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Vermischtes

Innovationszentrum an der FOM Hochschule gegründet – Auftaktveranstaltung zur Innovation im Gesundheitswesen

Gründung und Innovation, verbunden mit neuen Denk- und Arbeitsweisen
sollen am neuen Innovationszentrum der FOM gefördert werden. Zum Auftakt
lädt das Zentrum zu einer kostenfreien Veranstaltung ein, die sich der
Innovation im Gesundheitswesen widmet.

Das neue CIBE Center for Innovation, Business Development &
Entrepreneurship tritt an, um nachhaltige Innovation zu ermöglichen.
Innovationen sind ein für Regionen und Nationen wichtiger
Wirtschaftsfaktor und Motor. Der Weg dahin führt aus CIBE-Perspektive
sowohl über das Fördern von Unternehmer- und Unternehmerinnentum als auch
eines Umdenkens von Bildungsprozessen. „Für zukunftsweisende Innovationen
– und ein entsprechendes Innovationsdesign – sind neue Denk- und
Arbeitsweisen notwendig, daher sollten auch Bildungsangebote entsprechend
angepasst werden“, sagt CIBE-Gründungsdirektor Prof. Dr. Dipl.-Ing.
Michael Friebe. Er hat selbst bereits rund 25 erfolgreiche Start-ups
gegründet.

Ideen für Gesundheits- und Geschäftsmodelle
Wie diese neuen Denk- und Arbeitsweisen gefördert werden, davon können
sich Interessierte am Dienstag, 28. Februar 2023, von 14.00 bis 21.00 Uhr
am FOM Hochschulzentrum Düsseldorf selbst überzeugen. Die Kick-off-
Veranstaltung des CIBE steht ganz im Zeichen der Innovation des
Gesundheitswesens. Studierende, Mitarbeitende von Pflegeeinrichtungen,
Krankenkassen, Kostenträgern, Start-ups, etablierten Unternehmen und der
öffentlichen Verwaltung sowie der Politik möchte das CIBE hierbei
zusammenbringen. Gemeinsam sollen bei der „INNOVATION DESIGN CHALLENGE“
unter dem Titel „Weg von der Krankenversorgung – hin zur Gesundheit“ Ideen
für Gesundheits-Geschäftsmodelle generiert werden.

Individuelle Gesundheit sollte in den Fokus
Nach einer Einführung in das Thema lernen die Teilnehmenden eine neue
Innovationsmethode kennen. Expertinnen und Experten unterstützen bei der
anschließenden Umsetzung. Gemeinsam soll schließlich ein Buch erstellt
werden. Damit sollen die Ergebnisse in Zukunft auch anderen Interessierten
zugänglich gemacht werden. „Wir müssen Gesundheit neu denken und innovativ
gestalten – so wie wir es wollen, nicht wie wir es vorfinden. Die Zukunft
sollte der individuellen Gesundheit, also der Krankheitsprävention,
gewidmet sein“, erklärt Friebe, der auch die Design Challenge leitet.
„Dafür möchten wir mit unserer ersten Veranstaltung hilfreiche Impulse
liefern.“

Frühere DFKI-Forscherin Dr. Feiyu Xu in den Aufsichtsrat von ZF gewählt

Die Hauptversammlung der ZF Friedrichshafen AG hat auf ihrer Sitzung am
20. Dezember 2022 drei neue Mitglieder als Vertreter der Anteilseigner in
den Aufsichtsrat gewählt, darunter die frühere DFKI-Forscherin Dr. Feiyu
Xu. Die Amtszeit mit einer Mandatslaufzeit von fünf Jahren beginnt mit
Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2023.

Dr. Feiyu Xu hat an der Universität des Saarlandes Computerlinguistik
studiert, wurde 2007 promoviert und hat am DFKI Sprachtechnologie-Projekte
mit einem starken Praxisbezug geleitet. Im Projekt Compass (COMprehensive
Public informAtion Services, gefördert vom BMBF, FKZ 01IMD02A) ging es
beispielsweise darum, im Kontext der Olympischen Spiele in Beijing 2008,
ein multimodales und multilinguales Assistenzsystem zu entwickeln, das die
Touristen in alltagsweltlichen Situationen unterstützen konnte. Feiyu Xu
wurde bereits 2014 als DFKI Research Fellow geehrt, verließ das DFKI 2017
als Principal Researcher, wechselte 2017 zu Lenovo und 2020 zu SAP.

Dr. Feiyu Xu erklärt: „In den Aufsichtsrat von ZF gewählt worden zu sein,
bedeutet mir persönlich wirklich sehr viel. Die Zeiten sind
herausfordernd, die Innovationsdynamik immens; für mich gehört ZF weltweit
zu den Leuchttürmen für die Anwendung industrieller KI, damit die Chancen
realisiert werden, die KI für die wirtschaftliche, ökologische und
sozialpartnerschaftliche Entwicklung eröffnet. Ich freue mich auf die
anspruchsvollen Aufgaben und möchte mich herzlich für das Vertrauen
bedanken, das die Anteilseigner mir entgegenbringen."

