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PH Heidelberg wird zum Leuchtturm im Bereich Wissenstransfer

Der Vorstand des Transferzentrums (v.l.): Prof. Dr. Christian Spannagel, Julika Witte, Hannu Sparwald, Prof. Dr. Hans-Werner Huneke  PHHD | Presse
Der Vorstand des Transferzentrums (v.l.): Prof. Dr. Christian Spannagel, Julika Witte, Hannu Sparwald, Prof. Dr. Hans-Werner Huneke PHHD | Presse

Der Faktor "Bildung" nimmt in der nationalen wie internationalen
Wissensgesellschaft stark an Bedeutung zu, funktionierende Netzwerke und
ein effektiver Wissenstransfer werden immer mehr zum Standortfaktor. Die
Pädagogische Hochschule Heidelberg stellt sich dieser Herausforderung und
entwickelt in und für die Metropolregion Rhein-Neckar forschungsbasierte
Bildungsinnovationen. Diese stellt sie Unternehmen,
Nichtregierungsorganisationen und anderen Akteuren zur Verfügung. Um
umgekehrt das dort vorhandene Wissen auch für die Hochschule dauerhaft
nutzbar zu machen, hat die PH Heidelberg ein Transferzentrum eingerichtet.
Dieses wurde im November 2018 feierlich eröffnet.


Der Faktor "Bildung" nimmt in der nationalen wie internationalen
Wissensgesellschaft stark an Bedeutung zu, funktionierende Netzwerke und
ein effektiver Wissenstransfer werden immer mehr zum Standortfaktor. Die
Pädagogische Hochschule Heidelberg stellt sich dieser Herausforderung und
entwickelt in und für die Metropolregion Rhein-Neckar forschungsbasierte
Bildungsinnovationen. Diese stellt sie Unternehmen,
Nichtregierungsorganisationen und anderen Akteuren zur Verfügung. Um
umgekehrt das dort vorhandene Wissen auch für die Hochschule dauerhaft
nutzbar zu machen, hat die PH Heidelberg ein Transferzentrum eingerichtet.
Dieses wurde im November 2018 feierlich eröffnet.

"Hochschulen haben neben Lehre und Forschung zunehmend auch die Aufgabe,
zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen. Für die Pädagogische
Hochschule Heidelberg ist diese sogenannte 'Dritte Mission' wahrlich nicht
neu, haben unsere bildungswissenschaftlichen Forschungsaktivitäten doch
schon immer einen engen Bezug insbesondere zur Schulpraxis und sind häufig
anwendungsorientiert", erklärt Professor Dr. Hans-Werner Huneke. Bislang
habe es aber, so der Rektor der PH Heidelberg weiter, an einem
strukturellen Rahmen gefehlt und die Hochschule habe die
forschungsbasierten Bildungsinnovationen kaum strategisch genutzt bzw. auf
andere Bildungskontexte übertragen. Um dies zu ändern, hat die
Pädagogische Hochschule Heidelberg bereits Anfang 2017 eine
Transferstrategie verabschiedet, die das nun eröffnete Zentrum zukünftig
zentral umsetzen soll.

Der organisatorische Aufbau des Transferzentrums richtet sich an den bei
der Entwicklung der Transferstrategie identifizierten Handlungsfeldern
"Netzwerk und Interaktion", "Offene Hochschule" sowie "Innovation und
Gründungskultur" aus. Unter der Leitung von Professor Dr. Hans-Werner
Huneke, Professor Dr. Christian Spannagel (Prorektor für Forschung, Medien
und IT) und Julika Witte als Geschäftsführerin bietet das Transferzentrum
- mit Unterstützung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes
TRANSFER TOGETHER - entsprechende Maßnahmen an.

