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KIT Science Week: Der Mensch im Zentrum Lernender Systeme

Roboter, die bei der Montage helfen, Assistenzsysteme, die bei der
Diagnose von Krankheiten unterstützen, oder auch selbstfahrende Autos:
Lernende Systeme werden immer mehr Teil unseres Lebens. Deshalb befasst
sich die erste KIT Science Week unter dem Titel „Der Mensch im Zentrum
Lernender Systeme“ mit Künstlicher Intelligenz (KI). Das neue
Veranstaltungsformat des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
verbindet vom 5. bis 10.10.2021 eine hochrangige wissenschaftliche
Konferenz, bei der Forschende die Entwicklung vertrauenswürdiger,
anpassungsfähiger und durch den Menschen inspirierter KI-Technologien
diskutieren, mit dialogischen Formaten zum intensiven Austausch mit der
Gesellschaft

Roboter, die bei der Montage zur Hand gehen, Assistenzsysteme, die bei der
Diagnose von Krankheiten unterstützen, oder auch selbstfahrende Autos:
Lernende Systeme werden immer mehr Teil unseres Lebens. Deshalb befasst
sich die erste KIT Science Week unter dem Titel „Der Mensch im Zentrum
Lernender Systeme“ mit Künstlicher Intelligenz (KI). Das neue
Veranstaltungsformat des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
verbindet vom 5. bis 10. Oktober 2021 eine hochrangige internationale
wissenschaftliche Konferenz, bei der Forschende die Entwicklung
vertrauenswürdiger, begreifbarer, anpassungsfähiger und durch den Menschen
inspirierter KI-Technologien diskutieren, mit dialogischen Formaten zum
intensiven Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern.

Wir freuen uns, wenn Sie als Vertreterin oder Vertreter der Medien uns
begleiten und über die Veranstaltungen berichten. Gerne reservieren wir
Ihnen bei den Präsenzveranstaltungen Plätze. Bitte melden Sie sich mit
Angabe der Veranstaltung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an. Ausgewählte
Veranstaltungen finden Sie unten in dieser E-Mail.

Diese Presseinformation finden Sie mit Foto zum Download unter:
https://www.kit.edu/kit/pi_2021_086_kit-science-week-der-mensch-im-
zentrum-lernender-systeme.php


„Exzellente Wissenschaft braucht den Dialog. Deshalb benötigen wir nicht
nur den Austausch innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft, sondern auch
mit der Gesellschaft. Denn die globalen Herausforderungen wie die Energie-
und Mobilitätswende, den Klimaschutz oder die Digitalisierung können wir
nur gemeinsam stemmen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger
Hanselka. „Wir am KIT forschen für die Gesellschaft. Das bedeutet auch,
außerhalb des KIT mit den Menschen zu diskutieren, ihre Ideen mit
zurückzunehmen und aufzugreifen. Genau das wollen wir mit der KIT Science
Week erreichen.“

Mit der KIT Science Week starten das KIT und seine Partner ein neues
beteiligungsorientiertes und interaktives Veranstaltungsformat. Nicht nur
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur
erhalten die Möglichkeit zum Austausch: Bürgerinnen und Bürger aus Stadt
und Region sind eingeladen, sich an innovativen Onlineformaten wie Massive
Open Online Courses, kurz MOOCs, oder Escape-Rooms zu beteiligen. Auf
Touren durch die Labore des KIT, bei Workshops oder Dialogveranstaltungen
können sie Künstliche Intelligenz und die Anwendungen, die KI-basierte
Technologien und Innovationen hervorbringen, live erleben. Prominent
besetzte Podiumsdiskussionen, Bürgerdialoge, die ZAK Talks und TEDxKIT-
Events bieten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und über die Chancen und
Risiken Lernender Systeme zu reflektieren. Als Kombination aus
wissenschaftlichem Kongress und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit
richtet sich die KIT Science Week sowohl an wissenschaftliches
Fachpublikum als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger.

