Zum Hauptinhalt springen

Botanischer Garten Berlin stellt Zukunftskonzept vor: Mehr Garten, mehr Museum, mehr Wissen.

Botanischer Garten Berlin Logo
Botanischer Garten Berlin Logo

Der Botanische Garten Berlin präsentiert sein Zukunftskonzept für die
kommenden zehn Jahre:
Mit der Marke BO Berlin – Internationales Wissenszentrum der Botanik
unterstreicht er seine Bedeutung als einzigartiger Ort der
Wissensgenerierung und -vermittlung. „Wir bewahren Wissen, wir mehren
Wissen und wir teilen es mit der Welt. Im globalen Netzwerk als
Knotenpunkt der Biodiversitätsforschung. Und in Berlin als Forum für
Natur-Erlebnisse“, so Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen
Gartens Berlin. Das Zukunftskonzept 2021-2030 umreißt die strategischen
Vorhaben und zukünftigen Angebote in Garten, Museum sowie Wissenschaft und
Forschung.

Wissenschaft & Forschung: Mehr vernetztes Wissen für den globalen
Artenschutz
Bereits heute ist der Botanische Garten Berlin ein Knotenpunkt der
internationalen Biodiversitätsforschung. Ein neu gegründetes Zentrum für
Biodiversitätsinformatik und Sammlungsdatenintegration soll den Wissens-
Hub in den kommenden zehn Jahren weiter ausbauen. Dazu gehören Planungen,
gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnerinstitutionen in aller Welt eine
global vernetzte Dateninfrastruktur der Botanik zu schaffen, die zukünftig
auch Data-Modeling-Projekte ermöglicht. Unter der Leitung von Anton
Güntsch, Biodiversitätsinformatiker am Botanischen Garten Berlin, will das
neue Zentrum neue Wissensräume schaffen, globale Entwicklungen
prognostizieren und neue Erkenntnisse für den globalen Artenschutz
gewinnen.

Seit 1995 gehört der Botanische Garten Berlin zur Freien Universität
Berlin. Die wissenschaftliche Zukunftsstrategie des Gartens begrüßt auch
der Präsident der Freien Universität, Prof. Dr. Günter M. Ziegler: „Mit
dem Ausbau der globalen Kooperationen und der digitalen Vernetzung stellt
der Botanische Garten die richtigen Weichen für die Zukunft: Globale
Krisen wie den weltweiten Artenverlust lösen wir nur, wenn Wissenschaft
über Ländergrenzen hinaus praktiziert wird.“

Ein Upgrade für Garten und Museum
Für die Gäste aus Berlin und aller Welt werden in den nächsten zehn Jahren
zahlreiche neue Angebote in Garten und Museum entstehen. Mehr als 17
Millionen Euro fließen bis 2023 aus Fördermitteln der
„Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
(GRW) in die touristische Erschließung und Verbesserung der Infrastruktur
sowie die Aufwertung der Gartenanlage. Neben einem neuen
Nutzpflanzengarten sind unter anderem neue Ausstellungstafeln im gesamten
Freigelände geplant, die neue „Wissensblicke“ in die Welt der Botanik
öffnen. Auf die Eröffnung eines neuen Besucherzentrums am Eingang Königin-
Luise-Straße können sich die Besucher*innen im Jahr 2022 freuen. „Mit dem
Zukunftskonzept haben wir uns viel vorgenommen. Wir wollen nicht nur als
Wissenschaftsstandort, sondern auch als Wissensforum für Naturerlebnisse
wachsen“, sagt Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor Botanischer Garten
Berlin. „Wir brauchen einen Brückenschlag zwischen Wissenschaft und
Gesellschaft und ein gemeinsames Anpacken von Biodiversitäts- und
Klimakrise.
Neben dem Tourismus-Upgrade des Gartens wird auch das Botanische Museum
bis 2023 komplett neu konzipiert und umgebaut. Es soll ein Ort entstehen,
der Besucher dazu einlädt, sich als Teil des gesellschaftlichen Diskurses
über Biodiversität und den Schutz der Natur zu verstehen. Rund 9 Millionen
Euro werden aus GRW-Mitteln in die Umgestaltung des Museums und die neue
Ausstellung investiert. Neben einem neu gestalteten Eingangsbereich laden
künftig interaktive Bereiche und Verweil-Areale dazu ein, die Welt des
grünen Wissens zu erkunden und zu ergründen.

