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Energie aus der Toilette

Lediglich 0,3 Prozent des Wassers auf der Erdoberfläche eignet sich als Trinkwasser. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT forschen an Möglichkeiten, den Umgang mit Abwasser zu verbessern  Foto: KITAbwasser steht im Geruch, zu nichts Nutze zu sein –  zu Unrecht!
Waschwasser ist durchschnittlich 30 Grad warm. Aus Toilettenwasser könnten
nicht nur Biogas und Dünger sondern auch wertvolle Ressourcen gewonnen
werden, die ungenutzt den Bach runtergehen. Schlimmer: An
Durchfallerkrankungen durch falschen Umgang mit Abwasser sterben jährlich
über zwei Millionen Menschen. Wie diesen Missständen begegnet werden kann,
daran forschen die Experten der „Wasser-Energie-Gruppe“ am Karlsruher
Institut für Technologie (KIT).

Obwohl etwa 72 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, eignet
sich nur 0,3 Prozent davon als Trinkwasser. „Angesichts dessen ist
Abwasser kein Abfall. Es enthält thermische Energie, chemische Energie in
Form von Kohlenstoffverbindungen und wertvolle Pflanzennährstoffe. Jetzt
gilt es, Verfahren zu entwickeln, die es erlauben, diese Ressourcen zu
nutzen“, sagt Helmut Lehn vom Institut für Technikfolgenabschätzung und
Systemanalyse (ITAS). Die Abwärme häuslichen Abwassers könne zum Beispiel
mittels Wärmetauschern in Kanalrohren verwertet werden. „Noch effektiver
ist es, das warme Abwasser aus Waschmaschine und Bad direkt im Haus zu
nutzen, um etwa frisches Wasser zum Duschen vorzuwärmen“, ergänzt Witold
Poganietz, der gemeinsam mit Lehn die Forschungsgruppe leitet. Eine solche
Anlage sei in einem Berliner Wohnblock bereits in Betrieb.

Eine Grundvoraussetzung, um die Ressource Abwasser intelligent
auszuschöpfen, sei die Trennung der Abwasserströme aus Toilette
(Schwarzwasser) und Bad sowie Küche (Grauwasser), erläutert Lehn. Würden
Exkremente separat und unverdünnt abtransportiert – zum Beispiel durch
Vakuumtoiletten wie im Flugzeug oder ICE – ließen sich aus einem Liter
Abwasser drei Liter Biogas gewinnen. „Durch die Zugabe von Biomüll könnte
die Energieausbeute sogar noch gesteigert und die Biotonne im Haushalt
eingespart werden“, sagt Lehn. Darüber hinaus sei „Urin ein idealer
Pflanzendünger. Denn es enthält Stickstoff, Kalium und Phosphor.“ Da
Letzteres als nicht-erneuerbare Ressource gilt, die im Übrigen vermutlich
noch vor Kohle und Erdöl zur Neige gehe, werde intensiv daran geforscht,
es aus kommunalem Abwasser und Klärschlamm zurückzugewinnen. So ließe sich
auch die Nachfrage nach Kunstdünger, dessen Herstellung sehr
energieintensiv ist, vermindern.


Während bei bestehender Infrastruktur die gemischten Abwässer wohl
weiterhin aufwendig gereinigt werden müssten, biete sich die Trennung der
Abwasserströme bei Neubaugebieten an, meint Franka Steiner vom ITAS.
Gleiches gelte für die immer weiter wachsenden Ballungsräume in Schwellen-
und Entwicklungsländern. „Denn hier gibt es oft überhaupt noch keine
Sanitärsysteme“, sagt die Geoökologin, die wie Lehn weltweit unterwegs
ist, um Akteure wie Stadtverwaltungen bei der Planung von Abwassersystemen
zu beraten. Ein Trennsystem, das sowohl Energie als auch Nährstoffe aus
dem Abwasser mehrerer tausend Einwohner gewinnt, erprobe zur Zeit die
Stadt Hamburg in einem Konversionsgebiet. Ein Projekt, das die ITAS-
Forscher mit großem Interesse verfolgen.