„Wir betreten bei der KIT Science Week bewusst neue Wege – sowohl beim
Transfer von Wissen und Technologien als auch beim Dialog zwischen
Wissenschaft und Gesellschaft“, so Professor Thomas Hirth, Vizepräsident
für Innovation und Internationales des KIT. „Erstmals verbinden wir eine
wissenschaftliche Tagung, an der Spitzenforscher und -forscherinnen aus
der ganzen Welt teilnehmen, mit Veranstaltungsformaten, an denen sich
Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen können.“

Ausgewählte Veranstaltungen

Hinweis  für die Medien:
Die im Folgenden genannten Anmeldelinks bei den Einzelveranstaltungen sind
für das Publikum gedacht, mit der Bitte um Veröffentlichung.
Als Medienvertreterin oder -vertreter können Sie sich für die
Präsenzveranstaltungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. anmelden.

Eröffnung der KIT Science Week mit Keynote von Medieninformatikerin
Susanne Boll
Dienstag, 05.10.21, 18:00 bis 21:00 Uhr

Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die alles verändert. Aber
welche Chancen und neuen Möglichkeiten öffnet KI für die Gesellschaft?
Erste Antworten geben Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT, Thomas
Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg,
und Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe.
Ein Vortrag von Professorin Susanne Boll, renommierte Wissenschaftlerin
und Expertin für Mensch-Computer-Interaktion, rundet das Programm ab. Sie
forscht an der Universität Oldenburg an der Entwicklung interaktiver
Technologien zum Wohle des Menschen in zunehmend automatisierten und KI-
gestützten Lebens- und Arbeitswelten. Im Anschluss stellt sich Susanne
Boll den Fragen des Publikums.

Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.scienceweek.kit.edu/423.php

Podiumsdiskussion: „KI, übernehmen Sie! Wie viel Kontrolle braucht
Künstliche Intelligenz?“
Donnerstag, 07.10.21, 18:00 Uhr

Künstliche Intelligenz entfaltet ihre Wirkung überall. Welche Folgen hat
das für die Menschen? Wo stößt KI an ihre Grenzen? Wie viel Kontrolle
braucht sie? Und nicht zuletzt: Wie setzen wir uns ethisch mit den
Potenzialen dieser neuen Zukunftstechnologie auseinander? Bei dem
Diskussionsabend erklärt Sascha Lobo, Netzaktivist, Blogger und Experte
für Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, wieso seiner Meinung
nach KI sowohl stark unterschätzt, aber auch überschätzt wird, was KI im
Kontext der Digitalisierung bedeutet, wie sich die Digitalökonomie diese
zunutze macht und wie KI gerade die Welt verändert. In einer
Diskussionsrunde nehmen anschließend Cawa Younosi, Personalchef bei SAP
Deutschland, Dr. Anna Christmann MdB, Sprecherin für Innovations- und
Technologiepolitik für Bündnis90/Die GRÜNEN im Bundestag, Professor Holger
Hanselka, Präsident des KIT und Mitglied im Lenkungskreis der Plattform
Lernende Systeme der Bundesregierung, und Professorin Barbara Deml,
Leiterin des Instituts für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation
des KIT, die neuesten KI-Entwicklungen aus wissenschaftlicher und
wirtschaftlicher Sicht in den Blick.

Weitere Informationen und Anmeldungen:
https://www.scienceweek.kit.edu/podiumsdiskussion.php

Bürgerdialog „Künstliche Intelligenz in unserem Alltag“
Samstag, 9.10. 2021, von 10:00 bis 17:00 Uhr

Wie kommt Künstliche Intelligenz bei Bürgerinnen und Bürgern an? Was
wollen sie über Anwendungen von KI erfahren? Welche Hoffnungen,
Erwartungen und Befürchtungen verbinden sie mit der Technik? Antworten
sucht der Bürgerdialog „Künstliche Intelligenz in unserem Alltag“, zu dem
das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT
in den TRIANGEL Open Space (Kaiserstraße 93) einlädt. Die Teilnehmenden
können dabei ihre Positionen und Erwartungen für die Bereiche
Energieversorgung, Autonomes Fahren und Robotik formulieren und sich
hierzu mit anderen Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten
auszutauschen.

