FAMFISK Summer School: Studierende der HSWT engagieren sich für bessere landwirtschaftliche Bedingungen im Senegal
Wie können die Lebensbedingungen von Landwirtinnen und Landwirten in
Westafrika verbessert werden? Im Projekt FAMFISK entwickeln die Hochschule
Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), die Maschinenring Foundation gGmbH (MRF)
und das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) Lösungen und
arbeiten eng mit den Maschinenringen im Senegal zusammen.
Das Projekt FAMFISK https://www.hswt.de/forschung/
zielt darauf ab, senegalesische und kenianische Universitäten beim Aufbau
von Maschinenringen zu unterstützen. Durch die Kooperation werden die
Kompetenzen bayerischer Akteure gebündelt, um Synergieeffekte zu erzielen.
Das Projekt fördert die Sustainable Development Goals 2 (Zero Hunger), 4
(Quality Education) und 8 (Decent Work and Economic Growth).
FAMFISK vor Ort: Studierende entwickeln im Senegal innovative Lösungen für
die Landwirtschaft
In einer mehrwöchigen Summer School haben 22 Studierende der Université du
Sine Saloum El-Hâdj Ibrahima NIASS (USSEIN) in sieben Einzelprojekten
Geräte entwickelt, die Agrarfachkräften die Arbeit erleichtern sollen. Die
entwickelten Konzepte umfassen Wartungs- und Ersatzteilsysteme,
Bewässerungssysteme sowie einen Minitraktor.
Das Ziel der Arbeit bestand darin, dass senegalesische Studierende
mithilfe der Design Thinking Methode Probleme identifizieren und innerhalb
von sechs Wochen Lösungen in Form von Prototypen entwickeln. Die
notwendigen Arbeitstechniken vermittelten Lea Hillenbrand und Ignaz Völk
vom bbw den Studierenden in den Räumen der noch jungen Hochschule USSEIN
in Kaolack im Senegal. In anschließenden Interviews mit Landwirtinnen und
Landwirten wurden deren Bedürfnisse zur Lösung wichtiger
landwirtschaftlicher Probleme im Senegal ermittelt. Die daraus
entwickelten konkreten Projekte wurden Ende Oktober präsentiert. Darunter
waren ein Wartungssystem mit Sensoren, eine Pelletmaschine für Erntereste
zur Tierfütterung, ein Schnelleinsatz-Ersatzteilkoffe
ein Getreidelager mit Feuchtigkeitssensoren sowie Maschinen für
Bewässerung und Spritzsysteme.
Lena-Maria Russ, Geschäftsführerin der Maschinenring Foundation, betont
die Wichtigkeit dieser Arbeit: „Als Maschinenring möchten wir die
ländliche Entwicklung voranbringen und haben daher die Maschinenringe in
Afrika gegründet, um die Mechanisierung in der Landwirtschaft zu fördern.
Besonders gut ausgebildete junge Menschen brauchen Perspektiven im
Agrarsektor. Deshalb sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit
zwischen Universitäten und den Landwirten vor Ort.
Prof. Dr. Carsten Lorz, Vizepräsident für Internationales und Diversity an
der HSWT, stimmt dem zu und ergänzt: „Das Programm ist ein bisher
einmaliges Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen,
Gesellschaft und dem Privatsektor im Senegal gestärkt und ein Beitrag zur
nachhaltigen Verzahnung der Partner vor Ort geleistet werden kann.“
Eva Zech, FAMFISK-Koordinatorin an der HSWT, hebt außerdem hervor, wie
wichtig das Programm für die Teilnehmenden ist: Die Summer School trägt
zur persönlichen, fachlichen und beruflichen Weiterentwicklung der
Teilnehmenden bei, die sich mit großer Begeisterung und Engagement in das
Programm eingebracht haben.
Hintergrundinformationen
Die HSWT engagiert sich im Rahmen ihres „Network Africa“
https://www.hswt.de/internatio
in zahlreichen Projekten mit afrikanischen Partnerinstitutionen. Ziele
sind die angewandte akademische Ausbildung und Capacity Building. Ein
zentraler Fokus liegt auf der Stärkung der landwirtschaftlichen
Wertschöpfungsketten in den entsprechenden Regionen durch praxisnahe
Ausbildung und Forschung.
Die Maschinenring Foundation (MRF) wendet ihr 60 Jahre erprobtes
Erfolgsmodell der Selbsthilfeorganisation für Landwirtinnen und Landwirte
nun auch in Afrika an. In den letzten fünf Jahren wurden im Senegal und in
Kenia über 200 Maschinenringe mit 40.000 Mitgliedsbetrieben gegründet, was
die Produktivität von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern steigerte und zum
Klima- und Ressourcenschutz beitrug. Bildung spielt in den internationalen
Aktivitäten von MRF eine wichtige Rolle.
Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) führt zahlreiche Aus-
und Weiterbildungsprojekte in 30 Ländern auf vier Kontinenten durch, wobei
die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die Netzwerkbildung im
Fokus stehen.
Alle drei Institutionen wurden von der Bayerischen Staatsregierung bereits
bei der Durchführung von Projekten im Bereich landwirtschaftliche
Wertschöpfungsketten, Ernährungssicherheit und Beschäftigungsfähigkeit
junger Menschen im Senegal gefördert. Im Rahmen dieser Projektaktivitäten
ergaben sich vor allem große Bedarfe für eine stärkere Verknüpfung von
beruflicher und akademischer Bildung sowie für eine praxis- und
bedarfsorientiertere Hochschulbildung. Alle Beteiligten verfügen zudem
über umfassende Erfahrungen und Partnernetzwerke im Senegal und in Kenia.
Wenn Sie an einem Interview mit den HSWT-Beteiligten interessiert sind,
vereinbaren Sie gerne direkt einen Termin mit Eva Zech und Prof. Dr.
Carsten Lorz.
Verfasserin: Lea Dinter, Pressestelle der HSWT anhand der Pressemitteilung
der Maschinenring Foundation gGmbH
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