Zum Hauptinhalt springen

FAMFISK Summer School: Studierende der HSWT engagieren sich für bessere landwirtschaftliche Bedingungen im Senegal

Wie können die Lebensbedingungen von Landwirtinnen und Landwirten in
Westafrika verbessert werden? Im Projekt FAMFISK entwickeln die Hochschule
Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), die Maschinenring Foundation gGmbH (MRF)
und das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) Lösungen und
arbeiten eng mit den Maschinenringen im Senegal zusammen.

Das Projekt FAMFISK https://www.hswt.de/forschung/projekt/2343-famfisk
zielt darauf ab, senegalesische und kenianische Universitäten beim Aufbau
von Maschinenringen zu unterstützen. Durch die Kooperation werden die
Kompetenzen bayerischer Akteure gebündelt, um Synergieeffekte zu erzielen.
Das Projekt fördert die Sustainable Development Goals 2 (Zero Hunger), 4
(Quality Education) und 8 (Decent Work and Economic Growth).

FAMFISK vor Ort: Studierende entwickeln im Senegal innovative Lösungen für
die Landwirtschaft

In einer mehrwöchigen Summer School haben 22 Studierende der Université du
Sine Saloum El-Hâdj Ibrahima NIASS (USSEIN) in sieben Einzelprojekten
Geräte entwickelt, die Agrarfachkräften die Arbeit erleichtern sollen. Die
entwickelten Konzepte umfassen Wartungs- und Ersatzteilsysteme,
Bewässerungssysteme sowie einen Minitraktor.

Das Ziel der Arbeit bestand darin, dass senegalesische Studierende
mithilfe der Design Thinking Methode Probleme identifizieren und innerhalb
von sechs Wochen Lösungen in Form von Prototypen entwickeln. Die
notwendigen Arbeitstechniken vermittelten Lea Hillenbrand und Ignaz Völk
vom bbw den Studierenden in den Räumen der noch jungen Hochschule USSEIN
in Kaolack im Senegal. In anschließenden Interviews mit Landwirtinnen und
Landwirten wurden deren Bedürfnisse zur Lösung wichtiger
landwirtschaftlicher Probleme im Senegal ermittelt. Die daraus
entwickelten konkreten Projekte wurden Ende Oktober präsentiert. Darunter
waren ein Wartungssystem mit Sensoren, eine Pelletmaschine für Erntereste
zur Tierfütterung, ein Schnelleinsatz-Ersatzteilkoffer, ein Mini-Traktor,
ein Getreidelager mit Feuchtigkeitssensoren sowie Maschinen für
Bewässerung und Spritzsysteme.

Lena-Maria Russ, Geschäftsführerin der Maschinenring Foundation, betont
die Wichtigkeit dieser Arbeit: „Als Maschinenring möchten wir die
ländliche Entwicklung voranbringen und haben daher die Maschinenringe in
Afrika gegründet, um die Mechanisierung in der Landwirtschaft zu fördern.
Besonders gut ausgebildete junge Menschen brauchen Perspektiven im
Agrarsektor. Deshalb sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit
zwischen Universitäten und den Landwirten vor Ort.

Prof. Dr. Carsten Lorz, Vizepräsident für Internationales und Diversity an
der HSWT, stimmt dem zu und ergänzt: „Das Programm ist ein bisher
einmaliges Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen,
Gesellschaft und dem Privatsektor im Senegal gestärkt und ein Beitrag zur
nachhaltigen Verzahnung der Partner vor Ort geleistet werden kann.“

Eva Zech, FAMFISK-Koordinatorin an der HSWT, hebt außerdem hervor, wie
wichtig das Programm für die Teilnehmenden ist: Die Summer School trägt
zur persönlichen, fachlichen und beruflichen Weiterentwicklung der
Teilnehmenden bei, die sich mit großer Begeisterung und Engagement in das
Programm eingebracht haben.
Hintergrundinformationen

Die HSWT engagiert sich im Rahmen ihres „Network Africa“
https://www.hswt.de/international/internationale-netzwerke/network-africa
in zahlreichen Projekten mit afrikanischen Partnerinstitutionen. Ziele
sind die angewandte akademische Ausbildung und Capacity Building. Ein
zentraler Fokus liegt auf der Stärkung der landwirtschaftlichen
Wertschöpfungsketten in den entsprechenden Regionen durch praxisnahe
Ausbildung und Forschung.