Weitere Informationen und Anmeldung bis Sonntag, 3. Oktober 2021:
https://www.itas.kit.edu/buergerdialog.php

ZAK Talks: Öffentliches Symposium, Matinee, ARTE-Filmnacht und Lesung

Mit der Frage, wie KI-Technologien die Gesellschaft unterstützen können,
unter Berücksichtigung möglicher negativer Auswirkungen und
wünschenswerter Szenarien befassen sich die ZAK Talks. In
interdisziplinären Vorträgen und Diskussionen in der IHK Karlsruhe, einer
ARTE-Filmnacht im ZKM Karlsruhe sowie einer Lesung im Badischen
Staatstheater Karlsruhe beleuchtet das ZAK | Zentrum für Angewandte
Kulturwissenschaft und Studium Generale des KIT das Thema Künstliche
Intelligenz auf diskursive und künstlerisch-ästhetische Weise.

Weitere Informationen und Anmeldung: https://www.zak.kit.edu/zak_talks

Gemäß der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg
benötigen wir für den Zutritt einen 3-G-Nachweis. Bitte tragen Sie während
der gesamten Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz.

Weitere Informationen zur KIT Science Week:
https://www.scienceweek.kit.edu

Zum Programm gelangen Sie direkt unter:
https://www.scienceweek.kit.edu/programm.php

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HWG LU: Zehn Jahre dualer Studiengang Hebammenwesen und erfolgreicher Start des Studiengangs Hebammenwissenschaft

Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU)
feierte zum Beginn des Wintersemesters das 10-jährige Jubiläum des dualen
ausbildungsintegrierenden Studiengangs Hebammenwesen und zugleich den
erfolgreichen Start des dualen praxisintegrierenden Studiengangs
Hebammenwissenschaft. Gesundheitsminister Clemens Hoch lobte die
Vorreiterrolle, die Ludwigshafen durch die frühe Etablierung des
Studiengangs Hebammenwesen in der Akademisierung des Berufsstandes
eingenommen habe und sprach anlässlich der Jubiläumsfeier von einem
„Paradigmenwechsel zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung“.

Am Donnerstag, dem 23. September 2021, gab es an der Hochschule für
Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) gleich doppelten Grund
zum Feiern: Zum einen das zehnjährige Jubiläum des dualen Studiengangs
Hebammenwesen, der als zweiter ausbildungsintegrierender
Hebammenstudiengang deutschlandweit 2011 erfolgreich startete und bei der
Akademisierung des Hebammenberufs eine Vorreiterrolle einnimmt. Zum
anderen die Geburtsstunde des neuen dualen praxisintegrierenden
Studiengangs Hebammenwissenschaft zum Wintersemester 2021/2022, der den
durch das Inkrafttreten des neuen Hebammengesetztes 2019 veränderten
politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt.

Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit des Landes
Rheinland-Pfalz, überbrachte das Grußwort des Landes und lobte die
Vorreiterrolle, die Ludwigshafen durch die frühe Etablierung des
Studiengangs Hebammenwesen in der Akademisierung des Berufsstandes
eingenommen habe ebenso wie die Konzeption des neuen Studiengangs
„Hebammenwissenschaft“. Die Ergebnisse des Akkreditierungsrates zeigten
deutlich, „welch gut durchdachtes Studienkonzept hier vorliegt“, so der
Minister. „Die Akademisierung der Gesundheitsberufe zählt zu den besonders
großen Herausforderungen in Deutschland. Umso besser, dass wir die
Hochschule Ludwigshafen an unserer Seite haben. Wir wissen, dass wir auf
ihre Erfahrung in der Lehre und praxisorientierten Forschung setzen können
und auch auf ihre gewachsene ‚Community‘, ihren starken Verbund mit den
Praxispartnern im Land und in Baden-Württemberg. Es sind Kliniken, die
über langjährige profunde Erfahrungen in der Hebammenausbildung verfügen“,
sagte der Minister.

Auch die Vorsitzende des Deutschen Hebammenverbandes e.V., Ulrike Geppert-
Orthofer, war in ihrem Festvortrag voll des Lobes für die Entwicklung der
jungen akademischen Disziplin Hebammenwesen/Hebammenwissenschaft in
Ludwigshafen: „Als damalige Vorsitzende des Landesverbands Baden-
Württemberg habe ich die Entwicklungen in Rheinland-Pfalz sehr
interessiert beobachtet. Sie waren als Hochschule früh mit dabei und mit
beiden Studiengängen halten Sie an der Hochschule ein hervorragendes
Angebot bereit“. Sie sind auf dem richtigen Weg!“, so Ulrike Geppert-
Orthofer. Die Akademisierung des Berufsstandes sei längst überfällig
gewesen und ein wichtiger Schritt: „Sie stärkt die Profession, den
interdisziplinären Austausch auf Augenhöhe und ist ein Ausweg aus der
Bildungssackgasse des Hebammenberufs.“ Als Vorsitzende des Deutschen
Hebammenverbandes erhoffe sie sich außerdem durch die Akademisierung eine
größere Nachfrage an Hebammen und Geburtshelfern und damit einen positiven
Schub in Zeiten des Fachkräftemangels.

