Zum Hauptinhalt springen

Sport

Nationale Strategie für große Sportveranstaltungen

Professor Sebastian Kaiser-Jovy.  HHN
Professor Sebastian Kaiser-Jovy. HHN

•       Deutschland soll führender Standort für nachhaltige
Sportgroßveranstaltungen werden
•       Künzelsauer Professor als beratendes Mitglied
•       National abgestimmtes Vorgehen unter Federführung von BMI und DOSB

Heilbronn / Künzelsau, September 2020. Die Bundesregierung und der
organisierte Sport haben es sich zum Ziel gesetzt, Deutschland als
führenden Standort für nachhaltige Sportgroßveranstaltungen zu etablieren.
Potenziale werden dabei in den Bereichen Sport, Gesellschaft, Umwelt und
Wirtschaft gesehen. Diese sollen mit Hilfe eines national abgestimmten
Vorgehens in Zukunft noch stärker ausgeschöpft werden. Den Rahmen hierfür
soll die „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“ für die
Bundesregierung und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) schaffen.
Die Federführung hält das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
(BMI) inne.

Der Künzelsauer Professor Sebastian Kaiser-Jovy wird hierbei als Experte
in der Arbeitsgruppe „Evaluierung“ aktiv an der Gestaltung der „Nationalen
Strategie Sportgroßveranstaltungen“ mitwirken. Kaiser-Jovy ist Professor
im Studiengang Betriebswirtschaft und Kultur-, Freizeit-, Sportmanagement
am Campus Künzelsau – Reinhold-Würth-Hochschule.

Die Sozioökonomie sowie Aspekte der Nachhaltigkeit von Sport- und
Kulturveranstaltungen stellen Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre dar.
„Es ist eine große Ehre, gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*innen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz an dieser für Sport und
Gesellschaft so wichtigen Gestaltungsaufgabe mitwirken zu dürfen.“

Ausblick
Das erarbeitete Grobkonzept ist bereits im März 2020 dem Sportausschuss
des Deutschen Bundestages vorgestellt worden. Auf dieser Grundlage wird
die „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“ noch in diesem Jahr,
unter Beteiligung von Akteuren aus den Bereichen Sport, Politik,
Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, fertig gestellt.

--
Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit ca. 8.200 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn eine der größten
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr
Kompetenz-Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und
Informatik. An vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau
und Schwäbisch Hall bietet die Hochschule mehr als 50 Bachelor- und
Masterstudiengänge an. Die Hochschule pflegt enge Kooperationen mit
Unternehmen aus der Region und ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis
gut vernetzt.

  • Aufrufe: 38

Vorbeugen ist besser als heilen: Buch „Primärprävention von Sportverletzungen“ erschienen

Aus dem 6. Expertenmeeting der Gesellschaft für Orthopädisch-
Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist ein hochwertiges Buch
hervorgegangen, welches Ärzten, Trainern, Therapeuten und Sportlern
wertvolle Tipps und Hintergrundwissen zur Vermeidung von Sportverletzungen
gibt. 30 Experten haben in dem Werk „Primärprävention von
Sportverletzungen“ den derzeitigen Wissensstand in kompakter Form
dargestellt.

Sport ist wichtig für die Gesundheit. Allerdings birgt Sport auch
Gefahren, denn seit Jahren steigt in allen Alters- und Leistungsklassen
die Zahl der Sportverletzungen. Diese führen oft zu langen Ausfallzeiten,
Sekundärverletzungen, Karriereende, eingeschränkter Lebensqualität,
negativen Auswirkungen auf die Psyche und hohen Kosten.

Rund 40 Prozent des gesundheitlichen Nutzens gehen dadurch wieder
verloren. Dennoch werden Sportverletzungen in ihrer Gesamtheit kaum
systematisch erfasst und zu wenig als Problem erkannt.

Das Buch widmet sich deshalb Sportverletzungen und -schäden aller großen
Gelenke des menschlichen Körpers vom Entstehungsmechanismus über die
Prävention, Therapie, Rehabilitation bis hin zur Wiederaufnahme der
sportlichen Aktivität und dem Ausmaß von Langzeitfolgen inklusive
ökonomischer Konsequenzen.

Neues Buch
Neues Buch "Primärprävention von Sportverletzungen" GOTS

Nach aktuellen Untersuchungen könnten etwa 50 Prozent aller
Sportverletzungen durch präventive Maßnahmen und adäquates Training
vermieden werden. Dazu zählen unter anderem richtiges Aufwärmen,
Muskelaufbautraining, sensomotorisches Training, stabilisierende
Maßnahmen, Regenerationsmaßnahmen und Ruhephasen, Vorsorgeuntersuchungen
sowie eine sportartspezifische Ernährung. Zum Einsatz neuer Technologien
in der Verletzungsprävention müssen dringend mehr Studien durchgeführt
werden. Beim Einsatz dieser Technologien (Sensoren, Wearables, Smartphone,
App, Social Media, Künstliche Intelligenz) ist die Erarbeitung von
sinnvollen Messparametern wichtig.

