Zum Hauptinhalt springen

Science Bench der THD: Medizin dank KI individueller und besser

Die Science Bench bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert mit Forschenden der THD auszutauschen.  Lukas Haselberger  THD
Die Science Bench bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich ganz unkompliziert mit Forschenden der THD auszutauschen. Lukas Haselberger THD

Am 29. Juli kam die Technische Hochschule Deggendorf (THD) erneut in die
Stadt. Auf der Bank am Oberen Stadtplatz zwischen Rathaus und Pustet
diesmal: Der THD-Experte für Künstliche Intelligenz (KI), Prof. Dr.
Patrick Glauner. Von 10.30 bis 12 Uhr möchte er sich mit Bürgerinnen und
Bürgern darüber unterhalten, wie Daten und ihre Auswertung unsere
Gesundheitsvorsorge aktuell schon verändern und in naher Zukunft noch
weiter verändern werden.

Die vollständige Abbildung des individuellen Erbguts ist heute kein großes
Ding mehr. Man bekommt die Daten bereits für ein paar hundert Euro. In ein
paar Jahren, so Experten, seien sie möglicherweise schon so normal wie ein
großes Blutbild. Die Tür zur individualisierten Medizin steht also offen.
„Das Entscheidende aber wird sein, wie wie die Daten, beispielsweise aus
einem persönlichen Erbgut, ethisch sinnvoll nutzen können“, sagt THD-
Professor Patrick Glauner. Dafür brauche es den Ausbau von Technologien
wie der Künstlichen Intelligenz, um die ungeheueren Mengen an Daten
auswerten und interpretieren zu können. Außerdem Blockchain-Technologien,
um die notwendige Datensicherheit gewährleisten sowie Quanten-Computer, um
die erforderlichen Rechenleistungen realisieren zu können. Allein der
Markt mit der Analyse von Gendaten soll 40 Mrd. Dollar groß sein. Bis
2030. Dementsprechend wird weltweit mit Hochdruck daran geforscht und
gearbeitet. In der Krebstherapie zeichnen sich bereits erste Erfolge ab.
Nicht nur der Zusammenhang zwischen bestimmten genetischen Konstellationen
und der Erstehung von Krebs ist belegt, sondern auch der mit individuell
erreichten Behandlungserfolgen.

In der Radiologie oder auch der Dermatologie leistet KI dank
Mustererkennung schon länger wertvolle dignostische Unterstützung. „Die
Sorge, dass diese Technologie irgendwann echte Mediziner ersetzen wird,
ist unbegründet“, sagt Glauner. Vielmehr sei die Technik eine zusätzliche,
datenbasierte Expertise. Das Analyseergebnis einer KI, die quasi unendlich
viele Daten in die Auswertung einfließen lassen könne, kombiniert mit der
persönlichen ärztlichen Erfahrung liefere den bestmöglichen
Behandlungsvorschlag. „Aber am Ende entscheidet immer der Mensch, die
Ärztin gemeinsam mit ihrem Patienten“, versichert Glauner. Daran werde
sich nichts ändern.

Natürlich hat das Thema der Datenverarbeitung in der Medizin zusätzlich
eine große ethische Dimension. Auch darüber können die Bürgerinnen gerne
mit Glauner sprechen. Eine ethische Dimension auf zwei Ebenen übrigens.
Auf der individuellen Ebene muss sichergestellt sein, dass alle selbst
entscheiden können, wer Zugriff auf persönlich Daten erhält. Interessant
an dieser Stelle: In den USA gibt es bereits ein Geschäftsmodell, seine
Daten an Universitäten oder Pharmakonzerne auszuleihen. Für ein Honorar,
versteht sich. Auf der gesellschaftlichen Ebene stellt sich die Frage, ob
wir nicht alle unsere Daten anonymisiert der Forschung zur Verfügung
stellen sollten – oder sogar müssen. Denn das ist klar: Erst wenn richtig
große Datenmengen, Stichwort Big Data, zusammenkommen, ergibt sich auch
ein Bild, eine Interpretation mit hoher Verlässlichkeit. Zum Wohle all
derer, die heute an unheilbaren Krankheiten leiden und mangels Verstehen
dieser Krankheiten nicht geheilt werden können. Viele Fragen also. Fragen,
die die Menschen bewegen. Nicht nur Informatiker und Ärztinnen. „Auf der
THD-Science Bench können ein paar davon bestimmt beantwortet werden“, ist
sich Patrick Glauner sicher.