UN-Weltwassertag erinnert an Millionen Tote durch falschen Umgang mit
Schmutzwasser

Um auf die weltweite Abwasserproblematik aufmerksam zu machen, haben die
Vereinten Nationen den alljährlichen „United Nations World Water Day“
(„Tag des Wassers“), der seit 1993 immer am 22. März begangen wird,
diesmal unter das Motto „Wastewater“ also Abwasser gestellt. Mit gutem
Grund: Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO verursachen
Durchfallerkrankungen, die mit dem unsachgemäßen Umgang mit Abwasser in
Verbindung gebracht werden, vier Prozent aller Todesfälle weltweit –
Tendenz steigend
.
Viele der über zwei Millionen Opfer pro Jahr seien Kinder, die in
Entwicklungsländern leben, sagt Lehn. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 starben
rund 440.000 Menschen an Malaria (halb so viele wie 15 Jahre zuvor) und
1,1 Millionen Menschen an AIDS. Einen Grund für den Anstieg der tödlichen
Durchfallerkrankungen sieht ITAS-Forscher Lehn in der fortschreitenden
Urbanisierung mit immer mehr Menschen, die in städtischen Slums eng
gedrängt und ohne hygienische Abwasserbehandlung leben.

ITAS informiert wie Bürger Abwasser schon heute nutzen können

Aus erster Hand über die Nutzungsmöglichkeiten von Abwasser informieren
können sich Besucher am Donnerstag, 11. Mai, von 18 bis 21 Uhr, im ITAS-
Gebäude (Karlstraße 11, 76021 Karlsruhe). Es sprechen Experten der
„Wasser-Energie-Gruppe“ sowie Praktiker der Abwasserwirtschaft und der
Entwicklungszusammenarbeit. „Bürger können hier selbst eine Einschätzung
gewinnen, wie es um unser derzeitiges Abwasserbehandlungssystem bestellt
ist, welche Nutzungsmöglichkeiten alternativer Abwassersysteme jedem
Einzelnen schon heute offenstehen und welche ein gemeinsames Vorgehen von
Hausbesitzern und Kommunen erfordern, sagt Helmut Lehn.

Zusammenhänge zwischen Wasser, Energie und Abfall: ITAS-Planspiel auf der
Weltwasserwoche

Auf der World-Water-Week in Stockholm vom 27. August bis 1. September
2017, zu der unter dem Motto „Water and waste – reduce and reuse“ mehr als
3.000 Besucher aus aller Welt erwartet werden, präsentiert die Wasser-
Energie-Gruppe des ITAS ein Planspiel. „Dabei sollen technoökonomische
sowie soziokulturelle und ökologische Zusammenhänge zwischen Wasser,
Energie und Abfall beleuchtet und Konzepte für unterschiedliche urbane
Kontexte entworfen werden“, sagt Jasmin Friedrich, die zum Thema Wasser-
Energie-Nexus forscht.

KIT bildet Spezialisten im nachhaltigen Umgang mit Wasser aus

Einen weiteren Beitrag zur Lösung der weltweiten Wasserprobleme leistet
das KIT mit dem Masterstudiengang „Water, Science & Engineering“. Das KIT
bietet hier eine interdisziplinäre, forschungsorientierte Ausbildung an
der Schnittstelle wasserbezogener Ingenieur- und Naturwissenschaften. Das
Studium vermittelt fundierte Fachkenntnisse in wasserbezogenen Ingenieur-
und Naturwissenschaften. Dazu gehören Wassertechnologie und
Siedlungswasserwirtschaft, Wasserbau und Hydraulik sowie
Umweltsystemwissenschaft und Wasserressourcenmanagement. Der Studiengang
ist international ausgerichtet und ein großer Teil des Lehrangebots ist
englischsprachig. Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich für
eine verantwortungsvolle Tätigkeit in Planungs- und Ingenieurbüros,
Industrieunternehmen, im Öffentlichen Dienst, der internationalen
Entwicklungszusammenarbeit und der Wissenschaft.