"Das Transferzentrum dient als Schnittstelle zwischen der Hochschule und
(potenziellen) Partnern in der Region und vermittelt über sein Netzwerk
zum Beispiel Kooperationspartner - dies übrigens bidirektional, d.h. nicht
nur Forschende, sondern auch interessierte Organisationen können sich mit
einem bildungsrelevanten Anliegen an uns wenden", sagt Spannagel. Denkbar
sind hier zum Beispiel Kooperationen zur Entwicklung von Kompetenzen im
innerbetrieblichen Umfeld, zur Reduzierung von Internetsucht bei
Jugendlichen oder der Identifikation und Förderung von zukünftigen
Fachkräften insbesondere im MINT-Bereich.

Die daraus entstehenden, praxisorientierten Lösungen vermittelt das
Transferzentrum wiederum den Menschen der Metropolregion Rhein-Neckar. So
organisiert das Team unter anderem eigene Veranstaltungen, auf denen
Interessierte mehr über die Projekte der Hochschule erfahren und die
Forschenden gleichzeitig wertvolle Impulse für ihre Arbeit erhalten. "Am
Samstag, 24. November bieten wir beispielsweise ein Barcamp zum Thema
'Gesundheit und Digitalisierung' an. Dieses steht allen offen, die sich
für das Thema interessieren - egal, ob vom Fach oder nicht", berichtet
Witte. Um die Gesellschaft außerdem schon frühzeitig und auf geeignete
Weise in wissenschaftliche Arbeitsprozesse einzubinden, verfolgt die
Hochschule eine Open-Science-Strategie. Zu der Frage, welche Rolle etwa
Soziale Medien dabei spielen, können sich die Heidelberger
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Transferzentrum beraten
lassen.

Das Zentrum unterstützt die Heidelberger Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zudem dabei, ihre forschungsbasierten Bildungsinnovationen
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu nutzen bzw. nutzbar zu machen.
Das Transferzentrum bietet hierzu kostenfreie Beratungs- und
Unterstützungsangebote an, die bei der Gründung eigener Vereine oder
Start-ups zur Vermarktung bildungswissenschaftlicher Innovationen oder zur
Verwertung der Forschungsergebnisse helfen. Um den gemeinsamen Austausch
anzuregen und Kreativität zu fördern, wurde in der Bergheimer Straße
ferner ein Design Thinking Raum eingerichtet, der von Akteuren aus der
Hochschule und der Region genutzt werden kann.

"Mit unserer bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Expertise
wollen wir zum Leuchtturm für alle Formen des Wissenstransfers werden", so
Huneke abschließend. "Die Pädagogische Hochschule Heidelberg ist hierfür
ein guter Ort. Ein guter Ort, da hier Fachleute für Bildungsprozesse tätig
sind, die Wissen nicht nur transferieren, sondern es vervielfachen."

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Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für ehemaligen DIW-Vorstand Gert G. Wagner

Prof. Dr. Gert G. Wagner  DIW Berlin/Florian Schuh
Prof. Dr. Gert G. Wagner DIW Berlin/Florian Schuh

Prof. Dr. Gert G. Wagner, langjähriger ehemaliger Vorstand des DIW Berlin,
erhielt für sein anhaltendes ehrenamtliches Engagement in der Vermittlung
wissenschaftlicher Expertise in Politik und Gesellschaft vom
Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland.

Als Sozialökonom und Berater politischer AkteurInnen in verschiedenen
Ämtern prägte Prof. Gert G. Wagner gesellschaftliche und sozialpolitische
Debatten maßgeblich mit. Bereits 2008 hatte er das Verdienstkreuz am Bande
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.

Senatskanzleichef Christian Gaebler, der die Ordensinsignien am
Montagabend im Berliner Rathaus feierlich an Gert G. Wagner überreichte,
lobte ihn mit den Worten: „Professor Wagner bringt sich nicht nur als
Wissenschaftler, sondern auch ehrenamtlich in wichtigen Ämtern in die
gesellschaftliche und sozialpolitische Diskussion ein. Er gehört zu den
Menschen, zu deren zentraler Lebensaufgabe der Einsatz für
Gemeinschaftsaufgaben gehört. Ich danke Professor Wagner für sein
beispielhaftes Engagement für die Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit
in Deutschland.“

Wagner war von 2011 bis 2017 Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin); zuvor leitete er von 1989 bis 2011 die
Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin,
eine der weltweit größten und meistgenutzten Längsschnittstudien, und
bleibt diesem als Senior Research Fellow weiterhin verbunden.

