Das Steinbeis Europa Zentrum hilft Städten, Gemeinden und Unternehmen
dabei, Potenziale und Finanzierungsmöglichkeiten für transnationale
Innovations- und Forschungsprojekte zu identifizieren, geeignete Projekte
einzuleiten und umzusetzen. Dabei hilft es, das geeignete EU-
Förderprogramm zu finden und begleitet die Antragstellung und Durchführung
der Maßnahmen. Aktuell begleitet es im EU-Projekt INSULAE die Stadtwerke
der Insel Norderney bei der Implementierung und Erprobung eines
Investitionsplanungstools zur Dekarbonisierung. Die Stadtwerke der Insel
Borkum unterstützt es im Projekt ISLANDER beim Aufbau einer
Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien.
Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit im Umbruch. Damit verbunden
ist sowohl eine technologische als auch gesellschaftliche Wende. Mit dem
wachsenden Anteil erneuerbarer Energien ist auf dem Energiemarkt eine
Vielfalt von Akteuren aktiv geworden; darunter Privathaushalte, Landwirte
und Genossenschaften als Energieversorger.
Das Steinbeis Europa Zentrum hilft Städten, Gemeinden und Unternehmen
dabei, Potenziale und Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren,
geeignete Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen. Es sucht nach geeigneten
internationalen Partnern und begleiten Projektpartnerschaften von der Idee
bis zum Geschäftsmodell und zur Markteinführung. Aktuell begleitet es die
Stadtwerke der Insel Norderney bei der Implementierung und Erprobung eines
Investitionsplanungstools zur Dekarbonisierung. Die Stadtwerke der Insel
Borkum unterstützt es beim Aufbau einer Bürgergenossenschaft für
erneuerbare Energien.
Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert eine sorgfältige Planung
und eine umfassende Strategie, die alle Aspekte berücksichtigt. Städte,
Inseln und Unternehmen müssen dabei ihre Energiebedarfe analysieren,
geeignete Energiequellen identifizieren, die Akzeptanz in der Bevölkerung
erhöhen und die Finanzierung sicherstellen. Eine enge Zusammenarbeit mit
lokalen Unternehmen, Energieversorgern und der Bevölkerung ist hierbei von
großer Bedeutung.
In diesem Zusammenhang sind Bürgerenergiegemeinschaften ein wichtiger
Akteur. Bürger die gemeinsam in Projekte zur Energieerzeugung investieren,
treiben so die Energiewende voran. Bürgerenergiegemeinschaften haben
dadurch auch positive Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die lokale
Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze und stärken die regionale
Wertschöpfung, indem sie lokale Unternehmen und Lieferanten bevorzugen.
Zudem können sie durch Bildungsarbeit und Beteiligung die Akzeptanz
erneuerbarer Energien in der Bevölkerung steigern und somit ein
Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen. Gemeinsam mit Unternehmen und
der Kommune können sie Projekte planen und umsetzen, von denen alle Seiten
profitieren. Kommune und Unternehmen können sich so an den Erträgen
beteiligen und somit zusätzliche Einnahmen erzielen, während die
Bürgerenergiegemeinschaft von einer lokalen Unterstützung profitiert.
Energiegenossenschaften treiben die Energiewende voran -
Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien auf der Insel Borkum
(Projekt ISLANDER)
Seit 2015 begleitet das Steinbeis Europa Zentrum die Insel Borkum bei der
Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Als Partner im Projekt
ISLANDER unterstützt es den Aufbau einer Bürgergenossenschaft für
erneuerbare Energien und führt eine Analyse der technischen Machbarkeit
und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit sowie der
Bürgerbeteiligungsprozesse auf der Insel durch.
Die möglichen Technologiepfade werden vom Steinbeis Europa Zentrum
technisch und wirtschaftlich bewertet und so das größte Potenzial und der
beste Weg für eine erneuerbare Energiegemeinschaft identifiziert. Im
Dialog mit interessierten Bürgern und in enger Absprache mit den
Stadtwerken der Nordseeheilbad Borkum GmbH werden Grundsteine für eine
Bürgergenossenschaft gelegt.