DFKI-CEO Prof. Dr. Antonio Krüger: „Ich gratuliere Dr. Feiyu Xu, ZF und
ihren Anteilseignern zu dieser ausgezeichneten Wahl. Feiyu Xu wurde am
DFKI promoviert, hat große KI-Projekte geleitet, erfolgreich DFKI-
Ausgründungen vorangetrieben und eine beeindruckende internationale
Karriere gemacht. ZF gehört seit 2019 zu den Industriegesellschaftern des
DFKI. Wir arbeiten in zahlreichen Anwendungsfeldern von industrieller KI
und mit dem ebenfalls 2019 in Saarbrücken angesiedelten ZF
Technologie¬zentrum für KI und Cybersecurity zusammen, und ich freue mich
auf die weiteren gemeinsamen Aktivitäten.“

Dr. Feiyu Xu (geb. 1969) leitet seit 2020 als Senior Vice President den
Bereich Künstliche Intelligenz des Softwarekonzerns SAP SE. Diese Funktion
hatte sie zuvor für drei Jahre beim Computer- und Smartphone-Hersteller
Lenovo inne. Xu wurde 2007 von der Universität des Saarlandes im Fach
Computerlinguistik promoviert und erwarb dort 2014 durch Habilitation die
Lehrbefähigung. Bis 2017 war sie als Research Fellow und
Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz (DFKI) tätig, in dessen Aufsichtsrat sie heute die SAP SE
vertritt. Während dieser Zeit gründete und leitete sie auch das KI-Start-
up Yocoy Technologies GmbH, das mobile mehrsprachige Übersetzungs- und
Dialogsysteme entwickelte.

Über ZF
ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die
Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge
sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion
Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und
Elektromobilität bietet ZF umfassende Produkt- und Software-Lösungen für
etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von
Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge
unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei,
Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen und die Mobilität sicherer
zu machen. Im Jahr 2021 hat ZF mit weltweit rund 157.500 Mitarbeitern
einen Umsatz von 38,3 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen ist an 188
Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten.

Über das DFKI
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private-Partnership (PPP) gegründet.
Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen und
Niedersachsen, Labore in Berlin und Darmstadt sowie Außenstellen in Lübeck
und Trier. Das DFKI verbindet wissenschaftliche Spitzenleistung und
wirtschaftsnahe Wertschöpfung mit gesellschaftlicher Wertschätzung. Das
DFKI forscht seit über 30 Jahren an KI für den Menschen und orientiert
sich an gesellschaftlicher Relevanz und wissenschaftlicher Exzellenz in
den entscheidenden zukunftsorientierten Forschungs- und Anwendungsgebieten
der Künstlichen Intelligenz. In der internationalen Wissenschaftswelt
zählt das DFKI zu den wichtigsten „Centers of Excellence“. Aktuell
forschen ca. 1.460 Mitarbeitende aus über 65 Nationen an innovativen
Software-Lösungen. Das Finanzvolumen lag 2021 bei 76,3 Millionen Euro.

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Von Achilles bis Zeus: Interaktives Portal zu antiken Mythen geht online

Einen neuen Zugang zu der komplexen Welt der antiken Mythen bietet das
Online-Portal "Mythoskop". Dort lassen sich zum Beispiel
Verwandtschaftsbeziehungen der Göttinnen und Götter sowie
Geschichtenstränge und Handlungsorte interaktiv nachvollziehen. Erarbeitet
wurde es von Multimediadesignerin Anke Tornow in Kooperation mit
Altertumswissenschaftlerin Dr. Anne Friedrich und Informatiker Dr. Jörg
Ritter von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Ziel des
Projekts ist, die antiken Mythen in der digitalen Welt auf neue Weise
erlebbar zu machen. Das Portal startet am Mittwoch, 11. Januar 2023, 19
Uhr – dann wird es im Literaturhaus Halle in der Bernburger Straße 8
vorgestellt.

Ob Sisyphos-Arbeit, Sirenen-Ruf, Achilles-Ferse oder Hermes-Bote - die
antiken Mythen sind heute allgegenwärtig als Metaphern, Markennamen oder
etwa als Inspiration für Literatur und bildende Kunst. "Um die zahlreichen
Verweise und Anspielungen einordnen zu können, braucht es eine Art
Basiswissen der Motive. Allerdings sind die Verkettungen der
Handlungsstränge so komplex, die verwandtschaftlichen Beziehungen so
verstrickt und die überlieferten Varianten so vielgestaltig, dass man sich
ebenso hoffnungslos verlaufen kann wie im Labyrinth des Minotauros", sagt
Dr. Anne Friedrich vom Seminar für Klassische Altertumswissenschaften der
MLU. Traditionell würden Stammbäume, Lexika und andere Werke dabei helfen,
mehr Detailwissen zu erhalten. Allerdings leide dabei auch schnell der
Überblick.