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Neuer Master-Studiengang: Angewandte Gerontologie (M.A.)

Ab dem 1. April 2017 bietet die APOLLON Hochschule den Manager für den demografischen Wandel: Ab April bietet die APOLLON
Hochschule den berufsbegleitenden Fernstudiengang „Angewandte Gerontologie
(M. A.)“ an.

Die APOLLON Hochschule startet ins Frühjahr 2017 mit einem neuen
berufsbegleitenden und praxisorientierten Fernstudiengang: Der Master
„Angewandte Gerontologie (M. A.)“ bildet ab dem 1. April Akademiker zu
qualifizierten Schnittstellen-Managern für unsere älter werdende
Gesellschaft aus.

Die interdisziplinär angelegte Wissenschaft der Gerontologie beschäftigt
sich mit allen gesellschaftlichen Bereichen des Älterwerdens und
untersucht aus unterschiedlichen Blickwinkeln Auswirkungen, die der
demografische Wandel mit sich bringt. Der neue Fernstudiengang der APOLLON
Hochschule folgt den bereits existierenden Herausforderungen und
vermittelt ein breites Gesamtverständnis rund um das Altern: Welche Folgen
hat Altern auf die Psyche? Wie funktioniert gesundes Altern und was
bedeutet dies für die Gesundheitssysteme? Wie sieht Demografie
orientiertes Personalmanagement aus? Was resultiert aus Altersarmut und
welche Gegen¬maßnahmen lassen sich daraus entwickeln? – Durch die
weitgefächerten Lerngebiete im Curriculum mit einem besonderen Fokus auf
die Entwicklungen des Arbeitsmarktes, die soziale Sicherung und die
gesundheitliche und pflegerische Vorsorge, erschließen sich
unterschiedlichste Arbeitsfelder für die Absolventen. Ein wachsender
Bedarf an Spezialisten rund um das Thema Gerontologie lässt sich in
Kommunen, in Sozial- und Wohlfahrtsverbände, in der Konsumgüter- und
Pharmaindustrie sowie in Senioren-

Interessensgemeinschaften und
Weiterbildungseinrichtungen identifizieren.

Studieninhalte mit Zukunftsrelevanz

Neben der Vermittlung wichtiger allgemeiner Schlüsselkompetenzen – zum
Beispiel Konfliktbewältigung, kommunikative Kompetenzen und Soft Skills –
bilden folgende Module den Kernbereich des Studiengangs: „Gesundes Altern
und Gesundheitssysteme“, „Ökonomie und Recht“, „Psychologie und
Gerontopsychologie“, „Strategisches Management in Unternehmen“,
„Sozialpolitik und alternde Gesellschaften“, „Organisationskultur und
Ethik in Pflegeeinrichtungen“ sowie „Versorgungsmanagement und E-Health“.
Der Lehrplan sieht studienspezifisches Fachwissen und theoretisches
Basiswissen vor, erweitert methodisch-analytische Fähigkeiten und vertieft
Management- und Führungskompetenzen.
Ergänzend zu den Kernmodulen stehen je fünf vertiefende Fächer zur
Verfügung, aus denen zwei ausgewählt werden müssen. Die Bandbreite fängt
an beim Themenkreis „Prävention und psychische Gesundheit im Alter“, geht
über „Sport und Reisen im Alter“, „Alter und Technik“ bis hin zu
„Migration und Global Aging“ oder „Wohnen im Alter – Stadtentwicklung“.
Sowohl bei den Pflichtmodulen als auch den frei wählbaren Fächern steht
die Wissensvermittlung übergeordneter Themen rund um die Gerontologie im
Mittelpunkt: Vom Überblick über rechtliche Rahmenbedingungen (Sozialhilfe
oder Heim- und Betreuungsrecht) bis hin zu ökonomischen Aspekten (die
Konsumstruktur älterer Menschen oder Hintergründe zu den körperlichen und
kognitiven Veränderungen im Alter) – das Studium umfasst alle Ebenen, die
bei der Versorgung alter Menschen in Erscheinung treten.

