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Weltkindertag: Kindergesundheit schützen, Lebererkrankungen erkennen und vorbeugen – Deutsche Leberstiftung informiert

„Mit Kinderrechten in die Zukunft“ lautet das Motto des
diesjährigen Weltkindertages am 20. September. UNICEF Deutschland und das
Deutsche Kinderhilfswerk fordern zum 70. Geburtstag des Aktionstages ein
größeres Engagement für Kinder und ihre Rechte. Dass zu diesen
Kinderrechten auch der im Grundgesetz verankerte Schutz von Gesundheit und
Leben zählt, betont die Deutsche Leberstiftung anlässlich des
Weltkindertages und macht auf die wachsende Zahl von Lebererkrankungen bei
Kindern und Jugendlichen aufmerksam – insbesondere auf den
besorgniserregenden Anstieg der pädiatrischen, metabolisch bedingten
Fettlebererkrankungen.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Fettleibigkeit (Adipositas) in den
meisten Ländern die häufigste Form von Fehlernährung ist. Die Adipositas-
Rate hat sich in den letzten 33 Jahren weltweit verdoppelt. Bei Kindern
und Jugendlichen im Alter von fünf bis 19 Jahren hat sich die Häufigkeit
von Adipositas sogar vervierfacht. Ebenso wie bei Erwachsenen erhöhen
Übergewicht und Adipositas auch bei Kindern und Jugendlichen das Risiko
für Fettlebererkrankungen wie beispielsweise der Metabolischen
dysfunktions-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (Metabolic
dysfunction-associated steatotic liver disease – MASLD). Wenn sich eine
MASLD entzündet hat, spricht man von einer Metabolischen dysfunktions-
assoziierten Steatohepatitis (MASH). Bei der MASH kann sich ein
Hepatozelluläres Karzinom (HCC) entwickeln – und das bevor eine
Leberzirrhose vorliegt.

„Auch in Deutschland steigt die Zahl übergewichtiger sowie adipöser Kinder
und Jugendlicher. Damit einher geht auch in diesen Altersgruppen das große
Risiko, an pädiatrischer MASLD und MASH zu erkranken“, erläutert Prof. Dr.
Ulrich Baumann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus der
Pädiatrischen Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen
Hochschule Hannover, und warnt: „Bei circa ein bis zwei Prozent der Kinder
und Jugendlichen, die eine Fettlebererkrankung haben, kann das Organ so
stark geschädigt werden, dass die lebenswichtigen Syntheseleistungen und
Entgiftungsfunktionen kritisch abnehmen und im Alter von etwa 20 Jahren
eine Lebertransplantation notwendig wird.“

Deswegen sollten die Leberwerte im Blut (GPT, GOT und gGT) adipöser Kinder
und Jugendlicher überprüft werden. Wenn diese erhöht sind und sich bei der
Ursachenforschung kein anderer Krankheitsauslöser finden lässt, muss
dringend eine Lebensstil-Änderung erfolgen. Die gute Nachricht bei
Fettlebererkrankungen: Die Leber ist eine Regenerationskünstlerin. Werden
die Schädigungen frühzeitig erkannt, kann man mit einem geänderten
Lebensstil (gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme und Bewegung) gegensteuern.
Im besten Fall kann sich eine verfettete Leber wieder komplett
regenerieren. Neben hochkalorischen Fertigprodukten und Süßigkeiten
sollten auch unbedingt Softdrinks aus dem Speiseplan von Kindern und
Jugendlichen gestrichen werden. Eine weltweite Studie in 107 Ländern und
Regionen aus dem Jahr 2023 belegt den direkten Zusammenhang zwischen dem
Softdrink-Konsum und der Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas bei
Schülern.

