Was fällt Design-Studierenden zu Produkten im Versicherungskontext ein? Im Studiengang Integriertes Produktdesign der Hochschule Coburg entwickelten Studierende bei Prof. Dr. Michael Markert völlig neue Ideen. Im Fokus stand das Nutzer:innenerlebnis. Die drei besten Entwürfe würdigte die HUK- COBURG als Projektpartnerin mit einem Preis.
Cholesterin- und Blutdrucksenker, Herzmedikamente: Mehr als die Hälfte der Deutschen über 18 Jahre nehmen einer Forsa-Umfrage zufolge regelmäßig Medikamente ein. Aber ziemlich viele Menschen vergessen auch immer mal wieder eine Pille. Lässt sich das durch einen cleveren Medikamentenspender verhindern? Johanna Groß hat sich als Studentin der Hochschule Coburg einen smarten Medikamentenspender ausgedacht. Verbunden mit einer App auf dem Smartphone erinnert er Patient:innen mit Ton, diskretem Lichtsignal und Push-Nachricht an ihre Medikamente und liefert weiterführende Informationen. Der Entwurf "Die Zukunft der Medikation" ist Ergebnis eines Projekts, das Prof. Dr. Michael Markert im Wintersemester 2022/23 für die Studierenden des Bachelorstudiengangs Integriertes Produktdesign angeboten hat.
Markert lehrt Designbasics, Interaction & Digital Transformation an der Fakultät Design der Hochschule Coburg. Das Projekt „Sicherheit und Vertrauen – User Experience im Produktdesign" hat der Professor in Kooperation mit der HUK-COBURG durchgeführt. „Ich bin sehr stolz auf unsere Studierenden, die mit tollen Entwürfen beeindruckten“, sagt er. Elf Studierendenteams entwickelten kreative Ideen rund um Produkte im Versicherungskontext. Der Schwerpunkt User Experience Design stellt die Nutzer:innen ins Zentrum.
Wie Produkte und Dienstleistungen zu einer guten Erfahrung werden
Längst wurde erkannt, dass nicht alleine die Funktion eines Produktes zählt, sondern auch, wie die Menschen es erleben, wenn sie ein Ding, eine Software oder Dienstleistung nutzen. User Experience (UX) wird bei der Entwicklung von Produkten immer wichtiger. Annika Tessmer und Tobias Öhring sind UX-Designer:innen bei der HUK-COBURG und standen den Studierenden mit praktischer Erfahrung zur Seite. Die HUK-COBURG hat die Konzepte der Studierenden außerdem nach einem kleinen Wettbewerb mit Preisen von insgesamt 5000 Euro gewürdigt: Eine Anerkennung gab es für alle Studierenden und die drei besten Projekte wurden ausgezeichnet. Der smarte Medikamentenspender von Johanna Groß hat die HUK-Jury überzeugt – sie freut sich über den ersten Preis. „Die größte Herausforderung war, mein Konzept auf das Wichtigste zu beschränken“, sagt die Studentin. „Ich habe öfter einen Schritt zurück machen müssen, um wieder voranzukommen." Ihr Konzept „Die Zukunft der Medikation" soll auch weiterverfolgt werden.
Der zweite Preis ging an Nadja Matlok für den Entwurf eines Versicherungs- Gesellschaft-Spiels. Die Gefahren, die auf den Ereignisfeldern lauern, können die Spieler:innen umfangreich absichern. Sie können aber auch eine Risikostrategie fahren. Das Spiel macht verschiedene Versicherungstaktiken und Konzepte transparent. Wer am Ende das meiste Vermögen angesammelt hat, gewinnt – weil das auch von Glück und Zufall abhängt, können verschiedene Strategien zum Ziel führen. Den dritten Preis erhielt Fabian Soellner für den Entwurf eines App-Konzeptes, das User:innen durch tägliche Challenges zu sinnstiftendem und gesundem Verhalten anregt. Das trägt zum physisch- psychischen Wohlbefinden bei – und ist eine clevere Variante digitaler Kundenbindung.
Gut drei Jahre nach seinem letzten Werk meldet sich der Weltstar Michal Bublé mit dem neuen Album «Higher» zurück, das viele als das beste seiner Karriere bezeichnen, und geht wieder auf Tour.