Die Frage, welche Bedeutung die Akademisierung von Hebammen für die
geburtshilfliche Praxis hat, wurde anschließend auf dem Podium diskutiert:
Studentin Theresia Collmer, Marielle Pommereau, Absolventin des 1.
Jahrgangs Hebammenwesen, und Absolventin Marie-Luise Israel mit mehr als
20-jähriger Berufserfahrung in der Geburtshilfe sind sich einig: Die
Akademisierung ist richtig und wichtig. „Die praktische Hebammentätigkeit
wissenschaftlich zu reflektieren, das eigene Tun oder tradierte
Handlungsweisen kritisch zu hinterfragen und aktuelle Studie einbeziehen
zu können, ergänzt die sehr gute praktische Ausbildung in Deutschland. Das
wissenschaftlich fundierte Handeln gibt mir ein Gefühl von Sicherheit“,
sagt Collmer, die kurz vor ihrem Abschluss steht. „Die Akademisierung
hilft, berufseigene Kompetenzen zu bündeln und politisch und
gesellschaftlich mehr Gehör zu finden“, zeigt sich Marielle Pommereau
überzeugt. Sich eigene Leitlinien geben zu können und eine
praxisorientierte Forschung aus der Perspektive der Hebammen zum Wohl der
Frauen, der Familien und der Kinder zu etablieren, seien weitere Gründe
für eine Akademisierung der Profession. Angst, dass durch die
Akademisierung die Praxiserfahrung zu kurz kommen könnte, haben die drei
nicht - im Gegenteil: Der Praxisanteil im Kreißsaal, in Geburtshäusern und
bei freien Hebammen sei insgesamt sogar größer als vorher; gekürzt habe
man lediglich die Praxisstunden in anderen Krankenhausabteilungen.

Im abschließenden Festvortrag „Retroperspektive und Perspektive – das
Hebammenstudium in Rheinland-Pfalz“ beleuchtete Prof. Nina Knape,
Studiengangleitung Hebammenwesen und Hebammenwissenschaft, den Weg von der
„Keimzelle der Akademisierung“ 2008 an der Hochschule Osnabrück über die
Anfänge in Ludwigshafen bis in die Gegenwart. „Die Hochschule Ludwigshafen
hat sich 2011 als zweite Hochschule deutschlandweit auf das Abenteuer
Akademisierung eingelassen, ohne eine Hebammenprofessur vorzuhalten“,
erinnert sie. Doch das Engagement eigentlich fachfremder Professorinnen
und Professoren – Prof. Dr. Eveline Häusler aus der Gesundheitsökonomie,
Prof. Dr. Karin Kersting aus den Pflegewissenschaften und der damalige
Dekan Prof. Dr. Hans Ebli aus der Sozialen Arbeit – hätten ebenso wie die
Hebammenschulen und Praxispartner die Entwicklung des neuen Studiengangs
mitgetragen, der sich dann durch die Vertretungsprofessorin Christine
Allgeier trotz „einiger Kinderkrankheiten“ sehr gut etabliert habe.

Zum jetzigen Wintersemester 2021/2022 startet die letzte Kohorte des
Studiengangs mit 32 Studierenden. Zeitgleich beginnen auch 46
Studienanfängerinnen den neuen, primärqualifizierenden Studiengang
Hebammenwissenschaft, der damit voll ausgelastet ist. Das Team um Prof.
Dr. Nina Knape ist dank der Unterstützung des Ministeriums und der
mittlerweile „soliden Rahmenbedingungen“ inzwischen deutlich gewachsen und
auch die Finanzierung und Einrichtung eines 900m2 großen Areals in der
Postbank als Skills Lab sind gesichert.

