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Hightech Agenda-Neubau der Hochschule Coburg offiziell eröffnet

Offizielle Eröffnung des neuen KI-Forschungsgebäudes: Ulrich Delles, Dr. Matthias J. Kaiser, MdL Martin Mittag, Wissenschaftsminister Markus Blume, Prof. Dr. Stefan Gast, Dominik Sauerteig, MdB Jonas Geissler, Regierungspräsident Florian Luderschmid.  Axel König  StMWK
Offizielle Eröffnung des neuen KI-Forschungsgebäudes: Ulrich Delles, Dr. Matthias J. Kaiser, MdL Martin Mittag, Wissenschaftsminister Markus Blume, Prof. Dr. Stefan Gast, Dominik Sauerteig, MdB Jonas Geissler, Regierungspräsident Florian Luderschmid. Axel König StMWK

Der Freistaat Bayern hat in Coburg auf dem ehemaligen Schlachthof- und
Güterbahnhofsareal einen HTAplus Modulbau für die KI-Forschung geschaffen.
Hier ist jetzt das neue Institut „CRAI“ untergebracht: Dieses „Coburg
University Research Center for Responsible Artificial Intelligence“
bündelt die Forschung der Hochschule Coburg zu verantwortungsvoller
künstlicher Intelligenz (KI). Jetzt wurde die Eröffnung gefeiert.

Im ersten Stock des neuen Forschungsgebäudes der Hochschule Coburg
spaziert Markus Blume durch einen Wald. Der bayerische Staatsminister für
Wissenschaft und Kunst blickt nach unten zu den Blättern unter seinen
Schuhen, er geht ein paar Schritte in Richtung einer Lichtung, atmet den
Duft der Bäume, lauscht Amseln und einem Zaunkönig. Dann nimmt er die VR-
Brille ab und verlässt den virtuellen Wald. Die intelligente, interaktive
Umgebung ist Teil eines der Labore, die in das neue KI-Forschungsgebäude
der Hochschule Coburg eingezogen sind. Am Donnerstag, 19. September, wurde
das CRAI im HTAplus Modulbau der Hochschule Coburg auf dem ehemaligen
Schlachthof- und Güterbahnhofs-Areal offiziell eröffnet.

Entwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft zum Wohl der gesamten
Gesellschaft

CRAI steht für Coburg University Research Center for Responsible
Artificial Intelligence. Im neuen HTAplus Modulbau bündelt die Hochschule
mit dem CRAI ihre bestehenden wie zukünftigen Forschungs-Aktivitäten auf
dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. „In der Begrifflichkeit wird eine
Fokussierung bereits deutlich: Wir forschen hier an KI, die transparent
und erklärbar ist. Unser Schwerpunkt liegt deshalb auf ,Responsible AI‘,
zu deutsch auf verantwortungsvoller KI“, sagte Hochschul-Präsident Prof.
Dr. Stefan Gast bei der Eröffnung. Er dankte dem Freistaat Bayern und
besonders dem Wissenschaftsminister herzlich, denn über die sogenannte
„Beschleunigung der Maßnahmen der Hightech-Agenda Bayern“ werden hier über
vier Millionen Euro in den Ausbau der KI-Forschung an der Hochschule
Coburg investiert. Dies werde in Nordbayern maßgeblich dazu beitragen,
Wissenschaft und Wirtschaft zum Wohl der Gesellschaft in diesem Bereich
voranzubringen, sagte Gast. Minister Blume betonte: „Wir versprechen, wir
bleiben weiter an der Seite dieser Hochschule und dieser Stadt, weil wir
wissen: Hier ist das Geld gut angelegt.“

