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Sport

VfL Bochum - Bald wieder in der Bundesliga?

Logo des VfL Bochum
Logo des VfL Bochum

Der VfL Bochum ist wieder da. Genau genommen war er nie weg, jedoch besteht dieses Jahr wieder eine berechtigte Hoffnung auf den Aufstieg in die höchste Bundesliga. Gründe dafür gibt es einige. Um ein paar Namen zu nennen: Thomas Reis, Peter Zulj und Simon Zoller. Doch nicht nur in der zweiten Liga zeigt man auf, auch im DFB-Pokal konnte man einen Achtungserfolg gegen Mainz 05 einfahren, bevor RB Leipzig eine Nummer zu groß war. Grund genug, um einen Blick auf den Höhenflug zu werfen.

 

Der VfL galt vor einiger Zeit als Fahrstuhlverein. Vor dem Abstieg aus der höchsten Spielklasse vor zehn Jahren wurde in achtzehn Saisonen je fünfmal der Aufstieg und der Wiederabstieg erlebt. Seit einem Jahrzehnt spielt man jetzt in der zweiten Bundesliga. Das soll sich diese Saison ändern.  https://extra.bet365.de/news/de/fussball  auf Bochum mittlerweile auf einem niedrigen Niveau angelangt. Hauptgrund für den Aufschwung war der Trainerwechsel im Jahre 2019, als Thomas Reis die Position von Robin Dutt übernahm. Nach einer verbesserten Einstiegssaison liegt man dieses Jahr derzeit auf dem ersten Tabellenrang. Reis konnte in dem Team ein geordnetes Pressing, mit konsequenten Aufbau- und Umschaltspiel umsetzten und erntet dafür jetzt die Früchte seiner Arbeit.

 

Zuletzt gab es eine Rückkehr zum 4-2-3-1 System in dem ein gnadenloses Angriffspressing betrieben wird, wo auch die Flügel Blum und Holtmann anrennen. Dadurch wird der Fokus des gegnerischen Teams auf die Zentrale gelenkt, wo Anthony Losilla, Robert Tesche und Zulj dann die Bälle erobern sollen. Im Ballbesitz liegt der Fokus vermehrt auf der rechten Seite, jedoch übernehmen Tesche und Thomas Eisfeld den Spielaufbau im zentralen Mittelfeld. Durch aktive Läufe Zollers wird Raum vor der Abwehr kreiert, von welchen vor allem der Spielmacher Zulj profitiert. Die einzige Schwäche, die der VfL zeigt, ist, wenn der Gegner wenig Wert auf Ballbesitz legt und vermehrt auf lange Bälle geht. Dadurch kann das Pressing bisweilen noch zu leicht umspielt werden.

Aus dem starken Kollektiv sticht vor allem Zulj heraus. Obwohl es während der Saison eine kleine Streitigkeit wegen seiner Arbeitsrate gab, ist er der kreative Denker im Spiel der Bochumer. Das zeigt auch die Statistik, wo er mittlerweile schon mehr als zehn Tore und Vorlagen auf seinem Konto hat. Gemeinsam mit Zoller sind die beiden das derzeit beste Sturmduo in der zweiten Klasse. Zoller besticht vor allem durch seine hohe Arbeitsrate und ist der erste Verteidiger im Pressing. Das bezeugt auch die Statistik, wo er die meisten intensiven Läufe und Sprints verzeichnen kann. Auch offensiv ist er eine Waffe. Bereits erwähnt wurden seine Läufe in die Tiefe, welche Platz für die offensiven Mittelfeldspieler erzeugen. Auch mit dem Ball ist er gefährlich. So kommt er auf eine ähnliche Tor- und Vorlagenstatistik wie Zulj.

 

Es besteht die Hoffnung, dass der VfL Bochum nächstes Jahr wieder in der deutschen Bundesliga zu bewundern ist. Die Arbeit hört jedoch dann nicht auf. Vor allem die Top-Teams haben die Qualität, um das Pressing der Bochumer zu umspielen und auch die Spiele gegen Teams auf Augenhöhe müssen erst gewonnen werden. Deswegen wird dann wahrscheinlich auch der Spielstil zum Teil an die Liga angepasst, damit man nicht wieder in alte Muster verfällt und wieder zu einer Fahrstuhlmannschaft wird.