Seit 2014 ist Wagner Mitglied und Vorsitzender des Sozialbeirates, der die
Bundesregierung unter anderem in Fragen der Alterssicherung berät und zu
ihren jährlichen Rentenversicherungsberichten Stellung nimmt. In dieser
Funktion ist er auch Mitglied der Rentenkommission. Ferner ist Wagner seit
2014 Mitglied des unabhängigen Sachverständigenrates für
Verbraucherfragen, der beratend für das Bundesministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz tätig ist. Als Politikberater zu
gesamtgesellschaftlich relevanten Fragen war er ebenfalls in der Enquete-
Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestags
und im wissenschaftlichen Beirat des Regierungsprojekts „Gut leben in
Deutschland – was uns wichtig ist“ aktiv.

Mehrfach engagierte sich Wagner seit 2004 zudem mit seiner Expertise auch
als Mitglied und Vorsitzender des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten.
Wagner hat sich aber nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch
ehrenamtlich für die evangelische Kirche in die gesellschaftliche und
sozialpolitische Diskussion eingebracht. Als Vorsitzender der Kammer für
soziale Fragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von 2004 bis
2009 verantwortete Wagner die sozial- und wirtschaftspolitische
Positionierung der EKD.

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Martini Symposium Sursee, Donnerstag, 22. November 2018, besucht von Léonard Wüst

Martini Symposium Sursee 2018
Martini Symposium Sursee 2018

«Kryptowährungen – Geld der Zukunft oder Zukunft ohne Geld? Wie die Technologie hinter den Kryptowährungen die Welt verändern kann.»

Referenten waren  Prof. Dr. Andreas Dietrich, Dozent / Institutsleiter IFZ der Hochschule Luzern, und Ralf Glabischnig, Managing Partner inacta AG. Zusätzlich als Podiumsteilnehmende  Thomas Meier, Betriebsökonom FH, CEO und Mitinhaber Lehner Versand AG, und Prof. Dr. Monika Roth, Studienleiterin und Dozentin an der Hochschule Luzern sowie Rechtsanwältin. Moderiert wurde der Anlass durch Reto Lipp, Wirtschaftsexperte SRF

Stadtpräsident Beat Leu
Stadtpräsident Beat Leu

Das Martini Symposium wurde traditionsgemäss vom Surseer Stadtpräsidenten eröffnet. Beat Leu hiess die Referenten  und Gäste in der Surenstadt willkommen, richtete Dankesworte an die Sponsoren, ohne deren finanzielles, wie auch logistisches Engagement, solch ein Anlass gar nicht möglich wäre. Dann stellte er den Moderator des Anlasses, Reto Lipp, Wirtchaftsredakteur beim Schweizer Fernsehen kurz vor und bat ihn auf die Bühne um das Zepter zu übernehmen. Dieser bat als ersten Referenten Professor Andreas Dietrich von der HSLU Luzern zu sich und sprach den Finanzspezialisten auf den dramatischen Wert Verfall der  Kryptowährungen, ins besonders des Bitcoin Kurses an.

