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Viadrina-Linguistin Prof. Dr. Britta Schneider forscht zu stimmgesteuerten Assistenten / Interview-Partner:innen gesucht

Sie dimmen das Licht, spielen ein Hörbuch, versenden E-Mails –
stimmgesteuerte Assistenten wie Siri und Alexa gehören für viele zum
modernen Alltag. Wie diese Technik Sprache und Sprachnormen beeinflusst,
erforscht Prof. Dr. Britta Schneider, Inhaberin der Professur für
Sprachgebrauch und Migration an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt
(Oder). Dafür führt sie Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern der Geräte
darüber, wie sie diese einsetzen. Derzeit ist sie auf der Suche nach
weiteren Gesprächspartnerinnen und -partnern; Interessierte können Kontakt
aufnehmen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

„Mein Interesse richtet sich darauf, wie diese digitalen Geräte
Sprachnormen, die lange sehr stark vom Buchdruck geprägt waren,
beeinflussen“, beschreibt Prof. Dr. Britta Schneider ihre Fragestellung.
Im Laufe der andauernden Forschung seien zusätzliche Fragen hinzugekommen,
etwa nach den sozialen Beziehungen, die Nutzerinnen und Nutzer zu den
Geräten entwickeln. Dass sich die Sprache, ihr Einsatz und ihre Normen,
durch den Gebrauch von stimmgesteuerten Assistenten ändern, steht für
Prof. Dr. Britta Schneider fest. „Um diese Beobachtungen weiter zu
bearbeiten, brauche ich unbedingt mehr Daten“, betont sie ihr Interesse an
weiteren Interviews.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt unter: www.europa-
uni.de/de/struktur/unileitung/pressestelle/viadrina-
logbuch/wissenschaft/20210916-schneider-siri/Beitrag

Mit einem Klick zur Nachversorgung

Hochschulausgründung der TH Nürnberg entwickelt digitale Plattform zur
Vernetzung von Krankenhäusern und Pflegestellen

Die Suche nach einem geeigneten Nachversorger ist für Sozialdienste in
Krankenhäusern aktuell mit viel manuellem Aufwand verbunden. Das Start-up
„CareNext“ um vier Absolventen der TH Nürnberg möchte das ändern und den
Prozess durch eine digitale Plattform deutlich vereinfachen. Die
Gründungsberatung „OHM-Potentiale“ der Hochschule hat das Team dabei
unterstützt. Inzwischen befindet sich die Anwendung bereits in der
Testphase im Klinikum Fürth.

Rund 4,1 Millionen Menschen sind laut Statistischem Bundesamt derzeit in
Deutschland pflegebedürftig. Gerade Krankenhäuser müssen sich um die
Weiterversorgung von Patientinnen und Patienten und deren Unterbringung in
einer Pflegeeinrichtung sowie bei anderen Nachversorgern, wie
beispielsweise in der medizinischen Rehabilitation, kümmern. Oftmals
benötigen sie kurzfristig einen verfügbaren Platz für eine Nachversorgung,
doch die Suche ist aufwendig: So fragen Krankenhäuser in der Spitze pro
Entlassung eines Pflegebedürftigen circa 40 Pflegeheime manuell an. Die
vier Absolventen der
TH Nürnberg Daniel Eberhardt, Daniel Ederer, Felix Schmidt und Patrick
Trost haben deshalb das Start-up „CareNext“ gegründet, mit dem sie diesen
Prozess vereinfachen möchten.

Die digitale Plattform hilft den Sozialdiensten in Krankenhäusern bei der
Suche nach passenden Nachversorgern für Patientinnen und Patienten,
beispielsweise in der Kurz- und Langzeitpflege oder der medizinischen
Rehabilitation. Bisher verläuft dieser Prozess analog, per E-Mail oder
Telefon. „Allein die Telefonate mit den Heimen und das Ausfüllen
sämtlicher Infobögen dauert bei der herkömmlichen Suche manchmal Tage oder
Wochen. Wir reduzieren den Aufwand auf wenige Klicks“, erklärt Daniel
Eberhardt. Durch die Plattform „CareNext“ erfolgen die Suche,
Kontaktaufnahme, Kommunikation und Vermittlung in weiten Teilen
automatisiert.

