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Stadt Bochum Infos:Verwaltungsrat wählt Johan Simons als Intendanten des Bochumer Schauspielhauses

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Johan Simons neuer Intendant des Bochumer SchauspielhausesDie Stadt Bochum freut sich, Johan Simons als neuen Intendanten des Bochumer Schauspielhauses berufen zu können. Der Verwaltungsrat des Schauspielhauses hat in seiner heutigen Sitzung (Freitag, 5. Februar) diesen Vorschlag seines Vorsitzenden, Stadtdirektor Michael Townsend, einstimmig angenommen und durch Wahl bestätigt. Auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch schätzt sich überaus glücklich, dass die Suche mit einem solch hochkarätigen Ergebnis zu Ende gegangen ist: "Die Berufung von Johan Simons ist ein wahrnehmbares Signal, mit welchen Ambitionen die Stadt Bochum das Schauspielhaus positionieren möchte. Simons und unser Anliegen ist erstklassiges Schauspiel mit Strahlkraft in die gesamte deutschsprachige Theaterlandschaft."

Aus verschiedenen Gründen hatte sich der Suchprozess über einen längeren Zeitraum hingezogen, konnte jedoch nur so zu einem guten Ergebnis kommen. Michael Townsend: „Gut Ding will und muss Weile haben, denn für uns kam nur eine erstklassige Lösung in Frage, und diese haben wir mit der Wahl von Johan Simons ohne Zweifel gefunden. Unsere Ambitionen für das Bochumer Schauspielhaus sind groß, und deshalb hatte es keinen Sinn, einen solch wichtigen Beschluss unter Zeitdruck zu fassen. Schließlich entscheiden wir mit dieser Besetzung über die Zukunft eines der wichtigsten Kulturinstitute unserer Stadt und eines der größten deutschsprachigen Theater.“

Der renommierte niederländische Regisseur Johan Simons, der nach seiner preisgekrönten Zeit als Intendant der Münchner Kammerspiele derzeit mit großem Erfolg die Ruhrtriennale leitet, fühlt sich dem Ruhrgebiet sehr verbunden. Seine  Konzepte, Ideen und Pläne für das Bochumer Schauspielhaus begeisterten Michael Townsend und den Verwaltungsrat sofort.

Simons möchte das Bochumer Schauspielhaus, das er selbst schon als Student besuchte und immer noch als einen „Sehnsuchtsort“ benennt, zum Vorreiter eines länderübergreifenden, neuen europäischen Theaters machen. Es soll ein Theater mit nationaler und internationaler Ausstrahlung werden und Partner eines neuen Theaternetzwerkes, das zwischen Bochum, dem NT Gent und dem sich in Gründung befindenden Theater Rotterdam entstehen soll. So können große Produktionen mit internationaler Strahlkraft gemeinsam realisiert und Ressourcen gebündelt werden, die anders – und auch anderswo – nicht möglich wären. Zudem böte sich eine Drei-Länder-Plattform auch für junge Theatermacherinnen und Theater-macher, Mitarbeiteraustausche und kreative Netzwerke der Kulturen. Bochum wird bei aller internationalen Ausrichtung jedoch das Zentrum von Johan Simons´ künstlerischem Schaffen sein.

Gleichzeitig begreift Johann Simons das Ensemble als Kern des Theaters und will einige der besten deutschsprachigen Schauspielerinnen und Schauspieler an das Bochumer Schau-spielhaus binden. Es soll einen Spielplan haben, der ein starkes Repertoire aufweist aus großen, wichtigen Stoffen, politisch relevanten Themen, aber auch kleineren experimentellen Formaten. Das Schauspielhaus soll ein kreatives Theaterhaus sein mit großer künstlerischer Freiheit, dessen Vorstellungen das Publikum berühren, herausfordern und inspirieren sollen und das sich öffnet für andere Kompanien, für weitere Kunstformen und für multidisziplinäre Produktionen. Als festen Bestandteil möchte Simons auch die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Partnern im Ruhrgebiet nutzen und etablieren, allen voran mit den Bochumer Symphonikern.

Johan Simons: „In meiner Vorstellung ist das Schauspielhaus Bochum ein Theater ohne Grenzen. Ein Theater, das im Zentrum des neuen Europas die Welt einlädt und sie mit gestalten will. Ein Theater, das Kunst als Motor für Veränderungen begreift. Ein Ort für das Ruhrgebiet, für Arme und Reiche, für Jung und Alt, für Weiße und Schwarze, für Christen, Muslime und Ungläubige, alte Europäer und neue Deutsche, Immi- und Emigranten, für 140 Sprachen und noch mehr Möglichkeiten. Ein Haus für Schauspiel, Literatur, Musik, Tanz und Kunst. Ein Haus ohne Grenzen. Ein Haus der Kulturen.“

Aufgrund von bereits bestehenden Verpflichtungen bei der Ruhrtriennale wird Johan Simons seine Arbeit am Schauspielhaus Bochum erst zur Saison 2018/19 aufnehmen können. Der scheidende Intendant Anselm Weber hat sich bereit erklärt, für eine Übergangslösung in der Interimssaison 2017/18 unterstützend zur Verfügung zu stehen.



Stimmen zur Wahl:

Lukas Crepaz, Geschäftsführer der Kultur Ruhr: "Wir gratulieren Johan Simons und freuen uns, dass unser Intendant auch nach seiner Zeit bei der Ruhrtriennale dem Ruhrgebiet verbunden bleibt. Mit ihm wird ab September 2018 ein großartiger Theatermacher dem Schauspielhaus Bochum voranstehen, der zu spannenden Entwicklungen und Impulsen für die Region beitragen wird. Genau so wie er es bereits bei der Ruhrtriennale getan hat, die er bis Herbst 2017 leiten wird."

Prof. Barbara Kisseler, Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins: "Die Entscheidung Johan Simons zum Intendanten des Bochumer Schauspielhauses zu machen, begrüße ich ausdrücklich. Johan Simons ist ein erfahrener Intendant und Regisseur, der mit seinem realistischen Blick auf schwere Themen etwas wagt. Dass es ihm gelingt damit sein Publikum zu erreichen, hat er auch als Intendant der Ruhrtriennale bewiesen. Für das Schauspielhaus Bochum wird Johan Simons ein großer Gewinn sein, und seine Arbeit wird in die Stadt hineinwirken, die damit an die große Tradition des Theaters in Bochum anknüpfen kann."