Michael Bublés bisherige Karriere ist von Erfolgen gepflastert – vier Grammy-Gewinne, diverse Juno Awards, sechs Multiplatin-Alben, ausverkaufte Arena-Tourneen rund um die Welt und weit über 14 Milliarden Streams sagen alles. Mit der Veröffentlichung seines elften Studioalbums «Higher» (VÖ 25.03.2022) setzt der Kanadier seine Reise mit noch mehr Leidenschaft fort.
Countdown bis zum Urknall
Michael Bublé Konzertimpression von Ruedy Hollenwäger
Ein mit weissem Stoff verhüllter Würfel, ähnlich der Kaaba in Mekka ist auf der Bühne platziert, darauf projiziert ein rückwärslaufender Zeitmesser, die Sekunden heruntertickend, ähnlich einem Raketencountdown bei der NASA. Und so rückt er unweigerlich, unaufhaltsam näher der «Zürcher Urknall», während langsam ein schemenhaft, aber trotzdem klar definierbarer übergrosser Schattenumriss des vierfachen kanadischen Grammy Gewinners erscheint. Das Publikum in der praktisch ausverkauften grüssten Konzerthalle der Schweiz zählt die letzten paar Sekunden des Countdowns laut mit.
Blitz und Donner
Michael Bublé Konzertimpression von Ruedy Hollenwäger
3,2,1… Dann lautes Geknalle gleissende Scheinwerferblitze, die, zusätzlich mit Streicher*innen aufgerüstete Begleit Big Band des «Feel good» Sängers, stimmt schon mal die Ouvertüre an, während dieser selbst, am rechten oberen Bühnenaufbau singend die Szene betritt, natürlich unter Applaus, Gekreisch und Gejohle der Fans.
Bublé hat sich geschworen, die Flamme der grossen Klassiker des American Songbook am Leben zu erhalten, ihnen neues Leben einzuhauchen und diese zeitlosen Melodien seinen einzigartigen Stil, seine Stimmkraft und Liebe zu verleihen.
Der kanadische Superstar on stage Foto Tim Griese
Zweitens wollte er Nummer-eins-Pop-Hits schreiben, die selbst zu Klassikern werden sollten. Und drittens und am wichtigsten, wollte er all diese Musik in einem Konzert zusammenzubringen und sein Publikum auf eine besondere Reise mitnehmen und ihnen einen Abend bieten, den sie nie vergessen würden. Jeden Abend sang er sich die Seele aus dem Leib, brachte die Fans mit wunderschönen Liebesliedern zum Lachen, zum Weinen, zum Tanzen und begeisterte in ausverkauften Arenen und Stadien rund um die Welt. Seine Auftritte sollten legendär werden.
Irgendwelche Berührungsängste kennt der Italo Kanadier gar nicht
Michael Bublé Konzertimpression von Ruedy Hollenwäger
Der 48-jährige Sänger aus Vancouver wird zur Prime Time gegen 20:00 Uhr im Zürcher Hallenstadion lautstark herzlich empfangen. Den bestuhlten Saal hat der leidenschaftliche Performer in wenigen Sekunden im Griff. Mit seinem unwiderstehlichen Charme und einer ordentlichen Prise Humor würzt Bublé immer wieder seine Ansagen und kleineren Anekdoten. Er nimmt sich jede Menge Zeit, um neben der Musik im ständigen Dialog mit dem Publikum zu stehen und den Menschen so oft und so nah wie möglich zu sein. Praktisch dafür ist der, von der Bühne weg führende Steg mitten zum Publikum. Berührungsängste hat der Kanadier keine, im Gegenteil. Er schüttelt Hände, es werden Selfies geknipst und es werden Plakate signiert. Er schäkert mit jugendlichen Verehrerinnen und albert mit deren Begleitern herum.