Auch die Nachversorger sollen von der Plattform profitieren. Dort gehen
oft unvollständige Anfragen ein, die nun über das einheitliche Formular
übersichtlich gegliedert werden. Dafür können die Einrichtungen ihre
verfügbaren Kapazitäten mit genauen Angaben zur Pflegeart, zur
Unterbringung oder zum Aufnahmetermin anlegen und bei jeder Anfrage sofort
entscheiden, ob eine Person zur freien Kapazität passt. Durch eine
Schnittstellenintegration auf das bereits vorhandene
Krankenhausinformationssystem kann die CareNext-Plattform redundante
Arbeitsschritte vermeiden und die Dokumentation vereinfachen. „Vor allem
der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle bei ‚CareNext‘. Die
persönlichen Daten bleiben daher bei allen Suchanfragen geheim, eine
komplexe Verschlüsselung ermöglicht zudem den Versand von persönlichen
Dokumenten unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards“, sagt Daniel
Eberhardt.
Die CareNext-Plattform befindet sich aktuell in der Testphase im Klinikum
Fürth und wird demnächst in weiteren Krankenhäusern und Kliniken in der
Region Mittelfranken zum Einsatz kommen. Auf diesem Weg vernetzt sie alle
Krankenhäuser mit deren individuellen Nachversorgern, und das mit dem
Fokus auf die Patientinnen und Patienten.

Die Idee zu „CareNext“ entstand während eines gemeinsamen IT-Projektes an
der TH Nürnberg. Die vier damaligen Studenten kannten die Probleme mit der
Pflegeplatzsuche bereits aus ihrem privaten Umfeld und entwickelten so ein
Konzept für eine schnellere Lösung. Bereits zu Beginn tauschten sich die
vier Gründer immer wieder mit Pflegeeinrichtungen und weiteren
Nachversorgern aus. „Im Gespräch mit Einrichtungsleiterinnen und -leitern
im Großraum Nürnberg haben wir nachgehakt, wo die Probleme liegen, und auf
dieser Basis unser Konzept entwickelt“, erläutert Felix Schmidt. „Wir
möchten in der Gesundheits- und Pflegebranche Veränderungen beschleunigen,
da dort die Vorteile von digitalen Arbeitsabläufen aufgrund fehlender
Ressourcen in vielen Bereichen noch überhaupt nicht genutzt werden
konnten“, so Felix Schmidt weiter.
Unterstützt wird das Team von der Gründungsberatung „OHM-Potentiale“ der
TH Nürnberg. Neben der technischen Expertise aus der Fakultät Informatik
haben die erfahrenen Mentorinnen und Mentoren bei der Entwicklung des
Geschäftsmodells sowie des Businessplans geholfen und das Start-up bei der
Antragsstellung für das EXIST-Stipendium unterstützt. Das Stipendium des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fördert unter anderem
Studierende und Alumni bei ihren Gründungsvorhaben.
Das Gründerteam ist auch weiterhin auf der Suche nach Krankenhäusern,
Nachversorgern sowie Unterstützern, die Interesse am Einsatz von
„CareNext“ haben.

Vor dem Pilze sammeln über Cäsium-Belastung informieren

Mit Beginn der Pilzsaison lockt es Viele in den Wald, um den eigenen
Speiseplan zu erweitern. Doch bei aller Freude über ein besonders schön
gewachsenes Exemplar kann es angeraten sein, auch einmal der Versuchung zu
widerstehen und einen schmackhaften Speisepilz an seinem Platz zu lassen:
Vor allem in Süddeutschland weisen einige Pilzarten laut dem aktuellen
Pilzbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) stark erhöhte Mengen
an radioaktivem Cäsium (Cäsium-137) auf.

„Das radioaktive Cäsium in den Pilzen stammt noch immer aus dem
Reaktorunfall in Tschernobyl vor 35 Jahren“, erklärt BfS-Präsidentin Inge
Paulini. „Anders als in landwirtschaftlichen Böden ist es in Waldböden in
einer Form vorhanden, in der Pflanzen und Pilze es aufnehmen können – und
einige Pilzarten sind besonders gut darin.“

Für den Pilzbericht untersucht das BfS jährlich die Cäsium-137-Belastung
von Pilzen an ausgewählten Standorten in Süddeutschland. „Wir sehen, dass
die Belastung insgesamt langsam zurückgeht, aber vereinzelt treten immer
noch Werte von über 4.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse
auf“, führt Paulini weiter aus.

„Pilze, die in den Handel gebracht werden, dürfen höchstens 600 Becquerel
pro Kilogramm Frischmasse aufweisen. Der Grenzwert schützt aber nicht,
wenn man für den Eigenbedarf selbst Pilze sammelt“, erklärt Paulini.
„Gelegentlich auch höher belastete Pilze zu verzehren, ist zwar nicht
verboten. Dennoch sollte man sich über die üblicherweise stärker
belasteten Pilzarten informieren und sie im Wald stehen lassen, um eine
unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.“

Wie stark ein Pilz belastet ist, hängt sowohl von der Pilzart als auch vom
Standort eines Pilzes ab. Höher belastete Pilze kommen vor allem in
Regionen vor, in denen nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl
überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert wurde. Dazu gehören Teile
Bayerns wie beispielsweise der Bayerische Wald. Eine Übersichtskarte über
die Cäsium-Verteilung in Deutschland ist im Pilzbericht des BfS enthalten.