Dramatischer Kurssturz der Kryptowährungen

Moderator Reto Lipp, Wirtschaftsexperte SRF
Moderator Reto Lipp, Wirtschaftsexperte SRF

War dieser vor Jahresfrist noch auf einem Allzeithoch von ca. 20 000 US Dollar, dümpelt er im Moment bei ungefähr 4500. Dietrich erläuterte anschaulich anhand anderer Beispiele ( Internetboom usw.), wie Kurse aufgrund allseitigem grossen Interesse in ungeahnte Höhen getrieben werden um dann, mit der Ernüchterung nach der Euphorie und dem Hype, Tribut zu zollen und massiv abzustürzen. Der Kurs werde aber, analog den Kursen der Internetfirmen, nach dem zwischenzeitlichen platzen deren Blase, sicher kontinuierlich wieder ansteigen, wenn auch massiv langsamer als dies noch vor einem Jahr der Fall war. Dietrich ist überzeugt, dass Kryptowährungen sich langfristig etablieren und grossmehrheitlich anerkannt und akzeptiert werden.

Blockchain, ein Buch mit sieben Siegeln?

Was eigentlich ist Blockchain und wie funktioniert das, woher kommen Kryptowährungen und wie werden die generiert? Was für Insider völlig klar, ist für „Otto Normalverbraucher“ nur schwer zu verstehen. Der Hochschuldozent versuchte, in möglichst einfachen Worten zu erklären, wie das Ganze funktioniert, welche Idee dahinter steckt, welche Vor – und Nachteile mit der Idee Blockchain verbunden sind. Das Wichtigste: Kryptowährungen haben keinen „Inneren Wert“, sind also nicht abgedeckt, gesichert  durch z.B. entsprechende Goldreserven, Grundpfandverschreibungen oder Ähnliches. Durch kryptographisch abgesicherte Protokolle und dezentrale Datenhaltung ermöglichen Kryptowährungen einen digitalen Zahlungsverkehr ohne Zentralinstanzen wie etwa Banken. Dabei repräsentiert der Besitz eines kryptologischen Schlüssels das Eigentum von ebenfalls kryptologisch signiertem Guthaben in einer gemeinschaftlichen Blockchain. In der Regel wird eine vorher festgelegte Anzahl an Währungseinheiten durch das gesamte System gemeinschaftlich erzeugt, wobei die Rate vorher festgelegt und veröffentlicht bzw. durch den kryptographischen Modus der Erzeugung limitiert ist.

Menge der Bitcoins ist limitiert

Prof. Dr. Andreas Dietrich, Dozent Institutsleiter IFZ der Hochschule Luzern
Prof. Dr. Andreas Dietrich, Dozent Institutsleiter IFZ der Hochschule Luzern

Die Bitcoin Menge ist auf 21 Millionen Stück limitiert, kann also nicht, wie z.B. die Geldmenge durch Anwerfen der Notenpresse, beliebig erhöht werden. Dies vermindert auch das Risiko einer Inflation. Da Kryptowährungen, von denen es momentan etwa 2100 verschiedene gibt, auf unzähligen Rechnern (Computern), über mehr als 10000 Server generiert werden, ist der Stromverbrauch zum Erzeugen derselben sehr hoch. Bis zur Einführung des staatlichen venezolanischen Petro dieses Jahr wurden Kryptowährungen nur privat geschöpft. Die Kapitalisierung aller 2100 Kryptowährungen weltweit liege bei rund 150 Milliarden US-Dollar (vor einer Woche waren es noch über 200 Milliarden). Über die Hälfte dieses Werts mache Bitcoin aus. 150 Milliarden töne nach viel, doch im Vergleich sei dies eine bescheidene Zahl: Der wertvollste Konzern derzeit – Apple – beispielsweise sei rund 800 Milliarden Dollar wert. Aber auch der Gesamtwert anderer Anlagen, etwa von Gold, liege deutlich über den zusammengefassten Kryptowährungen. Ergo, so Dietrich: Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen. Die Frage sei, ob Kryptowährungen als Währungen im eigentlichen Sinne taugten. Eignung als Zahlungsmittel? Wenn es wenige Stellen gibt, wie in der Schweiz, die eine Krypto Währung akzeptieren, kann sich diese nicht durchsetzen und bleibt volatil», doch in afrikanischen Ländern oder in Südamerika ist der Bitcoin mit seiner inneren Begrenzung auf 21 Millionen Stück durchaus eine potenzielle Alternative, resümiert der Hochschuldozent.