Michael Bublé Konzertimpression von Ruedy Hollenwäger
Über den gesamten Abend präsentiert Bublé in seiner Setlist ein authentisches Repertoire aus zeitlosen Klassikern und verschiedenen eigenen Kompositionen. Sie alle leben von seiner grandiosen Stimme und der emotionalen Herzlichkeit des Musikers. Viele seiner Songs drehen sich um das Thema Liebe und wie er selbst sagt, wird er nicht müde, dieses Thema zu besingen. Bublé tanzt locker und voller Energie über die Bühne und den langen Steg in Richtung Publikum, swingt und albert mit seinen Backgroundsängern und Musikern herum. Hier springt einfach der Funke über und das Stillsitzen wird von Song zu Song immer schwieriger.
Charlie Chaplins «Smile» als absoluter Höhepunkt des Abends
Michael Bublé Foto Ethan Miller Getty images
1936 für seinen Film «modern Times» ohne Text komponiert, wurde dieses Lied, mit dem 1954 von dem britischen Liedtexter-Duo John Turner und Geoffrey Parsons zugefügten Lyrics neu wahrgenommen ,stürmte, durch die Interpretation von Nat King Cole, die Charts und wurde zu einem absoluten Welthit, der bis heute von vielen grossen Sänger*innen gecovert wurde und wird, so unter anderem von Elvis Costello, Diana Ross, Michael Bolton, Judy Garland, Barbra Streisand, Josh Groban Rickie Lee Jones und natürlich auch von Bublé.. Eine bekannte Version stammt auch von Michael Jackson, der seine Coverversion in sein Album HIStory – Past, Present and Future Book I« von 1995 aufnahm. Auf Jacksons Beerdigung im Jahre 2009 wurde «Smile» – welches als Jacksons Lieblingslied galt – von seinem Bruder Jermaine Jackson gesungen.
Bublé setzte sich auf einen Hocker neben den Pianisten und die beiden interpretierten diesen wundervoll melancolischen, deswegen auch nachdenklich stimmenden Song äusserst feinfühlig und respektvoll. Der Dialog von Sänger und seinem Pianisten war herzerwärmend und manch eine(r) verdrückte ein kleines Tränchen, Paare, die mit dem Song offensichtlich intimere Erinnerungen verbanden umarmten und küssten sich leidenschaftlich, konnten gar, wie beim vorher interpretierten «To love somebody», ihre Finger nicht voneinander lassen.
Aber wie meistens, gehen die schönsten Momente viel zu schnell vorbei und die Protagonisten wechselten zu schnelleren Nummern, das in einem «Elvis Presley Tribute Medley» ganz am Ende des Laufstegs, hautnah beim Publikum gipfelte, zu dem sich auch eine kleine Formation der Musiker dort aufstellte..
Perfekte Songauswahl und grossartige Mitmusiker*innen
Michael Bublé Konzertimpression von Ruedy Hollenwäger
Das Publikum ist von den moderneren Pop-Balladen, die Bublé größtenteils alle selbst geschrieben hat, genauso hingerissen, wie von seinen gefühlvollen Interpretationen der großen Künstler, darunter Frank Sinatra, Nina Simone, Dean Martin oder Chuck Berry. Man spürt jede Sekunde, dass sich der Sänger auch mit den Liedern voll identifiziert.
selbst aufrichtig für diese Musik begeistert. Dank toller Songauswahl und der hervorragenden Unterstützung seiner Big-Band, die aufwändige Bühnenkonstruktion und die moderne Licht- und Videotechnik entsteht eine zweistündige, nennen wir es ruhig zauberhafte Show, die im ganzen Saal ein wohliges Gefühl hinterlässt und einen zurück in die guten alten Zeit Hollywoods versetzt.
Die Bühne hatte eine riesige Landebahn bis zur Mitte des Veranstaltungsortes, an die eine kleine runde Bühne angeschlossen war.