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Die verflixte Sportlerleiste

Leistenschmerz bei Sportlern ist keine Bagatelle. Der plötzliche Ausfall
eines professionellen Athleten kann nicht nur für seine eigene berufliche
Karriere, sondern auch für seine Mannschaft enorme Folgen haben. Besonders
hoch ist die Quote dieser Verletzung im Fußball und Eishockey. Während bei
Eishockeyspielern eine Leistenverletzung in zwischen 13 bis 20 Prozent der
Fälle bekannt ist, liegt die Inzidenz unter männlichen Fußballspielern für
chronischen Leistenschmerz bei bis zu 18 Prozent. Eine zuverlässige
Diagnose, was wirklich den Leistenschmerz auslöst, ist aber oft sehr
schwierig.

Betroffen von Leistenschmerzen sind vor allem Sportler, deren
Bewegungsablauf durch schnelle Bewegungen mit abrupten Richtungswechseln
gekennzeichnet ist. Gerade bei Fußballspielern, die im Laufschritt
tretende und drehende Bewegungen ausführen, kombiniert mit kraftvollem
Schießen des Balles, ist der akut einsetzende Leistenschmerz häufig zu
beobachten. Auch bei Mannschaftssportarten wie Rugby, Football, Eis- und
Feldhockey ist ein vermehrt durch Leistenschmerz bedingter Ausfall der
Spieler zu verzeichnen. Aber auch Tennisspieler und Marathonläufer sind
nicht selten betroffen. Bereits beim einfachen Joggen konnte eine
Belastung des Hüftgelenkes mit dem 8-Fachen des eigenen Körpergewichts
nachgewiesen werden.

Dr. Andreas Koch, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie, Cottbus:
„Trotz der Häufigkeit von Leistenschmerzen bei Sportlern gibt es immer
noch eine große diagnostische Unsicherheit. Schwierig wird die
Diagnosestellung, wenn trotz aller Diagnostik und konservativen Maßnahmen
der Schmerz in Ruhe verschwindet, sich aber unter Wiederaufnahme der
Belastung zurückmeldet und keine echte Hernie nachweisbar ist. Dabei ist
die klare Differenzierung entscheidend, um unnötige Operationen zu
vermeiden, dauerhaften Schäden vorzubeugen und eine zielgerichtete
Therapie einzuleiten.“

Symptome der Sportlerleiste

Bei einer „Sportlerleiste“ geben Patienten meist ziehende, teilweise
stechende Schmerzen an. Diese haben fast immer eine Ausstrahlung Richtung
Oberschenkelinnenseite (Adduktorenansatz) sowie zur Außenseite des
Skrotums. Häufig hat der Schmerz auch einen brennenden, fast
elektrisierenden Charakter, was ein eindeutiger Hinweis für eine
Nervenkompression ist. Diese Nervenkompression entsteht, wenn die für eine
Sportlerleiste typische Protrusion der Leistenkanalhinterwand bei
Anspannung der Bauchmuskulatur den Nerven lokal komprimiert.

Bei der Sportlerleiste liegt eine umschriebene Schwäche im medialen Anteil
der Leistenkanalhinterwand vor. Hierdurch kommt es zu einer lokalisierten
Vorwölbung der Transversalisfaszie in den Leistenkanal hinein. Dies führt
bei Anspannung der Bauchdeckenmuskulatur und bei abrupten Bewegungen zu
einem für die Sportlerleiste typischen Schmerz, welcher durch Kompression
des R. genitalis des N. genitofemoralis hervorgerufen wird. Zusätzlich
führt diese Schwäche der Leistenkanalhinterwand zu einer Erweiterung des
Leistenkanals mit Retraktion des lateralen Anteils des M. rectus abdominis
an seinem Ansatz am Os pubis.

Therapie der Sportlerleiste

Bei der Versorgung von Sportlerleisten gibt es noch kein ideales
Therapiekonzept. Es fehlen prospektiv randomisierte Studien, welche die
verschiedenen therapeutischen Ansätze und Verfahren vergleichen. Die
Therapie richtet sich vor allem nach der „vermuteten“ zugrundeliegenden
Ursache. Sie reicht von Schonung und anschließenden konservativen
Trainingsprogrammen bis hin zu teils aufwendigen Operationen.
Grundsätzlich gilt, je mehr die Beschwerden in Richtung
Symphyse/Adduktoren ausstrahlen, desto eher sollte ein konservativer
Ansatz gewählt werden und je mehr nach inguino-skrotal, desto eher
operativ.