  • Aufrufe: 1

Binyam Mogessie: Der Innovator der Unfruchtbarkeitsforschung begann seine Karriere an der Jacobs University

Binyam Mogessie verdankt es der Jacobs University, dass er Zugang zu Eliteforschungseinrichtungen erhielt und seine Karriere in den Biowissenschaften beginnen konnte.
Binyam Mogessie verdankt es der Jacobs University, dass er Zugang zu Eliteforschungseinrichtungen erhielt und seine Karriere in den Biowissenschaften beginnen konnte.

Von Addis Abeba, über Bremen bis nach New Haven – Binyam Mogessie hat
viele Stationen durchlaufen, um den Höhepunkt seiner bisherigen Karriere
zu erreichen. Für den Äthiopier begann alles mit seinem Studium an einer
renommierten Universität in Bremen Nord, das ihm den Weg für zahlreiche
Forschungsmöglichkeiten in ganz Europa und nun auch in den Vereinigten
Staaten ebnete. In seiner Forschung widmet er sich seiner Leidenschaft,
die Komplexität der Befruchtung von Eizellen zu verstehen, um so Fragen
beantworten zu können, die sich hinter den Herausforderungen für Familien
mit Unfruchtbarkeit verbergen.

Binyam Mogessie begann sein Studium an der Jacobs University im Jahr 2004.
An der englischsprachigen Campus-Universität erhielt er die einmalige
Gelegenheit Biochemie und Zellbiologie von renommierten Professoren zu
lernen: dies eröffnete ihm einen Weg, der ihm in Äthiopien nach eigenen
Angaben sonst nicht geboten worden wäre. Mogessie verweist oft auf seine
Alma Mater als den entscheidenden Faktor, warum er seine Karriere in den
Naturwissenschaften beginnen konnte. Als Sohn eines Wissenschaftlers in
Äthiopien kam Mogessie schon früh mit der Welt der Biologieforschung in
Berührung. Aber ohne die Zulassung zum Studium an der Jacobs University
hätte er nicht die praktische Ausbildung in der Spitzenforschung erhalten,
die seine Karriere in Gang gebracht hat. „Die Jacobs University hat die
Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Menschen aus der ganzen Welt
zusammenkommen können – manche mit weniger, manche mit mehr Möglichkeiten.
Viele Studierende hätten ohne die Jacobs University nicht die Chance
gehabt, im MINT-Bereich so weit zu kommen," erklärt Mogessie auf die
Frage, was seine Alma Mater so besonders macht.

Nach einem Jahrzehnt der Forschung im Bereich Reproduktionsbiologie,
erinnert sich Mogessie gerne an seine Zeit in den Laboren der Jacobs
University. Hier lernte er unter der Anleitung von Professoren wie
Sebastian Springer und Klaudia Brix. Dank seiner dort gemachten Erfahrung
konnte Mogessie anschließend in einer Vielzahl von renommierten Laboren
wie dem MRC-LMB in Cambridge und dem Max-Planck-Institut für
biophysikalische Chemie in Göttingen forschen. Er hatte den einzigartigen
Vorteil bei der Jacobs University, bereits mit hochentwickelten Geräten
und Werkzeugen gearbeitet zu haben, zu denen Studierende an anderen
Universitäten oft keinen Zugang erhalten.
Heute zielt Mogessies Forschung darauf ab, die grundlegenden Fragen im
Zusammenhang mit menschlichen Unfruchtbarkeit zu klären – ein Thema, das
für die moderne Wissenschaft immer noch weitgehend ein Rätsel ist. Er
möchte verstehen, wie Eizellen produziert werden und wie das menschliche
Genom in ihnen organisiert und verteilt wird: Fehler in diesen Prozessen
sind es, die zu Fehlgeburten und geistigen Beeinträchtigungen führen. Die
Forschung zeigt, dass selbst bei der Befruchtung gesunder Eizellen durch
gesunde Spermien Fehler in der Genomverteilung zum Scheitern der
Schwangerschaft und unerwarteten Störungen führen können. Durch das
Verständnis des zellulären Prozesses, der die Verteilung des Genoms
steuert, möchte Mogessie den Antworten, nach denen viele Kliniker suchen,
signifikant näher kommen.

