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Universität Heidelberg richtet neuen Studiengang für Physiotherapiewissenschaft ein

Baden-württembergisches Wissenschaftsministerium bewertet Antrag für
Bachelorstudium als förderfähig

Mit einem neuen Studiengang auf dem Gebiet Physiotherapiewissenschaft will
die Universität Heidelberg die Professionalisierung und
Wissenschaftsorientierung in den Gesundheits- und Pflegeberufen
vorantreiben. Ein entsprechendes Konzept, das an der Medizinischen
Fakultät Heidelberg entwickelt wurde, ist jetzt vom Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg als förderfähig
bewertet worden. Damit kann im nächsten Schritt mit der konkreten
Ausgestaltung des ausbildungsintegrierenden Studienprogramms – der
Verbindung von Hochschulstudium und berufspraktischem Studienanteil –
begonnen werden. Der Studiengang „Bachelor of Science
Physiotherapiewissenschaft“ soll zum Wintersemester 2025/2026 mit zunächst
25 Studienanfängerinnen und Studienanfängern starten.

„Der neue Studiengang verfolgt das Ziel, die Vermittlung von
physiotherapeutischen Grundlagen und physiotherapeutischer Praxis an einem
Standort der Hochleistungsmedizin – dem Universitätsklinikum Heidelberg
und seinen Partnern – mit einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung
an der Universität Heidelberg zu verbinden, um so fachliche und
überfachliche Kompetenzen zu verknüpfen. Dadurch werden die Absolventinnen
und Absolventen für ein breites Berufsfeld in der Gesundheitsversorgung
und der Rehabilitation qualifiziert“, betont Prof. Dr. Silke Hertel,
Prorektorin für Studium und Lehre. Zugleich eröffnen sich damit auch
Perspektiven für neue Tätigkeitsfelder, so Prof. Hertel, etwa in der
interprofessionellen Prävention und Rehabilitation mit Schwerpunkt auf
Bewegung, der betrieblichen Gesundheitsförderung oder der Förderung der
Gesundheitskompetenz an Schulen. Der an der Universität erworbene
Bachelor-Abschluss biete zudem die Möglichkeit, die Ausbildung in
ausdifferenzierten Master-Studiengängen anzuschließen und sich über
Promotion und Habilitation für einen akademischen Karriereweg zu
qualifizieren.

„Die Akademisierung der Gesundheitsberufe durch neue Studienangebote und
die Stärkung der Forschung in diesem Bereich ist ein wichtiges
Zukunftsfeld. Mit dem Bachelorstudiengang Interprofessionelle
Gesundheitsversorgung hat die Medizinische Fakultät Heidelberg bereits vor
rund zehn Jahren einen Schwerpunkt im Bereich der Therapiewissenschaften
gesetzt. Dies soll durch die Einführung eines Studiengangs
Physiotherapiewissenschaft weiter ausdifferenziert werden und dem
wissenschaftlichen Nachwuchs neue Perspektiven eröffnen“, betont Prof. Dr.
Michael Boutros, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Der
Universitäts- und Klinikstandort Heidelberg kann bereits auf
jahrzehntelange Erfahrungen in der Ausbildung von Physiotherapeutinnen und
Physiotherapeuten zurückgreifen. Seit 1947 werden am Universitätsklinikum
Heidelberg in einer der ältesten Physiotherapieschulen Deutschlands
Fachkräfte für die Prävention und Behandlung von Störungen des
menschlichen Bewegungsapparates und damit verbundener Erkrankungen
ausgebildet.

Der geplante Studiengang „Bachelor of Science Physiotherapiewissenschaft“
wird auf sieben Semester angelegt sein und fünf Module umfassen. Dazu
gehört das Modul „Human- und sozialwissenschaftliche Grundlagen“, das zum
Beispiel die Bereiche Krankheitslehre, Gesundheitsökonomie und
Qualitätsmanagement umfasst. Im Modul „Wissenschaftliche Theorie und
Praxis“ wird es unter anderem um Methoden der Gesundheitswissenschaften,
um klinische Diagnostik und Entscheidungsfindung sowie interprofessionelle
Kommunikation und Versorgung gehen. Biomechanik, medizinische
Trainingslehre, Schmerztherapie, Palliativbehandlung und übergreifende
physiotherapeutische Verfahren sind wesentliche Lehrthemen des Moduls
„Physiotherapeutische Grundlagen“. Das Modul „Physiotherapeutische Praxis“
beinhaltet neben einem Orientierungspraktikum mehrere berufspraktische
Studienphasen. Der Studiengang schließt mit dem Modul „Physiotherapie als
Profession“, in dem die Absolventinnen und Absolventen eine
Profilwerkstatt durchlaufen und ihre Bachelorarbeit verfassen.