Besonders hohe Werte von über 1.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm
Frischmasse stellte das BfS in den Jahren 2018 bis 2020 bei
Semmelstoppelpilzen, Rotbraunen Semmelstoppelpilzen, verschiedenen
Schnecklingsarten, Gelbstieligen Trompetenpfifferlingen, Gemeinen
Rotfußröhrlingen, Maronenröhrlingen, Mohrenkopfmilchlingen,
Ockertäublingen, Reifpilzen, Seidigen Ritterlingen, Violetten
Lacktrichterlingen, und Ziegenlippen fest.

Niedrig belastet, also regelmäßig unter 5 Becquerel Cäsium-137 pro
Kilogramm Frischmasse, und aus Sicht des Strahlenschutzes unbedenklich zu
verzehren, waren der Blutende Waldchampignon, der Mönchskopf, der
Riesenporling, der Safran-Riesenschirmling und der Schopftintling.
Zuchtpilze wie Champignons weisen ebenfalls nur geringe Mengen von
Cäsium-137 auf.

Weitere Informationen:

•       Pilzbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz
•       Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret

Bundesamt für Strahlenschutz
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des
Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert
die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des
Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten
Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv
im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr,
darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette
Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und
Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische
Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und
internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter
www.bfs.de.

#ALSbewegtuns – aktiv sein und Spenden für Betroffene sowie für ihre Angehörigen sammeln

Unter dem Hashtag #ALSbewegtuns rufen die Spezialambulanz für
Motoneuronerkrankungen der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus Dresden sowie Betroffene und deren Angehörige zu einer
Benefiz-Aktion auf. Die Initiierenden der Aktion bitten darum, im Zeitraum
vom 17. September bis 17. Oktober 2021 körperlich aktiv zu werden, die
dabei zurückgelegten Strecken zu regis­trieren und für jeden Kilometer
einen selbst festgelegten Betrag zu spenden. Die Art der Bewegung ist den
Teilnehmenden selbst überlassen: laufend zu Fuß, schwimmend, skatend oder
fahrend, egal ob im Rollstuhl, auf dem Fahrrad oder im Boot.

Mit den eingehenden Spenden wird die psychologische Begleitung der an ALS
Erkrankten, ihrer Familien und ihnen Nahestehenden am Uniklinikum
finanziert. Diese Form der psychosozialen Unterstützung ist für die
Betroffenen und ihre unmittelbaren Bezugspersonen eine bedeutsame Stütze,
gehört jedoch nicht zur regulären und damit krankenkassenfinanzierten
Versorgung. Der Spendenlauf soll eine solche professionelle Begleitung in
der Spezialambulanz der Neurologischen Klinik am Uniklinikum Dresden
weiterhin ermöglichen und ausbauen. Selbstverständlich kann auch ohne
sportliche Aktivitäten unter als-spendenlauf.de gespendet werden.

„ALS, diese drei Buchstaben, erfüllen die Betroffenen und ihre Angehörigen
mit gewaltiger Angst und Sorge“, sagt Dr. René Günther, Leiter der
Spezialambulanz für Motoneuronerkrankungen der Klinik für Neurologie.
„Angst und Sorge über das, was ihnen unvermeidbar bevorsteht: die
Unfähigkeit sich zu bewegen, zu sprechen, sich selbst zu versorgen und
demnach der Verlust Ihrer Selbstständigkeit, Teilhabe am Leben und
scheinbar all dem, was ihr Leben erfüllt und lebenswert macht.“ Die
Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose bedeutet für die Betroffenen eine
fortschreitende Lähmung des gesamten Körpers einschließlich des Sprechens
und Atmens. Eine tödliche, unheilbare Erkrankung, die das Leben und alle
Zukunftspläne der Patientinnen und Patienten, aber auch ihrer Angehörigen
von einem Tag auf den anderen über den Haufen wirft, sie überfordert und
in Angst und Trauer zurücklässt.

