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»Green ICT Award«: Finalist:innen mit Nachhaltigkeitspreis beim MST Kongress ausgezeichnet

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Das Programm des MikroSystemTechnik (MST) Kongresses 2023 in Dresden
startete mit einem besonderen Highlight: Der Verleihung des »Green ICT
Awards«. Dieser wurde im Rahmen des Kompetenzzentrums »Green ICT @ FMD«
erstmalig verliehen, um Bachelor- und Masterabschlussarbeiten zu
ressourcenschonender Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
auszuzeichnen. Der Award ist mit einem Preisgeld von insgesamt 4000 Euro
dotiert.

Die IKT-Branche spielt eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung von
Umweltschutzzielen. Denn durch die zunehmende digitale Vernetzung und das
Internet der Dinge (IoT) wächst der Daten- und Energieverbrauch der
weltweiten IKT rasant an. Daher widmet sich der diesjährige vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom VDE Verband der
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.  gemeinsam
ausgerichtete MST Kongress verstärkt dem Thema Nachhaltigkeit.

Doch um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen und
innovative sowie ressourceneffiziente Lösungen vor allem im IKT-Bereich zu
entwickeln, braucht es auch begeisterte Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftler, die sich mit viel Engagement und neuen Ideen dem
Thema annehmen. Aus diesem Grund will die Forschungsfabrik Mikroelektronik
Deutschland (FMD) mit dem Green ICT Award das Interesse für nachhaltige
Mikroelektronik bei Studierenden und Young Professionals fördern.

»Der Green ICT Award ist eine hervorragende Möglichkeit, Studierende für
Nachhaltigkeit im Bereich Mikroelektronik zu begeistern und den
Forschungstalenten eine Plattform zu geben, um ihre Entwicklungen der
Branche vorzustellen«, sagt Prof. Dr. Sabine Döring, Staatssekretärin im
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Prof. Albert Heuberger, Vorsitzender des Lenkungskreises der FMD und
Sprecher des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik ergänzt: »Der Award soll
zur frühzeitigen Sensibilisierung von Studierenden für das Thema
Ressourcenschonung beitragen. Das ist wichtig, um einen nachhaltigen
Paradigmenwechsel anzustoßen und mit Mikroelektronik einen erheblichen
Beitrag zur Energieeinsparung und damit zur Reduktion von CO2-Emissionen
zu leisten.«

Hochkarätige Jury beurteilte eingereichte Arbeiten

Bis Sommer 2023 konnten sich Studierende und Young Professionals mit ihren
Bachelor- und Masterabschlussarbeiten aus dem Bereich Green ICT bewerben.
Im Anschluss an die Bewerbungsphase sichtete eine Jury unter Vorsitz von
Frau Prof. Amelie Hagelauer, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für
Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT, alle
eingereichten Abstracts und wählte die drei besten Arbeiten aus. Die
Abschlussarbeiten wurden nach den drei Kriterien wissenschaftlicher
Inhalt, Innovationshöhe und Nachhaltigkeitsaspekt beurteilt.
Ausschlaggebend für die Jury waren auch die Hebelwirkung der Studien auf
die Nachhaltigkeit sowie das Umsetzungspotenzial des Vorschlags. Die drei
Finalist:innen wurden nun ausgezeichnet.

Preisverleihung beim MST Kongress

Die Bekanntgabe der genauen Platzierung sowie die Preisverleihung fand
beim MST Kongress am Dienstag, den 24. Oktober, statt. Nach der Begrüßung
durch den Prof. Hubert Lakner (Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts
für Photonische Mikrosysteme IPMS) und zwei Keynotes überreichten Prof.
Amelie Hagelauer und Dr. Stefan Mengel (Bundesministerium für Bildung und
Forschung) den Green ICT Award.

Den ersten Platz belegte Kareem Mansour von der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg mit seiner Masterarbeit »Design and Implementation of a Highly
Efficient Bidirectional DC-DC Converter for Multi-Phase Control of
Capacitive Loads« im Studiengang Embedded Systems Engineering. Er erhielt
ein Preisgeld von 2500 Euro. »Ich freue mich über die Auszeichnung mit dem
Green ICT Award, die mein Engagement und meine Arbeit würdigt, und
zusätzlich zeigt, wie wichtig Nachhaltigkeit im Bereich der Elektronik
ist«, sagt Kareem Mansour. »Ich würde den Studierenden unbedingt
empfehlen, sich für den nächsten Green ICT Award zu bewerben. Der Award
ermutigt dazu, in der täglichen Arbeit besser zu werden, weil man
realisiert, dass die eigene Abschlussarbeit für viele andere nützlich sein
kann.«

Alexander Maximilian Busch von der Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg belegte mit seiner Bachelorarbeit »Power
Consumption Models for Sustainability in Wireless Communication Systems«
im Bereich Informations- und Elektrotechnik den mit 1000 Euro dotierten
zweiten Platz. Bei seiner Themenwahl war ihm besonders wichtig, »an die
zukünftigen Generationen zu denken, die weiterhin hier leben werden […]
Daher ist es sinnvoll, zu verstehen, in welchen Bereichen es
Einsparmöglichkeiten gibt und dementsprechend verschiedene Komponente
energieeffizient zu gestalten.«

Tuğana Ceren Aslan von der Technischen Universität Berlin erhielt für ihre
Masterarbeit »Climate Neutral Data Centers by 2030 – An evaluation of
influential parameters based on a scenario analysis« im Bereich
Sustainable Engineering den dritten Preis und 500 Euro Preisgeld. Frau
Aslan betont: »Es freut mich sehr, dass meine Forschung und der Nachwuchs
mit dem Green ICT Award gefördert werden. Die damit verbundene präsente
Platzierung von Green ICT Themen ist wichtig und wird künftig auch anderen
jungen Leuten neue Türen öffnet.« Zusätzlich äußert sie: »Für die Zukunft
würde ich mir wünschen, dass Industrie und Forschungsinstitute im Bereich
Green ICT mehr Kooperationen eingehen, um gemeinsam einen Mehrwert zu
generieren.«

Die Preisträger:innen und ihre Arbeiten wurden in einem Kurzvideo sowie
bei der Poster Session des MST Kongresses vorgestellt. Künftig soll der
Award jährlich vergeben werden – nächstes Jahr im Zuge der neu etablierten
Fachkonferenz »Green ICT Connect«.

(Text: Carolin Steinert)

Über die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland

Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) als Kooperation des
Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik mit den Leibniz-Instituten FBH und IHP
ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragestellungen rund um die
Mikro- und Nanoelektronik in Deutschland und Europa. Als One-Stop-Shop
verbindet die FMD seit 2017 wissenschaftlich exzellente Technologien und
Systemlösungen ihrer 13 kooperierenden Institute aus Fraunhofer-
Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft zu einem kundenspezifischen
Gesamtangebot. Unter dem virtuellen Dach der FMD entstand somit der
europaweit größte Zusammenschluss dieser Art mit mehr als 4.500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer einzigartigen Kompetenz- und
Infrastrukturvielfalt. Von 2017 bis 2021 unterstützte das
Bundesministerium für Bildung und Forschung die Modernisierung der
Forschungsinfrastruktur aller 13 beteiligten Institute.

Originalpublikation:
https://www.forschungsfabrik-mikroelektronik.de/de/presse--und-
medien/Presse/Auszeichnung-GreenICT-Award-2023.html