Während Binyam Mogessie derzeit noch an der Universität Bristol forscht,
hat er eine Professur angenommen, um im Sommer 2022 sein Labor an der
Yale-Universität in New Haven (Connecticut) einzurichten. „Yale verfügt
über eine weltweit führende Gruppe von Forschenden, die bahnbrechende
Entdeckungen auf dem Gebiet der Genombiologie und der
Reproduktionswissenschaften erzielt haben. Mit dieser Gruppe kann ich
zusammenarbeiten, um unsere zellbiologischen Studien über Unfruchtbarkeit
bis hin zu den genetischen Ursachen von Fehlgeburten auf Bevölkerungsebene
voranzutreiben", sagt er. Nach seiner Ankunft in New Haven hofft er,
seiner Alma Mater in Bremen etwas zurückgeben zu können, indem er
studentische Praktikant:innen der Jacobs University in sein Labor einlädt.
„Die Praktikumserfahrungen, die Studierende in diesem kleinen Zeitfenster
der Forschung sammeln, können sehr inspirierend sein. Für mich hat die
Praktikumskomponente meines Bachelorstudiums an der Jacobs University
maßgeblich zu meiner Entscheidung beigetragen, einen Doktortitel zu
erwerben", erklärt er.

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs
University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeitende
vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu
finden.

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für
verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten
Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen,
forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen
Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University
Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet,
erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und
internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden
stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium
nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für
Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von
global führenden Unternehmen.
Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de

  • Aufrufe: 1

Starkes analoges Comeback in Stuttgart: DGU beendet weltweit größten Präsenzkongress für Urologie 2021

Während andere medizinische Großveranstaltungen noch im Netz verharren,
kann die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) nach ihrem ersten
physischen Kongress seit Beginn der Corona-Pandemie ein positives Fazit
ziehen: Gut 4600 Teilnehmende aus dem In- und Ausland haben den 73. DGU-
Kongress vom 15. bis 18. September 2021 vor Ort im Internationalen
Congresscenter Stuttgart (ICS) besucht und die Gelegenheit zum
persönlichen fachlichen Dialog genutzt.

Ein Livestream aus dem wissenschaftlichen Programm des weltweit größten
Präsenzkongresses für Urologie 2021 unter der Leitung von Prof. Dr. med.
Dr. h.c. Arnulf Stenzl konnte virtuell verfolgt werden.

„Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, dem wissenschaftlichen
Austausch in unserem Fach wieder den gewohnt konstruktiven und
persönlichen Rahmen zu geben und haben mit dem Livestream das Beste aus
zwei Welten zusammengeführt. Damit hat die DGU ein Veranstaltungsmodell
der Zukunft umgesetzt, das den Anforderungen zeitgemäßer Medizinkongresse
entspricht“, resümiert Kongress-Präsident Prof. Stenzl.  Der Ärztliche
Direktor der Klinik für Urologie, Tübingen, hatte unter dem Kongressmotto
„eUrologie“ sowohl die „Eurologie“ im Sinne der europäischen
Zusammenarbeit in der Urologie, etwa bei der Erstellung europäischer
Leitlinien, als auch die Digitalisierung im urologischen Alltag und mit
der €urologie außerdem das Spannungsfeld zwischen Medizin und Ökonomie in
den Fokus gestellt. Zum Kongress-Auftakt richtete
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Video-Botschaft an die Urologen.