Neben der pädiatrischen MASLD und MASH gibt es weitere Lebererkrankungen
bei Kindern. „Die Ursachen von Lebererkrankungen bei Kindern sind
vielfältig und reichen von angeborenen Stoffwechselstörungen über
Entzündungen der Leber bis hin zu Autoimmunerkrankungen oder angeborenen
Erkrankungen, die mit einem Verschluss oder einer Fehlanlage der
Gallenwege einhergehen“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und betont:
„Lebererkrankungen bei Kindern sind oft schwer zu diagnostizieren, da sie
in vielen Fällen symptomlos verlaufen oder nur unspezifische Symptome
auftreten, die leicht übersehen werden können. Die frühzeitige Diagnose
und Behandlung von Lebererkrankungen bei Kindern sind entscheidend für den
langfristigen Therapieerfolg. Besonders wichtig ist die Betreuung der
betroffenen Kinder und Jugendlichen durch spezialisierte Ärzte oder
Kliniken. Aufgrund der Vielfältigkeit von pädiatrischen Lebererkrankungen
und der Seltenheit einiger dieser Erkrankungen ist nur dort das Know-how
vorhanden, mit dem die geeignete Therapie gefunden werden kann.“

Die Deutsche Leberstiftung setzt sich dafür ein, Eltern, Ärzte und
medizinisches Fachpersonal für die Anzeichen von Lebererkrankungen bei
Kindern zu sensibilisieren. Lebererkrankungen bei Kindern sind selten,
aber die Folgen können gravierend sein. Deswegen liegt die Verantwortung
bei der Gesellschaft, sicherzustellen, dass jedes Kind die bestmögliche
Versorgung erhält. Durch Aufklärung, Prävention, Früherkennung und
innovative Therapien kann viel für das Recht auf Lebergesundheit von
Kindern und Jugendlichen erreicht werden.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.

UNSERE BUCHEMPFEHLUNG

„Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen wichtigen
Nährwertangaben; Küchentipps und Regeln für eine lebergesunde Ernährung,
September 2022. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D].

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Rezensionsexemplar per
E-Mail an <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> anfordern.

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Lungentag 2024: Aktuelle Informationen über Allergien und Asthma für jedermann

Der Deutsche Lungentag 2024 bietet am 28.September, 11.00 - 13.00 Uhr
Informationen über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse bei
Allergien und Asthma in allgemeinverständlicher Form direkt vom Deutschen
Allergiekongress in Dresden. Die Referentinnen und Referenten richten sich
im Rahmen einer Live-Übertragung aus Dresden an Betroffene, deren
Angehörige sowie Erzieherinnen, Erzieher, Lehrpersonal und die
interessierte Öffentlichkeit. Die Teilnahme am Lungentag 2024 „Allergien
und Asthma“ ist kostenfrei. Bereits bei der Anmeldung aber auch während
der Live-Übertragung können Fragen an die Expertinnen und Experten
gestellt werden.

Schätzungen zufolge erkranken mehr als 20 Prozent der Kinder und mehr als
30 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an mindestens einer
allergischen Erkrankung (*). Für Allergologinnen und Allergologen gehören
Allergien damit zu den Volkskrankheiten. Experten gehen von einer weiteren
Zunahme allergischer Erkrankungen aus. Als Ursache für die Zunahme von
Allergien gelten u. a. die klimabedingte zeitliche Verlängerung des
Pollenflugs, die invasive Ausbreitung neuer Pflanzenarten, die durch
Temperaturanstieg zu verzeichnende stärkere Verbreitung von
Schimmelpilzsporen.

Für Betroffene und deren Angehörige führen unbehandelte Allergien oft zu
einer hohen Einbuße an Lebensqualität. Zudem können anaphylaktische
Reaktionen und plötzliche Verschlechterungen (Exazerbationen) beim Asthma
zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Dabei lassen sich derartige
Zustände und ein Fortschreiten der Erkrankungen durch frühzeitige Diagnose
und adäquate Therapie in der Regel vermeiden.

Welche Konsequenzen das für die Betroffenen hat und was Patienten mit
Allergien und Asthma, deren Angehörige, Erzieherinnen und Erzieher sowie
Lehrpersonal wissen sollten, erläutern Ärztinnen und Ärzte - unterlegt mit
aktuellen Informationen vom Deutschen Allergiekongress - in
allgemeinverständlicher Form im Rahmen des diesjährigen Deutschen
Lungentags am 28. September 2024, 11.00 – 13 Uhr live aus Dresden.

