Notizen mit Mehrwert – DFKI und Wacom realisieren individuelles Wissensmanagement

Wacom und DFKI haben ein gemeinsames System entwickelt, welches
handschriftliche Dokumente mit nützlichem Wissen anreichert. Dieses
umfasst neben Informationen aus dem Unternehmensgedächtnis auch
individuelles Wissen und allgemein verfügbare Informationen, die
kontextbezogen referenziert und dem Wissensarbeiter bedarfsgerecht
angeboten werden. Die daraus resultierenden Möglichkeiten im Hinblick auf
zusätzliche Anwendungen und Dienste sind weitreichend.
Die heutige Datenflut führt dazu, dass die vielen uns umgebenden
Informationen für den Einzelnen kaum noch überschau- und handhabbar sind:
Dokumente werden in ausladenden Ordnerstrukturen abgelegt, E-Mails treffen
fast minütlich ein, Notizen zu wichtigen Besprechungsinhalten werden
handschriftlich festgehalten und verschwinden in der Kladde oder im Stapel
Papier. Um dieser Fülle an Informationen Herr zu werden ist ein
Wissensmanagementsystem erforderlich, das die spezifischen Arbeitsmethoden
des Einzelnen berücksichtigt und die individuellen Unterlagen sowohl in
die persönlichen Daten als auch in das Firmengedächtnis einbindet. Darüber
hinaus braucht es eine proaktive Bereitstellung weiterführender
Informationen aus relevanten Quellen, die zum aktuellen Kontext passen
oder aber der Lösung des spezifischen Problems dienen.
Digitale Tinte und Wissensmanagement gehen Symbiose ein
Der japanische Hersteller von Eingabetabletts und digitalen Stiften,
Wacom, und der Forschungsbereich „Smarte Daten & Wissensdienste“ des
Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) widmen
sich gemeinsam dieser Herausforderung. Beide engagieren sich im Digital
Stationery Consortium (DSC), einer Vereinigung, welche die „Digitale
Tinte“ als universelles, offenes und intelligentes Inhaltsformat
etablieren und hierfür gemeinsame Ideen und zukünftige Anwendungen
entwickeln möchte.
In die Kooperation hat Wacom seine Schlüsseltechnologie zur Darstellung
Digitaler Tinte, die „Wacom Ink Layer Language (WILLTM)“ eingebracht. Mit
Hilfe des WILLTM-Standards kann die persönliche, digitale Handschrift
plattform- und applikationsübergreifend aufgezeichnet und abgebildet
werden. Die Technologie, mit der man die zuvor digitalisierten Notizen mit
persönlichem, unternehmenseigenem und öffentlich zugänglichem Wissen
anreichert, basiert auf „Corporate Memory (CoMem)“, einem
Wissensmanagementsystem aus dem DFKI. Die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen und realisieren seit Jahren in Forschungs- und
Industrieprojekten Lösungen, wie man Wissensmanagement effektiv in die
tägliche Arbeit einbinden kann, Wissen kontextbezogen mit wenig Aufwand
gewinnt und bedarfsorientiert bereitstellt.