„Doch nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch ihre Angehörigen
belastet ALS immens und erschüttert ihr Leben in den Grundfesten. Zugleich
sind diese Menschen die wichtigste Stütze für die Patientinnen und
Patienten. Sie leisten jeden Tag die körperlich und emotional
anspruchsvolle Pflege und Unterstützung und stellen ihre eigene Gesundheit
und ihre Bedürfnisse hinter dieser Fürsorge zurück“, sagt Elisa Aust,
Psychologin an der Spezialambulanz. Deshalb spielt neben der medizinischen
Versorgung die psychosoziale und psychologische Unterstützung von
Patientinnen und Patienten, ihren Familien und weiteren nahestehenden
Personen eine entscheidende Rolle für das übergeordnete Ziel der
Versorgung: „Es geht vor allem darum, die Lebensqualität, das Wohlbefinden
und größtmögliche Autonomie zu wahren – trotz der schweren Einschränkungen
und der ernsten Prognose“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Direktor der Klinik
für Neurologie am Dresdner Uniklinikum. „Deshalb ist es so wichtig, das
Angebot einer psychosozialen Versorgung zu stärken. Ich hoffe deshalb auf
viele Menschen, die den Spendenlauf und damit unser Anliegen
unterstützen!“

Zu den Initiierenden des Laufs gehört auch die Familie Günther aus
Dresden. „Die psychosoziale Betreuung bestärkt uns darin, die Freude am
Leben und nicht das erwartbare Leid durch die Krankheit in den Vordergrund
zu rücken“, sagt die Ehefrau des am Dresdner Uniklinikum betreuten ALS-
Patienten. Die gesamte Familie war von Anfang an von der Idee fasziniert,
sportliche Aktivitäten mit einer konkreten Spendenaktion zu verbinden. Die
Initialzündung kam von Tochter Raphaela. Sie wollte etwas gegen die
Skepsis unternehmen, die ihre Eltern gegenüber dem Extremsport ihres
Bruders Timon hegen: Er läuft Ultramarathons – das sind Wettkämpfe über
Distanzen jenseits der 42,195 Kilometer. Werden bei solchen Rennen aber
auch bei privaten Touren für jeden gelaufenen Kilometer ein oder zwei Euro
gespendet, lässt sich die anvisierte Spendensumme von 25.000 Euro sicher
erreichen. Jedenfalls ist Timon Günther bereits in Vorleistung gegangen.
Er startete vergangenes Wochenende bei den „100 Miles of Istria“ und kam
nach 27 Stunden, 3 Minuten und 42 Sekunden ins Ziel. Dabei bewältigte er
168,4 Kilometer und 6.730 Höhenmeter.

Die Menschen mit der Erkrankung nicht allein zu lassen, ist ein wichtiges
Anliegen der psychosozialen Angebote der Spezialambulanz. Neben
Einzelgesprächen ist auch der Austausch von Angehörigen ganz wichtig. Sie
können sich gegenseitig mit Tipps unterstützen, voneinander lernen und
Bestätigung finden. Das ist in den Fällen umso wichtiger, in denen die ALS
sehr schnell voranschreitet. Eine Ehefrau sagt: „Die ALS hat uns
überfahren“. Sie vergleicht den Krankheitsverlauf mit einem Wettlauf.
Zunächst reichte es, in der Wohnung alle Teppiche und Stolperstellen zu
beseitigen. Doch bald kam der Antrag für einen Rollator und schnell auch
die Verordnung eines Rollstuhls. Dann folgten die Stützen an der Toilette
und Dusche. Diese Hilfsmittel kamen nach den Bearbeitungszeiten sehr oft
zu spät – zu einem Zeitpunkt, an dem die nächste Stufe notwendig geworden
war. Trotz dieser schnellen Abfolge blieb Zeit für gemeinsame positive
Erlebnisse. Und doch viel zu wenig, um sich auf den unausweichlich nahen
Tod einzustellen. Deshalb bedarf es auch psychosozialer Angebote für die
Hinterbliebenen.

Obwohl der hohe Stellenwert einer unkompliziert und schnell zugänglichen
psychologischen Begleitung für die Betroffenen bekannt ist, fehlt sie in
den aktuellen Versorgungsstrukturen. Dies liegt vor allem darin, dass
diese Leistungen durch die Krankenkassen nicht finanziert werden. Um
diesen unhaltbaren Zustand entgegenzuwirken, gründete die Spezialambulanz
für Motoneuronerkrankungen am Uniklinikum Dresden vor drei Jahren in
Eigeninitiative eine psychologisch begleitete Angehörigengruppe zum
Gedankenaustausch und Unterstützung. „Wir haben in der Versorgung immer
wieder erlebt, dass die Angehörigen sowohl emotional, als auch
organisatorisch durch die Herausforderungen der Erkrankung überfordert
sind. Die damals initiierten Angehörigentreffen waren eine erste Antwort
auf dieses Problem. Heute möchten wir diese Betreuung entsprechend des
großen Bedarfs mithilfe des Spendenlaufs aufrechtherhalten und wesentlich
erweitern – auch für die Patientinnen und Patienten selbst“ sagt Dr.
Katharina Linse, die als Psychologin an der Spezialambulanz gemeinsam mit
Elisa Aust die Angehörigengruppen leitet.

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