Konservative Therapie

Vor allem Zerrungen, Risse, Entzündungen und Reizungen sind der
konservativen Therapie zugänglich. Hierbei wird durch Schonung der
auslösende Reiz vermieden. Zusätzlich können durch antiinflammatorische
Medikation und/oder lokale Injektion von Kortikosteroiden, Traumeel und
Dextrose die Beschwerden gebessert werden. Intensive physiotherapeutische
Programme mit Stretching und Friktionsbehandlungen sowie Massagen haben
einen wichtigen Stellenwert im Rahmen der sportlichen Rehabilitation.
Zusätzlich werden Koordinations- und Stabilisationsübungen zum Ausgleich
muskulärer Dysbalancen sowie osteopathische Maßnahmen durchgeführt.

Operative Therapie

Prinzipiell werden 3 unterschiedliche operative Verfahren diskutiert. Geht
man von einer Nervenkompression aus, so sollte eine lokale Neurolyse oder
Neurektomie erfolgen. Für die „Imbalance“ der beteiligten Muskulatur
werden neben Refixationen des lateralen Rektusmuskelrandes auch sog.
Releasing-Verfahren vorgeschlagen. Außerdem wird die Stabilisierung der
umschriebenen Schwäche/Vorwölbung der Leistenkanalhinterwand mit oder ohne
Netzverstärkung empfohlen. Bei der Minimal-Repair-Technik nach Muschaweck,
wird selektiv der Hinterwanddefekt unter Schonung der intakten Anteile
mittels einer Fasziendopplung repariert. Dieses OP-Verfahren, das in
Lokalanästhesie im tageschirurgischen Setting durchgeführt werden kann,
vermeidet den Einsatz großflächiger, nichtresorbierbarer
Kunststoffprothesen und ermöglicht den Erhalt des Muskelgleitlagers. In
einer Studie mit 129 Patienten, davon 67 % professionelle Sportler, wurde
die Effektivität nachgewiesen. So konnten die operierten Sportler im
Durchschnitt nach 7 Tagen das Training wiederaufnehmen. Nach 14 Tagen
waren 80 % der Sportler beschwerdefrei und konnten an ihre alte Form
anknüpfen.

Nachbehandlung

Die Rekonvaleszenz umfasst mindestens 2 bis 6 Wochen. Die Nachbehandlung
sollte in Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten Physiotherapeuten
erfolgen. Eine Schonung und das Vermeiden schweren Hebens sind obsolet.
„Do what you feel you can do“ ist heute die Ansage an den Patienten. Die
Druckbelastung eines Husten- oder Niesstoßes liegt deutlich höher. Gerade
nach offenen Nahtverfahren wie dem Minimal-Repair ist eine schnelle
Rückkehr zur normalen Aktivität und Wiederaufnahme des sportlichen
Trainings möglich. Bei komplexeren operativen Eingriffen wie dem „Anterior
pelvic floor repair“ ist eine Rückkehr zum vollen Training oft erst nach 8
bis 12 Wochen realistisch.

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Zwei Weltfußballer, ein Team: FC Bayern kassiert Doppelsieg

FC Bayern kassiert Doppelsieg Foto Pixabay
FC Bayern kassiert Doppelsieg Foto Pixabay

Ein runder Jahresabschluss für den FC Bayern München! Die FIFA kürte bei der diesjährigen Wahl der Weltfußballer gleich zwei Mitglieder aus dem Team des Meisters an die Spitze: Manuel Neuer und Robert Lewandowski dürfen sich über die begehrte Auszeichnung freuen. Für das bayerische Team ein echter Erfolg, der sogar die internationale Konkurrenz neidisch machte.

Am FC Bayern gibt es kein Vorbeikommen! Es scheint so, als ob Siege in jeder Kategorie dem Team einfach zufliegen. Am 17. Dezember 2020 kürte die FIFA die besten ihrer Art und vergab die Trophäen für die besten Spieler und Trainer der Welt. Dass bei dieser Preisverleihung der FC Bayern München ein Wörtchen mitreden würde, war schon von Beginn an klar. Dass ein Doppelsieg in den beliebtesten Kategorien möglich ist, sorgte für doppelte Freude bei den Siegern und Fans. Bei der im Rahmen einer größtenteils virtuell abgehaltenen Verleihung in Zürich durften Robert Lewandowski und Manuel Neuer die Trophäe entgegennehmen.