Die Einrichtung des Studiengangs ist Teil einer umfassenden Strategie zur
Weiterentwicklung der Therapie- und Pflegewissenschaften in Baden-
Württemberg. Dazu hat das Wissenschaftsministerium des Landes die Förder-
Ausschreibung „Therapiewissenschaften (Physiotherapie und Ergotherapie)
2024“ aufgelegt. Der Heidelberger Antrag zeichnet sich, so die
Gutachtergruppe, insbesondere durch seine Perspektive auf zukünftige
klinische und wissenschaftliche Synergieeffekte zwischen den
gesundheitsbezogenen Studiengängen aus; ebenso würdigten die Gutachter die
Interdisziplinarität in Forschung, Lehre und Versorgung, die als „äußerst
bereichernd wahrgenommen“ wird.

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Vorbehaltsaufgaben der Pflege – Live-Webinare „Leadership“ starten im Januar 2025

Angebot für Leitungskräfte im Gesundheits- und Pflegewesen – Anmeldeportal
ist freigeschaltet

Bereits seit 2020 gelten Vorbehaltsaufgaben der Pflege in allen relevanten
Versorgungsbereichen, d.h. die Steuerung von Pflegeprozessen darf nur noch
von Pflegefachpersonen verantwortet werden. Das zugrundeliegende
Pflegeberufegesetz regelt zudem, dass Arbeitgeber, die eine Missachtung
der Vorbehaltsregelung dulden, sanktioniert werden können. Das Deutsche
Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP-Institut) hatte 2023 in
seiner VAPiK-Studie die Umsetzung der Vorbehaltsaufgaben in der Praxis
untersucht und Empfehlungen u.a. für Führungs- und Leitungskräfte in
Versorgungseinrichtungen ausgesprochen. Seither sind die Nachfragen nach
Informationen zum Thema nicht abgerissen. In einer Interessensbekundung,
die das DIP-Institut im Sommer durchgeführt hat, haben binnen kurzer Zeit
mehr als 400 Einrichtungen für mehr als 1.500 Mitarbeitende Interesse an
gezielten Fortbildungen und Schulungen bekundet.

Das DIP-Institut hat daher gemeinsam mit der eng kooperierenden DIP-GmbH
nun ein Live-Webinar-Angebot zu den Vorbehaltsaufgaben der Pflege (VAP)
zunächst exklusiv für die Gruppe der Leitungs- und Führungskräfte in
Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und weiteren Einrichtungen konzipiert.
Diese „VAP-Live-Webinare Leadership“ werden ab Mitte Januar 2025
durchgeführt.

Anmeldungen zu den Webinaren sind ab sofort möglich über das
Buchungsportal auf https://seminare.vorbehaltsaufgaben-pflege.de/vap-
webinare.

Das Angebot ist begrenzt, bis Ende November gilt ein Frühbuchertarif.

Die VAP-Live-Webinare bieten exklusiv je für bis zu 25 Teilnehmende in
zwei wählbaren Blöcken à 180 Minuten fundierte, praxisorientierte
Grundlagen zu den Vorbehaltsaufgaben der Pflege insbesondere aus
pflegewissenschaftlicher und juristischer Perspektive und konkrete
Anwendungsbeispiele mit Blick auf das Führungshandeln in Einrichtungen.
Dabei werden auch aktuelle pflegepolitische Themen und Entwicklungen wie
die Entwürfe zum Pflegekompetenzgesetz und zum Pflegefachassistenzgesetz
sowie Fragen der Heilkundeausübung mit in den Blick genommen.

Als Referenten der Live-Webinare stehen u.a. die Experten Prof. Dr. Frank
Weidner und Prof. Dr. Thomas Weiß den Teilnehmenden der Webinare zur
Verfügung. Pflegewissenschaftler Weidner leitet seit rund 25 Jahren das
DIP-Institut, hat zahlreiche Forschungsprojekte und Veranstaltungen
durchgeführt und u.a. auch die VAPiK-Studie geleitet. Er ist Professor an
der Universität Koblenz. Der Kieler Jurist Weiß ist bundesweit bekannter
Fachbuchautor und vielgefragter Experte im Bereich Pflegerecht. Beide
wirken auch im Think Tank Vorbehaltsaufgaben zusammen.