Innovatives Umfeld und Forschung auf internationalem Niveau

Der Präsident der Hochschule sprach von einer wirklich herausragenden
Ausgangslage für Forschung auf internationalem Niveau und berichtete von
viel Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das spiegelte
sich auch im großen Interesse vor Ort: Etwa 150 geladene Gäste nahmen an
der Eröffnung teil. Gast hob die Bedeutung des Innovationsdreiecks Coburg
– Kronach – Lichtenfels hervor und würdigte die lebendige, innovative
Nachbarschaft mit der HUK-COBURG, die nebenan ihre InnoVilla eingerichtet
hat, sowie Zukunft.Coburg.Digital und dem CREAPOLIS Makerspace der
Hochschule, die beide in der Alten Kühlhalle angesiedelt sind. „Während
das CRAI als Forschungsgebäude dient, haben wir mit CREAPOLIS direkt
gegenüber auch eine Anlaufstelle für die Gesellschaft. Es sind alle
willkommen. Coburgs ehemaliges Schlachthof- und Güterbahnhofsareal füllt
sich weiter mit Leben.

„Technik muss den Menschen dienen!“

Präsident Gast und Minister Blume hoben dabei gleichermaßen die besondere
Bedeutung des ethischen Ansatzes der Coburger Forschung hervor. „Was wäre
KI ohne diesen Aspekt?“, fragte Gast. Mit Hilfe von KI werde zwar in
kürzester Zeit Wissen generiert. „Aber für uns als Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen ist neben dem Ergebnis häufig auch entscheidend,
transparent nachzuvollziehen zu können, wie die Ergebnisse zustande
kommen.“ Blume betonte: „Wir schaffen ein wichtiges Bindeglied zwischen
Forschung und Praxis, zwischen Technologie und Ethik. Für uns ist klar:
Wir dienen nicht der Technik, die Technik muss den Menschen dienen!
Deshalb gestalten wir Künstliche Intelligenz verantwortlich und auf der
Grundlage unserer Werte.“ Gerade die Hochschulen für angewandte
Wissenschaften haben dem Minister zufolge dabei eine zentrale Rolle. „Sie
bringen Wissen in die Anwendung, sie bringen die PS der Forschung auf die
Straße!“
Zum Konzept der Modulbauten im Rahmen der Hightech Agenda Bayern sagte
Blume: „Modulbau ist ein Zauberwort für ,wir können‘s‘ – und zwar schnell,
günstig und funktional.“ In nur etwas mehr als einem Jahr wurde das
Gebäude aus nachhaltigen Materialien und mit einer Photovoltaik-Fassade
errichtet. Die Projektleitung lag beim Staatlichen Bauamt Bamberg und auch
Bauamtsleiter Ulrich Delles dankte dem Ministerium sowie dem Landtag für
die Bereitstellung der Mittel, der Baufirma sowie der Hochschule Coburg
für die außerordentlich konstruktive Zusammenarbeit.
Dass beim Bau außerdem auf Nachhaltigkeit geachtet wurde, freut unter
anderem Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Auch er dankte dem
Freistaat herzlich und wünschte der Hochschule einen guten Start im neuen
Forschungs-Zuhause. In dem neuen HTAplus-Modulbau sind jetzt auf insgesamt
650 Quadratmeter Nutzfläche fünf Labore des CRAI untergebracht:
• Labor für Natural Language Processing
• Labor für Data Stream Mining
• Labor für KI-gestützte Qualitätssicherung
• Labor für KI-gestützte multimodale Mensch-Maschine-Interaktion
• Labor für erklärbare und verantwortungsvolle KI im Versicherungsbereich
Die KI-Forschung im CRAI ist interdisziplinär. Dem Institut gehören zehn
Gründungsmitglieder an, von denen drei mit ihren Arbeitsgruppen in das
neue Gebäude gezogen sind: Prof. Dr. Dieter Landes, Professor für
Künstliche Intelligenz und Data Stream Mining, Prof. Dr. Jochen Leidner,
Professor für erklärbare und verantwortungsvolle KI im
Versicherungsbereich und Prof. Dr. Jens Grubert, Professor für Mensch-
Maschine-Interaktion im Internet der Dinge. Mit ihren wissenschaftlichen
Mitarbeitenden werden fest insgesamt zwei Dutzend kluge Köpfe hier an den
Themen der Zukunft arbeiten und sich und ihre Themen innerhalb und
außerhalb der Hochschule vernetzen.