Ralf Glabischnig, Managing Partner inacta AG, einer der Pioniere des Zuger Krypto Valley

Ralf Glabischnig, Managing Partner inacta AG
Ralf Glabischnig, Managing Partner inacta AG

Der zweite Referent des Abends, ist als Mann der ersten Stunde, einer der bestinformierten im Business mit den digitalen Währungen und Initiator von Europas grösstem Blockchain Wettbewerb und als Gründungsmitglied der Crypto Valley Association engagiert er sich für die Entwicklung des Blockchain Ökosystems in der Schweiz und weltweit. Auch er versucht, die Materie den Symposiumsbesuchern genauer zu erläutern, wies darauf hin, dass die Blockchain-Industrie, die alleine in der Schweiz über 3000 Jobs geschaffen habe, noch immer übermässiger Skepsis ausgesetzt sei. Man höre oft den Satz: «Solange wir die Technologie nicht verstehen, können wir sie nicht einsetzen.» Daraufhin fragte er in den Saal, wer denn das http-Protokoll verstehe. «Und doch brauchen wir das Internet täglich.» Auf jeden Fall sei es ihnen gelungen, die Bundesräte Johann Schneider – Ammann und auch Finanzminister Ueli Maurer von der Bedeutung des Zuger Krypto Valleys zu überzeugen.

Podiumsdiskussion mit dem Betreiber des ersten Web Shops schweizweit, der Bitcoins akzeptiert.

Thomas Meier, Geschäftsführer Lehner Versand
Thomas Meier, Geschäftsführer Lehner Versand

CEO und Mitinhaber Thomas Meier sei Amazon um einen Schritt voraus, titelte die Handelszeitung im Oktober letzten Jahres, als der Lehner Versand als erstes Versandhaus der Schweiz  die Bezahlung mit der Internetwährung Bitcoin einführte. Die Anzahl Transaktionen sei bisher, mit deren 160, aber im überschaubaren Rahmen geblieben, so der innovative Unternehmer, der, so liess er uns wissen, auch privat Bitcoins besitze.

Nicht vom Bitcoin überzeugte Hochschulprofessorin

Prof. Dr. Monika Roth, Studienleiterin und Dozentin an der Hochschule Luzern sowie Rechtsanwältin
Prof. Dr. Monika Roth, Studienleiterin und Dozentin an der Hochschule Luzern sowie Rechtsanwältin

Die vierte Diskussionsteilnehmerin, Prof. Dr. iur. Monika Roth, Studienleiterin und Dozentin an der Hochschule Luzern sowie Rechtsanwältin gab sich überzeugt, dass Kryptowährungen Zukunft haben, würde selber aber nicht in selbige investieren. Auch, so die Compliance-Expertin,erkenne sie relevante Geldwäschereirisiken beim Handel mit Kryptowährungen.

Unter den 300 Symposiumsteilnehmern waren, nebst lokaler Prominenz u.a. auch die Luzerner Nationalräte Albert Vitali, Peter Schilliger und Franz Grüter.

Video Martini Symposium Referate

www.youtube.com/watch?v=kURME9A21aI&feature=youtu.be

Video Martini Symposium Podiumsdiskussion

www.youtube.com/watch?v=Is–9kNZgJg&feature=youtu.be

Fotos des Anlasses von Viktoria Meier – Husmann

Fotos Martini Symposium

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos:  Viktoria Meier – Husmann, Wikipedia und www.sursee.ch

www.gewerberegionsursee.ch/

www.ihv-sursee.ch/die-ihv/sinn-and-kernauftrag/

Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch  www.noemiefelber.ch

www.gabrielabucher.ch  Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

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"Systematische ökonomische Bewertungen von Ökosystemleistungen müssen Aufgabe aller Ressorts werden"

Dr. Burkhard Schweppe-Kraft (BfN)  Bild: BfN
Dr. Burkhard Schweppe-Kraft (BfN) Bild: BfN

