Stadt Bochum Infos:Stadt „Bochum – auf der Sonnenseite“


Die Dächer der Stadt Bochum zapfen Energie, die Energie der Sonne. Mit zahlreichen Photovoltaik-Anlagen (PV) nutzt die Stadt diese Form der Erneuerbaren Energie, um zum Beispiel die eigenen Gebäude mit Strom zu versorgen. Dies geschieht in unterschiedlichen Formen und Kooperationen.
Gemeinsam mit den Stadtwerken unterhält die Stadt insgesamt zwei Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern. So treten die Stadtwerke beispielsweise bei der Anlage auf dem Dach der KiTa an der Brünselstraße als Betreiber auf. Dabei ist nicht nur die PV-Anlage innovativ, das Gebäude an sich deckt seinen gesamten Wärmebedarf und den Großteil des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien. Für die Wärme sorgt eine Geothermieanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe, die PV-Anlage erzeugt pro Jahr rund 41.000 Kilowattstunden „Sonnen-Strom“.
„Mit der Nutzung von Erdwärme und Sonnenenergie ist die KiTa an der Brünselstraße in erhöhtem Maße Vorbild beim Klimaschutz“, sagt Philipp Schuster, Klimaschutzmanager der Stadt Bochum. „Gepaart mit einem hochwertigen Wärmeschutz und einer entsprechenden Be- und Entlüftungsanlage produziert das Haus mehr Energie als es verbraucht. Diese so genannten ,Energieplushäuser‘ sind sehr innovativ und aufgrund ihrer Technik enorm effizient.“
Neben der Kooperation mit den Stadtwerken fördert die Stadt Bochum Bürger-
Darüber hinaus betreibt die Stadt Bochum zahlreiche PV-Anlagen selbst, etwa auf den Dächern des Neuen Gymnasiums, der Liselotte-Rauner-Schule oder des Schulzentrums Süd-West. Insgesamt betreibt sie sieben Anlagen selbst, neun werden extern betrieben (neben den Stadtwerken und den Genossenschaften geschieht dies etwa auch über Fördervereine).
Im Zeichen des Klimawandels geht es allerdings nicht nur ausschließlich darum, klimaschädliche CO2-Emissionen zu vermeiden (zum Beispiel durch die Nutzung von Erneuerbaren Energien), sondern auch um die Anpassung an bereits spürbare Auswirkungen. So steigen auch im Ruhrgebiet die Temperaturen, die Anzahl an Hitzeperioden nimmt tendenziell zu. Um diesem Trend auch in Zukunft gewachsen zu sein, werden auch in der Metropole Ruhr Anstrengungen unternommen, den Hitzestress für die Bewohnerinnen und Bewohner zu reduzieren.
„Der Klimawandel macht auch vor dem Ruhrgebiet nicht halt“, sagt in diesem Zusammenhang Philipp Schuster. „Auch in Bochum gibt es so genannte Hitzeinseln, das sind Orte in der Stadt, die sich beispielsweise durch eine hohe Versiegelung und wenig Begrünung im Sommer stark aufheizen. In diesem Sommer können wir das am eigenen Leib spüren, die Hitzewelle macht vielen Menschen zu schaffen, direkt in der Sonne ist ein Verweilen schwer erträglich. Um trotz alledem eine gewisse Aufenthaltsqualität im Freien zu gewährleisten, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Hitzeinseln zu entlasten“, so der Klimaschutzmanager.
Eine dieser Maßnahmen ist die Erhöhung des Grünanteils. Durch die Verdunstung von Wasser (durch die Pflanze) kühlt sich die Luft ab, zusätzliche Schattenplätze laden zum Verweilen ein.
Aber nicht nur Bäume bzw. Bepflanzung am Boden erfüllen in diesem Sinne einen Zweck. Auch die Begrünung von Flach- bzw. nur leicht geneigten Dächern können einen kühlenden Effekt für die Umgebung haben. Gerade in Zeiten des Klimawandels erlangen so die Gründächer immer größere Beliebtheit. Auch die Stadt Bochum hat auf einigen ihrer Gebäude Gründächer installiert. So befindet sich beispielsweise auf der KiTa Pfiffikus an der Halbachstraße ein solches Gründach, ebenso sind Teilflächen auf dem Bochumer Musikforum begrünt. Das Technische Rathaus an der Hans-Böckler-Straße hat ebenfalls begrünte Teilflächen.
Neben der kühlenden Wirkung eignen sich Gründächer auch zur verzögerten Abfuhr von (Stark-)Regenereignissen bzw. zum anteiligen Rückhalt von Niederschlägen. Zusätzlich werden im Sinne der Luftreinhaltung Schadstoffe wie etwa Feinstaub durch die Bepflanzung gebunden.
Um auch Bochumer Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, ähnliche Projekte auf ihrem eigenen Haus zu realisieren, hat der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit der Emschergenossenschaft ein so genanntes Gründachkataster entwickelt. Mit diesem Internet-Tool kann jeder das eigene Dach auf Eignung überprüfen, darüber hinaus können grundlegende Berechnungen zur Auslegung des Gründaches vorgenommen werden. Das Tool steht jedem auf den Seiten des RVR zur Verfügung. Ein ähnliches Tool gibt es zum Thema „Solardach“. Dieses Tool wurde ebenfalls vom RVR entwickelt und ist unter www.bochum.de/klimaschutz erreichbar. Beide Tools stehen den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung.
In der nächsten Folge der Serie „Bochum – auf der Sonnenseite“ wird der USB Bochum seine Projekte vorstellen.