 

Die Chancen von 5G in Nordrhein-Westfalen: Competence Center veranstaltet zweite „5G.NRWeek“

Wie sicher sind 5G-Mobilfunknetze, wie sicher 5G-Anwendungen? Welche
Perspektiven bietet die sechste Mobilfunkgeneration? Diesen und weiteren
Fragen gehen die Teilnehmer*innen der zweiten Auflage der 5G.NRWeek vom 6.
bis 10. September nach. Veranstaltet vom „Competence Center 5G.NRW“
(CC5G.NRW) unter Leitung vom Institut SIKoM+ der Bergischen Universität
Wuppertal nahmen im vergangenen Jahr bereits 1500 Akteur*innen aus dem
gesamten Bundesgebiet an der 5G.NRWeek teil. In diesem Jahr können die
Teilnehmer*innen alle Webinare, Workshops und Rocket Sessions komplett
digital besuchen.

Unter dem Motto „Mit Sicherheit: NRW wird Leitmarkt für 5G“ bildet die
Jahreskonferenz des Competence Center 5G.NRW am Montag, 6. September, den
Auftakt der 5G.NRWeek. Ab 12 Uhr geht die digitale Networking Lounge
online und lädt zum Austauschen und Vernetzen ein. Das Konferenzprogramm
startet mit einem Gespräch von Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für
Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-
Westfalen), Arne Schönbohm (Präsident BSI) und Claudia Nemat (Mitglied des
Vorstandes Deutsche Telekom AG) darüber, wie sicher nordrhein-westfälische
5G-Netze und 5G-Anwendungen im Generellen sind und wo es entscheidende
Verbesserungspotenziale gibt. In den Diskussionspanels werden die
Schwerpunkte „Campusnetze – mehr Sicherheit für die Industrie“, „Sichere
Smart Cities mit 5G“ und „Das nächste große Ding: 5G-Network-Slicing?“ im
Mittelpunkt stehen. Während der digitalen Konferenz besteht zudem die
Möglichkeit des digitalen Networkings und Austauschs mit den
Referent*innen. Tobias Häusler (WDR aktuell) moderiert die Konferenz.

Am Mittwoch, 8. September, findet eine Rocket Session mit international
renommierten Expert*innen statt, die den Blick in Richtung 6G werfen und
die sechste Mobilfunkgeneration aus unterschiedlichen Perspektiven
beleuchten. Ergänzt wird die 5G.NRWeek mit Workshops zu vertiefenden
Themenschwerpunkten, so bietet das Competence Center 5G.NRW am Dienstag,
7. September, Einblicke in seine Demonstrationsfabrik in Aachen, nimmt am
Donnerstag, 9. September, das Thema Edge Computing im Zusammenhang mit IT-
Sicherheit unter die Lupe und macht am Freitag, 10. September, eine
virtuelle Reise zu den 5G-Test- und Demozentren in Nordrhein-Westfalen.

Das vollständige Programm der „2nd 5G.NRWeek“ und die Möglichkeit zur
Anmeldung sind zu finden unter https://5g.nrw/save-the-date-5g-nrweek/

Digital lernen und lehren: Irene-Angelica Chounta, Ph.D. ist neu an der UDE

Für viele Studierende ist digitales Lernen heute Standard. Dr. Irene-
Angelica Chounta untersucht, wie Lehr-Lernprozesse auf Online-Plattformen
ablaufen. Dazu bildet sie unter anderem den Wissensstand der Lernenden
nach und bewertet ihn. Sie ist neue WISNA-Juniorprofessorin für
Informatorische Methoden auf der Forschungsplattform „Bildung in der
digitalen Welt“ (ForBILD) an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der
Universität Duisburg-Essen (UDE).

