Innovationsfonds setzt Impulse in der medizinischen Versorgung
Zum zweiten Mal wurde der DLR Projektträger mit der Umsetzung von
Fördermaßnahmen beauftragt, die zu einer besseren Versorgung der über 70
Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland beitragen sollen.
Hierfür stellt der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
bis 2024 jährlich 200 Millionen Euro bereit.
Wie lässt sich die ärztliche Notfallversorgung auf dem Land sichern? Wie
können möglichst viele kranke Menschen von einer medizinischen Leistung
profitieren? Wie kann die medizinische Behandlung nach einem
Krankenhausaufenthalt oder in einer Pflegeeinrichtung erfolgreich
weitergeführt werden? Das sind nur drei beispielhafte Herausforderungen,
vor denen unser Gesundheitssystem steht. Um Antworten auf diese Fragen zu
finden, hat die Bundesregierung 2016 den Innovationsfonds beim Gemeinsamen
Bundesausschuss (G-BA) geschaffen, dem obersten Beschlussgremium der
gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzteschaft, Krankenhäuser und
Krankenkassen in Deutschland. Der Bereich Gesundheit im DLR Projektträger
(DLR-PT) hat diese Maßnahme von Beginn an begleitet.
Inzwischen ist der Innovationsfonds in eine zweite Förderperiode gestartet
und zum zweiten Mal hat auch der DLR-PT den Auftrag zur Umsetzung der
Fördermaßnahmen erhalten. „Mit der Wiederbeauftragung hat sich der DLR-PT
mit einem inhaltlich überzeugenden Angebot durchsetzen können“, erklärt
Dr. Birgit Löer, Leiterin der Abteilung Gesundheitswesen beim DLR-PT.
Zweite Beauftragung, spezifische Expertise
In der zweiten Förderperiode stehen bis 2024 jedes Jahr Mittel in Höhe von
200 Millionen Euro bereit. Hiervon entfallen pro Jahr 160 Millionen Euro
auf die Förderung neuer Versorgungsformen, 40 Millionen Euro sind jedes
Jahr für die Förderung von Projekten der Versorgungsforschung vorgesehen.
Davon wiederum sollen seit diesem Jahr mindestens fünf Millionen Euro
jährlich für die Entwicklung oder Weiterentwicklung medizinischer
Leitlinien aufgewendet werden, die unter anderem Ärztinnen und Ärzten
Entscheidungs- und Handlungsoptionen aufzeigen und bei der Behandlung
unterstützen.
„Insbesondere das Management von Projekten zu neuen Versorgungsformen
erfordert spezifische Expertise. Denn die Vergütungssysteme der
gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland sind komplex, da braucht
es Erfahrung und Fachwissen, um das Management auf die richtigen Beine zu
stellen“, erläutert Dr. Birgit Löer. „Unsere Expertise macht uns zu einem
gefragten Partner.“
Breites Aufgabenportfolio, umfangreiche Beratung
Dank der Kenntnisse seiner Mitarbeitenden in klinischer Forschung,
Versorgungsforschung und im Fördermittelmanagement decken die Leistungen
des DLR-PT das gesamte Aufgabenportfolio ab. Das reicht von der
inhaltlichen Vorbereitung der Förderbekanntmachung und der
Förderentscheidung über die fachliche und administrative Betreuung der
einzelnen Projekte bis hin zur abschließenden Bewertung der
Projektergebnisse. Bereits in der ersten Förderperiode des
Innovationsfonds waren 30 Förderbekanntmachungen veröffentlicht worden,
hatten die Mitarbeitenden des DLR-PT über die zentrale Telefon-Hotline und
in Web-Seminaren 8.000 Beratungsgespräche mit Förderinteressenten geführt
und mehr als 1.500 Skizzen und Anträge für das Auswahlverfahren
vorbereitet.
„Bis Ende 2020 wurden insgesamt 441 Projekte mit 2.249 Projektpartnern und
einem Gesamtvolumen von rund 1,23 Milliarden Euro zur Förderung
ausgewählt“, bilanziert Birgit Löer. „Diese beeindruckenden Zahlen
spiegeln auch das besondere Know-how und Engagement unserer Mitarbeitenden
wider.“ Der jetzt erteilte Auftrag wird von aktuell 30 Mitarbeitenden
betreut und hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Über den DLR Projektträger
Der DLR Projektträger (DLR-PT) bietet als einer der größten Projektträger
Deutschlands seit nahezu 50 Jahren umfassende, wissensbasierte
Dienstleistungen rund um das Management von Forschung, Bildung und
Innovation. Zu seinen Auftraggebern gehören Bundesministerien, die
Europäische Kommission, Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und
Verbände. Er berät zu Strategien und Programmen, steuert begleitende
Dialogprozesse, plant und übernimmt die operative Umsetzung von
Förderprogrammen, unterstützt den Wissenstransfer und evaluiert die
Wirkung von Programmen und Initiativen der Auftraggeber. Die rund 1.400
hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR-PT betreuen
jährlich rund 12.000 Vorhaben mit einem Fördervolumen von gut 2,3
Milliarden Euro.
Das Themenspektrum des DLR Projektträgers reicht von Bildung,
Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie,
Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler
Zusammenarbeit und wird je nach Anforderung auch stets inter- und
transdisziplinär angeboten. Sein Portfolio wird abgerundet durch die
Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie
Analyse und Evaluation.
Der DLR-PT ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche Ausrichtung.