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Think Tank nimmt Stellung zum Gesetzentwurf und zeigt Licht und Schatten auf Der Think Tank Vorbehaltsaufgaben (TT VA) hat eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf des Pflegekompetenzgesetzes veröffentlicht, in der er die neuen Regelungen zur Stärkung der Ei

Think Tank nimmt Stellung zum Gesetzentwurf und zeigt Licht und Schatten
auf

Der Think Tank Vorbehaltsaufgaben (TT VA) hat eine Stellungnahme zum
Gesetzentwurf des Pflegekompetenzgesetzes veröffentlicht, in der er die
neuen Regelungen zur Stärkung der Eigenständigkeit der beruflichen Pflege
würdigt und zugleich auf Desiderate hinweist. Ebenso wird Stellung bezogen
zu den im Gesetzentwurf ebenfalls geregelten Reformansätzen zum SGB XI, so
etwa zur Flexibilisierung von Leistungen, Stärkung kommunaler Netzwerke
und Unterstützungsstrukturen bis hin zu planerischen Elementen. Professor
Thomas Klie, Initiator des TT VA betont: „Pflege darf nach dem
vorliegenden Gesetzentwurf leider immer noch nicht alles, was sie kann! So
soll die erweiterte Heilkundeausübung durch Pflegende zukünftig weiterhin
unter Vorbehalt ärztlicher Diagnostik und Indikationsstellung bleiben. Da
schwingt hierzulande ein unverständliches Grundmisstrauen gegenüber
pflegerischer Kompetenz mit. Wir hätten uns vom Gesundheitsminister noch
mehr Mut in Richtung pflegerischer Eigenständigkeit und ärztlicher
Entlastung gewünscht. Gleichwohl sehen wir, dass es gelungen ist, einige
wichtige „Vorstöße“ in Richtung Stärkung der eigenständigen Rolle der
beruflichen Pflege im Leistungsrecht zu verankern.“

So sieht der Think Tank darin einen bedeutsamen Fortschritt, dass die seit
2020 berufsrechtlich den Pflegefachpersonen vorbehaltenen Aufgaben im
Leistungsrecht reflektiert und aufgegriffen werden. Besonders bedeutsam
ist dabei, dass dies nicht nur im SGB XI vorgesehen ist, sondern auch im
SGB V. Die neue Schlüsselnorm im SGB V ist der § 15a, in dem die
Pflegeprozesssteuerung als die der Fachpflege vorbehaltene Aufgabe
bestätigt und in Beziehung gesetzt wird zu heilkundlichen und den
zukünftigen erweiterten heilkundlichen Aufgaben. Darüber hinaus wird in
der Stellungnahme positiv bewertet, dass der Gesetzgeber im § 4 des
Pflegeberufegesetzes die Planung der Pflege, wie bereits seit längerem
gefordert, explizit zu den Vorbehaltsaufgaben hinzufügt. Ebenso wird mit
dem neuen § 4a klargestellt, dass Pflegefachpersonen bereits heute zur
selbständigen Heilkundeausübung befugt sind.

Professor Andreas Büscher, Mitglied des TT VA, hebt hervor: „Es ist gut,
dass der Gesetzentwurf vorsieht, die bisherige thematische Engführung bei
der erweiterten Heilkundeausübung zu überwinden und zugleich auch den
berechtigten Personenkreis stets in Bezug auf die erworbenen Kompetenzen
erweitert. Wir sehen allerdings nicht nur in diesem Zusammenhang einen
gesteigerten Bedarf nach unabhängiger pflegewissenschaftlicher Kompetenz,
die auch maßgeblich, frühzeitig und verbindlich in die Entwicklung
zukünftiger Konzepte und Regelungen zur erweiterten Heilkundeausübung
einbezogen wird.“ Zu solchen Konzepten und Modellvorhaben gehören u.a. die
Entwicklung eines sog. Scope of Practice, also definierte
Aufgabenbereiche, welche spezifisch für eine Berufsgruppe bestimmt werden
und durch diese kompetent und verantwortlich ausgeübt werden können, als
auch die Begutachtung zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit durch in
der Versorgung tätige Pflegefachpersonen.

