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Geschlechteraspekte im Blick

Exzellente Forschung braucht eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung.
Die Förderrichtlinie Geschlechteraspekte im Blick des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF) beschäftigt sich mit Fragen nach der
systematischen Integration von Geschlechterdimensionen in die
wissenschaftlichen Arbeit. Bei der Umsetzung steht dem BMBF der DLR
Projektträger (DLR-PT) zur Seite.

Forschung, die nur ein Geschlecht berücksichtigt, kann zu unvollständigen
Ergebnissen führen. Um dies zu verhindern, müssen dort, wo es relevant
ist, Geschlechteraspekte in den Forschungsprozess einbezogen werden. Die
medizinischen Untersuchungen im Kontext der Corona-Pandemie haben gezeigt,
dass eine geschlechtssensible Vorgehensweise bei Diagnose und Prävention
zu präziseren Erkenntnissen führt. Auch die genderorientierte
Klimaforschung gibt Aufschluss darüber, dass die Geschlechter
unterschiedlich von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
Städte und Infrastrukturen können sicherer und mobilitätsausgewogener
werden, wenn sich die Planungen an den Lebensverhältnissen aller Menschen
orientieren. Um vorurteilsbezogene Verzerrungen zu vermeiden, sollten
Bild- und Spracherkennungstechnologien, die auf selbstlernenden
Algorithmen basieren, so programmiert sein, dass Voreingenommenheit (Bias)
und Lücken in Datensätzen und Systemen ausfindig gemacht werden.

Diese Beispiele zeigen, dass die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten
im Forschungsprozess lebensrelevant ist. Daher heißt es in der
Förderrichtlinie des BMBF: „Wissenschaft und Forschung [sind] gefordert,
ihre Arbeit auf die Bedarfe aller Menschen auszurichten und in den Blick
zu nehmen, dass die Ergebnisse unterschiedliche Konsequenzen für die
verschiedenen Geschlechter haben können.“ Nur durch differenzierte
Analysen können adäquate Anpassungsstrategien für gegenwärtige und
zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen gefunden werden.

Mit der Förderrichtlinie Geschlechteraspekte im Blick werden in den
nächsten Jahren innovative Strukturprojekte mit Modellcharakter
unterstützt, die dazu beitragen, Geschlechteraspekte in die Forschung zu
integrieren. Das bedeutet, dass die Frage, inwiefern die Berücksichtigung
von Geschlechteraspekten für Forschungsfragen, -methoden und -inhalte
relevant ist, systematisch und dauerhaft in den Forschungsprozess
integriert und strukturell verankert wird. Hochschulen,
außerhochschulische Forschungseinrichtungen und forschende kleine und
mittlere Unternehmen sollen unterstützt werden, Strukturaufbaukonzepte zu
entwickeln und umzusetzen sowie ihre nachhaltigen, strukturellen Maßnahmen
in der (Fach-)Öffentlichkeit bekannt zu machen.

DLR-PT setzt die Förderung innovativer Strukturprojekte um

Der DLR-PT betreut die Umsetzung der Förderrichtlinie im Auftrag des BMBF:
Die Förderung erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden die
Strukturaufbaukonzepte ausgearbeitet. Im Anschluss werden Projekte mit
besonders aussichtsreichen Konzepten ausgewählt. Diese erhalten in der
zweiten Phase bis zu fünf Jahre eine Förderung für die Umsetzung ihrer
Konzepte. Für Projekte der Konzeptphase stehen pro Projekt bis zu 50.000
Euro und für Projekte der Umsetzungsphase jeweils bis zu 850.000 Euro zur
Verfügung.