Das Buch bietet ausgezeichnete Übersichten erfahrener Wissenschaftler und
Therapeuten und ist wertvoller Leitfaden für konservativ und operativ
tätige Orthopäden, Unfallchirurgen und Traumatologen, Sport- und
Rehabilitationsmediziner, Trainer und Physiotherapeuten, die sich über den
aktuellen Stand der Primärprävention von Sportverletzungen informieren
wollen.

Herausgeber:

Romain Seil, Prof. Dr. med., Service de Chirurgie Orthopedique, Centre
Hospitalier Luxembourg und Luxembourg Institute of Research in
Orthopedics, Sports Medicine and Science (LIROMS).

Thomas Tischer, Prof. Dr. med. Klinik und Poliklinik für Orthopädie,
Universitätsmedizin Rostock.

Primärprävention von Sportverletzungen
Vopelius Verlag, Jena 2020,
155 Seiten, kartoniert, 30,00 Euro
ISBN: 978-3-947303-22-9

  • Aufrufe: 37

Überlastung der Sehnen im Sport – was ist zu tun?

Überlastungsbedingte Verletzungen von Sehnen sind typische Beschwerden von
Sportlern jeden Alters und Leistungsanspruchs. Gerade die lasttragenden
unteren Extremitäten, besonders die Achilles- und die Patellarsehne, sind
bei vielen Aktivitäten und Sportarten für Tendinopathien anfällig. Doch
was tun, wenn die Sehne durch Überlastung verletzt ist?

Von Tendinopathien spricht man, wenn eine schmerzhafte und in ihrer
Funktion eingeschränkte Sehnenstruktur vorliegt. Sportler haben dabei
erhebliche Einbußen ihrer Leistungsfähigkeit mit der potenziellen Gefahr
eines Sehnenrisses. Gründe für Tendinopathien können eine eingeschränkte
Stoffwechselaktivität des Sehnengewebes mit veränderter
Kollagenzusammensetzung mit feinsten Rissen auf mikrostruktureller Ebene
sein. Oder auch Entzündungsprozesse, die mit der Synthese und Interaktion
proinflammatorischer Substanzen einhergehen.

Detaillierte Kenntnisse über die den Sehnenstoffwechsel beeinflussende
Belastungsformen sind für Ärzte, Therapeuten und den Sportler deshalb
unerlässlich.

Bekannte Trainingsparameter für Sportler sind die Intensität (Höhe und
Richtung der mechanischen Belastungen), Umfang (Dauer der mechanischen
Belastungen), Frequenz (Häufigkeit der mechanischen Belastung je
Zeiteinheit), Regenerationszeiten sowie die Geschwindigkeit des
mechanischen Kraftanstieges (Kraftanstiegsrate und Kraftimpuls).

Aus biomechanischer Sicht hat die Richtung der Krafteinwirkungen
entscheidende Bedeutung. Axiale
Traktionsbelastungen (Zugbelastung) sind physiologischer mechanischer
Natur für kraftübertragende Sehnen und daher ideal, um optimale, der
Zugrichtung entsprechende Umbau- und Anpassungsprozesse auszulösen.

Verschiedene Therapien möglich

Die jeweilige Therapie muss immer individuell auf den Patienten
zugeschnitten sein. Eckpfeiler sind
die Aufklärung des Patienten und die realistische Einschätzung der
individuellen zeitlichen Ressourcen. Ein Trainingstagebuch mit der Vorgabe
und Dokumentation von Therapie- und Trainingsmaßnahmen sowie der
Veränderungen des Schmerzempfindens (z. B. visuelle Analogscala)
ist sinnvoll.

Priv.-Doz. Dr. med. Thilo Hotfiel, Orthopäde, Unfallchirurg und Vorstand
in der GOTS erklärt: „Das ´exzentrische Training´ hat sich in einer
Vielzahl hochqualitativer Studien als therapeutischer Goldstandard in der
konservativen Behandlung der Achilles und Patellarsehnen-Tendinopathie
etabliert. Für Anpassungen des Sehnengewebes ist allerdings die Höhe der
einwirkenden Kräfte, die Geschwindigkeit und Qualität der
Bewegungsausführung sowie deren Dauer bedeutsamer als die Kontraktionsform
der mechanischen Spannung erzeugenden Muskulatur. Neben dem exzentrischen
Krafttraining zeigen deshalb ebenso das isometrische, konzentrische und
(Heavy) Slow Resistance Training gute klinische Ergebnisse.“

Die verschiedenen Trainingsformen sind in Abhängigkeit des Stadiums, der
Lokalisation, der Belastungsfähigkeit und des Schmerzniveaus
durchzuführen. Mit abnehmenden Beschwerden gilt es nach einer ersten Phase
langsamer und besonders kontrollierten Übungen die Belastungen zu steigern
und sowohl verstärkt schnellkräftige als auch sportspezifische
Bewegungsmuster in das Trainingsprogramm zu integrieren.