Interview mit Ökonom Burkhard Schweppe-Kraft (BfN) zum Endbericht von
<<Naturkapital Deutschland - TEEB.DE
Was bringt Naturschutz ökonomisch? Und wie teuer ist es, auf Naturschutz
zu verzichten? Sechs Jahre nach Start des Projektes und verschiedenen
Fachberichten von über 300 Expertinnen und Experten hat "Naturkapital
Deutschland - TEEB DE“ seinen Endbericht vorgelegt. Der Ökonom Dr.
Burkhard Schweppe-Kraft (BfN), Mitglied der Projektkoordinierungsgruppe,
erzählt im Interview, wer mit ökonomischen Argumenten überzeugt werden
soll, bei welchen politischen Entscheidungen die Berichte von TEEB
Deutschland helfen können und wo die Grenzen liegen.

Intakte Ökosysteme haben für Deutschland einen großen ökonomischen Wert,
ihre Beeinträchtigung verursacht enorme volkswirtschaftliche Kosten. Das
sind die Kernaussagen des Abschlussberichts von "Naturkapital Deutschland
- TEEB DE“, der deutschen Nachfolgestudie der internationalen TEEB-Studie
(The Economics of Ecosystems and Biodiversity), die den Zusammenhang
zwischen den Leistungen der Natur, der Wertschöpfung der Wirtschaft und
dem menschlichen Wohlergehen aufzeigen soll. Finanzierte wurde das Projekt
vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und
vom Bundesamt für Naturschutz, die Studienleitung lag am Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung – UFZ.

Aus der Zusammenarbeit von mehr als 300 Autorinnen und Autoren sowie über
150 Gutachterinnen und Gutachtern aus Wissenschaft, Verbänden und Politik
sind seit 2012 fünf Fachberichte und Broschüren entstanden, etwa für den
urbanen Raum, für ländliche Räume und zu den Zusammenhängen von
Naturschutz und Klimaschutz. Der Endbericht wurde im September vorgestellt
und spannt anhand ausgesuchter Beispiele aus den verschiedenen Berichten
einen ökonomischen Argumentationsrahmen für Naturschutz in Deutschland
auf. Ein Beispiel für die ökonomische Bedeutung des Naturerhalts: Produkte
im Wert von 1,1 Milliarden Euro hängen in Deutschland von der
Bestäubungsleistung durch Insekten - und damit von der Erhaltung ihrer
Lebensräume - ab.
„Die ökonomische Perspektive soll die Potenziale und Leistungen der Natur
sichtbarer machen, damit sie besser in Entscheidungsprozesse einbezogen
werden können“, heißt es im Vorwort des Berichtes. Doch um wessen
Entscheidungen geht es dabei und wie gut funktioniert das?

„Eine klar abgrenzbare Zielgruppe für die Naturkapital-Berichte gibt es
eigentlich nicht“, sagt  Dr. Burkhard Schweppe-Kraft im NeFo-Interview. Er
ist Ökonom am Bundesamt für Naturschutz, Mitautor der Berichte und
Mitglied der Koordinierungsgruppe von Naturkapital Deutschland - TEEB.DE.
„Wir wollen zum einen Unternehmer erreichen, die sich generell in einer
stark ökonomisch geprägten Welt bewegen, oder Akteure in der Klimapolitik,
die weitere kostengünstige CO2-Einsparmöglichkeiten suchen, aber auch
Bürger, die tagtäglich über knappe Güter entscheiden.“