Hallenstadion Zürich Showbühne Symbolfoto
Es ist offensichtlich, dass der Kanadier ein geborener Performer ist, er schafft es, der Welt jedes Mal zu zeigen, wenn er auf die Bühne geht. Bublé versteht es genau, das Publikum einzubeziehen und ihm das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Der Entertainer erzählt persönliche Anekdoten und lässt uns ein wenig in sein Privatleben blicken und bringt uns gleichzeitig zum Lachen. Irgendwann ließ er sogar einen glücklichen Fan vor seinem Publikum singen. Während Michael die meiste Zeit auf oder in der Nähe der Mainstage verbringt, kommt er hin und wieder zu seiner B-Stage im Vorfeld. Irgendwann verwandelt er den Veranstaltungsort in eine fast intime und persönliche kleine Bar oder einen Club. Schöne Lichter kommen von der Decke herunter, um eine noch gemütlichere Atmosphäre zu schaffen. Wenn Sie sich nicht umsehen, vergessen Sie vielleicht fast, dass um Sie herum etwa 10.000 Menschen sind. Michael nutzt dieses hautnahe und persönliche Gefühl, um die Menschen im Hintergrund des Veranstaltungsortes einzubeziehen. Er gibt High-Fives und macht Selfies mit den Handys der Fans.
Der vierfache Grammy-Gewinner liebt das Bad in der Menge und gesteht dies auch schon nach wenigen Songs:
Dann geht es weiter mit Hits wie „To love somebody“ – begleitet von der 14 Mann starken Big- and und zehn Violinistinnen in schwarzer Abendgarderobe.
Bublés grösste Stärke sind die gefühlvollen “Balladen”
Der Zürcher Fötzeliräge Foto Ruedy Hollenwäger
Dass Michael Bublé dieses ganze Tamtam nicht braucht, beweist er, als er nur von einem Klavier begleitet „When you’re smiling“ singt – es gibt wohl kaum einen Zuschauer, der während dieses Songs keine Gänsehaut bekommen hat. Gekonnt wechselt er von seinen Schmuse-Songs immer wieder zu schnellen Nummern, um eine „Orgie mit 10 000 sexy Schweizer“ zu feiern. Der Sänger witzelt auch mal mit einzelnen Besuchern, flirtet mit ein paar Ladies, singt gar ein Duett mit einer von ihnen. Diese, manchmal fast schon zu demonstrative Volksnähe befeuert die eh schon gute Stimmung noch zusätzlich, etliche Paare liegen sich verliebt küssend in den Armen und feiern so «ihren» Bühnenhelden ab,
Er sei nicht der Weihnachtsmann, auch nicht Santa Claus, protestiert Bublé, anspielend auf den phänomenalen Erfolg seines im Oktober 2011 erschienenen dritten Studioalbums “Christmas”, Bublés erfolgreichstes Album mit mehr als 12 Millionen Exemplaren weltweit und damit eines der meistverkauften Alben des 21. Jahrhundert. Er befürchte, dass jetzt viele von ihm ein familienfreundliches Weihnachtskonzert erwarten würde, stattdessen aber seien die Songs, die er diesmal dabei habe voller Sex.
Fötzeliregen in Zürich
Der Zürcher Fötzeliräge Foto Ruedy Hollenwäger
Dazu passt auch sehr gut, dass er beim Elvis-Medley den King of Rock’n’Roll in genau der Phase abholt, wo Elvis 1968 im Fernsehen statt der verabredeten Weihnachtsshow sein legendäres Comeback als Rock’n’Roll-Sänger lieferte. Für diese Einlage greift Bublé sogar wie Elvis damals selbst zur Gitarre, nur, dass er diese, im Gegensatz zum King gar nicht spielen kann. Stattdessen tut er nur so, als spiele er sie, und die Zuschauer im praktisch vollbesetzten Hallenstadion scheinen ihn auch dafür zu bewundern. So, wie sie ihn ja auch dafür bejubeln, dass der Kanadier nach eigenem Bekunden in der Schweiz die treuesten Fans habe, was er natürlich, ganz Showman, auch Konzertbesuchern in Deutschland, England, Skandinavien usw. beo Konzerten dort, jedes Mal versichert.