Kritisch werden vom TT VA die neuen Regelungen zu gemeinschaftlichen
Wohnformen gesehen. Klie erläutert: „Hier wird faktisch ein dritter Sektor
begründet, was keinen Sinn macht und vor allen Dingen dazu führen wird,
dass die Vielfalt neuer Wohnformen und Pflegearrangements sowie innovative
Ansätze behindert werden. Es ist eine Art Qualitätskontrollbedürfnis des
Gesetzgebers herauszulesen. Verlierer der Regelungen sind ambulant
betreute Wohngemeinschaften, die faktisch nochmals in eine nachteiligere
Stellung gebracht werden!“ Hier bedarf es nach Auffassung des
TT VA dringender Korrekturen, insbesondere durch die Anhebung des
Wohngruppenzuschlages. Ansonsten sind die mit hoher Sympathie in der
Bevölkerung und Unterstützung aus der Zivilgesellschaft versehenen
Wohngemeinschaften in Deutschland in existentieller Gefahr.

Ausgesprochen begrüßt wird in der Stellungnahme die Öffnung der
Präventionsleistungen für die häusliche Pflege sowohl für Pflegebedürftige
als auch pflegende Angehörige. Professor Frank Weidner, Mitglied des TT VA
hebt hervor: „Das ist eine gute Nachricht, denn die hier statuierte aktive
Rolle der Pflegefachpersonen, aber auch des Medizinischen Dienstes sind
richtig. Dadurch wird u.a. das Profil der beruflichen Pflege als
handlungsstrategisch auch gesundheitsförderlich und präventiv
ausgerichtete Disziplin aufgegriffen und gestärkt.“

Die Stellungnahme des TT VA ist abrufbar unter https://www
.vorbehaltsaufgaben-pflege.de sowie unter https://www.dip.de

Der TT VA arbeitet als interdisziplinärer Arbeitskreis seit Anfang 2021
und besteht aus Pflegewissenschaftler:innen, Juristen sowie
pflegeerfahrenen Expert:innen. Neben dem Initiator Prof. Dr. habil. Thomas
Klie arbeiten im Think Tank Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Büscher, Bianca
Jendrzej, Bernhard Krautz, Prof. Dr. Erika Sirsch, Prof. Dr. Frank Weidner
sowie Prof. Dr. Thomas Weiß und gelegentlich weitere Expert:innen mit.
Informationen und Hinweise auf Publikationen zum TT VA unter www
.vorbehaltsaufgaben-pflege.de; Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..de

Das DIP-Institut ist eine seit Jahrzehnten etablierte, unabhängige
Forschungseinrichtung an der Katholischen Hochschule NRW (katho). Das
Institut entwickelt, konzipiert, implementiert und evaluiert innovative
Ansätze und Konzepte für Bildungs-, Versorgungs- und Steuerungsfragen der
Pflege für Einrichtungen, Organisationen und die Politik.
Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.,
Internet: https://www.dip.de

Originalpublikation:
https://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/material/2024-09-23_TT-
VA_Stellungnahme_RefE_Pflegekompetenzgesetz_final.pdf

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Frauenaugen werden anders krank – häufiger blind, empfindlicher bei Kontaktlinsen, mehr Grüner Star

Die Augengesundheit von Männern und Frauen ist nicht gleich. Unterschiede
in der Anatomie und bei den Hormonen beeinflussen die Häufigkeit von
Augenerkrankungen, auch reagieren Frauen oft empfindlicher auf Medikamente
und Kontaktlinsen, zeigen jedoch bessere Behandlungsergebnisse. Welche
Erkenntnisse vorliegen, wie sie sich auwirken könnten und warum weitere
Forschung etwa mit künstlicher Intelligenz wichtig ist, erläutert
Professor Dr. med. Maya Müller am 10. Oktober 2024 auf der hybriden
Pressekonferenz beim Jahreskongress der Deutschen Ophthalmologischen
Gesellschaft e.V. (DOG).

Die Gendermedizin hat sich in den zurückliegenden Jahren als wichtiger
Forschungszweig etabliert. „Auch in der Augenheilkunde gewinnt sie
zunehmend an Bedeutung“, sagt Professor Dr. med. Maya Müller, Ärztliche
Direktorin des Instituts für Refraktive und Ophthalmo-Chirurgie (IROC) in
Zürich/Schweiz. „Für uns Augenärztinnen und Augenärzte ist es wichtig,
Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu verstehen, um
Behandlungsstrategien zu optimieren und die Patientensicherheit zu
erhöhen“, fügt die DOG-Expertin hinzu, die auch Mitglied der Deutschen
Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. ist.