KI mit allen Sinnen erleben

Bei der Eröffnung bekamen die Gäste Einblick in Forschungsprojekte zur KI-
gestützten Prävention von Cyberangriffen, sie erfuhren vom Coburger
BiasScanner, mit dem Populismus und Manipulation in Online-Medien erkannt
werden kann und konnten das außergewöhnliche interaktive Kino besuchen.
Das CIVE (Coburg Intelligent Virtual Environment) dient verschiedenen
Forschungsvorhaben, unter anderem geht es darum, wie Menschen mit
Bewegungseinschränkungen einen Waldspaziergang erleben können. Und weil
dabei mit Hilfe verschiedener Technologien alle Sinne einbezogen werden,
sang bei der Eröffnung im ersten Stock des Modulbaus ein Zaunkönig, als
Staatsminister Blume sich im virtuellen Wald über die KI-Forschung der
Hochschule Coburg informierte.

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Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Wasserstoffwirtschaft

Brennstoffzellen Stack mit metallischen Bipolarplatten zur mobilen Anwendung.  Fraunhofer IWKS
Brennstoffzellen Stack mit metallischen Bipolarplatten zur mobilen Anwendung. Fraunhofer IWKS

Wasserstoffsysteme müssen zuverlässig funktionieren und kreislauffähig
sein, um den gesellschaftlichen und ökologischen Ansprüchen gerecht zu
werden. Fraunhofer-Forschende aus dem Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen
»GreenMat4H2« präsentieren auf der »Hydrogen-Expo«, 23.-24.10.2024 in
Hamburg aktuelle Entwicklungen, von denen die Wasserstoffwirtschaft
profitieren kann: Beispielsweise Elastomere für alkalisch-oxidative
Bedingungen in elektrochemischen Wandlern oder einen verifizierten
Recyclingprozess für Brennstoffzellen. Interessierte erfahren mehr dazu am
Stand der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) 1K2.

Höhere Langzeithaltbarkeit von Kunststoffen unter spezifischen
Betriebsbedingungen

In der Wasserstoffwirtschaft spielen Elektrolyseure und Brennstoffzellen
eine entscheidende Rolle. In diesen elektrochemisch aktiven Komponenten
und in Strukturelementen kommen oft Kunststoffe zum Einsatz, z. B. als
Dichtung, Tank oder Gehäusematerialien. Dort sind sie Gasen und
Flüssigkeiten ausgesetzt, häufig mit sauren oder alkalischen
Eigenschaften. Für diese Kunststoffe fehlen häufig Erkenntnisse zu ihren
Langzeiteigenschaften in diesen Bedingungen, beispielsweise unter
Wasserstoffgas. Oft handelt es sich bei den eingesetzten Materialien um
Fluorpolymere, diese sind wegen neuer Umweltvorschriften in Bezug auf PFAS
möglicherweise nicht mehr zukunftssicher. Für die unterschiedlichen
Komponenten müssen daher entsprechende Substitutionsmaterialen
identifiziert werden.

Auf der »Hydrogen-Expo« stellen Forschende aus dem Fraunhofer-Institut für
Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF u. a. das Projekt
»Elastolox - Elastomere unter alkalisch-oxidativen Bedingungen für
elektrochemische Wandler bewerten« vor, dessen Start im November 2024
geplant ist. Sie suchen weitere Partner, um gemeinsam die Eignung von
Elastomeren für den Einsatz in Elektrolyseuren und Brennstoffzellen unter
oxidativ-alkalischen Bedingungen zu untersuchen. Dabei sollen auch
mögliche Substitutionsmaterial für PFAS Werkstoffe betrachtet werden.
Insbesondere in Bezug auf Langlebigkeit und Lebensdauer sollen alternative
und zuverlässig funktionierende Kunststoffe für diese spezifische
Bedingungen getestet und bewertet werden.
Kontakt auf der Messe: Dr. Tobias Kirschbaum
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.er.de