Die in den Berichten zusammengetragenen ökonomischen Naturschutzargumente
sollen aber auch dazu beitragen, dass der Wert der Natur und ihrer
Leistungen für die Gesellschaft nicht nur im Umweltressort sondern in
allen Politikbereichen berücksichtigt wird; sei es in der Landwirtschaft,
in Verkehr und Infrastruktur, aber auch im Finanz- und Gesundheitswesen.
„Ich denke, es fällt anderen Ressorts deutlich schwerer,
Ökosystemleistungen außeracht zu lassen, wenn wissenschaftlich fundierte
Studien gezeigt haben, dass diese wesentlich zum Gemeinwohl beitragen“,
meint Schweppe-Kraft.
Dass die Argumente aus den Berichten bereits in der Politik aufgegriffen
werden, lasse sich bspw. im Bereich der Städteplanung erkennen. Hier kam
der Naturkapital Stadtbericht gerade zur rechten Zeit. „Das
Ökosystemleistungskonzept war in der Diskussion über die Förderung von
Stadtgrün präsent und trug zu Konzepten wie dem Weißbuch „Grüne Stadt“
bei“, erzählt Schweppe-Kraft. Ähnlich verhalte es sich bei der naturnahen
Umgestaltung von Bundeswasserstraßen, wo im Rahmen des „Bundesprogramms
Blaues Band Deutschland“ Bundesumweltministerium und
Bundesverkehrsministerium zusammenarbeiten.

Schwieriger wird es im Sektor Landwirtschaft, der allerdings den größten
Einfluss auf die Artenvielfalt in Deutschland haben dürfte. So hat das
Bundesumweltministerium jüngst einen Entwurf für einen Aktionsplan
Insektenschutz vorgelegt,  der jedoch noch vom Bundeskabinett angenommen
werden muss. Unter anderem geht es hier um größeren Strukturreichtum in
der Agrarlandschaft, um Lebensraum, Nahrung und Nistplätze für Tiere zu
schaffen. Betriebswirtschaftliche Argumente, um Agrarpolitik und
Landwirtschaftsverbände zu überzeugen, wären hier wichtig. Leider gibt es
hierzu aber kaum Untersuchungen. Es gäbe inzwischen zwar eine Reihe von
ökonomischen Studien zur Bedeutung kohlenstoffreicher Böden für den
Klimaschutz, die bräuchte es aber dringend auch zu anderen
Ökosystemleistungen, etwa in Verbindung mit Kleinstrukturen und
Insektenschutz, meint Schweppe-Kraft. Daran solle auch das
Bundeslandwirtschaftsministerium Interesse haben. „So etwas kann nicht
allein vom Umweltministerium finanziert werden.“

Eines der Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie lautet, bis 2020
Ökosystemleistungen zu erfassen, zu quantifizieren und auch in die
volkswirtschaftlichen Rechnungssysteme zu integrieren. Da gäbe es noch
einiges zu tun, so Schweppe-Kraft. Die ersten Berichte dazu werden EU und
Mitgliedsstaaten voraussichtlich 2020 vorlegen.

Der Naturkapital-Endbericht liefert exemplarisch ökonomische Argumente für
den Naturschutz in verschiedenen Ökosystemtypen und zeigt, wo bereits
Methoden, Studien und Daten für eine ökonomische Bewertung bestehen. Was
die Inhalte der Naturkapital-Deutschland-Berichte allerdings nicht leisten
können, ist, als Leitfaden für konkrete Politikentscheidungen auf lokaler
Ebene zu fungieren. „Sollte ich das Baugebiet wirklich ausweisen und wenn
ja, wo? Das sind die Entscheidungen, die letztendlich zu den Veränderungen
von Ökosystemen und deren Leistungen führen“, meint Schweppe-Kraft. Solche
Werkzeuge seien dringend nötig, allerdings schwer zu erstellen. Dafür
bedürfe es unter anderem noch weiterer Methodenentwicklung.

Zum NeFo-Interview http://www.biodiversity.de/produkte/interviews
/endbericht-naturkapital-deutschland-teebde


Originalpublikation:
"Werte der Natur aufzeigen und in Entscheidungen integrieren: Eine
Synthese" http://www.biodiversity.de/produkte/literaturtipps/werte-natur-
aufzeigen-entscabschlussbericht-nationalen-teeb-studie

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