Frauen verlieren häufiger ihr Sehvermögen
So tragen Frauen in den USA ein um 15 Prozent höheres Risiko als Männer,
an Erblindungen oder Sehbehinderungen zu leiden. Das belegen Daten der
IRIS Registry, der weltgrößten Datenbank für Augenheilkunde.1 Frauen sind
beispielsweise weltweit 2- bis 4-mal häufiger vom Engwinkelglaukom
betroffen, einer Form des Grünen Stars.2 „Das liegt zum Teil an
anatomischen Unterschieden, da Frauen oft kleinere Augen und engere
Vorderkammerwinkel haben“, erläutert Müller. An einer endokrinen
Orbitopathie leiden Frauen ebenfalls 4- bis 5-mal häufiger als Männer3 –
einer Erkrankung, die sich durch stark hervortretende Augen bemerkbar
macht. „Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass autoimmune
Schilddrüsenerkrankungen wie Morbus Basedow bei Frauen viel häufiger
auftreten“, so Müller.

Weibliche Hornhaut ist dünner und sensibler
Auch den Grauen Star entwickeln Frauen weltweit in vielen Regionen bis zu
1,7-mal häufiger, insbesondere nach der Menopause.4 „Hier könnte der
Rückgang von Östrogen als Schutzfaktor gegen oxidativen Stress im Auge
eine Rolle spielen“, erläutert die DOG-Expertin. Schließlich unterscheidet
sich auch die Hornhaut, sie ist bei Frauen dünner und sensibler – was
ebenfalls an den Hormonen liegen könnte, da Östrogen die Funktion der
Nerven in der Hornhaut beeinflussen kann.5 „Die erhöhte Sensibilität führt
möglicherweise zu einer größeren Neigung zu Augentrockenheit, einer
typischen Augenerkrankung der Frau, und Unbehagen, das sich etwa beim
Tragen von Kontaktlinsen bemerkbar macht“, betont Müller.

Geschlechterunterschiede bei Augentropfen
Hinzu kommen Geschlechterunterschiede bei der Wirksamkeit und
Verträglichkeit von Therapien. „Wir wissen, dass Frauen häufig sensibler
auf bestimmte Medikamente oder konservierende Zusatzstoffe in Augentropfen
reagieren“, erklärt die Augenärztin. Andererseits schlagen Therapien oft
besser an, weil Frauen ihre Behandlung konsequenter umsetzen. „Frauen
wenden Glaukomtropfen regelmäßiger an und benötigen weniger
Kontrolluntersuchungen bei der altersabhängigen Makuladegeneration“,
erläutert Müller. Somit spielen auch psychosoziale Faktoren eine Rolle.

Genderspezifische Ansätze in Therapie und Prävention fehlen
Es sind also viele Aspekte, die geschlechterspezifische Unterschiede in
der Ophthalmologie aufzeigen. Doch die Umsetzung dieser Erkenntnisse im
klinischen Alltag gestaltet sich schwierig. „Viele Augenärztinnen und
Augenärzte sind nicht ausreichend geschult, geschlechtsspezifische
Faktoren einzubeziehen“, sagt Müller. Vor allem aber sei noch nicht
genügend erforscht, was das konkret für Therapie und Prävention bedeutet.6
„Es fehlen detaillierte Langzeitstudien, die Unterschiede in Bezug auf
Häufigkeit, Krankheitsverlauf und Therapieergebnisse analysieren“,
kritisiert Müller. „Kurz: Es fehlen uns Richtlinien, die
geschlechterspezifische Therapieansätze vorschlagen.“

Hoffnungen setzt die Augenärztin aus der Schweiz in Big Data und
künstliche Intelligenz. „Sie ermöglichen präzisere Auswertungen“, meint
Müller. Am Ende, so die DOG-Expertin, würden beide Geschlechter von einer
optimierten, personalisierten Therapie profitieren.

