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Kunstfreiheit, Chansons und mathematische Gleichungen

Europa-Universität Flensburg startet Ringvorlesung zu „Demokratiebildung
in den Fächern“

Was und wie können Schulfächer wie Sport, Kunst, Mathematik oder
Französisch dazu beitragen, Schüler*innen zu überzeugten und engagierten
Demokrat*innen zu befähigen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die
digitale Ringvorlesung „Demokratiebildung in den Fächern“, die die Europa-
Universität Flensburg (EUF) vom 4. Oktober bis zum 13. Dezember
ausrichtet. Anlass ist der 75. Geburtstag der Gründung der Universität als
Pädagogische Hochschule. „Die Gründung nach NS-Herrschaft und Kriegsende
sollte in Deutschland den Abschluss einer Epoche und den Beginn der
nächsten Epoche markieren“, erklärt Prof. Dr. Werner Reinhart. „So
jedenfalls wünschte es sich Oberstleutnant Wilcox, der Chef der
Erziehungsabteilung der Britischen Militärregierung in Schleswig-Holstein,
bei den Eröffnungsfeierlichkeiten .Er hob in seiner Festansprache, hervor,
welche Bedeutung der Lehrerberuf für die Erziehung zur Menschlichkeit und
Sittlichkeit habe, und verwies auf die hohe Verantwortung, die
Lehrer*innen in einer Gesellschaft übernehmen.“

75 Jahre später befinden sich Gesellschaften unübersehbar in einem Umbruch
und müssen Antworten auf drängende Probleme der Gegenwart finden.
Demokratiebildung an Schulen ist damit erneut in besonderem Maße
gefordert. Demokratiebildung ist dabei Aufgabe aller Unterrichtsfächer,
die Vermittlung politischer und demokratischer Inhalte scheint jedoch in
manchen Schulfächern - bsp. in Wi/Po bzw. Gemeinschaftskunde -
offensichtlicher als in anderen – wie etwa in Mathematik und Sport.

Lässt sich Demokratiebildung im Schulalltag aller Fächer wiederfinden? Wie
genau ist Demokratiebildung in den jeweiligen Disziplinen ausgestaltet?
Wie können Unterrichtskultur und –inhalte dazu beitragen, demokratische
Kompetenzen zu stärken? Diese Fragen adressiert die Jubiläumsvorlesung in
einem Querschnitt verschiedener Fächer.

Vorträge der Ringvorlesung „Demokratiebildung in den Fächern“

04.10.2021: Politische Bildung trifft Unternehmergeist – Förderung von
Demokratiekompetenz unter Zuhilfenahme von Social Entrepreneurship
Education (Florian Frenz)

18.10. 2021: Demokratiebildung und Mathematik: unvereinbar, untrennbar
oder unentscheidbar? (Prof. Dr. Hinrich Lorenzen und Dr. Michael Schmitz)

01.11.2021: Demokratiebildung im Französischunterricht: Der Beitrag des
Chansons (Prof. Dr. Cordula Neis)

15.11.2021: Demokratie braucht Ausdrucksfähigkeit (Prof. Dr. Friederike
Rückert)

29.11.2021: Demokratie und Sport – Ziele und Potenziale schulischen und
außerschulischen sich Bewegens, Spielens und Sportreibens (Prof. Dr.
Miriam Seyda)

13.12.2021: Demokratische Geschichte (Prof. Dr. Uwe Danker)

Gender und Digitalisierung

gFFZ – Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen an
der Frankfurt UAS setzt digitale Ringvorlesungsreihe im Wintersemester
2021 fort

Nach einem gelungenen Auftakt im Sommersemester 2021 setzt das Zentrum für
Frauen- und Geschlechterforschung der hessischen Hochschulen (gFFZ),
räumlich angesiedelt an der Frankfurt University of Applied Sciences
(Frankfurt UAS), die Online-Ringvorlesungsreihe „Gender und
Digitalisierung“ auch im Wintersemester 2021/22 fort. Im Fokus stehen
vergeschlechtlichte Perspektiven auf digital-technische Prozesse und
Artefakte. Diese sind keinesfalls „neutral“, denn sie strukturieren
gesellschaftliche Realitäten und Lebensverhältnisse, brechen
Geschlechterstereotype auf oder verstärken sie, ermöglichen Chancen oder
reproduzieren neue Ausschlüsse und Herrschaftsverhältnisse. Die Vorträge
greifen diese Themen am Beispiel der Mensch-Computer-Interaktion, der
Algorithmen und der allgemeinen Technikentwicklung kritisch auf und machen
Vorschläge etwa für die gendergerechte Gestaltung von Lehre, mit dem Ziel,
Technik vielseitiger, nutzungsfreundlicher, gesellschaftlich akzeptabler,
nachhaltiger und demokratischer zu machen. Die Vorlesungen richten sich an
alle Interessierten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung unter
<www.frankfurt-university.de/index.php?id=9605> ist erforderlich.