Erfolgreiches Studienkonzept

Studiengangsleiterin Birte Schöpke freut sich mit dem neuen Master-
Fernstudium „Gerontologie-Generalisten“ auszubilden, die einen
Gesellschaftswandel aktiv und erfolgreichen mitgestalten können. Die
Inhalte der Pflichtmodule sowie die zur Wahl stehenden Fächer werden
anhand von Studienheften sowie Präsenzseminaren und Gruppenprojekten
vermittelt. Die Bandbreite der Prüfungsformen reicht dabei von
Fallaufgaben über Präsenzklausuren bis zur Hausarbeit. Das erfolgreiche
Studienkonzept der APOLLON Hochschule basiert auf größtmöglicher
Vereinbarkeit von Studium und Beruf, wozu minimale Präsenzzeiten sowie
deutschlandweite Klausurstandorte zählen. Je nach persönlicher Situation
lässt sich das Studium nach einer Regelzeit von 24 Monaten oder 32 Monaten
abschließen, bei beiden Optionen werden 120 Credits erreicht. Am Ende des
Studiums stehen das Schreiben einer Master-Thesis sowie die Teilnahme an
einem Kolloquium.

Voraussetzung für das neu konzipierte konsekutive Studienfach ist ein
abgeschlossenes Bachelor-Studium Pflegemanagement oder ein Bachelor in
einem vergleichbaren Studienfach. Für Quereinsteiger in die
Gesundheitswirtschaft ist gegebenenfalls eine Nachqualifizierung mittels
Propädeutikum für die Aufnahme des Master-Studiengangs erforderlich.

Weitere Informationen zum „Master Angewandte Gerontologie (M. A.)“: <www
.apollon-hochschule.de/fernstudium/master/master-angewandte-gerontologie/>
Weitere Informationen zur APOLLON Hochschule: <www.apollon-hochschule.de>

Die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH ist Teil der
Stuttgarter Klett Gruppe. Mit ihren 59 Unternehmen an 34 Standorten in 15
Ländern ist die Klett Gruppe ein führendes Bildungsunternehmen in Europa.
Das Angebot der Gruppe reicht vom klassischen Schulbuch bis zu modernen
interaktiven Lernhilfen, von Fachliteratur bis zur schönen Literatur.
Darüber hinaus ist die Klett Gruppe der führende private Anbieter von
Bildungs- und Weiterbildungs-dienstleistungen. Die 3.206 Mitarbeiter in
den Unternehmen der Gruppe erwirtschafteten im Jahr 2015 einen Umsatz von
495,1 Millionen Euro. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
<www.klett-gruppe.de>
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TU Berlin: Das Verlangen der Objekte – Glanz und Gewalt im Kulturerbe Europas

Bénédicte Savoy neben ihrer TU-Professur auch an das Collège de France
berufen
Live im Internet: Antrittsvorlesung am 30. März 2017 um 18 Uhr

Prof. Dr. Bénédicte Savoy, die an der TU Berlin das Fachgebiet
Kunstgeschichte der Moderne leitet, wurde an das Collège de France auf
einen internationalen Lehrstuhl berufen, den sie parallel zu ihrer
Tätigkeit an der TU Berlin wahrnimmt. Das Collège de France, eine
öffentliche, wissenschaftliche Einrichtung, genießt als „Grand
établissement“ das höchste Prestige aller wissenschaftlichen Einrichtungen
in Frankreich.