Literatur:

1)      IRIS Registry, Ophthalmology Times, 4 November 2023. Do women bear
a greater burden for blindness and visual loss in the United States? Vgl.
hier: AAO 2023: Do women bear a greater burden for blindness and vision
loss in the United States? (ophthalmologytimes.com)
2)      Tehrani, S. (2015). Gender difference in the pathophysiology and
treatment of glaucoma. Current eye research, 40(2), 191-200.
3)      Ponto, K. A., et al. (2013). Gender-Specific Aspects in Thyroid-
Associated Orbitopathy. Experimental and Clinical Endocrinology &
Diabetes, 121(6), 320-325.
4)      World Health Organization (WHO). Global Data on Visual Impairments
2010. Available from: https://www.who.int
5)      Koskela, T., Manninen, J., & Laitinen, T. (2020). Gender and age-
related differences in central corneal thickness. Journal of Cataract and
Refractive Surgery
6)      Suggested Principles for Sex and Gender Data in Ophthalmology
Clinical Trials, JAMA Ophthalmol. 2024;142(2):131-132.
doi:10.1001/jamaophthalmol.2023.6281 IRIS Registry, Ophthalmology News, 3
November 2023.

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Zukunft urbaner Logistik: Wasserstoff-betriebene Schwerlastdrohnen für Region Berlin-Brandenburg

Praktisch und ökologisch: HWR Berlin, BAM und NEX Aero GmbH testen
Wasserstoff-betriebene Frachtdrohnen im HyAirLogic LaB. Zu sehen am 26.
und 27. September 2024 auf der "Transferale 2024" in Berlin.

Berlin, 23. September 2024 – The sky is the limit. Diese englische
Redewendung drückt im übertragenen Sinn aus, dass es nichts gibt, was
jemanden oder etwas daran hindert, sehr erfolgreich zu sein. Apropos, ist
der Himmel die Zukunft der CO₂-armen Mobilität und des Transports? Im
Reallabor HyAirLogic LaB (Hydrogen Air Logistics Laboratory Berlin) wird
daran gearbeitet. Die Entwickler*innen aus Wissenschaft und Praxis stellen
das Projekt zur Erprobung Wasserstoff-betriebener Schwerastdrohnen am
Donnerstag und Freitag dieser Woche beim ersten Wissenschafts- und
Transferfestival für Klima und Gesundheit „Transferale“ in Berlin.

Frachtdrohne hebt ab
Ein Forschungsteam der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR
Berlin) entwickelt und erprobt gemeinsam mit der Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung und der NEX Aero GmbH Wasserstoff-
betriebene Frachtdrohnen, die in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zum
Einsatz kommen sollen. Das unbemannte Luftfahrzeug ist so konzipiert, dass
es bis zu 200 Kilogramm Last transportieren kann. Ein Modell des Prototyps
ist zu sehen am 26. und 27. September 2024 auf dem Wissenschafts- und
Transferfestival für Klima und Gesundheit „Transferale“ in Berlin. Prof.
Dr. Hannes Kübel (Professur für Digital Entrepreneurship), Doktorand Falko
Carl (Startup Incubator Berlin dem Gründungszentrum der HWR Berlin) und
die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sarah Ben Bernou stellen das
HyAirLogic LaB vor und stehen als Gesprächspartner*innen über Urbane
Logistik von morgen bereit.

Steigende CO₂-Emissionen erfordern nachhaltige Lösungen
Die Metropolregion Berlin-Brandenburg steht vor der dringenden
Herausforderung, eine auf Dauer angelegte Wende für den Mobilitäts- und
Logistiksektor herbeizuführen. Zwischen 2004 und 2019 stieg die von der
kommerziellen Passagier- und Frachtluftfahrt emittierte Menge an
Kohlendioxid (CO₂) um mehr als ein Drittel und erreichte bis 2019 über 900
Millionen Tonnen, was circa drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen
entspricht. Zudem haben sich die absoluten CO₂-Emissionen des
Straßengüterverkehrs in Deutschland zwischen 1995 und 2021 trotz
technischer Verbesserungen um 23 Prozent erhöht.