Proaktive Information statt zeitintensiver Suche
Im gemeinsam mit Wacom entwickelten Proof of Concept (PoC), notiert der
Mitarbeiter Informationen mit einem digitalen Stift. Anschließend erfolgt
die semantische Aufbereitung der Inhalte und Klassifizierung von
Begriffen, die mit dem Personal Information Model (PIMO) und dem
Unternehmensgedächtnis verglichen werden. Auf dieser Basis stellt CoMem
proaktiv Informationen zur Verfügung – wie zum Beispiel Kontaktdaten zu
vermerkten Personen, relevante Einträge aus dem persönlichen Kalender oder
kontextbezogene Dokumente des Benutzers, Teams oder Unternehmens. Das neu
verfasste und digital aufbereitete Dokument wird wiederum in das PIMO des
Benutzers eingebettet und – wenn es gemeinsam genutzt wird – auch Teil des
Unternehmensgedächtnisses. Die Demonstration der Anwendung steht zum Test
bereit unter: https://will3-semantic-demo.wa
„Die Symbiose aus WILLTM-Technologie und CoMem Wissensmanagementsystem
verwandelt ein rein handschriftliches Dokument in ein Dokument mit echtem
Mehrwert", so Prof. Dr. Andreas Dengel, Leiter des Forschungsbereichs
Smarte Daten & Wissensdienste am DFKI. „Allzu oft geraten Notizen zu
Gedanken, Konzepten oder Besprechungen in Vergessenheit, trotz ihres
immensen Informationsgehaltes. Dem steuert unser gemeinsam entwickeltes
System entgegen: wichtige Inhalte manuell erstellter Dokumente werden in
ein Unternehmensgedächtnis integriert und über einen Wissensgraphen
automatisch mit den Ressourcen verknüpft. Gleichzeitig wird dem Anwender
zur Problemlösung kontextrelevantes und weiterführendes Wissen aus dem
PIMO des Anwenders, dem Unternehmensgedächtnis und frei zugänglichen
Quellen wie Wikipedia angeboten“, so Dengel weiter.
Die zeitintensive Suche nach relevanten Informationen auf Servern,
Desktop-Ordnern oder den unterschiedlichsten Applikationen gehört also
hoffentlich bald der Vergangenheit an.
„Bereicherung“ der Büroarbeit durch CoMem
Die Kooperation mit Wacom erweitert die Integration von CoMem in die
persönliche Arbeitsumgebung der Anwender und folgt damit dem Ansatz des
Semantic Desktop, der das Wissensmanagement in Anwendungen wie E-Mail,
Browser und Dateisystem integriert. So können die bislang in Texteditoren
geschriebenen semantischen Aufzeichnungen nun durch handschriftliche
Notizen – mit Digitaler Tinte auf Papier oder Tablets – erweitert werden
und dadurch weitere Arbeitssituationen von Nutzern abdecken. CoMem wird
bereits als eigenständiges und umfassendes Wissensmanagementsystem
innerhalb des DFKI eingesetzt und findet derzeit seinen Weg in die
Industrie. Weitere Informationen zu CoMem finden Sie unter:
https://comem.opendfki.de
Die gemeinsame Entwicklung wurde erstmalig auf der Samsung Developer
Conference in San Francisco vom 7. bis 8. November 2018 präsentiert. Am
30. November 2018 wird Wacom die Technologie während der Connected Ink
2018 in Tokyo demonstrieren.
Über das DFKI
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private Partnership (PPP) gegründet.
Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, ein
Projektbüro in Berlin und Außenstellen in Osnabrück und St. Wendel. Das
DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien auf der Basis von
Methoden der Künstlichen Intelligenz die führende wirtschaftsnahe
Forschungseinrichtung Deutschlands. In der internationalen
Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den wichtigsten „Centers of
Excellence“. Das Finanzvolumen lag 2017 bei 45,9 Millionen Euro. DFKI-
Projekte adressieren das gesamte Spektrum von der anwendungsorientierten
Grundlagenforschung bis zur markt- und kundenorientierten Entwicklung von
Produktfunktionen. Aktuell forschen ca. 560 Mitarbeiter aus ca. 60
Nationen an innovativen Software-Lösungen mit den inhaltlichen
Schwerpunkten Smarte Daten & Wissensdienste, Cyber-Physical Systems,
Multilinguale Technologien, Planbasierte Robotersteuerung, Educational
Technologies, Interaktive Textilien, Robotik, Innovative Retail,
Wirtschaftsinformatik, Eingebettete Intelligenz, Smart Service
Engineering, Intelligente Analytik für Massendaten, Intelligente Netze,
Agenten und Simulierte Realität, Erweiterte Realität, Sprachtechnologie,
Kognitive Assistenzsysteme und Innovative Fabriksysteme. Der Erfolg: mehr
als 130 Professorinnen und Professoren aus den eigenen Reihen und mehr als
80 Spin-off-Unternehmen mit ca. 2.500 hochqualifizierten Arbeitsplätzen.
Link: https://www.dfki.de/en/web/
Über das DSC
Das von Wacom gegründete Digital Stationery Consortium ist ein
Zusammenschluss internationaler Unternehmen und Vordenker mit der
gemeinsamen Mission, den Wert der menschlichen Kreativität zu
unterstreichen. Die Schaffung einer neuen Marktkategorie für intelligente
digitale Schreibwarenlösungen soll jedem kreativen Kopf auf natürliche und
intuitive Weise zugute kommen. Der Fokus des Konsortiums besteht darin,
digitale Tinte als universelles, offenes und intelligentes Inhaltsformat
zu etablieren. Der gemeinsame Rahmen dient dem Ideenaustausch und der
Zusammenarbeit auf Grundlage von „WILL™ digital ink“. Weitere
Informationen über DSC und die Vorteile einer Mitgliedschaft finden Sie
unter http://digitalstationeryconsor
Über Wacom
Das 1983 gegründete Unternehmen mit Sitz in Japan (Tokioter Börse 6727)
ist global tätig. Tochterunternehmen und lokale Büros weltweit sorgen für
Vermarktung und Vertrieb in über 150 Ländern. Die Vision, Mensch und
Technik durch intuitive Eingabetechnologien zusammenzubringen, hat Wacom
zum führenden Hersteller von interaktiven Stifttabletts und Displays und
von digitalen Stiften sowie von Lösungen zur Speicherung und Bearbeitung
digitaler Unterschriften gemacht. Die fortschrittliche Technologie der
intuitiven Eingabegeräte von Wacom half dabei, einige der weltweit
aufsehenerregendsten digitalen Kunstwerke, Filme, Spezialeffekte,
Modekreationen und Designs zu erschaffen, und gibt geschäftlichen und
privaten Nutzern benutzerfreundliche Eingabegeräte in die Hand, mit der
sie ihre Persönlichkeit ausdrücken können.
Die eSignature-Lösungen von Wacom kommen in den verschiedensten
Anwendungsbereichen zum Einsatz, in denen digitale Workflows mit maximaler
Sicherheit entscheidende Bedeutung haben, wie z.B. POS, ePayment,
elektronische Pässe, Versicherungen, Banken und Hotelrezeptionen.
Dank hoher Auflösung und beeindruckender Präzision ist die Technologie von
Wacom ideal für die Erfassung handschriftlicher Signaturen geeignet. In
allen Situationen, in denen Dokumente ausgefüllt, unterzeichnet und
verifiziert werden, sind Wacom Unterschriften-Geräte die ideale Lösung.
Die Kunden können damit ihre Arbeitsabläufe optimieren, schützen und
effizienter gestalten. Millionen von Kunden nutzen die kabel- und
batterielose, drucksensitive digitale Stifttechnologie von Wacom für die
Bedienung ihrer Smartphones, Medien-Tablets oder Desktop-Computer und um
ihre individuelle Kreativität auszudrücken. Zudem bietet das Unternehmen
führenden Herstellern, die Wachstumsmärkte bedienen, seine Produkte als
OEM-Lösungen an. Eine Reihe strategischer Partner implementiert die
patentierte Interface-Technologie „feel IT technologies“ als Bestandteil
der eigenen Produkte. Die meisten Hersteller von Tablet-PCs vertrauen auf
die hochmodernen Funktionen und die Verlässlichkeit der Marke Wacom und
bieten ihren Kunden somit eine verbesserte Interface-Erfahrung.
Weitere Informationen über die Produkte von Wacom Europe finden Sie im
Internet unter http://www.wacom.com
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