Auch die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESTW) zeigt bei einigen
Tendinopathien positive Effekte. Bei Mid-Portion-Tendinopathien ist häufig
eine Kombination von ESTW und exzentrischem Krafttraining wirksam.

Auf die peri- und peritendinöse Injektion von Glucocorticoiden
(Cortisonpräparate) sollte bei Tendinopathien verzichtet werden.

Originalpublikation:
https://www.springermedizin.de/ueberlastungsbedingte-
tendinopathien/18054106

  • Aufrufe: 140

Profi-Sport in Corona-Zeiten: Sportpsychologie wird wichtiger

Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg  Konrad Gös  SRH Hochschule Heidelberg
Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg Konrad Gös SRH Hochschule Heidelberg

Sukzessive startet das Training wieder. Sportpsychologen leisten gerade
jetzt große Unterstützung, sagt Prof. Dr. Frank Musolesi, Leiter des
Schwerpunkts „Sportpsychologie“ im Master-Studiengang Psychologie an der
SRH Hochschule Heidelberg.

Eingeschränktes Training und erschwerte Trainingsbedingungen, plötzlich
abgesagte Wettkämpfe nach monatelanger Vorbereitung: Leistungssportler
können gerade jetzt  mehr denn je von der Betreuung durch Sportpsychologen
und Sportpsychologinnen profitieren. Denn eines kann man immer auf Trapp
halten: das Gehirn. Mit gezieltem Mentaltraining bereiten Sportpsychologen
auf Wettkämpfe und Spiele vor, die eines Tages wieder kommen werden.

„Als Sportpsychologe trainiert man in dieser Zeit gezielt die sogenannten
Exekutivfunktionen der Sportler“, erklärt Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan
der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts
Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule
Heidelberg. „Sie lernen, Prioritäten zu setzen, Aufmerksamkeit zu steuern
und Selbstkontrolle zu verbessern, damit sie ein optimales Leistungsniveau
an Tag X erreichen – ob das nun die Olympiade ist oder ein Bundesliga-
Spiel.“

Nahezu jeder Spitzensportler nimmt im Laufe seiner Karriere die
Unterstützung durch Sportpsychologen in Anspruch. Schließlich ist der
Druck groß, Spiele werden verloren, Verträge nicht verlängert, der Körper
wird voll beansprucht, Freizeit und Privatleben müssen unter einen „Hut“
gebracht werden.  Auch während Krisen wie der Corona-Pandemie sind
Sportpsychologen eine wichtige Stütze für die Sportler, da der Wegfall von
Meisterschaften und Wettbewerben eine enorme Belastung für die betroffenen
Leistungssportler darstellt.

Pascal Durak, Handball-Profi bei den Eulen Ludwigshafen, weiß das aus
eigener Erfahrung: „Der Druck ist groß, viele können damit nicht umgehen.
Im Gespräch mit unserer Sportpsychologin bekomme ich eine andere
Perspektive und immer gute Tipps. Auch Entspannungsübungen, Yoga oder
Atemtechniken sind hilfreich. Danach geh´ ich immer mit neuer Motivation
ins Spiel.“

Sportpsychologische Diagnostik, Interventionsformen im Mentalbereich und
sportpsychologische Anwendungsforschung sind wesentliche Bestandteile des
Master-Studiums mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie. Zu den
sportpsychologischen Gastdozenten gehören beispielsweise auch eine
ehemalige Olympia-Gewinnerin und mehrere Olympiacoaches. So berichtet auch
der Student Lukas Kirsch: „Unser Studium bereitet uns praktisch und
theoretisch auf unsere berufliche Zukunft vor – wir erlernen
beispielsweise Mentaltechniken zuerst in der Theorie und wenden diese in
praktischen Übungen an.“

„Die Sportwissenschaft, der Muskelaufbau, die Taktiken – all das hat
Grenzen. Unterschätzt werden hingegen bislang die Möglichkeiten der
Sportpsychologie“, sagt Prof. Musolesi.

  • Aufrufe: 199