Hier setzt das neue Portal mit dem Namen "Mythoskop" an. Konzipiert wurde
es von der halleschen Multimediadesignerin Anke Tornow in Kooperation mit
einem Team um Anne Friedrich und Jörg Ritter. "Mit dem Mythoskop entsteht
ein digitales Werkzeug, das intuitiven Zugang zu Detailinformationen
ermöglicht, während der Gesamtkontext präsent bleibt", so Tornow.
Dynamische Visualisierungen geben einen Überblick zu genealogischen
Zusammenhängen, Geschichtensträngen, geografischen Verortungen sowie zur
Rezeptionsgeschichte. Navigierbare, vielfach verknüpfte Grafiken machen
den netzartigen Charakter des Mythenkosmos erlebbar. Weitere Medien, zum
Beispiel animierte Kurzporträts von Fabelwesen und Audio-Nacherzählungen
einzelner Mythen, runden das Portal ab.

Das Portal steht allen Interessierten frei zur Verfügung. Darüber hinaus
arbeitet das Team an verschiedenen Lernmaterialien, die in der Lehre an
der Universität oder im Schulunterricht eingesetzt werden können.

Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Programms "Digital Creativity"
des Landes Sachsen-Anhalt.

Synthetische Daten für die KI-gestützte Wundversorgung

FH Dortmund: Neuronale Netzwerke für die angewandte Medizin

 

Das medizinische Problem, das FH-Forscher Raphael Brüngel mit seiner Promotion lösen will, ist ein sehr spezielles. Seine Lösung wird dennoch für viele weitere Bereiche einen bedeutenden Fortschritt darstellen.

 

Raphael Brüngels Forschung setzt bei der Wundversorgung an. Wunden können sehr komplexe Gebilde werden, insbesondere, wenn sie chronisch geworden sind. Sie bestehen aus bis zu drei Hauptgewebetypen (Granulation, Fibrinbelag und Nekrosen), deren Kombinationsvielfalt vermutlich die der Farben in Renaissancegemälden übertrifft. Jede Wunde ist einzigartig. Ihre sichere Einordnung ist komplex.

 

Genauso einzigartig ist ihr Heilungsverlauf. Hierbei spielen zahlreiche individuelle und medizinisch relevante Faktoren eine Rolle – Lebensalter, allgemeine Verfassung, Vorerkrankungen wie Diabetes und viele mehr. Eine Wunde, deren Heilung länger als drei Monate dauert, gilt als chronisch. Ihre Behandlung ist besonders anspruchsvoll, es drohen zum Beispiel Infektionen, die mit Gewebeverlust einhergehen können. Gegebenenfalls vorhandene Durchblutungsstörungen können die Selbstheilungsfähigkeiten weiter einschränken. Rückschläge gehören selbst bei guter Versorgung zum Alltag.

 

In der Praxis haben Pflegende nicht genug Zeit, um jede Wunde regelmäßig bis ins Detail zu untersuchen und den Heilungsprozess zu dokumentieren. Deswegen wird an KI-gestützten Lösungen gearbeitet, die Frühstadienerkennung, Zustands- und Gewebeklassifikation, Verlaufsanalyse und Dokumentation erleichtern.

 

Der wunde Punkt der Datensätze

 

Doch Lösungsansätze fahren bisher mit angezogener Handbremse. Ihre erlernte Expertise speist sich aus möglichst vielen und vielfältigen Fotos von Wunden mit passenden Informationen. Für die Forschung verfügbare Datensätze sind rar und von wechselhafter Güte.

 

Und inhaltlich unausgewogen: Bestimmte Ausprägungen wie zum Beispiel Wunden mit abgestorbenem („nekrotischem“) Gewebe sind viel zu selten vertreten, als dass die KI ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen kann. Zudem mangelt es an dunkleren Hauttypen in medizinischen Datensätzen.

 

Neuronales Netzwerken

 

Hier setzt Brüngel an. Er will diese schlecht bestückten Bereiche der Datensätze auffüllen, und zwar mithilfe spezieller neuronaler Netze: Diese hochentwickelten Technologien heißen „Generative Adversarial Networks“ (GANs) und sind in der Lage, sich realistisch wirkende Darstellungen „auszudenken“ sowie echte Bilder in andere Darstellungen zu „übersetzen“ – und zwar für den Anwendungsfall von Wundbildern genau jene, die in den Datensätzen Mangelware sind. Solche künstlich erzeugten Bilder werden im Fachjargon als „synthetisch“ bezeichnet. Um sie zu erschaffen, müssen entsprechende GAN-Modelle gelernt und verstanden haben, was das Wesen dieser unterrepräsentierten Wunden ist. So magisch dies klingt, so bodenständig ist es letztendlich: Alles geht auf kluge Statistiken zurück.

 

Das ist es, was Brüngel tut: Er entwickelt einerseits Methoden und Strategien, die GANs dazu befähigen, Wund-Darstellungen zu erschaffen, die den höchsten Ansprüchen genügen. Andererseits erforscht er die Potenziale und Grenzen dieser Technologie im Kontext der Optimierung von Anwendungen.