Programm
11:00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch, Rostock

Nahrungsmittelallergien
PD Dr. med. Katharina Blümchen, Frankfurt

Berufsbedingtes Asthma
Prof. Dr. med. Alexandra Preisser, Hamburg

Allergien und Asthma im Kindes- und Jugendalter
Prof. Dr. med. Christiane Lex, Göttingen

Allergien und Asthma im Erwachsenenalter
Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch, Rostock

Allergien in Hals-Nasen-Ohren-Bereich
Prof. Dr. med.  Oliver Pfarr, Marburg

13:00 Uhr Ende

Die Teilnahme an der Live-Übertrag ist kostenfrei. Bereits bei der
erforderlichen Anmeldung können Interessenten Fragen an die Experten zur
Beantwortung während der Veranstaltung stellen. Die Anmeldung erfolgt
unter https://t1p.de/lungentag2024

Über den Deutschen Lungentag
Der Deutsche Lungentag ist eine jährlich fortlaufende Aktion mit folgenden
Zielen:

Öffentliche Darstellung von Atemwegs- und Lungenkrankheiten,
Förderung der Selbsterkennung entsprechender Symptome und Erkrankungen
durch Betroffene,
Stärkung von Forschung und Lehre im Fachgebiet “Pneumologie”.

Der Deutsche Lungentag wird von folgenden Organisationen unterstützt::
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.
Deutsche Atemwegsliga e.V.
Deutsche Lungenstiftung e. V.
Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V.
Bundesverband der Pneumologen
Deutsche Sauerstoff und BeatmungsLiga LOT e.V.

Sprecher des Deutschen Lungentags:
Prof. Dr. med. M. Lommatzsch, Rostock

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Bewerben für den berufsbegleitenden Master of Science in Management an der Zeppelin Universität

Die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen am Bodensee startet in
diesem Herbstsemester das nächste Studienprogramm für Berufstätige: den
berufsbegleitenden Master in Management | Advancing Sustainable Change.

Ziel des Studiengangs ist es, eine umfassende Managementausbildung für
(zukünftige) Führungskräfte zu bieten. Die Studierenden werden dazu
befähigt, innovative Lösungen für die komplexen geschäftlichen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu entwickeln und umzusetzen sowie
als „nachhaltige Change Agents“ zu agieren, die einen wertvollen Beitrag
zum Wandel ihrer Organisationen leisten, und zwar auf individuelle und
sozial verantwortliche Weise.

Der Studiengang richtet sich sowohl an Wirtschaftswissenschaftler als auch
an Nicht-Wirtschaftswissenschaftler mit einem Bachelorabschluss,
mindestens einjähriger Berufserfahrung und guten Englischkenntnissen. Das
Programm bietet unter dem Oberthema „Advancing Sustainable Change“ eine
allgemeine Managementausbildung, die durch ausgewählte Elemente aus
anderen Disziplinen, darunter Psychologie, Soziologie und praktische
Philosophie, ergänzt wird. Es ist international und generalistisch
ausgerichtet und findet in Blockwochen statt, um eine optimale
Vereinbarkeit von Beruf und Studium zu ermöglichen. Besondere Vorteile des
Programms sind die kleinen Studiengruppen, die eine intensive Betreuung
gewährleisten, die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis sowie eine
zehntägige International Academy in Südafrika.

Bewerbungen sind jederzeit möglich. Der Studiengang startet jährlich im
Herbstsemester im Oktober.

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Studie zum Untergang der MS „Melanie Schulte“

Hereon-Forschende haben eines der schwersten Schiffsunglücke der deutschen
Handelsgeschichte rekonstruiert

1952 ist der Frachter MS „Melanie Schulte“ im Atlantik gesunken.
Wrackteile lassen darauf schließen, dass das Schiff auseinanderbrach. Die
Ursache dafür konnte nie endgültig geklärt werden. Forschende vom
Helmholtz-Zentrum Hereon haben jetzt untersucht, ob außergewöhnlich hohe
Wellen und ein besonders starker Sturm zum Untergang des Frachters geführt
haben könnten.