In enger Abstimmung mit den Stadtwerken führt das Steinbeis Europa Zentrum
unterschiedliche Kommunikationsaktivitäten durch, darunter Workshops mit
den Bürgern. Die einzelnen Stufen umfassen eine Vorbereitungsphase, eine
technische und wirtschaftliche Machbarkeitsanalyse, die Umsetzung des
Bürgerbeteiligungsprozesses und die Begleitung der Bürger bei der
Umsetzung der Energiewende. Darüber hinaus prüft es die politischen
Rahmenbedingungen und Rechtsformen und erarbeitet ein Geschäftsmodell für
die Genossenschaft.
Die technische und wirtschaftliche Machbarkeitsanalyse konzentriert sich
auf jene Technologien, die im Rahmen des ISLANDER-Projekts auf der Insel
Borkum demonstriert werden. Ziel der Analyse ist es konkrete
Handlungsempfehlungen und Projektvorschläge für erste
Bürgerenergieprojekte auszusprechen, um so den Keim für die Bildung einer
Energiegemeinschaft zu bilden. Die Ergebnisse der Studie werden im Sommer
2023 auf der Projektseite veröffentlicht werden. Ende 2023 starten darauf
basierend die Workshops auf der Insel. Am Ende des Projekts im Jahr 2025
wird als Endprodukt ein langfristiger Plan entstehen, der sicherstellt,
dass die Energiegemeinschaft auch nach Abschluss des Projekts nachhaltig
betrieben wird. Darüber hinaus soll das Modell auch auf anderen Inseln
repliziert werden, um den Einsatz von erneuerbaren Energien und
Speichertechnologien auf Inseln zu fördern. Konkret studiert wird die
Übertragbarkeit auf die Oarkney Inseln in Schottland, Cres in Kroatien
sowie Skopelos und Lefkada in Griechenland.
Bisher sind im Projekt zwei Ergebnisse publiziert worden, die sich mit der
Planung der Vorgehensweise und der Bereitstellung von geeigneten
Materialien zur Kommunikation an die Bürger der Insel beschäftigen.
Steinbeis Europa Zentrum begleitet Aktionsplan zur Dekarbonisierung für
Norderney (Projekt INSULAE)
Wie eine kohlenstoffarme und saubere Energieversorgung gelingen kann wird
auch im EU-Projekt INSULAE auf den Leuchtturm-Inseln Bornholm (Dänemark)
Madeira (Portugal) und Unije (Kroatien). demonstriert. Das Steinbeis
Europa Zentrum hat die Insel Norderney als passenden Kandidaten für eine
Follower-Insel identifiziert und in den EU-Antrag des Projekts INSULAE
integriert.
Im Zentrum von INSULAE steht die Entwicklung eines
Investitionsplanungstools zur Dekarbonisierung von Inseln. Durch die
Maßnahmen soll der Verbrauch fossiler Brennstoffe um durchschnittlich 11%
auf den Inseln gesenkt werden. Das Tool wird auch auf der deutschen
Nordseeinsel Norderney erprobt. Die Insel liefert Daten über ihre
Infrastrukturen und testet das zu entwickelnde Entscheidungssystem. Das
System bildet die inseltypischen Bedingungen und Beschränkungen bezüglich
lokaler Energieerzeugung, Energieverbrauch sowie Infrastruktur ab, gibt
Planungssicherheit und informiert über Möglichkeiten der neuesten smarten
Technologien.
Das Steinbeis Europa Zentrum begleitet als Projektpartner die Insel
Norderney beim Wissenstransfer und der Implementierung. Es erarbeitet in
Zusammenarbeit mit der Insel einen Aktionsplan zur Dekarbonisierung der
Insel, welcher neben einem Zeitplan auch eine erste Investitionsplanung
beinhalten wird. Der Plan wird im Herbst 2023 gemeinsam mit den
Aktionsplänen der weiteren im Projekt vertretenen Follower-Inseln
veröffentlicht.
Als Follower-Insel profitiert Norderney von allen anderen Maßnahmen auf
den Leuchtturm-Inseln. Das Projektkonsortium deckt die gesamte
Wertschöpfungskette ab und besteht aus fünf Behörden, sechs Energie- und
Wasserversorgungsunternehmen, vier Technologieanbietern, zwei Entwicklern
von Energiesoftware, sechs Forschungseinrichtungen, einer NGO, einem
Experten für Geschäftsmodelle, einem Ingenieurbüro und einem Experten für
soziale Aspekte und Replikation.