Nach dem Urknall zum Auftakt, knallten nun die Konfettikanonen
Der Zürcher Fötzeliräge Foto Ruedy Hollenwäger
Am Ende Des Elvis Medleys wurden die Konfettikanonen abgefeuert und so hatte Zürich, dank Michael Bublé, wenn auch drei Tage später und um 21.20 Uhr, statt morgens um 05.00 Uhr seinen «Fötzeliräge» wie wir Lozärner jeden Schmutzigen Donnertag zur Fasnachseröffnung. (Um Punk 5 Uhr geht es los in der Stadt Luzern. Mit dem Urknall im Luzerner Seebecken startet jeweils am Schmutzigen Donnerstag die Lozärner Fasnacht. Wenig später folgt dann auf dem Kapellplatz der Fötzeliräge)
Résumé: Eine Stimmungsvolle Sonntagabendparty im Hallenstadion
Man kann den Abend auch so zusammenfassen, dass ein großartiger Sänger an diesem Sonntagabend eine tolle Party losgetreten hat, das Publikum, fast ununterbrochen stehend jubelnd, zeitweise gar, wenn auch nicht so lupenrein, mitsingend.
Längere familienintern bedingte Auszeit des kanadischen Schmusesängers
Zwei Jahre 2016 bis 2018, zog er sich komplett aus der Musik zurück, nun ist Michael Bublé, nach seiner »„Love“ Tournee 2019, mit «Higher» zurück. Mit der Love Tournee beendete der mehrfache Grammy- und Echo-Gewinner seine zweijährige Pause, in der er sich ganz auf seine Familie und seinen krebskranken, damals zweijährigen Sohn konzentriert hat. Nicht nur sein Management prophezeite ihm damals, dass seine Karriere nach so einer langen Abwesenheit wohl vorbei sein werde. Michael Bublé strafte die Pessimisten Lügen, hat bisher weltweit mehr als 60 Millionen Alben verkauft. Rund um den Globus gab er hunderte ausverkaufte Konzerte. Vier Grammys, zwei Echos und zahlreiche Juno Awards krönten bisher seine außergewöhnliche Karriere.
Was uns auf seiner neuen CD erwartet
Auf „Love“, ebenso auf «Higher», widmet sich der kanadisch-italienische Sänger mit großer Leidenschaft den Songs des Great American Songbooks. Darunter Lieder von Elvis, Frank Sinatra und Nat King Cole in neuen Arrangements, aber auch eigene Liebeslieder. Die 13 neuen „Love“-Songs seien Momentaufnahmen seines Lebens, lässt der Publikumsliebling wissen. Darunter finden sich zeitlose Klassiker wie „When I fall in love“, „La Vie en rose“ oder „Unforgettable“, aber auch eigene Songs wie die erste Singleauskopplung „Love You anymore“, die US-Erfolgsmusiker Charlie Puth geschrieben hat. Allesamt sind es ehrliche, echte und romantische Nummern.
Massentauglicher Musiker
Michael Bublés anrührende Eigenkomposition „Forever Now“ bringt seine bedingungslose Liebe zu seinen Kindern auf den Punkt. Beim Album „Love“ handelt es sich bereits um seinen zehnten Longplayer und Nachfolger von „Nobody But Me“ aus dem Jahr 2016. Fazit: Ein Album, das Fans gefühlvoller Musik ganz einfach lieben werden. Nichts umwerfend Neues, aber eine mit viel Liebe und gutem Handwerk gemachte Produktion.
Michael Bublé, ein mehrheitstaugliches Phänomen
All das ist ihm gelungen, sogar über seine eigenen Träume hinaus. Michael Bublé ist ein globales Phänomen und mit seinem aktuell neuesten Album Higher» und der gleichnamigen und Tour geht die Erfolgsgeschichte in eine nächste Runde.
Er versteht es mit Witz und Würde, das Repertoire des Great American Songbook einem breiten Publikum schmackhaft zu machen, was das Auditorium mi einer langanhaltenden stehenden Ovation mehr als bestätigte.
Als Dank für die «Standing Ovation» gabs noch Zugaben
Für die nicht endende Akklamation gabs als Supplement eine swingende Instrumentalversion von «Smile», dazu noch «How sweet it is», «Save the last dance» und «Always on my mind». Bestimmt länger in their minds wird dieser Konzertabend auch dem Publikum bleiben, das mehr als zufrieden den kultigen Oerlikoner «Wädflitempel» nach und nach verliess um zu Hause wahrscheinlich ihre Familie Freunde und Bekannten mittels «selbstgeschossenen» Handy Fotos und Videos am Vergnügen teilhaben zu lassen.