Entwicklung innovativer Lösungen im HyAirLogic LaB
Bei dem Projekt geht es um nicht weniger als die nachhaltige
Transformation der
regionalen Luftfahrt, in diesem Fall insbesondere der Luftfracht. In einem
nächsten Schritt soll das Reallabor HyAirLogic LaB eine Plattform bieten
zur realitätsnahen Erprobung der H2-betriebenen eVTOL (elektrischen
Senkrechtstart- und –landeflugzeuge), die zunächst Fracht und später auch
Personen transportieren auch können. Diese Technologie hat das Potenzial,
bisherige fossile Luftfahrttreibstoffe wie Kerosin sowie
Übergangstechnologien wie Sustainable Aviation Fuel (SAF) zu ersetzen.
Dadurch kann eine deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen sowie der
Lärmbelästigung, durch Entlastung des Straßenverkehrs in urbanen Gebieten
wie Berlin erreicht werden. Neben den technischen Herausforderungen müssen
auch rechtliche und logistische Aspekte aber auch Fragen der
Technologieakzeptanz sowie möglicher Geschäftsmodelle mitgedacht werden.
Deshalb arbeiten die Wissenschaftler*innen und Praxispartner*innen zum
Beispiel zusammen mit Vertreter*innen vom Flughafen Berlin Brandenburg und
dem neuen Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien auf dem
Areal des ehemaligen Flughafen Tegel, The Urban Tech Republic.

Nachhaltige Luftlogistik und regionale Innovationskraft
Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts wird die Nachhaltigkeit und
Effizienz des städtischen und regionalen Frachttransports erhöhen und zur
Weiterentwicklung des regionalen Innovationsstandorts Berlin und
Brandenburg beitragen. Die Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und
zivilgesellschaftliche Akteur*innen entwickeln und erproben gemeinsam
Lösungen für eine nachhaltige regionale Luftlogistik und wirtschaftlich
tragfähige Geschäftsmodelle. Auch Fragen zu Zertifizierung und zu
rechtlichen Rahmenbedingungen kommen auf den Prüfstand. Im Rahmen des
Projekts werden Infrastruktur- und Logistikkonzepte erstellt und ein Plan,
wie allgemeine Akzeptanz für den Einsatz der Transportdrohnen hergestellt
werden kann.

The sky is the limit – im anwendungsorientierten HyAirLogic LaB wird der
Himmel zur neuen Dimension des CO₂-armen Transports in der Region Berlin-
Brandenburg.

Das HyAirLogic LaB zur Erprobung Wasserstoff-betriebener Frachtdrohnen auf
der Transferale 2024 im silent green Kulturquartier (Gerichtstr. 35
13347 Berlin)

Donnerstag, 26. September 2024, 09:30–10:45 Uhr (Ort: silent green,
Atelier 1)
Forschung trifft Praxis: Urbane Logistik neue gedacht
https://zukunftstadt.berlin/transferale/programm-fuer-die-
transferale-2024/event?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=99&cHash=2ff2b37d3d5d41f2ac41a29064344795

Donnerstag, 26. September 2024, 10:45–11:15 Uhr (Ort: silent green,
Atelier 1)
Wie wird nachhaltiger Fracht-Transport mit Drohnen möglich? Diskutiere mit
dem HyAirLogic LaB
https://zukunftstadt.berlin/transferale/programm-fuer-die-
transferale-2024/event?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=100&cHash=4a739b628efee98ed2c06aa72e75702c

Freitag, 27. September 2024, 14:00–16:00 Uhr (Ort: silent green,
Kuppelhalle)
Wie wird nachhaltiger Fracht-Transport mit Drohnen möglich? Diskutiere mit
dem HyAirLogic LaB
https://zukunftstadt.berlin/transferale/programm-fuer-die-
transferale-2024/event?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=186&cHash=5fdfd4fae955db017eb6eca2d9d4baab

Mehr Informationen zum Reallabor-Projekt HyAirLogic LaBs
https://www.linkedin.com/showcase/hyairlogic-lab/about/

Mehr zur Transferale vom 25.–27. 9. 2024 in Berlin
https://zukunftstadt.berlin/transferale

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Auf Spurensuche – Erinnerungsprojekt „Das leere Sprechzimmer“ beim DEGAM- Kongress in Würzburg

Lebendiges Gedenken: Das Erinnerungsprojekt „Das leere Sprechzimmer“ wird
erneut erleb- und begehbarer Teil des Jahreskongresses der Deutschen
Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sein. In
diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der biografischen Spurensuche mit
Studierenden der Universität Würzburg und auf der Implementierung von
Erinnerungsarbeit in der Lehre. Begleitend zur Ausstellung findet ein
wissenschaftliches Symposium statt.