Die letzte bekannte Position der MS „Melanie Schulte“ liegt im
Nordatlantik, westlich von Schottland. Dort gab das Schiff am 21. Dezember
1952 den letzten Funkspruch ab. Dann sank es. Das bestätigten Wrackteile,
die einen Monat später in Schottland angeschwemmt wurden. Sie zeigten: Das
Material war teilweise gebrochen. Doch wieso bricht ein 136 Meter langes
und 18 Meter breites Schiff auseinander? Im Zuge eines
Untersuchungsberichts und eines Gerichtsverfahrens wurden Vermutungen
aufgestellt: Fehler in der Konstruktion des Schiffes, falsche Navigation,
ungleich verteilte Ladung, zu hoher Seegang. Doch die tatsächliche Ursache
konnte nie ganz geklärt werden.

Hereon-Forschende haben nun versucht, einige der Vermutungen
wissenschaftlich zu untermauern. Dr. Ina Teutsch und Dr. Nikolaus Groll
vom Institut für Küstensysteme - Analyse und Modellierung haben dafür eine
bestehende Seegangssimulation benutzt. Anhand von Wetter- und
Seegangsberechnungen aus dem Dezember 1952 konnten sie abschätzen, wie
stark der Wind und wie hoch die Wellen zum Zeitpunkt des Unglücks im
Nordatlantik waren. Das Ergebnis: Der Seegang war zwar hoch, aber nicht
außergewöhnlich. Die Höhe der Wellen wird wahrscheinlich nicht allein zum
Untergang geführt haben. Entscheidender könnten dagegen die Wellenlänge
und die Richtung gewesen sein, aus der die Wellen auf das Schiff trafen.

Länge und Richtung der Wellen entscheidend

Den Berechnungen zufolge entsprach die Wellenlänge etwa der Länge des
Schiffes. So wurde der Frachter ständig hin und her gebogen. Befand er
sich auf einer Welle, wurden Bug und Heck stärker belastet. Befand er sich
zwischen zwei Wellen, wurde er mehr am Bug und Heck vom Wasser getragen,
und die Mitte stärker belastet. Die strukturelle Integrität des Schiffes
könnte zusätzlich noch dadurch beeinträchtigt worden sein, dass die Ladung
von 9.300 Tonnen Erz ungleich verteilt gewesen war.

Aus der Seegangssimulation von Teutsch und Groll geht außerdem hervor,
dass die Wellen wahrscheinlich seitlich auf das Schiff getroffen sind. Das
ließ es zusätzlich hin und her schaukeln. „Wahrscheinlich haben alle diese
Effekte zusammengespielt und die Struktur des Schiffes geschwächt, sodass
es auseinanderbrach“, fasst Groll zusammen.
Das Ergebnis der Studie bestätigt Vermutungen, die bislang über den
Untergang der „Melanie Schulte“ angestellt, aber nie vollkommen bewiesen
werden konnten. So zogen etwa Gutachter im Jahr 1953 ähnliche Schlüsse wie
Groll und Teutsch. Doch hatten sie damals nicht die Mittel, ihre Annahmen
mit komplexen Seegangssimulationen zu berechnen. „Wir konnten die
Erkenntnisse jetzt empirisch untermauern“, sagt Groll. Für ihn und seine
Kollegin bedeutet die Studie aber noch mehr: „Den Datensatz, den wir für
diese Untersuchung verwendet haben, nutzen wir sonst, um zu untersuchen,
wie sich das Seegangsklima entwickelt. Diese Studie hat gezeigt, dass man
die Daten und Modelle aber für viel mehr verwenden kann.“

Hintergrund der Studie

Die Studie „Seegangsbetrachtung zum Untergang der MS ,Melanie Schulte' im
Jahr 1952“ wurde auf Initiative des Ostfriesischen Landesmuseums in Emden
durchgeführt. Das Museum hatte dem Frachter eine Sonderausstellung
gewidmet. Teutsch und Groll lieferten wissenschaftliche Inhalte für diese
Ausstellung. Die „Melanie Schulte“ war ein Stückgutfrachter der Emder
Reederei Schulte & Bruns und des Hamburger Handelsunternehmens Toepfer.
Sie versank nur wenige Wochen nach ihrer Indienststellung. Der Untergang
gilt als eines der schwersten Schiffsunglücke der deutschen
Handelsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg.

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