Kreislaufwirtschaft für Systeme und Komponenten der Wasserstoffwirtschaft

In Bezug auf das Themengebiet Kreislaufwirtschaft stellen die Fraunhofer-
Expertenteams ein vielseitig einsetzbares, nachhaltiges Verfahren zur
Aufbereitung von Brennstoffzellen vor. Der verifizierte Recyclingansatz
aus mechanischer Vorbehandlung und chemischen Trennverfahren ist in der
Lage, hochwertige Materialfraktionen, beispielsweise Metalle der
Platingruppe (Katalysatormaterialien), von anderen Werkstoffen zu trennen.
Dabei stehen außerdem fluorbasierte Kunststoffe im Fokus. Darüber hinaus
wird eine Methode zur Trennung von CFK-Bauteilen in Kohlenstofffasern und
Kunststoffmatrix vorgestellt.

Über das Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen

Im Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen »GreenMat4H2« bündeln Fraunhofer
IWKS und Fraunhofer LBF ihre Kompetenzen, um Konzepte für eine
nachhaltige, geopolitisch unabhängige, effiziente und sichere
Wasserstoffwirtschaft zu erarbeiten. Berücksichtigt wird der gesamte
Lebenszyklus von Produkten und Systemen einer Wasserstoffökonomie, von der
Erzeugung, über Speicherung und Transport bis hin zur Nutzung und
Wiederverwertung. Dabei fokussiert das Fraunhofer LBF auf die
Zuverlässigkeit und Betriebsfestigkeit von mit Wasserstoff beaufschlagten
Systemen; das Fraunhofer IWKS auf die Zirkularität und Rezyklierbarkeit
von Komponenten.
Im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus hat sich das Leistungszentrum-
Wasserstoff Hessen als Kompetenzzentrum und Austauschplattform für die
Akteure der Wasserstoffwirtschaft etabliert.

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Erfolgreiche Saison von High Speed Karlsruhe

Der F-118 in voller Aktion  Felix Lodholz  Formula Student Austria/Felix Ladholz
Der F-118 in voller Aktion Felix Lodholz Formula Student Austria/Felix Ladholz

Erstmals trat das studentische Team der Hochschule Karlsruhe (HKA) bei den
Wettbewerben der Formula Student in Deutschland, Österreich und Ungarn mit
einem rein elektrischen Rennwagen an

In den vergangenen neun Monaten entwickelte, konstruierte und baute das
Formula Student Team der Hochschule Karlsruhe (HKA) High Speed Karlsruhe
seinen diesjährigen Rennwagen – den F-118, um sich erstmals seit 2011
wieder mit einem rein elektrisch angetriebenen Rennwagen bei
internationalen Wettbewerben der Formula Student mit den studentischen
Teams anderer Hochschulen zu messen. Und erst vor wenigen Wochen konnten
die 50 Studierenden der Studiengänge Fahrzeugtechnologie, Maschinenbau,
Mechatronik, Elektro- und Informationstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen
sowie Informatik und Medieninformatik ihren Boliden der Öffentlichkeit
vorstellen.

Schwerpunkt der Studierenden war also die Entwicklung eines
vollelektrischen Antriebsstrangs, nachdem das Team schon im vergangenen
Jahr sehr erfolgreich mit einem Hybridantrieb bei den Wettbewerben
vertreten war. Für sie ging es nun darum, verschiedene Baugruppen komplett
neu zu entwickeln und zu fertigen. Dazu gehörten insbesondere die
Batterie, die Getriebe und der Einbau der Elektromotoren mit allen nötigen
Steuergeräten.