„Wir danken dem Ministerium wie auch den zahlreichen Kooperationspartnern
für die Unterstützung auf diesem spannenden und bisher sehr guten Weg“,
fasst es Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Mudra in seiner Begrüßung
zusammen. „Nach nur 10 Jahren hat der Bachelorstudiengang Hebammenwesen
selbst ein Kind geboren: den Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft“,
pointiert Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann, Dekan des Fachbereichs Sozial-
und Gesundheitswesen, und ergänzt: „Sie sind Pionierinnen – nicht nur
innerhalb der Disziplin, sondern für die Akademisierung der
Gesundheitsberufe insgesamt!“

Musikalisch wunderbar begleitet wurde der Festakt von Luca Sestak,
Pianist, Sänger, Songwriter und Absolvent der Mannheimer Popakademie. Für
den Einbruch der Kunst und der Komik in die akademische Welt sorgte Agnes
Maier, ausgezeichnete Slam-Poetin und Hebamme aus Graz, mit ihren lyrisch-
pointierten Einlassungen aus der Erfahrungswelt der Geburtshilfe. Durch
den Abend führte charmant Prof. Dr. Monika Greening als Moderatorin.

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Stillen – der beste Start in ein gesundes Leben

Stiftung Kindergesundheit informiert über die langfristigen Vorteile des
„Wundermittels“ Muttermilch.

In diesen Tagen wird weltweit die Muttermilch gefeiert. Menschen aus über
120 Ländern beteiligen sich jedes Jahr an der „Weltstillwoche“ mit dem
Ziel, das Stillen als die beste Ernährungsform für Babys aktiv zu fördern,
zu schützen und zu unterstützen. Die seit 30 Jahren veranstaltete Kampagne
findet in Deutschland immer in der 40. Kalenderwoche eines Jahres statt.
40 deshalb, weil eine normale Schwangerschaft ca. 40 Wochen dauert. Die
Schweiz begeht die Aktionswoche in diesem Jahr vom 18. bis zum 25.
September, in Österreich findet sie vom 1. bis zum 7. Oktober statt.  Was
ist eigentlich das Besondere am Stillen, an dieser normalen, artgerechten
Ernährungsform für alle Babys, das sie weltweit in den Mittelpunkt rückt?

Das Stillen erweist sich als ein wahres „Wundermittel“ für die Gesundheit
eines Babys, lautet die Antwort der Stiftung Kindergesundheit anlässlich
der Weltstillwoche. Mit der Muttermilch werden gleich am Anfang des Lebens
mehrere Grundsteine für die spätere Gesundheit des Kindes gelegt,
erläutert Professor Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der
Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung
Kindergesundheit:

- Die Milch der Mutter verringert das Risiko des Kindes, mit gefährlichen
Krankheiten angesteckt zu werden. Sie enthält eine Reihe von
Abwehrstoffen, die miteinander zusammenwirken und Infektionen und
Entzündungen verhindern können. So kann das Risiko eines gestillten Babys,
an akuten Magen-Darm-Infekten zu erkranken, um bis zu einem Drittel
reduziert werden.

- Auch die Gefahr von schmerzhaften Mittelohrentzündungen wird durch das
Stillen verringert. So haben Studien aus Industrieländern gezeigt, dass
drei bis sechs Monate ausschließlich gestillte Kinder nur halb so häufig
unter einer akuten Otitis media erkranken als Kinder mit ausschließlicher
Flaschennahrung.

- Stillen senkt die Gefahr des gefürchteten plötzlichen Krippentodes SIDS
um 15 bis 36 Prozent.

- Bei Asthma werden zwei von hundert späteren Erkrankungen durch die
Muttermilch verhindert, bei der Neurodermitis bleibt etwa drei von hundert
Kindern die Krankheit erspart.

- Das Stillen fördert die seelische Bindung zwischen der Mutter und ihrem
Baby und vermittelt dem Kind emotionale Sicherheit und Geborgenheit.

- Für die stillende Mutter selbst sinkt das Risiko für Krebserkrankungen
der Brust, der Eierstöcke und der Gebärmutterschleimhaut sowie das
Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2.

