Die Stiftung hat im Jahr 2020 123 neue Projekte bewilligt und den
Projektpartnern und Partnergesellschaften dafür rund 64,2 Mio. Euro
zugesagt. Die in der Regel auf mehrere Jahre angelegte Förderung kommt
Projekten und Partnergesellschaften in den Bereichen Klimaschutz,
internationale Verständigung, Europa, Integration sowie kultureller
Bildung und Wissenschaft zugute. Somit ist es der Stiftung gelungen, trotz
coronabedingter Widrigkeiten ihr Engagement im Hinblick auf die
Bewilligungssumme 2020 auf etwa gleichem Niveau wie in den Vorjahren zu
halten. Darüber informierte die Stiftung heute bei der Vorstellung des
Jahresberichts 2020 am Stiftungssitz in Essen.
Die insgesamt 339 laufenden Projekte wurden 2020 durch die zwölf
Partnergesellschaften der Stiftung oder durch Projektpartner wie Vereine,
Stiftungen, Ministerien, Hochschulen, NGOs und zivilgesellschaftliche
Initiativen und Organisationen umgesetzt. An sie kamen 2020 rund 54 Mio
Euro zur Auszahlung.
Im Themencluster Europa wurden für 28 neue Projekte insgesamt rund 14,8
Mio Euro bewilligt. Die größte Bewilligung (5,6 Mio Euro) kommt bis 2025
einem Projekt zu, in dem junge Menschen aus der EU durch Jugendarbeit und
politische Bildung Kompetenzen erwerben, die ihnen eine aktive Teilhabe an
Gesellschaft und Demokratie ermöglichen.
Im Themencluster Integration konnten für 30 neue Projekte 10,9 Mio Euro
bewilligt werden. Die größte Bewilligung in diesem Cluster stellt die
Fortsetzung des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM) dar, das
bis 2024 4,5 Mio Euro erhält. Im Rahmen des Projekts der Technischen
Universität Dresden in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen wird
untersucht, wie Migration demokratische Politiken, Institutionen und
Kulturen prägt und wie in demokratischen Ländern Europas Migration
politisch verarbeitet wird.
Im Themencluster Klimawandel konnten 2020 für 21 neue Projekte 15,3 Mio
Euro bewilligt werden. Die größte Bewilligung in diesem Cluster stellt die
Folgebewilligung zur Förderung der Partnergesellschaft Agora Energiewende
für den Zeitraum 2022 bis 2026 dar. Als Think Tank und Politiklabor
entwickelt Agora Energiewende faktenbasierte Strategien zur
Dekarbonisierung der Energieversorgung.
In der Kulturellen Bildung ist es der Stiftung Mercator 2020 gelungen,
ihre langfristigen Ziele zu erreichen, so dass das Clusterthema in den
kommenden zwei Jahren vollständig abgeschlossen wird. Mit ihren
Projektpartnern ist es der Stiftung gelungen, die Kulturelle Bildung als
Teil der allgemeinen Bildung in den Strukturen und Qualitätsvorgaben aller
Bundesländer nachhaltig zu verankern. Damit hat die Stiftung Mercator viel
für die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen erreicht, die aus
sozialen und ökonomischen Gründen zuvor weniger Zugänge zu künstlerischen
Aktivitäten erhielten. Acht Projekte erhielten in diesem Cluster 2020 noch
einmal insgesamt 5,8 Mio Euro, um den nachhaltigen Erfolg der Arbeit
sicherzustellen.
Für die Arbeit im Bereich der Internationalen Verständigung stellte die
Stiftung 2020 für 19 neue Projekte 10,1 Mio Euro zur Verfügung. Die größte
Bewilligung stellt mit 4,9 Mio Euro für den Zeitraum 2021 bis 2026 das
Projekt MercatorGo! dar, in dessen Rahmen die Stiftung Schüler*innen einen
Langzeitaustausch ermöglicht, bei dem sie in Gastfamilien leben und die
Schule in Deutschland, China oder der Türkei besuchen.
Für zehn neue Projekte im Bereich Wissenschaft wurden 2020 rund 4 Mio Euro
zur Verfügung gestellt. Die größte Bewilligung war dabei der
Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz, der den Stand der öffentlichen
Meinung und des öffentlichen Diskurses zum Thema Künstliche Intelligenz in
Deutschland erfassen und publizieren wird. Hierfür erhält die Heinrich-
Heine-Universität Düsseldorf im Zeitraum 2021 bis 2024 eine Förderung von
rund 1,1 Mio Euro.
Die Stiftung Mercator ist im Ruhrgebiet ansässig und fühlt sich dieser
Region in besonderer Weise verbunden. So sagte die Stiftung Mercator 2020
den drei großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bochum,
Dortmund und Gelsenkirchen 960.000 Euro für die Fortsetzung der Ruhr
Master School of Engineering zu. Dadurch wird es möglich,
Ingenieurwissenschaften und Informatik standortübergreifend, vernetzt und
praxisnah auf höchstem Niveau zu studieren. Insgesamt bewilligte die
Stiftung 2020 rund 2 Mio Euro an Projekte mit dem Förderschwerpunkt
Ruhrgebiet.
ÜBER DIE STIFTUNG MERCATOR
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie tritt
mit den von ihr geförderten Projekten und stiftungseigenen Aktivitäten für
eine Gesellschaft ein, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und
Chancengleichheit auszeichnet.
Bereits seit 1995 setzt sich die Stiftung Mercator dafür ein, die
gesellschaftlichen Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben von
Menschen zu schaffen, die sich im Hinblick auf ihre Herkunft, ihre
Überzeugungen und ihre soziale Lage unterscheiden.
Aus diesem Grund fördert die Stiftung Mercator die Teilhabe von
benachteiligten Menschen und tritt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
ein. Sie unterstützt darüber hinaus die Verständigung und den Austausch
zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und macht sich stark für
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in einem geeinten Europa.
Die Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung zu den von ihr verfolgten
Zielen zum Wohle aller. In einem neuen thematischen Schwerpunkt beleuchtet
die Stiftung die Auswirkungen der Digitalisierung auf Demokratie und
Gesellschaft. Die Stiftung Mercator will die natürlichen Lebensgrundlagen
bewahren und unterstützt Projekte, die Wege hin zur Klimaneutralität
aufzeigen.
Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit.
Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie und dem Sitz der Stiftung,
fühlt sie sich besonders verbunden.
www.stiftung-mercator.de
www.aufruhr-magazin.de - Das Magazin der Stiftung Mercator