Zudem konnten sie Fahrwerk, Chassis (Vollcarbon-Monocoque) und Aeropaket,
bestehend aus Front-, Heckflügel und Unterboden, weiter optimieren.

Nach den Studienprüfungen für dieses Semester und einer kurzen Testphase
war es dann soweit.

Wettbewerbe in Österreich und Ungarn

Vom 21. bis 25. Juli startete das  Team auf dem Spielbergring. Dort musste
sich das Fahrzeug einer sehr aufwändigen technischen Abnahme stellen und
konnte diese nach einigen Anpassungen erfolgreich absolvieren. Das alleine
konnte schon als großer Erfolg verbucht werden, da im Gegensatz zu einem
Verbrennerfahrzeug mit der eingebauten Hochvoltbatterie einige
sicherheitsrelevante Regularien einzuhalten sind. In den statischen
Disziplinen konnte das HKA-Team zeigen, dass es sich gut vorbereitet
hatte: Der erste Platz im Cost Report und ein fünfter Platz in der
Business-Plan-Presentation waren die Belohnung. Erwartungsgemäß konnten in
den dynamischen Disziplinen noch nicht solche Ergebnisse eingefahren
werden. Aber gute Plätze im Mittelfeld sorgten schließlich für einen 12.
Platz in der Gesamtwertung.

Direkt im Anschluss ging es vom 28. Juli bis 3. August auf dem Zalazone-
Test-Track in Ungarn weiter. Auch hier konnten die technischen Abnahmen
gut gemeistert werden. Nach guten Ergebnissen in den statischen
Disziplinen wurden auch alle dynamischen Disziplinen mit guten Ergebnissen
absolviert. Der 6. Platz im sogenannten Engineering Design attestierte dem
Team eine sehr gute Ingenieursleistung. Wie schon in Österreich konnte
auch in Ungarn das Ausdauerrennen nicht bis zum Ende absolviert werden.
Insgesamt konnte aber auch hier der 12. Platz im Gesamtklassement erreicht
werden.

Saisonfinale in Deutschland

Eine Woche später stand als letzter Wettbewerb Hockenheim auf dem Plan,
mit insgesamt 79 Teams der größte elektrische Wettbewerb weltweit. Im
großen Startfeld war alles vertreten, was Rang und Namen hat. Entsprechend
anspruchsvoll gestalteten sich dann auch die statischen Wettbewerbe, die
das HKA-Team mit einem 8. und zweimal einem 10. Platz erfolgreich
absolvieren konnten. Probleme bei der Auslegung des umfangreichen
Reglements führten leider dazu, dass an keinem Acceleration- und keinem
Skid-Pad-Lauf teilgenommen werden konnte. Nachdem es aber in den ersten
beiden Wettbewerben nicht geklappt hatte, konnte das HKA Team das
Ausdauerrennen erfolgreich mit einem 17. Platz absolvieren – besonders
bemerkenswert, da es nur 24 Fahrzeuge über die volle Distanz von etwa 22
Kilometern ins Ziel geschafft haben. „Für uns in unserer 1. Saison mit
einem neu entwickelten elektrischen Fahrzeug ein außerordentlicher
Erfolg“, so Team Captain Maximilian Born, 5. Semester im Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen, „der auch möglich wurde, da sich die Teams
während der Wettbewerbe untereinander unterstützen.“ Insgesamt reichten
die gesammelten Punkte dann für einen 13. Platz, gekrönt durch einen Sieg
in der Kategorie Efficiency: Ohne besondere Maßnahmen verbrauchte das Auto
beim Endurance nur 3,391 kWh und damit mit Abstand am wenigsten
elektrische Energie.