Die Antrittsvorlesung am 30. März um 18 Uhr wird live im Internet
übertragen (mit englischer Simultanübersetzung)

„Objets du désir. Désirs d’objets – Histoire culturelle du patrimoine
artistique en Europe, XVIIIe – XXe siècles“
Objekte des Verlangens. Das Verlangen der Objekte – Kulturgeschichte des
europäischen Kunsterbes im 18. – 20. Jahrhundert
www.college-de-france.fr

Die neu eingerichteten internationalen Lehrstühle ermöglichen dem Collège
de France die Aufnahme von hochrangigen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern ausländischer Institute für fünf Jahre, die gleichzeitig
an ihrer Heimatuniversität bleiben. In ihrer Antrittsvorlesung am 30. März
2017 „Objets du désir. Désirs d’objets“ stellt die Leibniz-Preisträgerin
Bénédicte Savoy ihren innovativen Forschungsschwerpunkt vor. Er
beschäftigt sich mit der Bedeutung, der Herkunft, dem Verbleib und der
Identitätsstiftung von Kunstgegenständen quer durch Europa, mit Kunstraub
und mit den Strukturen des internationalen Kunstmarktes sowie der
Museumsgeschichte.

In ihrer darauf folgenden Vorlesungsreihe „Wem gehört die Schönheit? Kunst
und Kultur der Welt in unseren Museen“, die wöchentlich am Collège de
France stattfindet und jeweils ein Thema aus diesem Forschungsgebiet
aufgreift, lädt Bènédicte Savoy dazu ein, darüber nachzudenken, wie das
europäische Kulturerbe in unseren Museen dargestellt wird. „Die glänzende
Seite der Medaille hat in der westlichen Welt auch fast immer eine
Kehrseite, nämlich die dunkle Seite von Gewalt – symbolischer oder
realer“, sagt Bénédicte Savoy. „Man müsse beide Seiten zusammen denken.
Sie sind untrennbar verbunden, bilden eine widersprüchliche Einheit.“ Im
Museum müssten die Objekte dort betrachtet werden, wo sie sich befinden
und gleichzeitig mit dem Hintergrund des Ortes, wo sie sich nicht mehr
befinden, nämlich dem Ort ihrer Entstehung oder ihrer Auffindung. Die
Umstände, unter denen sie an den aktuellen Ort kamen, müssen also immer
mitgedacht werden, seien es wirtschaftliche, kriegerische oder von
Erkenntnishunger geleitete Gründe gewesen, die schließlich zum Transfer
von Objekten vom einen an den anderen Ort führten, über politische Grenzen
hinweg. Die Kunsthistorikerin will die Spannungen erforschen und sichtbar
machen, die von Anfang an mit der Idee der Museen verbunden sind und dabei
den Blick auch auf die Perspektive und Stimmen der Enteigneten richten.

In den nächsten fünf Jahren wird Bénédicte Savoy am Collège de France, das
der Grundlagenforschung und der Vermittlung natur- und
geisteswissenschaftlicher Erkenntnisse verpflichtet ist, in ihren
Vorträgen im Wesentlichen vier Themengebiete behandeln. Bei den Themen
„Das verschleppte Kulturerbe“ und „Die Museen“ wird näher auf das enge
Verhältnis und das stillschweigende Einvernehmen zwischen dem Kunstobjekt
und seinem Ort eingegangen. Das Thema „Die geteilte Antike“ wird
ausführlich auf die Formen und Auswirkungen der materiellen und
immateriellen Aufteilung der Antike zwischen den europäischen Nationen
seit dem 19. Jahrhundert Bezug nehmen. Schließlich wird sich der
Themenkreis „Der Wert des Anderen“ unter anderem – zehn Jahre nach der
Gründung des Musée du Quai Branly in Paris – mit den Debatten
beschäftigen, die den Aufbau des Humboldt Forums in Berlin begleiten.
Bénédicte Savoy gehört unter anderem dem internationalen Expertenteam aus
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Museumsexperten an, die
die Gründungsintendanz des Humboldt Forums unterstützen.

