Stadt Bochum Infos:Flusspeilung an Dahlhausener Schwimmbrücke erfordert Fingerspitzengefühl


Seit 1963 rücken städtische Mitarbeiter einmal im Jahr aus nach Dahlhausen an die Schwimmbrücke, um die Stromtiefe der Ruhr zu messen. Die Brücke muss nämlich – um ihrem Namen gerecht zu werden – genug Wassertiefe umgeben, um schwimmen zu können. Dafür fahren drei Vermessungstechniker auf einem kleinen Motorboot an einem Drahtseil entlang von der Bochumer zur Hattinger Seite der Ruhr. Zwei hangeln sich am Seil entlang und einer misst in Zwei-Meter-Abschnitten mit Hilfe einer fünf Meter langen Holzlatte die vorhandenen Tiefen. An über 300 Stellen stecken sie die Messlatte tief ins Wasser, das von fünf bis zu einem halben Meter verschiedene Tiefen misst. In diesem Jahr ist das Wetter dafür ideal – schattig, nicht zu warm, nicht zu kalt und vor allem trocken.
In 25 Jahren Dienstzeit hat der Vermessungsingenieur Volker Hetzel schon alle mitgemacht: von brennender Sonne bis zum Platzregen. Die Vermessungsprofis sind einen ganzen Arbeitstag lang mit der Flusspeilung beschäftigt. Während seine Kollegen sich von Messpunkt zu Messpunkten entlang ziehen, steht Hetzel auf der Brücke und notiert die Werte. Helge Gierth, Leiter des Fachbereiches Geoinformation und Vermessung weiß, für diese Arbeit ist Fingerspitzengefühl gefragt: „Das ist ein anstrengender Job auf dem Boot, denn je tiefer das Wasser, desto stärker ist die Strömung. Deswegen messen wir auch immer im Sommer, weil dann einfach weniger Wasserdruck in der Ruhr ist.“ Die gute Nachricht: In 25 Jahren waren die Ergebnisse der Messungen immer zufriedenstellend. Bisher musste noch kein Bagger ausrücken, um Ablagerungen aus der Ruhr zu entfernen. Die Werte zeigen: Die Pontons unter der Schwimmbrücke haben genug Platz im Wasser.