Rektorin Prof. Dr. Rose Marie Beck zeigt sich hocherfreut: „High Speed
Karlsruhe – das umfangreichste und bedeutendste studentische Projekt der
HKA. Es ist eine großartige Teamleistung von High Speed Karlsruhe. Sie
haben es auf Anhieb geschafft, einen rein elektrisch angetriebenen
Rennwagen selbst zu entwickeln und zu bauen, der in den Wettbwerben sogar
in den strapaziösen Ausdauerrennen bestehen konnte. Das ist der Beweis der
gelungenen Kombination von Motivation, erworbenen Fachkenntnissen,
praktischen Fertigkeiten und der nötigen Energie, gemeinsam auf ein Ziel
hinzuwirken. Wir sind sehr stolz auf unsere Studierenden. Sie verdienen
höchste Anerkennung.“

60 Sponsoren finanzieren das Projekt

In keinem anderen Projekt können in Vorlesungen und Übungen erworbene
Grundlagen durch ihre Anwendung und Vertiefung so umfassend in die Praxis
umgesetzt werden, wie in diesem Formula-Student-Projekt. Alle nötigen
Schritte werden dabei von den Studierenden selbst organisiert bis hin zur
hochkomplexen Fertigung der Einzelteile. Unterstützt werden sie dabei
durch viele Sponsoren sowie hochschulintern von der Werkstatt der Fakultät
für Maschinenbau und Mechatronik und vom Institute of Materials and
Processes, an dem ein Großteil der benötigten Komponenten selbst
hergestellt wird. Namhafte Unternehmen wie Schaeffler, Siemens, Vector
Informatik, Mercedes-AMG und Bringe Informationstechnik, zählen zu den
etwa 60 Sponsoren, die sich in dieser Saison bei High Speed engagieren.
„Sie unterstützen das Projekt auch mental und pflegen den Kontakt zu uns“,
erläutert Team Captain Maximilian Born. „Und so hat, wer sich hier fast
ein Jahr lang oder sogar über mehrere Jahre hinweg engagiert hat, am Ende
nicht nur eine großartige Zeit hinter sich und sehr viel Praxiswissen
erlangt, sondern bekommt auch eine goldene Eintrittskarte ins spätere
Berufsleben.“ Die nächste Saison startet im September 2024, wenn zu Beginn
des Wintersemesters das neue Team aufgestellt wird.

Konstruktionsaufgabe ist anspruchsvoll

Die Hauptaufgabe der internationalen Konstruktionswettbewerbe der Formula
Student besteht darin, einen Rennwagen herzustellen, der für eine
Produktion in Kleinserie geeignet wäre. Geschwindigkeit ist nur ein
Aspekt, bewertet wird das Gesamtkonzept, zu dem auch die Beschleunigungs-
und Bremsleistung sowie Konstruktion, Gewicht und die kalkulierten
Produktionskosten zählen. Um also einen schnellen, wendigen, sicheren,
sparsamen und zuverlässigen sowie kostengünstigen Rennwagen zu entwickeln,
ist für die Studierenden eine genaue Projektplanung und Koordination samt
Marketingstrategie, Business Plan und Cost Report notwendig. Gefragt sind
demnach viele ingenieurspezifische Fähigkeiten wie auch umfangreiche
Wirtschafts- und Marketingkompetenzen. Das Konzept hinter diesem
Wettbewerb ist es, den Studierenden eine attraktive Möglichkeit zu bieten,
das im Studium angeeignete Wissen in die Praxis umzusetzen.

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Erfolgreiche Eröffnung des SmartGAITLab: Hochschule Koblenz eröffnet Labor für KI-basierte Ganganalyse

Präsentation im SmartGAITLab  Justin Osenberg  Hochschule Koblenz
Präsentation im SmartGAITLab Justin Osenberg Hochschule Koblenz

Am Dienstag fand auf dem Campus Remagen der Hochschule Koblenz
die feierliche Eröffnung des SmartGAITLab statt, einem neuen Labor für KI-
basierte Ganganalyse. Die Veranstaltung war für die Hochschule ein
Meilenstein auf dem Weg zur Erforschung und Anwendung fortschrittlicher
Technologien zur Analyse des menschlichen Gangs.