Prof. Dr. Bénédicte Savoy erhielt 2003 eine Juniorprofessur an der TU
Berlin. 2009 übernahm sie die Professur „Kunstgeschichte der Moderne“.
2016 wurde sie mit dem mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm-
Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Die Kurse in Paris beginnen am 19. April 2017. Am 22. Juni  findet darüber
hinaus das Kolloquium „Das Recht der Objekte“ statt. Die Veranstaltungen
sind öffentlich und werden ebenfalls gefilmt und auf den Seiten des
Collège de France ins Internet gestellt. Das gesamte Lehrprogramm, ein
Lebenslauf und weitere Informationen sind zu finden unter:

www.college-de-france.fr
www.kuk.tu-berlin.de/menue/team/professuren/prof_dr_benedicte_savoy/

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Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane: Pressevorschau April 2017

Vorschau auf aktuelle Veranstaltungen im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere
und Ozeane im April 2017

Getreu dem Motto des Wissenschaftsjahres 2016*17 „Das Meer beginnt hier“
dreht sich ab April alles um unsere Flüsse als Binnenlandverbindung zum
Meer:

Vom 1. Mai bis zum 30. Juni haben Jugendliche wieder die Gelegenheit, ihr
Klassenzimmer gegen Fluss- und Bachufer zu tauschen. Bei der Aktion
„Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ untersuchen Mädchen und Jungen
im Alter von 10 bis 16 Jahren bundesweit die Fließgewässer auf
Plastikmüll. Ihre gesammelten Daten werden von der Kieler
Forschungswerkstatt wissenschaftlich ausgewertet. Denn die Belastung der
Flüsse mit Plastikmüll, der auf diesem Weg ins Meer gelangt, ist in
Deutschland noch weitgehend unerforscht. Bereits im Herbst 2016 gingen
fast 200 Schulklassen und Jugendgruppen als „Plastikpiraten“ auf
Expedition. Aufgrund der extrem positiven Resonanz wird das Citizen-
Science-Projekt nun wiederholt. Lehrkräfte können das eigens dafür
konzipierte Aktionsheft sowie Lehr- und Arbeitsmaterial zum Thema
Plastikmüll ab sofort kostenlos auf
http://www.wissenschaftjahr.de/jugendaktion bestellen, um sich mit ihren
Klassen und Jugendgruppen zu beteiligen.

Mit dem Projekt „Wanderfisch“ des Leibniz-Institut für Gewässerökologie
und Binnenfischerei können Kinder und Jugendliche den Stör auf seiner
Reise zwischen Fluss und Meer begleiten. Die Urzeitfische sind
mittlerweile fast ausgestorben. Ein umfangreiches
Wiederansiedlungsprogramm im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane soll sie
wieder in unsere Flüsse zurückbringen. Schulklassen der Jahrgangstufe 1
bis 7 können sich jetzt dafür bewerben, Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler bei einer Stör-Besatzaktion an der Oder und anderen
deutschen Flüssen zu unterstützen.

Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft startet am 24. April in Bonn den
zweiten Teil seiner Tour durch Mittel- und Süddeutschland sowie
Österreich. An Bord können Besucherinnen und Besucher bis zum 8. Oktober
in die beeindruckende Welt der Meere und Ozeane eintauchen, verschiedene
Lebensräume entdecken und einen Einblick in die vielseitige Arbeit der
Meeresforschung bekommen. Die interaktive Ausstellung zum
Wissenschaftsjahr 2016*17 lädt zum Anfassen und Mitmachen ein, viele
Veranstaltungen an Bord bilden zusätzliche Highlights. Entlang von Main,
Rhein, Neckar, Saar und Donau wird das Frachtschiff insgesamt 42 Stationen
anfahren.

Eine Übersicht aller Veranstaltungen im April gibt es unter
http://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/veranstaltungen.

Von der Tiefsee zu den Polregionen

Am 11. April wird Bundesforschungsministerin Johanna Wanka im Meeresmuseum
Stralsund die Sonderausstellung „Nutzung der Meere – von der Tiefsee bis
in die polaren Regionen“ im Wissenschaftsjahr 2016*17 eröffnen. In zwei
neu gestalteten Ausstellungsräumen werden selten gezeigte Originalexponate
präsentiert, darunter der Schlot eines „Schwarzen Rauchers“. Lebensechte
Modelle von Beluga- und Narwal veranschaulichen die Tierwelt der
Polarregionen.