Die VAP-Live-Webinare „Leadership“ werden vom DIP-Institut gemeinsam mit
der eng kooperierenden Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH
(DIP GmbH) angeboten. Weitere VAP-Webinare speziell für "Educators" in
Pflegeschulen und Bildungseinrichtungen sowie für die "Professionals" in
der direkten Versorgung von Patienten und Menschen mit Pflegebedarf sind
für den weiteren Verlauf 2025 geplant.

Die Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP) und das
Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung setzen sich seit Jahren
für die Entwicklung und Qualitätssicherung im Pflegebereich ein und tragen
durch ihre praxisorientierte Forschung wesentlich zur Stärkung der
Pflegewissenschaft und -praxis in Deutschland bei.

Das DIP-Institut ist ein seit Jahrzehnten in Deutschland etabliertes,
unabhängiges und gemeinnütziges Institut für Forschung und Innovationen.
Im Jahr 2021 wurde die DIP GmbH ausgegründet. Beide Organisationen
kooperieren seither eng miteinander und entwickeln, implementieren und
evaluieren zukunftsorien-tierte Ansätze und Konzepte für Bildungs-,
Versorgungs- und Steuerungsfragen in Pflege und Gesundheit für
Einrichtungen, Organisationen und die Politik.

Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.,
Internet: https://www.dip.de

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Historisch orientierte Kulturwissenschaften: seit 25 Jahren einzigartig an der Universität des Saarlandes

Wer Kultur, ihre Phänomene und historischen Wurzeln verstehen will, muss
sie aus unterschiedlicher Perspektive betrachten. Auf nach wie vor
einzigartige Weise ermöglicht dies das Studienfach „Historisch orientierte
Kulturwissenschaften“ an der Universität des Saarlandes. Seit 25 Jahren
können Studierende hier individuell und fachübergreifend
kulturwissenschaftliche Interessen mit Praxisbezug verbinden. Am 6.
November lädt das Fach mit seinem Bachelorstudiengang und zwei
Masterstudiengängen ein zur Jubiläumsfeier ab 18 Uhr auf dem Saarbrücker
Campus (Musiksaal C5 1). Den Festvortrag hält der Intendant des
Saarländischen Rundfunks Martin Grasmück.

Dass der Intendant des Saarländischen Rundfunks bei der Jubiläumsfeier der
„Historisch orientierten Kulturwissenschaften“ den Festvortrag übernimmt,
kommt nicht von ungefähr. Profis aus der Kultur- und Medienbranche von
ARD, ARTE bis SR, Saarbrücker Zeitung oder FAZ, vom Saarländischen
Staatstheater, von Museen oder Tourismuszentralen geben im Rahmen der
„HoK“-Studiengänge Einblicke in die Praxis aus erster Hand. Die
Studienangebote ziehen Studierende aus dem ganzen Bundesgebiet nach
Saarbrücken. Hunderte Absolventinnen und Absolventen sind heute in den
unterschiedlichsten Berufsfeldern zu finden – sei es in den Medien, in
Kulturmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und der Werbebranche,
im Event- und Freizeitmanagement, bei Verlagen, in Museen, im
Kulturtourismus bis hin zu Verwaltung, Unternehmen, Politik und
Politikberatung.

Was das Studium, das es so nur an der Universität des Saarlandes gibt,
besonders macht: Das Fach passt sich seinen Studierenden an wie ein auf
den Leib geschneiderter Anzug. „Die Studierenden stellen sich ihre
Schwerpunkte individuell zusammen und schaffen sich ein persönliches
Profil“, sagt die Sprecherin der HoK-Studiengänge, Professorin Gabriele
Clemens. Die Fächerauswahl ist vielfältig: Geschichte, Philosophie, Kunst,
Kulturgeografie, Kulturanthropologie, Literatur- und Sozialwissenschaften,
Philosophie, Theologie, Archäologie und vieles mehr. Das Fach ist durch
und durch fachübergreifend. 22 Lehrstühle sind an der Universität des
Saarlandes fakultätsübergreifend beteiligt.

„Inhaltlich geht es darum, die europäische Kultur, ihre Phänomene und ihre
historischen und kulturellen Wurzeln zu verstehen. Dieses Verständnis ist
unerlässlich, um Ursachen und Zusammenhänge der Transformationsprozesse,
Deutungskonflikte und vielschichtigen Krisen der Gegenwart zu
durchblicken, die unsere modernen Gesellschaften herausfordern“, erklärt
Gabriele Clemens. „Unsere Studierenden betrachten und analysieren dies aus
unterschiedlichen Blickwinkeln“, sagt die Historikerin.