Die Expertinnen und Experten im DLR Projektträger haben langjährige
Erfahrung in den Themenfeldern Chancengleichheit und Genderforschung. So
können sie die zu fördernden Vorhaben fachlich und administrativ
begleiten. Der DLR-PT organisiert Fachgespräche mit dem BMBF sowie
Informationsveranstaltungen für Förderinteressierte, berät antragstellende
Einrichtungen und betreut die Zuwendungsempfänger in allen Phasen der
Projektförderung. „Unsere fundierten Kenntnisse auf dem Gebiet der
Geschlechterforschung sowie unsere langjährigen Erfahrungen mit
gleichstellungs- und forschungspolitischen Maßnahmen zur Verwirklichung
von Geschlechtergerechtigkeit bilden die Grundlage für unsere themen- und
maßnahmenspezifische Beratungs- und Unterstützungstätigkeit bei der
Antragstellung, während der Förderphase und bei der Verarbeitung der
Ergebnisse“, sagt Dr. Evelyn Hayn, wissenschaftliche Referentin der
Abteilung Chancengleichheit, Geschlechterforschung, Vielfalt beim DLR-PT.
„Mit der Betreuung der Förderrichtlinie tragen wir dazu bei, dass sich
exzellente Wissenschaft und Forschung und ggf. darauf aufbauende
innovative Produkte und Dienstleistungen am Nutzen für alle Menschen
orientiert.“

Seit vielen Jahren ist der DLR-PT im Auftrag des BMBF für die Umsetzung
von Projekten zu Chancengleichheit und gendergerechten Themen
verantwortlich. So unterstützt der DLR-PT seit 2008 Bund bei der Umsetzung
des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder. Auch der vom BMBF
initiierte Nationale Pakt für Frauen in den MINT-Berufen wurde seit 2008
vom DLR-PT begleitet. Er verfolgt das Ziel, mehr Mädchen und junge Frauen
für den MINT-Bereich zu begeistern und zu gewinnen. Von 2016 bis 2021
wurden und werden in der Förderrichtlinie Erfolg mit MINT insgesamt 55
Projekte durch den DLR-PT betreut. Im letzten Jahr startete mit der
Förderrichtlinie Innovative Frauen im Fokus eine Initiative des BMBF, die
darauf abzielt, die wissenschaftlichen Leistungen und innovativen Ideen
von Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen.

Einladung zur digitalen Informationsveranstaltung

Am 11. August 2021 bietet der DLR-PT von 10:00 bis 12:00 Uhr eine digitale
Informationsveranstaltung über die Ziele und Strukturen des Programms an
und berät Förderinteressierte zur Antragstellung. Bitte melden Sie sich
dafür an unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Sie erhalten anschließend den Teilnahmelink
per E-Mail.

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Nachhaltige Ideen für die Stadt am Fluss

Eine Woche lang beschäftigen sich Studierende und Studieninteressierte der
Fächer Water Technology und Architektur in der Sommerschule „Neckar Now“
mit den technischen und architektonischen Herausforderungen einer Stadt am
Fluss. Mit einer virtuellen Stadt-Rallye und einer Posterausstellung am
Römerbad in Heidelberg geht die Sommerschule am 7. August zu Ende.

Wie schnell aus einem kleinen Bach ein reißender Strom werden kann, hat
sich in den jüngsten Unwetterkatastrophen auch in Deutschland gezeigt. Das
Thema könnte also kaum brisanter sein: 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus 10 verschiedenen Nationen (China, Deutschland, Ecuador, Ghana, Indien,
Kambodscha, Kolumbien, Peru, Portugal, Russland, Thailand, Türkei) haben
sich in der Sommerschule Neckar Now an der SRH Hochschule Heidelberg
zusammengefunden, um sich interdisziplinär über nachhaltige Innovationen
auszutauschen – zum Teil in Präsenz, zum Teil virtuell. Am Samstag, 7.
August geht die vom DAAD und dem Auswärtigen Amt geförderte Sommerschule
von 12 bis 16 Uhr mit einer virtuellen Stadt-Rallye und um 16 Uhr mit
einer Posterausstellung am Römerbad in Heidelberg zu Ende. Bei beiden
Veranstaltungen ist auch die Öffentlichkeit herzlich willkommen.

Natürlich war auch die jüngste Unwetterkatastrophe in Deutschland ein
Thema bei der Sommerschule. „Ich denke gerade bei diesem Thema ist es
wichtig, interdisziplinär alle Kräfte zu bündeln. Wir müssen rasch Ideen
entwickeln, wie wir solche Katastrophen künftig vermeiden können“, sagt
Prof. Dr. Ulrike Gayh, Leiterin des Studiengangs Water Technology. Auf
diesen anspruchsvollen Weg machen sich auch die jungen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der SRH Hochschule Heidelberg.