Die Maschinenring Foundation (MRF) wendet ihr 60 Jahre erprobtes
Erfolgsmodell der Selbsthilfeorganisation für Landwirtinnen und Landwirte
nun auch in Afrika an. In den letzten fünf Jahren wurden im Senegal und in
Kenia über 200 Maschinenringe mit 40.000 Mitgliedsbetrieben gegründet, was
die Produktivität von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern steigerte und zum
Klima- und Ressourcenschutz beitrug. Bildung spielt in den internationalen
Aktivitäten von MRF eine wichtige Rolle.

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) führt zahlreiche Aus-
und Weiterbildungsprojekte in 30 Ländern auf vier Kontinenten durch, wobei
die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die Netzwerkbildung im
Fokus stehen.

Alle drei Institutionen wurden von der Bayerischen Staatsregierung bereits
bei der Durchführung von Projekten im Bereich landwirtschaftliche
Wertschöpfungsketten, Ernährungssicherheit und Beschäftigungsfähigkeit
junger Menschen im Senegal gefördert. Im Rahmen dieser Projektaktivitäten
ergaben sich vor allem große Bedarfe für eine stärkere Verknüpfung von
beruflicher und akademischer Bildung sowie für eine praxis- und
bedarfsorientiertere Hochschulbildung. Alle Beteiligten verfügen zudem
über umfassende Erfahrungen und Partnernetzwerke im Senegal und in Kenia.

Wenn Sie an einem Interview mit den HSWT-Beteiligten interessiert sind,
vereinbaren Sie gerne direkt einen Termin mit Eva Zech und Prof. Dr.
Carsten Lorz.

Verfasserin: Lea Dinter, Pressestelle der HSWT anhand der Pressemitteilung
der Maschinenring Foundation gGmbH

  • Aufrufe: 166

Arndt Martin Henzelmann zum Professor für Chordirigieren am Institut für Kirchenmusik berufen

Die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) hat Arndt Martin
Henzelmann auf eine halbe Professur für Chordirigieren am Institut für
Kirchenmusik berufen. Seit Anfang November 2024 ist er für die
chorleiterische Ausbildung der Studierenden in den Fächern Katholische und
Evangelische Kirchenmusik (Bachelor und Master) verantwortlich. Außerdem
hat er die Künstlerische Leitung des Hochschulchors übernommen, in dem
alle Studierenden der HMTM ihre Chorpraxis absolvieren können.

Arndt Martin Henzelmann überzeugte im Berufungsverfahren insbesondere
durch seine große Kompetenz der chorleiterischen Praxis in der
Kirchenmusik, seine vielfältige musikalische Erfahrung mit
unterschiedlichsten Ensembles und Konzertformaten sowie durch seine hohe
pädagogische Expertise.

Im Mittelpunkt des Fachs Chorleitung stehen für Arndt Martin Henzelmann
ein hoher künstlerischer Anspruch und die musikalische Begegnung zwischen
Menschen:

»In einer Gesellschaft, die sich tendenziell individualisiert und stärker
auseinander bewegt, sind Chöre ein Ort, an dem Menschen in besonderer
Weise zusammengebracht werden. Chormusik und Chorsingen leben von
Begegnung – in Kombination mit einem hohen künstlerischen Anspruch kann
daraus musikalisch Magisches entstehen. Solche inspirierenden Momente
möchte ich den Studierenden ermöglichen, damit sie diese Erfahrungen in
ihrem späteren Beruf weitergeben können. Dafür ist auch ein fundiertes
künstlerisches Handwerkszeug wesentlich: eine sehr gute Dirigiertechnik,
eine differenzierte Probenmethodik sowie ein umfassendes Verständnis für
die musikalischen und stilistischen Anforderungen unterschiedlicher
Chormusik. Als Wegbegleiter, Türöffner und Ermöglicher möchte ich alle
Studierenden dabei unterstützen, eine eigene musikalische und
dirigentische Persönlichkeit zu entwickeln.«

Mit der Berufung von Arndt Martin Henzelmann ist – nach der Berufung von
Prof. Florian Helgath im April 2024 auf die halbe Professur für
Chordirigieren mit künstlerischer Studienrichtung (Bachelor und Master) –
die Neuordnung des Studienbereichs Chordirigieren an der HMTM
abgeschlossen. Bei dieser Neuordnung wurde die künstlerische Ausbildung
der Studierenden im Fach Chordirigieren (etwa für professionelle
Konzertchöre) von der künstlerischen Ausbildung der
Kirchenmusikstudierenden getrennt, um die jeweiligen Profile und
zukünftigen Berufsbilder stärker herauszuarbeiten.

Arndt Martin Henzelmann wurde in Berlin als Sohn eines Kirchenmusikers
geboren. Er studierte zunächst Kirchen- und Schulmusik in Köln,
anschließend Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle an der Hochschule für
Musik »Hanns Eisler« Berlin. Prägende Impulse erhielt er als Stipendiat
der »Tenso Masterclasses for Young Conductors« und in Meisterklassen von
Grete Pedersen, Stephen Layton, James Wood, Wolfgang Schäfer, Jan Scheerer
und Morten Schuldt-Jensen, wobei er unter anderem mit Det Norske
Solistkor, dem Tenso Europe Chamber Choir und dem Trinity College Choir
Cambridge zusammenarbeitete.

Aktuell hat Arndt Martin Henzelmann die musikalische Leitung des
Consortium musicum Berlin inne. Daneben wirkt er als musikalischer
Assistent beim Staats- und Domchor Berlin und gründete kürzlich das
Collegium Vocale Iuvenum Köln, einen Projektensemble von jungen
Sänger*innen mit Schwerpunkt auf Barockmusik. Regelmäßig leitet er daneben
Projekte der freien Szene und ist in diesem Jahr etwa wiederholt zur
Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Kammerchor CONSONO eingeladen.

Seiner Leidenschaft fürs Unterrichten folgte Arndt Martin Henzelmann von
2019 bis 2024 als hauptamtlicher Dozent für Chorleitung am
kirchenmusikalischen Institut der Universität der Künste Berlin und in
einem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.
Regelmäßig wird er daneben als Dozent für Dirigierkurse und Musikwochen,
etwa für AMJ, IAM, WGM oder Landesmusikräte, engagiert.

Ein Schwerpunkt seines Wirkens als Dirigent liegt im chorsinfonischen
Bereich: So war er langjährig Leiter des Oratorienchor Köln und des
Rodenkirchener Kammerchor und Orchester, mit denen er regelmäßig in der
Kölner Philharmonie gastierte. Er arbeitete mit einer Vielzahl von großen
Ensembles und Orchestern zusammen wie den Bochumer Sinfonikern, dem Kyiv
Symphony Orchestra, dem Kölner Kammerorchester oder dem Sinfonie Orchester
Berlin und Ensembles der Alte-Musik-Szene wie der Batzdorfer Hofkapelle,
Concerto Brandenburg, aris et aulis berlin oder der lautten compagney
BERLIN. Gleichzeitig konzertierte er mit Kammerchören wie dem
Landesjugendchor Rheinland-Pfalz und wirkte er als Dirigent des
Vokalensembles neuer chor berlin, mit dem er verschiedene Uraufführungen
(Sköld, Forte, Makor, Machuel, Zimmermann) realisierte und
schwerpunktmäßig innovative und interdisziplinäre Programme gestaltete.
2022 und 2023 leitete er das internationale Festival C.H.O.I.R., wo er
unter anderem neue Fassungen des Te Deums und Messe d-Moll von Anton
Bruckner uraufführte. Als Assistent von Prof. Robert Göstl arbeitete er
mit dem Deutschen Jugendkammerchor. Weiterhin assistierte er Prof. Kai-Uwe
Jirka bei der traditionsreichen Sing-Akademie zu Berlin sowie Prof. Jörg-
Peter Weigle beim Hochschulchor der Hochschule für Musik »Hanns Eisler«
Berlin.