Polarstern öffnet ihre Luken

Der Forschungseisbrecher Polarstern kehrt nach Monaten in der Antarktis
nach Deutschland zurück. Nach der Ankunft in Bremerhaven lädt das Alfred-
Wegener-Institut (AWI) am 22. und 23. April zum Open Ship auf dem Gelände
der Lloyd-Werft ein. Beim Rundgang auf dem Forschungsschiff bekommen
Besucherinnen und Besucher einen Einblick in das Leben und die Arbeiten an
Bord der Polarstern. Kinder können sich als Polarforscher verkleiden und
Experimente durchführen, Erwachsene haben die Gelegenheit, sich mit AWI-
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Polarforschung
auszutauschen.

Machen wir das Meer kaputt?

Vom 22. bis zum 29. April laden die Partner im Bildungsforum Potsdam in
einer Themenwoche dazu ein, sich der Meeresforschung aus verschiedensten
Perspektiven zu nähern. Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Workshops,
Lesungen, Ausstellungen und Schülerakademien warten auf die Besucherinnen
und Besucher. So diskutieren etwa am 27. April Thomas Prinzler vom rbb
Inforadio und die Meeresforscher Prof. Antje Boetius, Prof. Ulrich
Bathmann und Sebastian Unger zum Thema „Kraken, Korallen und
Plastikstrudel – Lebensraum Ozean“.

Auf http://www.wissenschaftsjahr.de und in sozialen Netzwerken wie
Facebook, Twitter und YouTube unter #MeereundOzeane lädt das
Wissenschaftsjahr zum Mitdiskutieren ein.

Aktuelle Veranstaltungen im Überblick:

Baden-Württemberg:
18.03.-17 – 08.04.17: Videoinstallation Schaufenster Ozean – Wir holen das
Meer in die Stadt!, Karlsruhe
01.04.17:       Vortrag Untersee-Erkundung mit intelligenten Schwärmen,
Karlsruhe
01.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Konstanz
05.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Freiburg
07.04.17:       Vortrag Eine medienwissenschaftliche Perspektive: Die
Visualisierung der Meerestiefen im 19. und frühen 20. Jahrhundert,
Karlsruhe
07.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Heidelberg
08.04.17:       Dokumentarfilm – arte Special: Die Eroberung der
Weltmeere, Karlsruhe
23.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Stuttgart

Bayern:
01.12.16. – 31.12.17:Ausstellung Grönland-Expeditionen Alfred Wegeners
(1880-1930), München
06.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Augsburg
07.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Rosenheim
08.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4 (zwei Termine: 16
Uhr und 20 Uhr, München
17.04.17 – 27.04.17: Sonderausstellung „Zukunft Ozean“ Von Schülerinnen
und Schülern im EU-Projekt IRRESISTIBLE entwickelt, München
19.04.17 – 21.04.17: Familientage „Auf den Spuren von Walen, Fischen und
Mikroplastik“, München
28.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Regensburg
29.04.17: INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Nürnberg
30.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4 (zwei Termine: 16
Uhr und 20 Uhr, München

Berlin:
07.11.16 – 09.04.17: Ausstellung „Das Meer beginnt hier – Polarregionen“
im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin
20.01.17 – 02.07.17: Ausstellung Ozeane – Expedition in unerforschte
Tiefen, Berlin
30.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Berlin