„Wir hatten eine spannende Woche“, berichtet Teilnehmerin Daniela Chiquito
aus Ecuador. „Das Programm gestaltete sich bunt und abwechslungsreich,
angefangen mit einer Schiffstour auf dem Neckar über Touren durch
Heidelberg und die Bahnstadt bis hin zu Workshops, in denen wir selbst
nachhaltigen Ideen entwickelt haben.“ Die virtuelle Rallye durch die Stadt
befasst sich nochmals spielerisch mit dem Leben am Fluss und mit den
Projekten der Teilnehmenden. Das Ergebnis der Workshops können
Interessierte an Technik und Architektur schließlich bei der
Posterausstellung am Römerbad bewundern. „Die Teilnehmenden waren
unglaublich findig und haben gemeinsam tolle Ideen entwickelt, wie wir
unsere Zukunft am Fluss nachhaltiger gestalten können“, verrät Ulrike
Gayh. Beide Veranstaltungen finden auf Englisch statt:

Neckar Now Rallye: 7. August 2021, 12-16 Uhr via Teams:
https://kurzelinks.de/NeckarNowRallye

Outdoor Poster Session „Transformative approaches to a sustainable future
– towards resilient cities”: 7. August 2021, 16 Uhr am Römerbad (Ernst-
Walz-Brücke)

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Zukunftsforum – Umwelt nachhaltig gestalten

Die Humboldt-Universität zu Berlin und die Joachim Herz Stiftung laden
ein, gemeinsam über eine nachhaltige Zukunft zu diskutieren.

Klimawandel und Verlust der Biodiversität sind einige der drängendsten
Fragen unserer Zeit – und alle können zu ihrer Lösung beitragen. Auf dem
ersten Zukunftsforum der Humboldt-Universität und der Joachim Herz
Stiftung diskutieren am 21. August 2021 Wissenschaftler:innen und
Bürger:innen gemeinsam Ideen für eine nachhaltige Zukunft. Zum
Zukunftsforum sind alle Interessierten herzlich eingeladen, Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung
findet auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin und im
Humboldt Labor im Humboldt Forum statt. Mit dabei sind die
Politikanalystin Dr. Arwen Colell, die Spezialistin für Landmanagement Dr.
Bettina König, der Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif, der Theologe Dr.
Torsten Meireis, und die Ökologin Dr. Ina Säumel, die Moderation hat Ralf
Krauter.

In vier Workshops werden auf dem Zukunftsforum an praktischen Beispielen
Projekte, Ideen und Lösungsansätze von Umwelt- und Klimaforscher:innen
vorgestellt – vom umweltfreundlichen Nachbarschaftsgarten bis zu
klimaneutraler Bürgerenergie. In Barcamps können die Teilnehmer:innen auch
eigene Themen vorschlagen und sich zu Fragen und Ideen austauschen.

Die Ergebnisse der Workshops und Barcamps werden im Anschluss
zusammengefasst und auf dem Zukunftsforum präsentiert. Das Zukunftsforum
klingt mit einem gemeinsamen Besuch der Ausstellung „Nach der Natur“ im
Humboldt Labor im Humboldt Forum aus.

Akteure des Humboldt Forums sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit
dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der
Staatlichen Museen zu Berlin, die Kulturprojekte Berlin und das
Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie als
Hausherrin die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

Das Humboldt Labor und das Zukunftsforum sind Teil der Initiative Open
Humboldt, mit der die Humboldt-Universität zu Berlin den Dialog zwischen
Wissenschaft und Gesellschaft weiter ausbaut.

Termin
Zukunftsforum – Umwelt nachhaltig gestalten
Samstag, 21.08.2021, 13-19.30 Uhr
Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin
Zugang über Luisenstraße, 10117 Berlin oder Philippstraße, 10115 Berlin

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter
<https://hi.converia.de/frontend/index.php?folder_id=268&page_id>

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Welchen Beitrag leisten Religionen für einen nachhaltigere Welt?

Drittes Theologiegespräch aus der Reihe „Glauben & Wissen“ findet live im
Rahmen des Open Humboldt Festivals statt

Der Klimawandel und seine ökologischen und sozialen Folgen, die Ausbeutung
der natürlichen Ressourcen und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten
– all dies hat die Menschheit zu verantworten. Welche Bedeutung haben in
diesem Zusammenhang Religionen? Ist der biblische Herrschaftsauftrag
wirklich im Sinne einer Ausbeutung der Schöpfung durch den Menschen zu
verstehen? Welche Rolle spricht der Koran dem Menschen als „khalifa“ zu?
Wann geht es um Schöpfungsbewahrung? Wie lässt sich umweltethisches
Handeln theologisch begründen?