Das SmartGAITLab wurde mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für
Wissenschaft und Gesundheit im Rahmen des HAW-direkt Programms realisiert.
„Das Labor wird von einem interdisziplinären Team betrieben, das seine
Expertise aus den Bereichen Physik, Mathematik, Informatik,
Sportwissenschaften, Medizin und Ergonomie in die Forschungsarbeit
einbringt“, berichtete Prof. Dr. Ulrich Hartmann vom Fachbereich
Mathematik, Informatik und Technik am Campus Remagen und ergänzte: „Durch
die enge Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen wie dem Institut
für Sportwissenschaft der Universität Koblenz, dem Institut für
Arbeitsschutz (IFA) in St. Augustin und dem Institut für Medizintechnik
und Informationsverarbeitung Mittelrhein (MTI) wird das Labor zu einem
Nukleus für innovative Forschungsprojekte.“

Die Eröffnung des Labors stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, die durch
ein Symposium mit sechs Fachvorträgen begleitet wurde. Hier tauschten sich
Expertinnen und Experten über den aktuellen Stand der Forschung aus. Prof.
Dr. Rolf Ellegast, stellvertretender Leiter des IFA, unterstrich in seinem
Vortrag die Bedeutung des neuen Labors: „Die Hochschule Koblenz ist seit
Jahren ein verlässlicher Kooperationspartner unseres Instituts. Ich bin
mir sicher, dass wir im SmartGAITLab gemeinsam neue Erkenntnisse für den
Arbeitsschutz generieren können“.

Das SmartGAITLab setzt auf die Nutzung modernster Sensoren und KI-
Algorithmen, die es ermöglichen, physiologische und biomechanische
Parameter des Gangs präzise zu erfassen und teilweise in Echtzeit zu
analysieren. Diese Technologie eröffnet zahlreiche Anwendungsgebiete, die
weit über die klassische Ganganalyse hinausgehen. Die Prävention von
Verletzungen des Bewegungsapparats sowie die Früherkennung von
neurodegenerativen Erkrankungen stehen im Fokus der Forschung.

Das Labor eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen
Arbeitsschutz, Laufsport und Geriatrie. Ein kontinuierliches Monitoring
des menschlichen Gangs könnte in naher Zukunft für präventive Zwecke im
Alltag verfügbar sein. Besonders im Arbeitsumfeld, wo viele Beschäftigte
einem erhöhten Sturzrisiko ausgesetzt sind, könnte diese Technologie eine
Schlüsselrolle spielen. Auch für den Laufsport, der in Deutschland von
Millionen Menschen betrieben wird, könnte das SmartGAITLab dabei helfen,
die hohe Inzidenzrate von Verletzungen zu senken. Auf dem Gebiet der
Geriatrie könnte die Erfassung von Gangprofilen und Beinahestürzen neue
Anwendungen im häuslichen Umfeld ermöglichen.

Mit dem SmartGAITLab schafft die Hochschule Koblenz nicht nur eine
Plattform für innovative Forschung, sondern auch für die gezielte
Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit externen
Partnern weiter ausgebaut werden können. Das Labor leistet folglich einen
Beitrag zu einer Zukunft, in der die Früherkennung und Prävention von
Gangstörungen und Verletzungen im Alltag selbstverständlich sein könnten.

Weitere Informationen
Am Standort Remagen der Hochschule Koblenz werden die oben genannten
Themenbereiche sowohl in den Bachelorstudiengängen Sportmedizinische
Technik, Medizintechnik, Biomathematik und Künstliche Intelligenz als auch
in den zugehörigen Masterstudiengängen adressiert. Unter https://www.hs-
koblenz.de/mit/fachbereich gelangen Sie zum Studiengangsangebot im
Fachbereich Mathematik, Informatik, Technik.

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