Chounta studierte Elektro- und Computertechnik an der griechischen
Universität Patras, wo sie 2014 über Bildungstechnologien und Mensch-
Computer-Interaktion promoviert wurde. Anschließend kam sie an die UDE und
forschte bis 2016 in den Computer- und Kognitionswissenschaften. Danach
entwickelte die gebürtige Griechin an der Carnegie Mellon University
(CMU), USA, bis 2018 ein Online-Schülermodell. Es berücksichtigt die
Erfahrung der Lernenden und führt sie durch die fachlichen Dialoge, die
während Tutorien geführt werden. Vor ihrem Wechsel ins Ruhrgebiet war sie
seit 2018 Assistenz-Professorin für Lernende Analytik an der University of
Tartu (Estland).

An der UDE möchte die 43-Jährige das E-Learning perfektionieren. „Wir
möchten herausfinden, wie lange Schüler:innen für ihre Arbeitsergebnisse
benötigen. Und dann sollen Unterricht und Feedback entsprechend angepasst
werden“, erklärt Professorin Chounta. Bei den Untersuchungen nutzt sie
etwa Künstliche Intelligenz (KI), Algorithmen und statistische Mittel.

Die intelligenten Lernumgebungen werden ein Schwerpunkt ihrer Lehre sein.
Neben Veranstaltungen bietet die Computerexpertin Praxisprojekte und
Forschungsseminare zu Themen der Lerninformatik, Bildungstechnologien und
Artificial Intelligence in Education (AIED) an.

Einblicke ins Lübecker Studium beim Schnupperkurs „Musik studieren“

Am 1. und 2. Oktober lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) wieder zu einem
„Schnupperkurs Musik studieren“ ein. Schülerinnen und Schüler, die sich
für ein Musikstudium in Lübeck interessieren, erhalten mit
Probeunterricht, Workshops und kleinen Ensembleproben zwei Tage lang
Einblick in das Studium an der MHL. Anmeldungen sind noch bis zum 15.
August möglich.

Seit zehn Jahren lädt die MHL zum jährlichen Schnupperkurs ein und
ermöglicht Studieninteressierten damit einen vertieften und individuellen
Einblick in das Lübecker Musikstudium. 35 renommierte Dozierende der MHL,
unter ihnen auch Konstanze Eickhorst (Klavier), Manuela Uhl (Gesang), Otto
Tolonen (Gitarre), Troels Svane (Violoncello) und Arvid Gast (Orgel),
unterrichten am Freitag, 1. Oktober und Samstag, 2. Oktober von 9 bis 16
Uhr an der MHL und an den historischen Orgeln der Lübecker Jakobikirche.

Neben Probeunterricht für Klavier, Bläser, Streicher, Gesang, Harfe,
Gitarre und Orgel können Teilnehmende Fragen rund um ihren Berufswunsch
und ihre Berufsperspektive klären. Sowohl Interessierte an einem
künstlerisch-praktischen Studiengang als auch an einer pädagogischen
Ausbildung kommen dabei auf ihre Kosten. Bei den pädagogischen Fächern
stehen die Jazz- und Popinstrumente im Mittelpunkt. Workshops zu
verschiedenen Themen wie unter anderem „Ensemble Alte Musik“,
„Improvisation“, „Computer und Musik“ und „Elementare Musikpädagogik“
ergänzen das Angebot. Auch Bühnenauftritte sind geplant: Der Schnupperkurs
im Fach Orgel endet mit einer Orgel- und Chorvesper in St. Jakobi, die von
den Kursteilnehmenden spielend, dirigierend und sängerisch selbst
gestaltet wird.

Der Schnupperkurs wird unter geltenden Corona-Regelungen durchgeführt. Es
können Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren mit fortgeschrittenen
musikalischen Fähigkeiten teilnehmen. Der Unterricht ist kostenfrei, die
MHL erhebt jedoch eine Anmeldegebühr in Höhe von 50 Euro. Ein Online-
Formular zur Anmeldung ist auf der Website der MHL unter www.mh-luebeck.de
zu finden.