Das wissenschaftliche Programm des 73. DGU-Kongresses bildete aktuelle
Erkenntnisse aus allen Bereichen der Urologie ab: Updates zu allen
urologischen Tumoren, zu uro-onkologischen Leitlinien, aktuelle
Erkenntnisse zu personalisierten onkologischen Therapien und zu
minimalinvasiven Therapien von Harnsteinen, der gutartigen
Prostatavergrößerung und der Harninkontinenz gehörten dazu. Auch die
Virologie mit dem Urologen als Impfarzt und dem Appell zur HPV-Impfung für
Jungen, Antibiotikaresistenz in Europa und interdisziplinäre Leitlinien in
der Kinderurologie standen auf der Agenda. Genetische Ursachen des
unerfüllten Kinderwunsches beim Mann, Kryokonservierung von Spermien und
Hodengewebe als Kassenleistung und männliche Infertilität als Spiegel der
Gesundheit lauteten aktuelle Themen aus der Andrologie.
Nobelpreisträger Prof. Harald zur Hausen und der ehemalige
Ministerpräsident von Baden-Württemberg und EU-Kommissar Günter Oettinger
zählten zu den prominenten Referenten vor Ort in Stuttgart.

Ebenfalls in prominenter Besetzung mit dem Präsidenten der
Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, diskutierten die Urologen in
Stuttgart die fachärztliche Weiterbildung und forcierten die
Implementierung des neuen DGU-zertifizierten transsektoralen
Weiterbildungscurriculums Urologie (WECU), mit dem die Fachgesellschaft
mehr gut ausgebildeten Fachärztinnen und -ärzte für Urologie generieren
will. Das sei in der prosperierenden Urologie mit einem Plus von rund 20
Prozent beim Versorgungszuwachs eine zentrale Zukunftsaufgabe, so WECU-
Initiator und DGU-Generalsekretär Prof. Dr. med. Maurice Stephan Michel.

Mit der „Arbeitsgemeinschaft sektorenübergreifende fachärztliche
urologische Versorgung“ sowie der „Arbeitsgemeinschaft Urologinnen“
stellte der Generalsekretär auf dem Kongress zwei weitere Bausteine aus
der „Zukunftsoffensive Urologie“ vor. Die „AG Urologinnen“ soll eine
strukturelle Frauen-Förderung in der Urologie voranbringen und beging ihre
Gründungsveranstaltung in Stuttgart.
Aus der DGU-Eröffnungs-Pressekonferenz kam eine klare Forderung an die
Gesundheitspolitik: Angesichts der aktuellen Leitlinien-Empfehlung für das
multiparametrische MRT zur verbesserten Prostatakrebs-Diagnostik müssten
die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Patienten übernehmen, so
DGU-Generalsekretär Michel.

Kongresspräsident Stenzl informierte die Presse über aktuelle DGU-Projekte
zur patientenorientierten Telemedizin wie das erweiterte e-Konsil
Urologie, das nach der Zweitmeinung von ausgewiesenen Experten für
Hodentumore jetzt ebenfalls kostenfreie Telekonsile für das Peniskarzinom
und das metastasierte Nierenzellkarzinom ermöglicht. Auch der Relaunch der
„Entscheidungshilfe Prostatakrebs“, mit der sich bereits über 14.000
Patienten online auf ihr ärztliches Beratungsgespräch vorbereitet haben,
stellt nach Prof. Stenzls Worten einen weiteren digitalen Schritt zur
Verbesserung der uro-onkologischen Patientenversorgung dar.

Mit Blick auf die Männergesundheit richtete DGU-Pressesprecher Prof. Dr.
med. Christian Wülfing einen dringenden Appell zur COVID-19-Impfung.
Begleitend fanden auf der DGU-Jahrestagung ein Pflegekongress für die
urologischen Pflege- und Assistenzberufe sowie ein Studententag für den
urologischen Nachwuchs von morgen statt.  Das DGU-Patientenforum
informierte im Atrium SpOrt über die Prävention urologischer Erkrankungen
und ist in Kürze für alle Interessierten online auf www.urologenportal.de
abrufbar.