„Ein eindrucksvolles Beispiel für die langfristig prägenden Wirkungen der
Säuglingsernährung ist der schützende Effekt des Stillens hinsichtlich des
späteren Auftretens von Übergewicht und Adipositas“, hebt Professor
Koletzko hervor. „Stillen im Säuglingsalter hat sich in zahlreichen
Studien als ein wirksamer Schutzfaktor gegen Adipositas im späteren Leben
gezeigt. Im Vergleich zur konventionellen Flaschennahrung bewirkt Stillen
ein um etwa 12 bis 24 Prozent geringeres Risiko für eine spätere
Adipositas. Mehr noch: Das Risiko wird durch Teilstillen ebenso verringert
wie durch ausschließliches Stillen. Mit anderen Worten: Jedes Stillen
schützt! Diese Erkenntnisse ermutigen uns zum konsequenten Engagement für
die Förderung und den Schutz des Stillens“.

Qualität der Milch ändert sich je nach Bedarf des Babys:
Besonders faszinierend ist die Tatsache, dass die Zusammensetzung der
Muttermilch sich mit der Dauer der Stillzeit ändert. Der Nährstoffzufuhr
wird so an das jeweilige Entwicklungsstadium des Babys bedarfsgerecht
angepasst. Während der ersten etwa fünf Tage nach der Geburt bekommt das
Baby die gelbliche Vor- oder Frühmilch (Kolostrum). Sie entspricht mit
ihrem hohen Eiweißgehalt aufs Beste den Verdauungsbedingungen eines
Neugeborenen. Mit dem Kolostrum gehen auch wichtige Immunsubstanzen wie
Immunglobuline und Leukozyten auf das Baby über. So entsteht auch schon
bei einer relativ geringen Trinkmenge in den ersten Lebenstagen ein sehr
wertvoller Infektionsschutz.

Etwa ab dem sechsten Tag nach der Geburt wird die so genannte
transitorische Milch gebildet, wobei die Menge der Muttermilch deutlich
ansteigt. Von einer reifen Milch spricht man ab der dritten Woche. Im
Verlauf der Stillperiode gibt es weitere deutliche Änderungen in der
Zusammensetzung der Muttermilch: Ihr Gehalt an Eiweiß und Mineralien wird
geringer, während die Konzentration von Fetten deutlich zunimmt. Sogar im
Laufe jeder einzelnen Stillmahlzeit ändert sich die Zusammensetzung der
Milch. So steigt der Fettgehalt der Muttermilch während des kindlichen
Trinkens um etwa das 1,5- bis Dreifache, so dass das Baby bei Beginn der
Stillmahlzeit zunächst eine an Eiweiß, Mineralien und wasserlöslichen
Vitaminen reiche Milch aufnimmt, bei großem Hunger und hohem Saugbedürfnis
dann aber eine zunehmend Fett- und energiereichere Milch zu trinken
bekommt.

Stiftung Kindergesundheit begrüßt Regierungsstrategie zur Stillförderung:
In den letzten Wochen seiner zu Ende gehenden Amtszeit hat das
Bundeskabinett noch eine Nationale Stillstrategie vorgelegt, mit der die
Stillförderung in Deutschland nachhaltig gestärkt werden soll. Ziel der
Strategie ist es, die Rahmenbedingungen für das Stillen zu verbessern, die
Akzeptanz der Öffentlichkeit für das Stillen zu erhöhen, die
Stillmotivation in Deutschland zu steigern und Frauen nach ihrem
individuellen Bedarf beim Stillen zu unterstützen.
Professor Berthold Koletzko begrüßt die von drei Bundesministerien
gemeinsam getragene Aktion: „Es ist wichtig, die Öffentlichkeit in Sachen
Kindergesundheit gut zu informieren. Deshalb gehören die Unterstützung und
Förderung des Stillens seit der Gründung vor bald 25 Jahren zu den
wichtigsten Zielen der Stiftung Kindergesundheit“.

In eigener Sache:
Prof. Dr. Berthold Koletzko – globaler Spitzen-Forscher für Muttermilch
und Säuglings- und Kinderernährung!

Professor Berthold Koletzko, Stifter und Vorstandsvorsitzender der
Stiftung Kindergesundheit, wurde im Rahmen des Aktionsmonats
„Weltstillwoche“ vom klinischen US-Expertenportal „expertscape“ zum
weltweit führenden Experten für Stillen, Muttermilch und Säuglings- und
Kinderernährung erklärt.