Brandenburg:
04.04.17:       Schülerakademie Eis, Ozeane und der Klimawandel, Potsdam
18.04.17 – 20.05.17: „Machen wir das Meer kaputt?“ Themenwoche im
Bildungsforum Potsdam, Potsdam
18.04.17 – 20.05.17: Themeninsel mit ausgewählten Medien zum Thema Meere
und Ozeane, Potsdam
22.04.17:       Vortrag Potsdamer Köpfe: Polare Ozeane im Klimawandel –
gestern und heute, Potsdam
25.04.17:       Schülerakademie Plastikmüll in den Weltmeeren, Potsdam
27.04.17:       Lesung für Kinder Zugvögel: Weltenwanderer im Wattenmeer,
Potsdam
27.04.17:       Dialog Kraken, Korallen und Plastikstrudel – Lebensraum
Ozean, Potsdam
27.04.17:       Eröffnung Kubus Geowissenschaften „Meere & Ozeane“,
Potsdam
28.04.17 – 29.04.17:    Methodenworkshop: Globalen Problemen lokal
entgegenwirken, Potsdam
29.04.17:       Vortrag Potsdamer Köpfe Spezial: Plastikmüll in den
Ozeanen – was wir wissen, was wir tun können, Potsdam
29.04.17:       Vernissage der Ausstellung: „Müll im Meer“, Potsdam

Bremen:
01.04.17:       Sea Shepherd – Beach Clean Up Bremen, Bremen
01.04.17:       „Wissen um 11“ Leben auf der Basis von Erdgas – Wie
Mikroorganismen Kohlenwasserstoffe knacken und damit ganze Ökosysteme
erschaffen, Bremen
01.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Bremerhaven
22.04.17:       Wissenschaftsmatinee Nutzen der Meere und Ozeane:
Schifffahrt, künstliche Inseln und Fischerei, Bremen
22.04.17:       OPEN SHIP auf dem Forschungsschiff Polarstern, Bremerhaven
23.04.17:       OPEN SHIP auf dem Forschungsschiff Polarstern, Bremerhaven

Hamburg:
03.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Hamburg
11.04.17:       Vortrag Die Geschichte der Kreuzfahrt, Hamburg

Hessen:
01.10.16 – 31.05.17: DECHEMAX-Schülerwettbewerb: Das Meer – mit DECHEMAX
auf Tauchstation, Frankfurt
04.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Frankfurt
26.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Frankfurt
27.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Marburg

Mecklenburg-Vorpommern:
11.04.17 – 13.04.17: Greenpeace Aktionstage: Welle machen für den Schutz
der Meere, Stralsund

Niedersachsen:
16.06.16 – 30.09.17: Forschungsfahrten nach Wunsch (Hunte, Unter- und
Außenweser, Nordsee), Elsfleth
11.08.16 – 31.12.17: Ausstellung ÜberLebensmittel, Osnabrück
04.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Braunschweig
07.04.17:       Führung Wattforscher – aktiv und kindgerecht, Cuxhaven
10.04.17 – 11.04.17: Science Slam im Wissenschaftsjahr 2016*17 –
Bühnentraining Ost, Braunschweig
24.04.17:       ICBM-Vortragsreihe, Oldenburg
25.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Hannover

Nordrhein-Westfalen:
30.09.16 – 30.10.17: Sonderausstellung Wasser bewegt – Erde Mensch Natur,
Münster
07.10.16 – 23.04.17: Erlebnisausstellung MeerErleben, Bonn
03.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Düsseldorf
05.04.17:       Vortrag Die Entdeckung der Tiefsee. Ein Tauchgang in
Wissenschaft und Literatur, Bonn
05.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Köln
06.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Aachen
22.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Witten
24.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Essen
24.04.17 – 27.04.17: Mitmach-Ausstellung „Meere und Ozeane“ an Bord der MS
Wissenschaft, Bonn
25.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Düsseldorf

Rheinland-Pfalz:
24.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Mainz
29.04.17 – 02.05.17: Mitmach-Ausstellung „Meere und Ozeane“ an Bord der MS
Wissenschaft, Koblenz

Saarland:
27.04.17:       Lehrerfortbildung Von Müllbergen und Fischen, die Plastik
essen müssen - Konsumverhalten und Meeresverschmutzung, Saarbrücken

Sachsen:
27.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Dresden

Schleswig-Holstein:
02.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Kiel
26.04.17:       Dialog Fischfang aus dem Aquarium?!, Lübeck

Thüringen:
26.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Erfurt
29.04.17:       INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR Volume 4, Jena

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