Ein leeres Sprechzimmer, verwaiste Räume, keine Untersuchungen, keine
Behandlungen, keine Gespräche: Mit dem gleichnamigen Erinnerungsprojekt
gedenkt die DEGAM seit 2020 der jüdischen und aus anderen Gründen
verfolgten Ärztinnen und Ärzten, die während des Nationalsozialismus aus
ihren Praxen gedrängt, schikaniert und getötet wurden. Seitdem hat „Das
leere Sprechzimmer“ auf den jährlichen DEGAM-Kongressen mit einem eigenen
Raum und begleitenden Veranstaltungen seinen festen Platz. Darüber hinaus
sind im Rahmen des Projektes bis heute zahlreiche Film- und Audioaufnahmen
entstanden.

„Wir wollten mit unserem Projekt Formen finden, um den Opfern eine Stimme
zu geben, um von ihren Lebenswegen und ihrem weiteren Schicksal zu
erzählen“, erklärt Dr. Sandra Blumenthal, Präsidiumsmitglied in der DEGAM,
die das Projekt initiiert hat. „Aus dem Projekt leitet sich für uns als
medizinische Fachgesellschaft aber auch die Verantwortung ab, uns
selbstkritisch zu fragen, ob unsere Sprechzimmer wirklich immer und
überall für alle offen sind – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion
und sozialem Hintergrund“, kommentiert DEGAM-Präsident Prof. Martin
Scherer.

Für das „Leere Sprechzimmer“ gibt es jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt.
Beim 59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (26. bis 28.
September 2024 in Würzburg) ist das die Zusammenarbeit mit Studierenden
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU): Im Sommersemester 2024
haben sich Medizinstudierende im Wahlpflichtfach „Reflective Practitioner“
intensiv mit Opfern und Tätern, die in Würzburg und Umgebung gelebt und
gearbeitet haben, beschäftigt.

„Für die Studierenden weist der Blick in die Vergangenheit gleichzeitig
auch immer in die Zukunft, weil sie sich mit wichtigen Fragen zum
ärztlichen Selbstverständnis auseinandersetzen: Was bedeutet es, ein guter
Arzt, eine gute Ärztin zu sein?“, erklärt Prof. Anne Simmenroth, eine der
beiden Kongresspräsidentinnen. Co-Kongresspräsidentin Prof. Ildikó Gágyor
ergänzt: „Erinnerungsarbeit und ethische Reflexion können ein wertvoller
Beitrag in der Lehre sein – idealerweise als dynamischer und auch
kreativer Prozess. Dementsprechend haben wir die Studierenden ermutigt,
hier auch eigene Wege der Erinnerung zu gehen.“

Das Seminar wurde in enger Kooperation zwischen dem Institut für
Allgemeinmedizin der Universität Würzburg, dem Institut für Geschichte der
Medizin sowie dem Johanna-Stahl-Zentrum entwickelt und auch filmisch
begleitet. Der Film wird beim DEGAM-Kongress in Würzburg erstmalig
gezeigt.

Darüber hinaus werden Inhalte und Ergebnisse des Seminars „Reflective
Practitioner“ am ersten Kongresstag im Rahmen des Symposiums „Das leere
Sprechzimmer – in der Lehre. Ein besonderes Wahlpflichtfach“ diskutiert,
um Möglichkeiten und Herausforderungen zur Implementierung von
Erinnerungsarbeit in der Lehre auszuloten. Eines der Grußworte übernimmt
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Weiterführende Informationen zum Projekt „Das leere Sprechzimmer“ gibt es
online: https://www.degam.de/das-leere-sprechzimmer

Symposium: Ort und Zeit

„Das leere Sprechzimmer – in der Lehre. Ein besonderes Wahlpflichtfach“:
26. September 2024, 16.30 bis 18 Uhr, Hörsaal 162, Universität Würzburg

Informationen zum Kongress

Presse-Akkreditierungen bitte online: https://www.intercom-
dresden.de/secure/conreg_degam2024/registration_presse

Alle Infos zum Kongress gibt es online: https://degam-kongress.de/2024/

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