselbe Erzählgut
In die Schweiz gelangten die Werke von Hou Yumei dank Mareile Flitsch,
Direktorin des Völkerkundemuseums. Sie forschte in den 1980er-Jahren zum
Wissen der Ginseng-Sucher in China und traf dabei auf Hou Yumei – eine
Frau, die sich aus vollkommen anderer Perspektive mit demselben Erzählgut
befasste. «Die eigenwilligen, aussagekräftige Scherenschnitten haben mich
auf den ersten Blick gefesselt», erinnert sich Flitsch. «All das, was ich
während meiner Recherchen zusammengetragen hatte, schnitt Hou Yumei in
Papier.» Flitsch konnte einige der frühen Werke erwerben und brachte sie
mit ihrer Berufung 2008 an die Universität Zürich, wo sie seither in der
Sammlung des Völkerkundemuseums aufbewahrt werden.

Ein Kreis schliesst sich
In der Ausstellung, die diese Werke nun präsentieren, tauchen die
Besucher:innen in eine rot-weisse Welt ein: Sie können durch die
digitalisierten Bände blättern, die Wirkung der Kunstwerke in drei stark
vergrösserte Scherenschnitten im Detail nachvollziehen oder den Ginseng-
Erzählungen aus verschiedenen Epochen lauschen. Darüber hinaus bietet die
Ausstellung Hin-tergrundwissen zur historischen und kulturellen Bedeutung
der Ginseng-Suche in Nordost-China.

«Von Ginseng träumen» ist Mareile Flitschs letzte Ausstellung am
Völkerkundemuseum der Uni-versität Zürich; sie wird im Januar 2025
emeritiert. Anlässlich ihres Rücktritts schenkt sie dem Mu-seum zahlreiche
weitere Werke von Hou Yumei aus ihrem Privatbesitz. Im Gespräch und bei
Scherenschnitt-Vorführungen können die Besucher:innen erleben, wie die
Arbeiten entstehen. Und wenn sie sich selbst im Scherenschnittschneiden
versuchen möchten, liegen in der Ausstel-lung selbstverständlich Vorlagen,
Scheren und rotes Papier bereit.

«Von Ginseng träumen – Scherenschnitt-Geschichten von Hou Yumei»
Ausstellung im Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Pelikanstr. 40, 8001 Zürich
15. November 2024 bis 25. Mai 2025
Di, Mi, Fr 10–17, Do 10–19, Sa 14–17, So 11–17 Uhr

Am 14. November 2024, 18 Uhr Eröffnung der Ausstellung am
Völkerkundemuseum UZH
musethno.uzh.ch/de/ginseng

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Shuttle Modellregion Oberfranken: einer von sechs „Digitalen Orten“ Deutschlands

Die Gewinnerprojekte von Digitale Orte 2024.  Jana Weinberg  Deutsche Glasfaser Holding GmbH
Die Gewinnerprojekte von Digitale Orte 2024. Jana Weinberg Deutsche Glasfaser Holding GmbH

Die Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO) hat beim Wettbewerb „Digitale
Orte 2024“ den 1. Preis in der Kategorie Mobilität und Infrastruktur
gewonnen. Städte und Kommunen, Industrie und Wissenschaft haben in der SMO
zusammengearbeitet, um etwas Außergewöhnliches in der Region entstehen zu
lassen.

(Pressestelle)

Für den Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ waren Erfolgsgeschichten gesucht,
die die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen wissen, dabei das Leben der
Menschen vor Ort verbessern und ganz Deutschland für die Zukunft fit
machen. Von der Wissenswerkstatt bis hin zur Matching-Plattform für
gemeinschaftliche Wohnprojekte haben sich sechs Projekte unter über 160
Teilnehmenden durchgesetzt. Die Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO)
gewann die Kategorie Mobilität und Infrastruktur.
Die SMO wurde fünf Jahre lang durch das Bundesministerium für Digitales
und Verkehr (BMDV) gefördert. Diesen Herbst endete das Projekt. Das
Projektkonsortium umfasste zehn Partner: die Kommunen Stadt Hof, Landkreis
Hof und Landkreis Kronach, die Industriepartner Valeo Schalter
(Konsortialführer) und Sensoren GmbH, REHAU Automotive SE & Co. KG, DB
Regio Bus und Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG sowie die Hochschulpartner
Hochschule Coburg, Hochschule Hof und die Technische Universität Chemnitz.
Die Nuts One GmbH fungierte im Unterauftrag als Projektbüro für das
Projektmanagement.

Coburger Forschende in der SMO

Im Vordergrund von SMO stand der Betrieb von sechs hochautomatisierten
Shuttles im öffentlichen Straßenraum in den oberfränkischen Städten Hof,
Kronach, Rehau und Bad Steben. Ziel war es, durch die Etablierung des
Shuttle-Betriebs im ÖPNV, Forschungsfragen für einen fahrerlosen Betrieb
zu erarbeiten und unter anderem mit der Hilfe von KI möglichst alle
Abläufe rund um die Mobilitätskette zu automatisieren – beispielsweise zum
Thema Fahrgastbetreuung zur Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-
Interaktion. Prof. Dr. Mathias Wilde, Professor für Vernetzte Mobilität an
der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg,
erforschte beispielsweise, was Menschen brauchen, um sich in autonomen
Shuttles sicher zu fühlen, sein Kollege Prof. Dr. Ralf Reißing, Professor
für Automobilinformatik, befasste sich mit Sicherheits- und
Störfallmanagement.
In Kronach bietet die Hochschule Coburg auch den Masterstudiengang
„Autonomous Driving“ an. Studiengangsleiter Prof. Dr. Georg Arbeiter
befasste sich im Forschungsprojekt mit der Umfelderfassung bei schlechten
Wetterbedingungen und der Vorhersage von Bewegungen von Passanten. Seine
Kollegin Prof. Dr. Lucila Patino Studencki erforschte Teleoperation der
Shuttles über 5G. Prof. Dr. Alisa Lindner hatte User Experience von
Shuttle und Leitstelle im Fokus.

Viel Mobilität, wenig Ressourcen

In Kronach waren die Shuttles der SMO ein touristisches Erlebnis, in Rehau
wurden sie zum Beispiel im Werksverkehr eingesetzt und in Hof verkehrten
sie zwischen Innenstadt und Bahnhof: Ziel war überall eine möglichst hohe
Mobilität mit geringstmöglichem Ressourceneinsatz. Das kam auch im
Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ gut an. Mit dem Preis würdigen die
Initiatoren, Deutsche Glasfaser und Deutschland - Land der Ideen,
erfolgreiche Digitalisierungsprojekte im ländlichen Raum.

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