Vier beziehungsweise drei Fächer kombinieren die Studierenden für ihren
Bachelorstudiengang und im Masterstudiengang „Historisch orientierte
Kulturwissenschaften“, welcher kulturwissenschaftliche Forschung mit
Gegenwartsdiagnostik verknüpft. Gleiches gilt für den Masterstudiengang
„Angewandte Kulturwissenschaften“, der explizit auf Berufsfelder des
modernen Kulturbetriebs ausgerichtet ist. Hinzu kommen
anwendungsorientierte Nebenfächer wie etwa BWL, Rechtswissenschaft,
Informatik, Psychologie, Interkulturelle Kommunikation oder Gender
Studies.

Am Mittwoch, dem 6. November, feiern die Historisch orientierten
Kulturwissenschaften ihr 25-jähriges Bestehen.
Der Kultur- und Medienhistoriker Professor Clemens Zimmermann, der über
viele Jahre die Entwicklung des Studiengangs mitprägte, wird im Rahmen der
Jubiläumsfeier die Gründungsidee der Historisch orientierten
Kulturwissenschaften in seinem Vortrag „Erweiterter Kulturbegriff und
disziplinäre Vernetzung" beleuchten. Dabei wird er insbesondere die
kulturpolitischen Herausforderungen und Innovationen der Jahre 1997 bis
1999 reflektieren. „Die Historisch orientierten Kulturwissenschaften boten
in diesen Jahren eine produktive Antwort auf tiefgreifende Eingriffe der
Politik in die Universität des Saarlandes und trugen maßgeblich zur
Modernisierung der Wissenschaftslandschaft bei“, erläutert Clemens
Zimmermann.

SR-Intendant Martin Grasmück wird die enge Verbindung der HoK-Studiengänge
zur saarländischen Medienlandschaft aufzeigen und beleuchten, was dies für
die berufliche Orientierung der Studierenden bedeutet.

Studierende werden die Vielfalt der im Studium behandelten
Forschungsgegenstände in einer Audiocollage präsentieren, die auch die
lebendige Atmosphäre des Fachs vermittelt.

Link zum Programm am 6. November ab 18 Uhr auf dem Saarbrücker Campus
(Musiksaal C5 1)
<https://www.uni-saarland.de/fakultaet-p/hok/aktuelles.html>

<www.hok.uni-saarland.de>

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Thomas Drake spricht an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)

Vortrag über das goldene Zeitalter der Überwachung – Überlegungen zu
Gesellschaft, Technokratie und unserer Menschlichkeit

Der ehemalige leitende Mitarbeiter der National Security Agency,
Computersoftware-Experte und Whistleblower spricht als Gast im Seminar
„Data Extraction, Materiality and Agency“ von Prof. Joana Moll
(Vertretungsprofessorin für Netzwerke) an der Kunsthochschule für Medien
Köln (KHM).

Online-Vorlesung, Mittwoch, 13. November 2024, 11 Uhr
Zoom Meeting ID: 634 5419 5098
Passcode: 443979
Freier Eintritt

Thomas Drake ist ein ehemaliger leitender Angestellter der National
Security Agency (NSA), ein Veteran der United States Air Force und der
Navy, ein Experte für Computersoftware und ein Whistleblower. Während
seiner Zeit bei der NSA deckte er milliardenschwere Betrügereien,
nachrichtendienstliche Versäumnisse, Fehlverhalten und ein geheimes
Rasterfahndungs- und Data-Mining-Programm auf, das von der NSA nach dem
11. September 2001 in großem Umfang durchgeführt wurde. Dieses Programm
verletzte und untergrub die Verfassung sowie die individuelle und
untergrub die Verfassung sowie die Souveränität und die Privatsphäre des
Einzelnen, während es die nationale Sicherheit schwächte und die
bürgerlichen Freiheiten grundlegend aushöhlte. Im April 2010 erhob das US-
Justizministerium Anklage gegen ihn wegen 10 Straftaten nach dem Espionage
Act und drohte ihm 35 Jahre Gefängnis an, bis das Verfahren gegen ihn im
Juni 2011 zusammenbrach. Er ist der Empfänger des Ridenhour-Preises für
Wahrheitsfindung 2011.

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