„Zwischen Beherrschung und Bewahrung – was leisten Religionen für eine
nachhaltigere Welt?“, lautet der Titel des 3. Theologiegesprächs am
17.08.2021. Es findet im Rahmen des Open Humboldt Festivals auf dem HU-
Campus Nord statt.

Sprecher:innen und Statements:

Dr. Philipp Öhlmann, Leiter des Forschungsbereichs Religiöse
Gemeinschaften und nachhaltige Entwicklung, Theologische Fakultät, HU
„Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 nachhaltigen
Entwicklungszielen markiert einen Paradigmenwechsel in der internationalen
Entwicklungspolitik: die Unterscheidung zwischen „Entwicklungsländern“ und
„entwickelten Ländern“ wird aufgehoben. Diese Transformation zur
Nachhaltigkeit erfordert einen grundlegenden gesellschaftlichen,
ökonomischen, politischen und kulturellen Bewusstseinswandel, der alle
gesellschaftlichen Akteure einbindet. Religionsgemeinschaften können hier
einen wichtigen Beitrag leisten.“

Prof. Dr. Katharina Pyschny, Professorin für Biblische Theologie, Institut
für Katholische Theologie, HU

„Aus biblischer Perspektive hat der Mensch als Repräsentant Gottes
schützend und fürsorglich mit der Schöpfung und allen Geschöpfen
umzugehen. Wie die Bewahrung der Schöpfung als Lebensraum in den
unterschiedlichen Zeiten, Kulturen und Umständen gelingen kann - diese
Überlegungsleitung muss der Mensch selbst erbringen.“

Mona Feise-Nasr, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der
Nachwuchsforschungsgruppe „Islamische Theologie im Kontext. Wissenschaft
und Gesellschaft“, Berliner Institut für Islamische Theologie, HU

„Die auf Profitmaximierung ausgerichtete Ausbeutung der Erde, der Mitwelt
und anderer Menschen als billige Arbeitskräfte stellt eine Verkümmerung
der Beziehung zu Gott dar. Umweltethisches Handeln lässt sich als
Notwendigkeit aus dem islamischen Verständnis von der Verbindung zwischen
Gott, Mensch und Umwelt herleiten. Religionen können nur dann etwas für
eine nachhaltige Welt leisten, wenn Menschen sich mit deren
umweltethischen Grundsätzen beschäftigen und sie ins praktische Handeln
übertragen.“

Dr. Wolfram Stierle, Leiter der Stabstelle „Dialog Werteorientierte
Entwicklungspolitik“, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung, und Berater des Beauftragten der Bundesregierung für
weltweite Religionsfreiheit

„Religionen haben ein hohes Potential, einen Beitrag für eine
nachhaltigere Welt zu leisten, indem sie der Menschheit Orientierung geben
und Strukturen und Netzwerke für nachhaltige Entwicklung bieten.“
Moderation: Hans-Christoph Keller, Pressesprecher der HU

Mehr Infos zu der Veranstaltung auch auf den Social Media-Kanälen der HU:
Instagram, Twitter, Facebook, LinkedIn.

Termin und Teilnahme

Termin: Dienstag, 17. August 2021, 18.00 bis 19.30 Uhr, im Rahmen des Open
Humboldt Festivals

Ort: Campus Nord, Philippstr. 13, 10115 Berlin (Beschilderung zur
Hauptbühne)

„Glauben & Wissen. Theologiegespräche an der HU“

Die Gesprächsreihe erkundet theologische Sichtweisen auf aktuelle
gesellschaftliche Fragestellungen. Dazu bringt sie die Theologien der
Humboldt-Universität zu Berlin mit anderen Disziplinen und der
Öffentlichkeit in Dialog. Das Ziel ist ein Austausch zwischen
Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit. Bisher fanden
Theologiegespräche zu den Themen „Einsamkeit in der Pandemie – was gibt
Zuversicht?“ (März 2021) und „Gesellschaft im Umbruch – was heißt
Solidarität in der Krise?“ (Mai 20201) statt.

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