Fazit: das Gesamtpaket stimmt und ist vor allem mehrheitstauglich: Bublé ist zwar ein begnadeter Entertainer, großer Charmeur und ein guter Sänger, aber kein eigentlicher Musiker, was aber die begeisterten Besucher im Hallenstadion nicht weiter interessierte, sie hatten ihre Party, eine tolle Performance, die jeden Franken der doch recht happigen Ticketpreise wert war.
Ein internationales Forschungsteam fordert strengere Vorschriften für Ersatzprodukte von Muttermilch. Colourbox
Die meisten gesundheits- und nährwertbezogenen Angaben auf Nahrungsprodukten für Säuglinge, also Ersatz für Muttermilch, sind kaum oder gar nicht durch hochwertige wissenschaftliche Belege gestützt. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie aus 15 Ländern, an der sich Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Leipzig beteiligt haben. Die Daten sind aktuell im renommierten Fachmagazin „The BMJ“ veröffentlicht worden.
Gesundheits- und nährwertbezogene Angaben auf Nahrungsprodukten für Säuglinge sind umstritten, weil sie die vermeintlichen Vorteile gegenüber dem Stillen hervorheben. Es gibt jedoch nur wenige Daten über die Häufigkeit der Angaben und ihre wissenschaftliche Untermauerung. Deshalb untersuchte ein internationales Team von Forscher:innen im Zeitraum von 2020 bis 2022 die Gesundheitsversprechen auf den Verpackungen von Produkten für Muttermilchersatz und den begleitenden Internetseiten in 15 Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten.
„Unsere Ergebnisse zeigen die weit verbreiteten aber schlecht wissenschaftlich belegten gesundheitsbezogenen Marketingversprechen auf Ersatzprodukten für Muttermilch. Eine stärkere Regulierung zusätzlich zum bereits bestehenden Kodex der Weltgesundheitsorganisation zur Vermarktung solcher Produkte, begleitet von einer konsequenten Ahndung der Abweichung von diesem Kodex erscheint notwendig“, sagt Jon Genuneit, Mitautor der Studie und Professor für Pädiatrische Epidemiologie an der Universität Leipzig. Er und sein Team forschen an der Medizinischen Fakultät unter anderem zu den Themen Stillverhalten und Muttermilch.
Nur 26 Prozent der Muttermilchersatzprodukte mit wissenschaftlicher Referenz zu Gesundheitsversprechen
In der aktuellen Studie wurden alle gesundheits- und nährwertbezogenen Angaben erfasst, die das Produkt oder einen seiner Inhaltsstoffe mit einer potenziell positiven Wirkung auf das Wachstum, die Entwicklung oder die Gesundheit der Verbraucher in Verbindung bringt. Bei 608 Produkten waren die häufigsten Angaben „hilft/unterstützt die Entwicklung des Gehirns und/oder der Augen und/oder des Nervensystems" (53 Prozent), „stärkt/unterstützt ein gesundes Immunsystem" (39 Prozent) und „hilft/unterstützt Wachstum und Entwicklung" (37 Prozent).
In allen Ländern enthielten nur 161 von 608 Ersatzprodukten für Muttermilch eine wissenschaftliche Referenz zur Unterstützung der Angaben. Wenn auf wissenschaftliche Belege verwiesen wurde, handelte es sich bei 14 Prozent davon um registrierte klinische Studien. 84 Prozent dieser Studien wurden von Autor:innen durchgeführt, die entweder von der Nahrungsmittelindustrie finanziert wurden oder direkt mit der Industrie verbunden waren. Für 74 Prozent der Produkte, die spezifische gesundheitsbezogene Angaben machten, gab es keine wissenschaftliche Referenz.
Wenig Trennschärfe bei Inhaltsstoffen und Gesundheitseffekten
„Zu den meisten Produkten für Säuglingsnahrung wurde mindestens ein Werbeversprechen gemacht. Oft wurden mehreren Inhaltsstoffen dieselben oder ähnliche Gesundheitseffekte zugeschrieben und gleichzeitig einzelne Inhaltsstoffe mit vielfältigen Gesundheitseffekten verbunden. Diese mangelnde Spezifität könnte darauf hinweisen, dass die Zusammenhänge zwischen Inhaltsstoff und Gesundheitseffekt nicht ursächlich sind oder sehr oberflächlich benannt werden, was beim Verbraucher viele Fehlschlüsse zulässt“, erklärt Prof. Genuneit.