Mit der höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Urologie
e.V., der Maximilian Nitze-Medaille für besondere Verdienste für das Fach
Urologie wurde in Stuttgart Prof. Dr. med. Urs Studer, Bern, geehrt. Prof.
Dr. med. Derya Tilki, Hamburg, erhielt mit dem Maximilian Nitze-Preis die
höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Fachgesellschaft. Zum
korrespondierten Mitglied ernannte die DGU Prof. Peter Black, Vancouver.
Mit der Vergabe des Medienpreises Urologie 2021 an den Autor und
Filmemacher Marco Giacopuzzi für seine Langzeit-Dokumentation „Max – Leben
mit der neuen Niere“, die im hr fernsehen ausgestrahlt wurde, hebt die DGU
als Vertretung eines transplantierenden Fachgebiets auch die Bedeutung der
Organspende hervor, denn die Corona-Pandemie hat die Zahl der
Organtransplantationen weltweit gesenkt.

Historisch: Margit Fisch erste Präsidentin der Fachgesellschaft

Bereits bei der Vorstandswahl in der DGU-Mitgliederversammlung zu
Kongress-Beginn am 15. September 2021 brach in der Urologie eine neue Ära
an: Die bis dato 1. Vizepräsidentin Prof. Dr. med. Margit Fisch, Hamburg,
rückte satzungsgemäß in das Amt der Präsidentin auf, das sie als erste
Frau in der über 100-jährigen Geschichte der DGU bekleidet.

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Prof. Dr. med. Jürgen Gschwend,
München, als 2. DGU-Vizepräsident gewählt; Prof. Dr. med. Martin
Kriegmair, München, rückte damit zum 1. Vizepräsidenten auf.

Schatzmeister Prof. Dr. med. Christian Bolenz, Ulm, wurde im Amt
bestätigt,ebenso wie Prof. Dr. med. Daniela Schultz-Lampel, Villingen-
Schwenningen,und Dr. med. Thomas Speck, Berlin, für das Vorstandsressort
Wissenschaft und Praxis sowie Prof. Dr. med. Marc-Oliver Grimm, Jena, für
das Ressort Fort- und Weiterbildung. Neu in den DGU-Vorstand gewählt wurde
Prof. Dr. med. Axel Haferkamp, Mainz, für das Ressort Forschungsförderung.

Mit der traditionellen Amtsübergabe endete der 73. DGU-Kongress: Prof. Dr.
med. Dr. h.c. Arnulf Stenzl übergab die Präsidentschaft an die erste Frau
an der Spitze der Fachgesellschaft. Prof. Dr. med. Margit Fisch,
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf, wird den 74. DGU-Kongress vom 21. bis 24. September
2022 im Congress Center Hamburg leiten.

Semestereröffnung 27.09.2021: ehs feiert 30-jähriges Bestehen in der Kreuzkirche Dresden

Am Montag, den 27.09.2021, feiert die Evangelische Hochschule Dresden
(ehs) im Rahmen der Eröffnung des Wintersemesters 2021/2022 feierlich ihr
30-jähriges Bestehen. Neben Grußworten des sächsischen
Wissenschaftsministers Herrn Sebastian Gemkow sowie des sächsischen
Landesbischofs Herrn Tobias Bilz wird der an der Universität Luzern
lehrende Philosoph Prof. Dr. Martin Hartmann einen Festvortrag zum Thema
„Vertrauen: Die Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ halten.
Die hochschulöffentliche Semestereröffnung findet von 11:00-14:30 Uhr in
der Kreuzkirche Dresden statt.

Die 1991 gegründete Evangelische Hochschule Dresden (ehs) feiert in diesem
Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Nach dem Ende der Deutschen Demokratischen
Republik und der Wiederherstellung der Einheit der evangelischen Kirchen
in Deutschland musste die sozialarbeiterische und diakonische Ausbildung
neu konzipiert werden. In diesem Kontext wurde die ehs als Stiftung
"Evangelische Fachhochschule für Soziale Arbeit" gegründet. Neben dem
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen
beteiligten sich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, die
Stiftung "Das Rauhe Haus" in Hamburg sowie weitere Akteure aus dem
kirchlichen Bereich an der Neugründung.

