Stadt Duisburg Infos:Gemeinschafts-Aktion stattet Neudorfer Flüchtlingsheim mit Vorhängen aus – Lions Club Duisburg Hamborn spendet über 8.000 Euro
Ein schönes Beispiel für eine gelungene Kooperation in Duisburg sorgt für blickdichte Fenster in der Neudorfer Flüchtlingsunterkunft Memelstraße. Heute wurde das Hilfspaket aller sechs Projektbeteiligten übergeben.
Christel Tenter, Activitybeauftragte des Lions Club Duisburg-Hamborn und Mitglied des Vereins „Mehr Flüchtlingshilfe e.V.“, und ihr Vereinskollege Youssef Chemao hatten sich die 438 Fenster des Gebäudes angesehen: „Wenn hier Flüchtlinge wohnen sollen, müssen wir helfen, damit die Flüchtlinge nicht den Blicken der Passanten von der Straße ausgesetzt sind. Vorhänge müssen her. Die können wir weder sammeln noch selbst nähen“. Christel Tenter machte sich auf die Suche nach Helfern und koordinierte deren Zusammenarbeit.
Der Raumausstatter Hennecken aus Walsum besorgte zum Selbstkostenpreis 600 Meter schwer entflammbaren Stoff und nötiges Zubehör im Wert von 8.120 Euro. Das spendete der Lions Club Duisburg-Hamborn – einer der größten Einzelspenden des Club in den letzten Jahren.
Michael Synowczyk, Teamleiter vom Jobcenter Duisburg Nord, stellte den Kontakt zu PAN, dem „Projekt Arbeitsinitiative Nord“ her. Menschen mit psychischer Erkrankung brauchen besondere Unterstützung bei einer Rückkehr in die Arbeitswelt. PAN, ein Fachbereich der PHG (Psychiatrische Hilfsgemeinschaft Duisburg e.V.), bietet zusammen mit dem Jobcenter Duisburg sinnvolle und den Tag strukturierende Beschäftigungen an, vor allem für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und/oder in besonders belastenden Situationen. In kleinen Schritten soll an eine berufliche Tätigkeit gewöhnt werden mit dem Ziel, den Schritt ins reguläre Arbeitsleben oder weitere Qualifizierungen zu ermöglichen.
Derzeit gibt es in PAN die drei Schwerpunktbereiche „Bücher und Papier“, „Holz und andere Werkstoffe“ und „Textil“ mit insgesamt 35 Plätzen. In den Werkstätten werden vorwiegend aus Spenden die unterschiedlichsten Gegenstände gefertigt und an gemeinnützige Zwecke weitergegeben. Seit Weihnachten wurden also hier von zwölf Näherinnen und Nähern die Vorhänge gefertigt - bei ca. 600 Meter Stoff eine echte Herkulesaufgabe - und sukzessive an das Flüchtlingsheim übergeben. Das Aufhängen der Vorhänge haben die Flüchtlinge natürlich gerne selbst besorgt.
„Dass die Ergebnisse der Arbeit, wie besonders in diesem Fall, anderen Menschen zugutekommen, und dass diese Arbeit darüber hinaus öffentlich gewürdigt wird, vermittelt jedem einzelnen der Teilnehmer die Wertschätzung, die wir uns alle von unserer täglichen Arbeit versprechen und ist deshalb besonders wichtig“, ergänzt Guido Hoer von der PHG Duisburg. Er leitet vor Ort das Projekt PAN.
Die PHG Duisburg schafft schon seit vielen Jahren gemeinsam mit dem örtlichen Jobcenter und anderen Kooperationspartnern Maßnahmen, die sinnstiftende Tätigkeiten für langzeitarbeitslose Menschen mit einem Nutzen für die Duisburger Stadtgesellschaft verbinden. Das Nähen der Vorhänge für das Wohnheim in der Memelstraße ist hierfür ein besonders gutes Beispiel.
Und die gelungene Kooperation der verschiedenen Akteure zeigt vor allem, dass in einer Stadtgemeinde alle gemeinsam auch schwierige Aufgaben – wie z.B. die menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten - bewältigen können.
Oberbürgermeister Sören Link bedankte sich bei allen Akteuren und lobte das Projekt als ein erneutes gelungenes Beispiel für ehrenamtliche Hilfe aus der Mitte der Stadtgesellschaft, die Flüchtlingen in Duisburg zu Gute kommt.