Die häufigsten Zutatengruppen, die in den Angaben der Ersatzprodukte für Muttermilch genannt wurden, waren ungesättigte Fettsäuren mit 46 Prozent. Seit Februar 2022 muss in der EU die ungesättigte Fettsäure Docosahexaensäure (DHA), mit nachgewiesenen, anerkannten Gesundheitseffekten für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems, in Ersatzprodukten für Muttermilch enthalten sein. Ab Februar 2025 ist der explizite Werbehinweis auf diesen Inhaltsstoff in der EU verboten. Weitere häufige Zutaten sind Präbiotika, Probiotika oder Synbiotika in 37 Prozent der Säuglingsnahrung und bei 20 Prozent hydrolysiertes Eiweiß.
Eine Besonderheit der Studie: Sie erhielt keine gesonderte Forschungsförderung, sondern wurde von einem internationalen, medizinischen Netzwerk aus eigenem Antrieb erstellt. Das Thema ist aktuell, erst Anfang Februar 2023 erschienen drei Artikel in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ zum hocheffektiven Marketingapparat der Hersteller von Ersatzprodukten für Muttermilch. Darin forderten Gesundheitsexpert:innen ein härteres Durchgreifen gegen die Marketingpraktiken von Firmen und mehr Unterstützung für Mütter beim Stillen. Die Forscher:innen kommen in ihrer wissenschaftlichen Publikation in „THE BMJ“ zu einem gemeinsamen Schluss: „Unsere Ergebnisse unterstützen die Forderung nach einem überarbeiteten Rechtsrahmen für Muttermilchersatzprodukte, um die Verbraucher besser vor der aggressiven Vermarktung solcher Produkte und für sie nicht nachvollziehbaren oder geltenden Gesundheitsversprechen zu schützen."
Dem Thema Nachwuchs im Jahr 2074 stellten sich Lisa Zanghirella und Lina Renken mit „Baby 2.0“. Collage; li. Foto Alexandra H_pixelio.de; re. THWS / Lisa Zanghirella und Lina Renken
Über kreative Poster und Installationen werden auf Basis des Storytellings Informationen vermittelt und Ideen realisiert „ÜBER.MORGEN“: So lautet der Titel eines Projekts, mit dem sich Studierende der Fakultät Gestaltung an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) beschäftigt haben. Es befasse sich, so Anna- Lena Welz und Madlin Walz, mit dem „scheinbar leichten Thema, bei dem sich jede und jeder irgendwie kompetent fühlt. Die Frage nach der Beziehungsfähigkeit ist vielleicht, vor dem Hintergrund menschlicher Evolution, der zentrale kulturelle, vor allem aber der wichtigste produktive Trigger für den Erfolg der menschlichen Spezies.“ Betreut hat das Vorhaben Prof. Carl Frech.
Die Gegenwart als Werkbank für die Zukunft, verbunden mit der Herausforderung, welche Aufgaben für künftige Designerinnen und Designer entstehen, fasste der Professor zusammen unter „wenn ich heute schon wüsste, was mir morgen klar ist“. Sicher werde sein, dass technologische Fortschritte ebenso eine Rolle spielen werden wie die Demographie, die Mobilität und das Klima. Die Studierenden haben sich aus einer Vielzahl möglicher Zukunftsszenarien Themen ausgewählt und diese in Teams ausgearbeitet. Entstanden sind sieben Poster zu diesen Themen:
Beziehungen Mobilität Blind Stress Egoismus Zukunft X und Y Next Life / Baby 2.0 Die Poster wurden wissenschaftlich-kreativ erstellt und im Rahmen der Ausstellung „Bergwerk“ an der Fakultät präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher konnten die Informationen anschaulich mitverfolgen, teils in Geschichten in Form des Storytellings, teils über so genannte Personas, Prototypen einer Zielgruppe, in Zeitsprüngen.