Weitere Informationen zur Ringvorlesungsreihe finden sich unter <www
.frankfurt-university.de/gffz-ringvorlesung>.

Programm: Online-Ringvorlesungsreihe „Gender und Digitalisierung“
27. Oktober, 17. November, 13. Dezember 2021 und 17. Januar 2022, jeweils
16:00-18:00 Uhr
Veranstaltungsformat: Online-Format, Anmeldung unter: <www.frankfurt-
university.de/index.php?id=9605 >

27. Oktober 2021
Wer macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt? Gender in der Informatik
Prof. Dr. Nicola Marsden, Hochschule Heilbronn

17. November 2021
Diskriminierung durch Algorithmen? Künstliche Intelligenz aus einer
Geschlechterperspektive
Nele Heise, Hamburg

13. Dezember 2021
Geschlechterforschung in der Technikentwicklung systematisch
berücksichtigen
Prof. Dr. Corinna Bath, Technische Universität Braunschweig

17. Januar 2022
Digital gendergerecht lehren. Wie Genderthemen in die digitale MINT-Lehre
integriert werden können
Dr. Sigrid Schmitz, Humboldt-Universität Berlin

Alle Veranstaltungen finden von 16:00 bis 18:00 Uhr statt. Angemeldete
Personen werden bei Änderungen des Programms rechtzeitig per E-Mail
informiert.

Zum gFFZ:
Das gFFZ – das Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen
Hochschulen – ist eine gemeinsame Einrichtung der Frankfurt University of
Applied Sciences, der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Hochschulen
Darmstadt, Fulda und RheinMain sowie der Evangelischen Hochschule
Darmstadt. Das gFFZ hat es sich als Ziel gesetzt, Forschungsvorhaben zur
Frauen- und Genderforschung an hessischen Fachhochschulen zu unterstützen,
ein Netzwerk der in der Frauen- und Genderforschung tätigen Lehrenden,
Studierenden und Mitarbeitenden aufzubauen und zu pflegen sowie den
wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Frauen- und Genderforschung zu
fördern. Zudem unterstützt das gFFZ die Hochschulen bei der Umsetzung von
Gender Mainstreaming Prozessen und sorgt für eine enge Vernetzung der
Frauen- und Genderforschung an den Hochschulen mit Institutionen der
Frauen- und Genderforschung im deutschsprachigen Raum, mit anderen
Institutionen und mit der beruflichen Praxis.

Weitere Informationen unter: <www.gffz.de>

Innovationsfonds setzt Impulse in der medizinischen Versorgung

Zum zweiten Mal wurde der DLR Projektträger mit der Umsetzung von
Fördermaßnahmen beauftragt, die zu einer besseren Versorgung der über 70
Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland beitragen sollen.
Hierfür stellt der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
bis 2024 jährlich 200 Millionen Euro bereit.

Wie lässt sich die ärztliche Notfallversorgung auf dem Land sichern? Wie
können möglichst viele kranke Menschen von einer medizinischen Leistung
profitieren? Wie kann die medizinische Behandlung nach einem
Krankenhausaufenthalt oder in einer Pflegeeinrichtung erfolgreich
weitergeführt werden? Das sind nur drei beispielhafte Herausforderungen,
vor denen unser Gesundheitssystem steht. Um Antworten auf diese Fragen zu
finden, hat die Bundesregierung 2016 den Innovationsfonds beim Gemeinsamen
Bundesausschuss (G-BA) geschaffen, dem obersten Beschlussgremium der
gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzteschaft, Krankenhäuser und
Krankenkassen in Deutschland. Der Bereich Gesundheit im DLR Projektträger
(DLR-PT) hat diese Maßnahme von Beginn an begleitet.