Für Robert Lewandowski, der mit 52 Punkten die Wahl gewann, ist es der Höhepunkt seiner Karriere. Erstmals konnte ein deutscher Bundesligist die Kategorie für sich entscheiden. Auf den folgenden Rängen platzierten sich dagegen Cristiano Ronaldo mit 38 Punkten sowie Lionel Messi mit 35 Punkten. Die Entscheidung, die allein von den Spielern durch ein Punktevergabesystem getroffen wird, passte am Ende jedoch nicht allen Teilnehmern. Als Lewandowski als Sieger gekürt wurde, zeigte sich ein sichtlich eingeschnappter Ronaldo auf der Leinwand, dem die Freude keineswegs ins Gesicht geschrieben stand. Die Bilder sorgten im Internet für hämische Kommentare und lieferten der Presse nach seinem gescheiterten Spiel gegen Atalanta Bergamo zusätzliches Futter.

 

Neuer hat es geschafft, Klopp sichert Liverpool Ruhm

Neben Teamkollege Lewandowski, nahm Manuel Neuer ebenfalls eine Trophäe entgegennehmen. Als Torhüter des Jahres schließt der 34-Jährige sein sportliches Jahr ab und zeigte sich voller Stolz über die Ehrung. Erst zum vierten Mal wurde die Auszeichnung für die Torschützen, die im Jahr 2017 ins Programm der Preisverleihung aufgenommen wurde, vergeben. In diesem Jahr konnten sich noch Jan Oblak von Atletico Madrid und Alisson Becker vom FC Liverpool Hoffnungen machen. Den Ball ins Tor brachte jedoch verdientermaßen Manuel Neuer.

Leer musste Konkurrent Liverpool deswegen nicht ausgehen. Chef-Trainer Jürgen Klopp nahm zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung als Welttrainer entgegen. Der gebürtige Deutsche, der seit mehreren Jahren das Liverpooler Team erfolgreich führt, setzte sich gegen Hansi Flick vom FC Bayern München und Marcelo Bielsa von Leeds United durch. Mit guter Laune und viel Einsatz beweist Klopp, dass seine Trainingsmethoden Wirkung zeigen: Für 2021 steht Liverpool bei den Premier League Wetten an der Spitzenposition und lässt mit einer Quote von 1,90 (Stand: 22.12.) Teams wie Manchester City oder Manchester United alt aussehen. Die Briten, die sich erst an die rheinische Frohnatur gewöhnen mussten, zählt Jürgen Klopp mittlerweile zum festen Bestandteil der britischen Fußballkultur.

 

Elite bereitet sich auf neues Jahr vor

Die Vergabe der Weltfußballer-Ehrung bildet Abschluss des Fußball-Jahres 2020. Die Bundesliga pausiert bereits, die Premier League hat noch wenige Spiele auf dem Plan, bevor auch auf der Insel die Festtagspause in Kraft tritt. Anfang Januar dürfen sich Fußball-Fans auf eine Fortsetzung der laufenden Saison freuen und mit Elan ins neue Sportjahr starten.

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Nachspielzeit: Wie sieht das Leben nach einer Fußball-Karriere aus?

Maximilian Oesterhelweg im Stadion des Chemnitzer FC  Finn Rose  (Foto: Finn Rose)
Maximilian Oesterhelweg im Stadion des Chemnitzer FC Finn Rose (Foto: Finn Rose)

Zwei Studenten der Jade Hochschule haben in ihrer Bachelorarbeit die Frage
untersucht, wie das Leben von Profi-Fußballern nach dem Karriereende
aussieht. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in einer Filmdokumentation, die
am 22. November im NDR ausgestrahlt wird. Sie zeigen die Lebenswege für
ein Leben nach dem Fußball - der Ausstieg aus dem Profisport ist dabei
nicht immer freiwillig gewählt.

Wilhelmshaven. „Nach der Karriere ist vor dem Nichts. Zumindest bei vielen
Fußballern. Es gilt, sich berufsmäßig neu zu orientieren und sich auf neue
Lebens- und Berufsstrukturen außerhalb der Fußball-Welt einzustellen. Wie
gehen Fußballer diese Herausforderungen an? Wie vorausschauend haben sie
sich darauf vorbereitet? Inwiefern herrscht unter Fußballern Sorge vor der
Zeit danach?“ Mit diesen Fragen begründen Daniel Brickwedde und Finn
Hendrik Rose, die an der Jade Hochschule Medienwirtschaft und Journalismus
studiert haben, die wissenschaftliche Fragestellung ihrer Abschlussarbeit.
In ihrer gemeinsamen Bachelorarbeit „Nachspielzeit“ haben sie eine
Reportage recherchiert und gedreht, wie sich drei Profi-Fußballer nach dem
Ende ihrer Karriere auf dem Arbeitsmarkt zurechtfinden. Am 22. November
wird ihre Reportage nun im NDR ausgestrahlt.