Baby 2.0 - mit welcher Nachfolge geht das Leben weiter?
Zum Thema „Next Life / Baby 2.0“ haben Lisa Zanghirella und Lina Renken nicht bloß gebrainstormt, sie haben sich vielmehr konkrete Informationen von medizinischen Ansprechpersonen in einem Kinderwunschzentrum besorgt. Darüber hinaus haben sie eine umfangreiche Recherche zum Thema durchgeführt, um mögliche Szenarien abzuleiten. Um das Klinik-Sprech – Fachbegriffe wie z. B. In-vitro-Fertilisation oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion - zu verstehen, ergänzten sie ihre Präsentation um ein kleines Lexikon mit Fachvokabular.
Ganz wie bei einem realen Besuch in einer Praxis oder Klinik haben die beiden Kommunikationsdesignerinnen ein Anmeldeformular für das Jahr 2074 entwickelt: Man kann dort ebenso als Nachwuchs eine „designed person“ wünschen, wie auch die Art der Entbindung festlegen – zur Option stehen „selbst“, „ExUti 3.0“ (externe Gebärmutter), „RobUterus“ (Roboter- Gebärmutter) oder „Leihmutterschaft“. Auf Basis von drei Personas zeigen sie auf, welche Charaktere welche Wahlen treffen könnten, um ihr Leben mit Nachwuchs entsprechend zu gestalten. Über die Jahrzehnte zeigen sie auf, wie sich gesellschaftliche Perspektiven sowie persönliche Meinungen im Zuge künftiger Technologie und Verfahren ändern bzw. diese prägen.
Entlang einer Wand mit drehbaren Holzscheiben kann man sich durch die Stationen „Beginn der Gentechnik“, „CRISPR-Cas“ (eine Methode, um Erbinformationen zu verändern), „Gen-Modifizierung“, „ExUti“ (externe Gebärmutter), „genetischer Restart“ bis hin zur „Gesellschaft der Übermenschen“ bewegen. Es ging den Designerinnen darum, zu zeigen, wer von welcher Entwicklung profitiert und welche Entscheidungen radikal egoistisch durchgesetzt werden könnten – von der partnerlosen Befruchtung über ein völlig risikoloses Leben als designed person bis hin zur absoluten Perfektion eines menschlichen Wesens.
Chip Children und Kryoschlaf – die Zukunft von Menschen
Mit der „Zukunft X und Y“, der Zukunft von Menschen, haben sich Teresa Wimbauer und Celina Hank beschäftigt. Ihr Ansatz setzt den Fokus auf eine Welt humanoider Technologien, in der Menschen sich als eigenes device, als eigene Hardware und Teilprodukt einer optimaleren Version der eigenen Existenz verstehen. Die Aussicht auf den Menschen von morgen entwickelt sich im Szenario entlang zweier Spekulationen, basierend auf der Idee, dass Menschen durch den Einsatz von Chips in die Lage versetzt werden, jede gewünschte Fähigkeit und Tätigkeit auf Knopfdruck zu beherrschen.
Um ihre Art zu erhalten, könnten Menschen digitale Sicherungen erstellen, Erbgut einfrieren oder auf einen anderen Planeten umziehen. Ansätze hierzu seien aktuell z. B. in den Gen-Manipulationen, im 3D-Druck von Organen oder in implantierten Mikrochips zu erkennen. In Zukunft könnten biologische Netzwerke durch elektronische ersetzt werden und biologische Materialien mitwachsen.
Fünf Personas haben Teresa Wimbauer und Celina Hank entwickelt, die aufzeigen, welche Konsequenzen mit diesen Technologien in den Jahren 2042, 2062 und 2082 verbunden sein könnten. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft von multitalentierten „Chip-Children“ und „Ordinaries“ wäre ebenso denkbar wie menschlich-technische Perfektion durch den Einsatz von teuren BITEC-Chips und eine Plattform, über die sich Fähigkeiten herunterladen lassen. Informatiker wären die neuen Ärzte, die Bugs (Software-Fehler) statt Bauchschmerzen als künftige Krankheiten behandelten.