Inzwischen ist der Innovationsfonds in eine zweite Förderperiode gestartet
und zum zweiten Mal hat auch der DLR-PT den Auftrag zur Umsetzung der
Fördermaßnahmen erhalten. „Mit der Wiederbeauftragung hat sich der DLR-PT
mit einem inhaltlich überzeugenden Angebot durchsetzen können“, erklärt
Dr. Birgit Löer, Leiterin der Abteilung Gesundheitswesen beim DLR-PT.

Zweite Beauftragung, spezifische Expertise

In der zweiten Förderperiode stehen bis 2024 jedes Jahr Mittel in Höhe von
200 Millionen Euro bereit. Hiervon entfallen pro Jahr 160 Millionen Euro
auf die Förderung neuer Versorgungsformen, 40 Millionen Euro sind jedes
Jahr für die Förderung von Projekten der Versorgungsforschung vorgesehen.
Davon wiederum sollen seit diesem Jahr mindestens fünf Millionen Euro
jährlich für die Entwicklung oder Weiterentwicklung medizinischer
Leitlinien aufgewendet werden, die unter anderem Ärztinnen und Ärzten
Entscheidungs- und Handlungsoptionen aufzeigen und bei der Behandlung
unterstützen.

„Insbesondere das Management von Projekten zu neuen Versorgungsformen
erfordert spezifische Expertise. Denn die Vergütungssysteme der
gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland sind komplex, da braucht
es Erfahrung und Fachwissen, um das Management auf die richtigen Beine zu
stellen“, erläutert Dr. Birgit Löer. „Unsere Expertise macht uns zu einem
gefragten Partner.“

Breites Aufgabenportfolio, umfangreiche Beratung

Dank der Kenntnisse seiner Mitarbeitenden in klinischer Forschung,
Versorgungsforschung und im Fördermittelmanagement decken die Leistungen
des DLR-PT das gesamte Aufgabenportfolio ab. Das reicht von der
inhaltlichen Vorbereitung der Förderbekanntmachung und der
Förderentscheidung über die fachliche und administrative Betreuung der
einzelnen Projekte bis hin zur abschließenden Bewertung der
Projektergebnisse. Bereits in der ersten Förderperiode des
Innovationsfonds waren 30 Förderbekanntmachungen veröffentlicht worden,
hatten die Mitarbeitenden des DLR-PT über die zentrale Telefon-Hotline und
in Web-Seminaren 8.000 Beratungsgespräche mit Förderinteressenten geführt
und mehr als 1.500 Skizzen und Anträge für das Auswahlverfahren
vorbereitet.

„Bis Ende 2020 wurden insgesamt 441 Projekte mit 2.249 Projektpartnern und
einem Gesamtvolumen von rund 1,23 Milliarden Euro zur Förderung
ausgewählt“, bilanziert Birgit Löer. „Diese beeindruckenden Zahlen
spiegeln auch das besondere Know-how und Engagement unserer Mitarbeitenden
wider.“ Der jetzt erteilte Auftrag wird von aktuell 30 Mitarbeitenden
betreut und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Über den DLR Projektträger

Der DLR Projektträger (DLR-PT) bietet als einer der größten Projektträger
Deutschlands seit nahezu 50 Jahren umfassende, wissensbasierte
Dienstleistungen rund um das Management von Forschung, Bildung und
Innovation. Zu seinen Auftraggebern gehören Bundesministerien, die
Europäische Kommission, Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und
Verbände. Er berät zu Strategien und Programmen, steuert begleitende
Dialogprozesse, plant und übernimmt die operative Umsetzung von
Förderprogrammen, unterstützt den Wissenstransfer und evaluiert die
Wirkung von Programmen und Initiativen der Auftraggeber. Die rund 1.400
hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR-PT betreuen
jährlich rund 12.000 Vorhaben mit einem Fördervolumen von gut 2,3
Milliarden Euro.

Das Themenspektrum des DLR Projektträgers reicht von Bildung,
Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie,
Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler
Zusammenarbeit und wird je nach Anforderung auch stets inter- und
transdisziplinär angeboten. Sein Portfolio wird abgerundet durch die
Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie
Analyse und Evaluation.

Der DLR-PT ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche Ausrichtung.

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Nach Delfinmassaker auf Färöern: Norwegische Walfänger schlachten über 570 Wale

Dies ist die höchste Fangquote seit 2016, obwohl eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Norweger*innen kein Walfleisch essen möchte und ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes beim Walfang hat.