Die beiden Studenten haben sich bewusst ein Thema gesucht, das öffentlich
selten Berücksichtigung findet. „Wir wollten einen Blick hinter die
Fassade des Sports zeigen, der Schwierigkeiten und Herausforderungen
abseits des Glanzprodukts Fußball thematisiert“, schreiben die beiden in
ihrer Bachelorarbeit. Das Ziel haben sie erreicht, darin sind sich die
beiden Gutachterinnen der Arbeit Prof. Dr. Andrea Czepek und Carola Schede
einig. „Daniel Brickwedde und Finn Rose haben sich als Team wunderbar
ergänzt und einfühlsame Interviews zu diesem wenig beachteten, aber sehr
relevanten Thema geführt“, findet Czepek. „Da ist alles drin, was eine
gute Story ausmacht: interessante Persönlichkeiten, Spannung und ein
Einblick in eine Welt, die man normalerweise nicht sieht“, erklärt
Erstprüferin Carola Schede.

Da sie von der Abschlussarbeit so überzeugt war, nahm Schede Kontakt zur
Sportredaktion des NDR auf. Im Oktober bekamen die jungen Männer dann die
Rückmeldung, dass ihre Reportage im NDR Sportclub ausgestrahlt werden
soll. Damit der Beitrag in das Sendeformat passt, haben sie ihren Film von
ursprünglich 45 Minuten nun auf 30 Minuten gekürzt. Auch ein
professioneller Sprecher kam zum Einsatz. Ein Leben nach dem Fußball wird
nicht selten zur Herausforderung. Dieser Punkt bewegte die beiden
Studierenden zu ihrem Filmprojekt „Nachspielzeit“, die nun eine neue
Sichtweise auf den Breitensport Fußball liefert.

„Fußball ist nur eine vorübergehende Berufung von ein paar Jahren, in
denen ein Profi damit sein Leben finanzieren kann. Und selbst diese
Zeitspanne ist nicht selbstverständlich. Für die Fortführung der Karriere
ist ein Fußballer stets auf neue Vertragsangebote angewiesen – bleiben
diese aus oder tritt eine schwere Verletzung auf, kann die Karriere auch
deutlich früher und unerwartet zu Ende gehen.“ Zu diesem Ergebnis kommen
Brickwedde und Rose bei ihren Recherchen. In ihrer Reportage zeigen sie
drei unterschiedliche Lebenswege für ein Leben nach dem Fußball. „Am 22.
November werden wir auf jeden Fall zusammen Sportclub gucken. Ich freue
mich wahnsinnig mit den beiden. Wir haben viele wirklich sehr begabte
Studierende bei uns an der Hochschule. Die beiden sind jetzt genau da, wo
sie hingehören", resümiert Schede.

Ausgestrahlt wird der Beitrag am 22. November um 23.35 Uhr im NDR.

Die Protagonisten
Maximilian Oesterhelweg ist seit Juli vergangenen Jahres ohne Vertrag und
seitdem als arbeitssuchend gemeldet. Er ist erst 29 Jahre alt und hat
daher durchaus noch Perspektiven auf Profiniveau Fußball zu spielen.
Bisher hat er beispielsweise für Eintracht Frankfurt oder VR Aalen
gespielt. Allerdings wurde er auch schon mit altersbedingten Absagen
konfrontiert. Auch deshalb muss sich Oesterhelweg mit der Frage
beschäftigen, wie seine berufliche Zukunft abseits des Fußball aussehen
kann.

Felix Schiller hat im Januar 2019 selbst seine Fußballkarriere beendet.
Über Jahre war er oft verletzt, nach einer Knieverletzung sind seine
körperlichen Grenzen erreicht. Nun lehrt er an einer Förder- und
Grundschule in Berlin die Fächer Sport und Mathematik. Da er
Quereinsteiger ist, wird er derzeit von einer erfahrenen Lehrerin
angeleitet. In der Reportage berichtet Schiller, wie er den Prozess vom
Fußballprofi zum Lehrer gemeistert hat und wie das Leben abseits des
öffentlichen Interesses für ihn aussieht.

Hans-Jürgen Gundelach war 13 Jahre Fußballprofi – beispielsweise bei
Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Seine Karriere endete bereits 1997,
er selbst wäre jedoch selbst noch gerne weiter aktiv geblieben. Nach
eigener Aussage fällt Gundelach nach dem Karriereende in ein Loch und
nimmt die Hilfe einer Psychologin in Anspruch. In der Reportage gibt er
einen Einblick, wie er diese Zeit verarbeiten konnte.

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