Weitere Informationen: hmtm.de

  • Aufrufe: 169

Sektorenübergreifende Kooperationen in Gesundheit und Pflege ermöglichen

Die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Alexia
Zurkuhlen, appelliert anlässlich der Anhörung zum
Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) an eine „Koalition der
Vernunft“, die ursprünglich im Referentenentwurf geplanten regionalen und
sektorenübergreifenden Versorgungsmöglichkeiten wieder aufzunehmen und
notwendige Kooperationen zu ermöglichen.

Die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Alexia
Zurkuhlen, fordert  anlässlich der Anhörung zum
Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), die ursprünglich im
Referentenentwurf geplanten regionalen und sektorenübergreifenden
Versorgungsmöglichkeiten wieder aufzunehmen und notwendige Kooperationen
zu ermöglichen.

„Eine tatsächliche Gesundheitsversorgungsstärkung vor Ort ist mehr denn je
erforderlich. Insbesondere – aber nicht nur – in ländlichen Regionen kommt
es dabei maßgeblich darauf an, dass alle Akteure über Sektorengrenzen
hinaus zusammenarbeiten können. Wir fordern daher eine Koalition der
Vernunft auf, diese regionalen Kooperationen zu ermöglichen und die
ursprünglich geplanten regionalen und sektorenübergreifenden
Versorgungsmöglichkeiten wieder ins Gesetz aufzunehmen“, forderte Dr.
Alexia Zurkuhlen.

In der Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestags geht es um den
Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der Gesundheitsversorgung
in der Kommune (GVSG) sowie um Anträge der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der
Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf ebenfalls auf die
Notwendigkeit der Ermöglichung sektorenübergreifender Modelle hingewiesen.
Der Bundesrat schlägt unter anderem die Bildung sogenannter
Gesundheitsregionen vor, in denen die Akteure sich mit dem Ziel
zusammenschließen, eine bedarfsorientierte, regionale,
sektorenübergreifende Versorgung sicherzustellen. Die Bundesregierung hat
zugesagt, die Vorschläge zu prüfen.

Das KDA hat in den vergangenen Jahren mit innovativen Forschungs- und
Entwicklungsprojekten sowie pflegepolitischen Beiträgen und
Strategiepapieren weitreichende Reformvorschläge zur Weiterentwicklung und
Sicherung der pflegerischen Versorgung in Deutschland eingebracht. In
Anbetracht der
gesellschaftlichen Herausforderungen, demografischen Prognosen und der
Potenziale einer Gesellschaft des langen Lebens sind infrastrukturelle
Veränderungen des sozialen Sicherungssystems unerlässlich. Gesundheitliche
und pflegerische Versorgung muss für eine nachhaltige Bewältigung dieser
Aufgaben an vielen Stellen neu gedacht und organisiert werden. Damit
verbunden sind aus Sicht des KDA grundsätzliche Strukturreformen des
bisherigen Leistungssystems.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe
Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V. (KDA)

Originalpublikation:
https://kda.de/sektorenuebergreifende-kooperationen-ermoeglichen/

  • Aufrufe: 145