Norwegische Walfänger*innen töteten in dieser Saison mit über 570 Tieren die höchste Anzahl von Zwergwalen seit fünf Jahren – obwohl die öffentliche Nachfrage nach Walfleisch schwindet. Damit ist das europäische Norwegen Walfangland Nr. 1, deutlich vor Japan oder Island.

"Nur wenige Tage nach dem Rekordschlachten von fast 1.500 Delfinen vor den Färöer Inseln und inmitten der Klima- und Artenschutzkrise reiht sich Norwegen somit in die Riege europäischer Länder, die weiterhin am Raubbau des Ozeans und dem gezielten Töten von Meerssäugern festhalten", sagt Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin bei Whale and Dolphin Conservation (WDC).

Die norwegische Walfangsaison geht heute offiziell zu Ende, es nahmen 14 Fangschiffe an der Jagd teil. Dies geht aus der Statistik der norwegischen Fischereiorganisation (Råfisklaget) hervor. Im vergangenen Jahr schlachteten Walfänger*innen 503 Wale.

Laut einer neuen Umfrage im Auftrag von NOAH, Norwegens größter Tierschutz-NGO, dem Animal Welfare Institute (AWI), und WDC, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die höhere Zahl der in dieser Saison getöteten Wale zu höheren Gewinnen für die Walfangindustrie führt.

Die Umfrage-Ergebnisse zeigen: Nur zwei Prozent der Norweger*innen essen noch häufig Walfleisch, gegenüber vier Prozent im Jahr 2019. Von den befragten Frauen isst nur ein Prozent häufig Walfleisch, während niemand unter 35 Jahren angibt, häufig Walfleisch zu essen. Die Umfrage unter 1.037 Norweger*innen im Alter von 18 bis 87 Jahren wurde Anfang dieses Monats von Respons Analyze AS durchgeführt.

"Das Schlachten solch einer Anzahl von Großwalen ist im Prinzip Ökozid – ein Verbrechen an der Natur", so Fuchs weiter. "Das kommerzielle Töten von Walen ist absolut unentschuldbar, insbesondere angesichts der wesentlichen Rolle, die sie in unseren Ozeanen spielen. Wale sind unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel und ein essentieller Teil des Ökosystems Meer."

Die Umfrage ergab auch, dass norwegische Bürger*innen ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Durchführung der Jagden haben. So stimmten fast zwei Drittel der Befragten zu, dass es inakzeptabel ist, dass fast jeder fünfte Wal nicht sofort stirbt, wenn er von einer Harpune getroffen wird; 63 Prozent fanden es inakzeptabel, dass zwei Drittel der getöteten Wale weiblich sind, von denen fast die Hälfte trächtig ist.

"Wale erleiden einen qualvollen Tod durch Granatenharpunen. Es ist völlig inakzeptabel, dass 18 Prozent der gejagten Wale nicht sofort sterben und bis zu 25 Minuten lang leiden müssen", sagte Dr. Siri Martinsen, Tierärztin bei NOAH. "Diese Umfrage-Ergebnisse zeigen deutlich, dass das Wohlergehen der Wale für Norwegerinnen und Norweger ein wichtiges Anliegen ist."

"Für eine Branche, die seit Jahren darum kämpft, einen Markt für Walfleisch aufzubauen, sind diese Umfrage-Ergebnisse ein absoluter Rückschlag", so Susan Millward, Direktorin des Meerestierprogramms bei AWI. "Trotz Millionen von Kronen, die in den letzten zwei Jahrzehnten für Marketingprogramme ausgegeben wurden – teilweise von der norwegischen Regierung finanziert – sind die Norwegerinnen und Norweger eindeutig nicht daran interessiert, Walfleisch zu essen."

Die Umfrage ergab auch, dass die meisten Norweger*innen der Meinung sind, dass der Walfang in für den Tourismus wichtigen Gebieten verboten werden sollte. Diese Frage wurde von jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren besonders stark beantwortet; 71 Prozent waren der Meinung, dass Norwegen Zonen mit "Walfangverboten" ähnlich denen in Grönland und Island schaffen sollte. In den letzten Jahren sollen in der Nähe von Spitzbergen Schiffe in Sichtweite von Tourist*innen Wale getötet haben. Im Mai beschwerten sich Einheimische über den Walfang entlang der Küste in Vardø, einem beliebten Touristenziel.

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