1991 mit 50 Studierenden gestartet sind nun fast 1000 Studierende an der
ehs immatrikuliert. Sie bietet elf akkreditierte grundständige und
berufsbegleitende Studiengänge auf Bachelor- und Masterniveau in den
Bereichen Kindheitspädagogik, Sozialmanagement, Beratung und Pflege an.
Seit dem Jahr 2020 gehört die Evangelische Hochschule Moritzburg mit ihrer
langjährigen Tradition in der Ausbildung von Religions- und
Gemeindepädagoginnen und –pädagogen zur Evangelischen Hochschule Dresden.
Mit dem neu hinzugewonnenen Studiengang Evangelische Religions- und
Gemeindepädagogik und einem weiteren Studienstandort am Campus Moritzburg
konnten auch die Lehrenden und Studierenden in Moritzburg in der
Evangelischen Hochschule Dresden willkommen geheißen werden.

Zur Entwicklung der Hochschule in den letzten Jahren stellt die Rektorin,
Frau Prof. Dr. Marlies W. Fröse, fest:
„Im 30sten Jahr unseres Bestehens sind wir von einer kleinen, feinen
Hochschule zu einer fest im Freistaat Sachsen etablierten und renommierten
Hochschule geworden. Weit über die sächsischen Landesgrenzen hinaus
genießen die Hochschule, ihr Studienangebot und ihr Forschungsprofil einen
ausgezeichneten Ruf. Das verdanken wir dem Engagement vieler Kolleginnen
und Kollegen. Und vor allem dem Vertrauen von Freistaat und Landeskirche,
die uns in den letzten Jahrzehnten dabei stetig unterstützt und gefördert
haben. Das Engagement wird nun durch den Ausbau der akademischen
Pflegeausbildung an unserer Hochschule auf 400 Studienplätze in den
nächsten Jahren gewürdigt. Dafür sind wir außerordentlich dankbar und
nehmen die Herausforderungen des Ausbaus und der Erweiterung gerne an, um
weiter gezielt für das Land Sachsen und die Kirche in unseren
systemrelevanten Berufs- und Handlungsfeldern Fachkräfte aus- und
weiterzubilden.“

Der Dezernent für Bildung, Kinder, Jugend und Diakonie in der Evangelisch-
Lutherischen Landeskirche Sachsens, Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz, ist
über die Entwicklung der Evangelischen Hochschule Dresden dankbar und
froh: „Die Evangelische Hochschule ist für Kirche und Diakonie, für
Gesellschaft und Stadt ein Geschenk und ein Segen im besten Sinn. Wie
viele Bildungsbiographien und Lebensgeschichten sind in und mit der
Evangelischen Hochschule geprägt und eben auch gesegnet worden! Dafür
gebührt vielen Menschen in der Lehre und in der Leitung der Hochschule
großer Respekt und Dank!“

Höhepunkt des Jubiläums ist ein Vortrag des Philosophen Prof. Dr. Martin
Hartmann, der zum Thema Vertrauen als Grundlage des gesellschaftlichen
Zusammenhalts spricht.
Prof. Hartmann studierte Philosophie, Komparatistik und Soziologie an der
Universität Konstanz, an der London School of Economics und an der Freien
Universität Berlin. 2001 wurde er bei Axel Honneth mit der Dissertation
"Die Kreativität der Gewohnheit“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am
Main promoviert. Dort folgte 2009 die Habilitation zur Thematik des
Vertrauens. Forschungsaufenthalte und Vertretungsprofessuren führten ihn
an die University of Chicago, das Maison des Sciences de l’Homme in Paris,
an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Technische Universität
Darmstadt und die Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Zudem war er
Fellow der School of Social Science am Institute for Advanced Study in
Princeton.
Seit Februar 2011 ist Herr Hartmann an der Universität Luzern ordentlicher
Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie.

Die Evangelische Hochschule Dresden ist eine staatlich anerkannte
Hochschule mit gegenwärtig knapp 1000 Studierenden. Sie bietet
Studiengänge in den Bereichen Soziale Arbeit, Pflege, Kindheitspädagogik,
evangelische Religions- und Gemeindepädagogik, Sozialmanagement sowie
Beratung an. Der Hochschulbetrieb wird durch Zuwendungen vom Freistaat
Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens finanziert.
Alle Abschlüsse sind staatlich anerkannt. Die ehs ist für alle
Studierenden, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Glauben, offen.

Die Semestereröffnung ist eine hochschulöffentliche Veranstaltung.

  • Aufrufe: 2