Die unabhängige Initiative „expertscape“ erstellt regelmäßig Rankings der
weltweit besten Mediziner und Kliniken in spezifischen Bereichen der
Medizin, beruhend auf den wissenschaftlichen Veröffentlichungen im letzten
Jahrzehnten.
Mit der Veröffentlichung von insgesamt 44 Publikationen über Muttermilch
und 57 Publikationen zum Stillen in den letzten zehn Jahren gehört
Professor Koletzko laut „expertscape“ zu den besten 0,01 Prozent aller
weltweit im Bereich der Muttermilchforschung tätigen Wissenschaftler. Er
wurde zudem in den Gebieten Säuglingsernährung, Kinderernährung und
Kinderernährungsforschung auf dem ersten Platz aller Experten weltweit
platziert.

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Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021 – Stellungnahme zu aktuellen Rechtsfragen

Die Flut vom Juli 2021 mit zahlreichen Toten und schwersten Zerstörungen
hat in Deutschland erneut zu einer Umweltkatastrophe größten Ausmaßes
geführt. Mittlerweile stehen neben Soforthilfen und den großzügigen
Spenden Privater umfangreiche staatliche Finanzmittel für einen
Wiederaufbau zur Verfügung. Bei den Überlegungen zur Verwendung dieser
Mittel stellt sich jedoch die Frage, ob und wieweit auf den zerstörten
Flächen überhaupt noch bauliche Anlagen zugelassen werden sollen.

Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Stellungnahme der ARL, die sich
in erster Linie an die zuständigen Träger der Verwaltung auf allen Ebenen,
aber auch an den Gesetzgeber richtet. Dabei ist uns bewusst, dass für den
kurzfristigen Wiederaufbau zunächst vom geltenden Rechtsrahmen auszugehen
und der wichtige Beitrag der Regional- und Landesplanung einzubeziehen
ist. Unzumutbar wäre für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie
Kommunen ein längerer Baustopp, bis neue Regeln in Kraft gesetzt und
umgesetzt worden sind. Da nach den maßgeblichen Prognosen künftig häufiger
extreme Wetterlagen eintreten dürften als bisher, bedarf es jedoch
dringend auch grundsätzlicher Überlegungen zur Fortentwicklung dieses
Rechtsrahmens.

Die Stellungnahme wird vom Präsidium der ARL herausgegeben. Sie wurde
inhaltlich erarbeitet von den Mitgliedern des Informations- und
Initiativkreises (IIK) Forum Planungsrecht der ARL, die hier
ausschließlich ihre persönliche Auffassung wiedergeben (Prof. Dr. Dr.
Wolfgang Durner LL.M. (Vorsitzender); Prof. Dr. Andrea Edenharter; Prof.
Dr. Susan Grotefels (Stellvertretende Vorsitzende); Prof. Dr. Gerd Hager;
Dr. Robert Koch; Prof. Dr. Christoph Külpmann; Dr. Boas Kümper; Dr. Peter
Runkel; Prof. Dr. Sabine Schlacke; Dr. Holger Schmitz; Dr. Jens
Wahlhäuser; Prof. Dr. Armin von Weschpfennig (Geschäftsführer)).

Mehr zum IIK Forum Planungsrecht:https://www.arl-net.de/de/projekte/forum-
planungsrecht

***

Die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft leistet
wissensbasierte Analyse und Beratung zu aktuellen Fragen nachhaltiger
Raumentwicklung. Komplexe gesellschaftliche Herausforderungen erfordern
integrative und damit inter- und transdisziplinäre Perspektiven. Die
spezifische Arbeitsweise der ARL –  transdisziplinär und netzwerkförmig –
ermöglicht das enge Zusammenwirken und den umfassenden Austausch von
Wissenschaft und Praxis. Die Forschungs- und Transfertätigkeiten, die das
personelle Netzwerk, bestehend aus herausragenden Fachleuten aus der
Wissenschaft und Praxis, in den gemeinsamen Arbeitsgremien leistet, halten
wichtige Erkenntnisse für die zukunftsorientierte Entwicklung räumlicher
Strukturen und deren politisch-planerischer Gestaltung bereit. Die ARL
macht deshalb ihre Arbeitsergebnisse allen fachlich Interessierten sowie
politisch-administrativen Verantwortlichen dauerhaft zugänglich.