Uniklinikum Dresden plädiert für Impfung gegen die Influenza
Die Klinikumsvorstände und Pflegedirektorin werben für zeitnahe
Grippeschutzimpfungen.
Die Impfung bietet wirksamen Schutz für Beschäftigte, Patientinnen und
Patienten sowie Bürger. Eine hohe Impfbereitschaft ist für den
reibungslosen Klinikbetrieb und eine ausreichende personelle Besetzung
notwendig. Mit dem Eintreffen der ersten Impfdosen gegen die saisonale
Grippe hat der Betriebsärztliche Dienst des Universitätsklinikums Carl
Gustav Carus Dresden Ende September die diesjährige Impfkampagne für die
Belegschaft gestartet. An diesem Donnerstag (19. Oktober) lassen sich nun
die beiden Klinikumsvorstände Prof. Michael Albrecht und Frank Ohi
öffentlichkeitswirksam gegen die Influenza impfen.
Der damit verbundene Appell richtet sich nicht nur an das eigene Personal,
sondern an alle Mitarbeitende des Gesundheitswesens sowie an die
Bevölkerung. „Ohne eine hohe Zahl an immunisierten Personen besteht die
Gefahr einer massiven Grippewelle. Folgen wären einerseits ein hoher
Personalausfall in den Kliniken, der die Krankenversorgung einschränken
könnte, und andererseits viele schwere Krankheitsverläufe mit einer
überdurchschnittlichen Zahl an Klinikeinweisungen“, sagt der Medizinische
Vorstand Prof. Michael Albrecht.
Der vierte Winter mit Covid-19 steht bevor und viele Menschen stehen vor
der Entscheidung, gegen welche Infektionskrankheiten sie sich impfen
lassen sollen. Denn neben SARS-CoV-2 kursieren noch andere Erreger, die
Atemwegsinfektionen auslösen können. Aktuell zirkulieren hauptsächlich
Rhinoviren, die in erster Linie Erkältungen verursachen. Doch auch die
Grippe rückt wieder in den Fokus. „Der Grippeschutz sollte in dieser
Saison nicht unterschätzt werden. Die echte Grippe – Influenza – ist keine
einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung“, sagt Prof.
Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden. Sie ist
häufig mit hohem Fieber verbunden und kann den Körper so stark schwächen,
dass Erkrankte nicht selten länger arbeitsunfähig sind. „Wenn eine solche
Grippewelle durch unsere pflegerischen oder ärztlichen Teams rollt,
geraten wir an unsere Grenzen.“
Auch Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, weist auf die
Bedeutung der Immunisierung hin. „Die Impfangebote – sei es die gegen die
Grippe oder bei Bedarf eine Covid-Boosterimpfung – sind uns sehr wichtig.
Wir sorgen so für die Gesundheit unseres Personals sowie die Sicherheit
der zu betreuenden Patientinnen und Patienten. Wir sehen uns hier als
Arbeitgeber in der Pflicht. Dies ist unser Beitrag in der Bekämpfung
möglicher Wellen im Herbst und Winter“, sagt er.
Pflegedirektorin Jana Luntz ergänzt: „Wir müssen unbedingt verhindern,
dass Personal in Größenordnung ausfällt. Deshalb haben wir unsere interne
Impfkampagne so frühzeitig gestartet und sind guter Hoffnung, dass sich am
Uniklinikum die guten Impfquoten der vergangenen Jahre noch einmal
erhöhen.“
Die Impfung dient dem persönlichen Schutz der Mitarbeitenden, die häufiger
als andere Berufsgruppen mit Influenzaerkrankten in Kontakt kommen. Ferner
folgt die Impfung des medizinischen Personals dem ethischen Gebot,
Patientinnen und Patienten nicht zu schaden. Denn viele dieser Menschen
sind wegen bestehender Grunderkrankungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt,
eine schwere, eventuell tödliche Verlaufsform der Influenza zu entwickeln.
Auch wenn die Immunisierung keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten
kann, sorgt sie für zusätzliche Sicherheit, vor allem unter den älteren
Patientinnen und Patienten. „In der letzten Wintersaison mussten rund 15
Prozent der Influenza-Fälle im Krankenhaus behandelt werden“, sagt Dr.
Katja de With, Leiterin des Instituts für Infektiologie und
Krankenhaushygiene am Uniklinikum. Mehr als 90 Prozent der an Influenza
Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter.
Auch bei SARS-CoV-2 stellt ein höheres Alter ein Risiko für einen schweren
Krankheitsverlauf dar, so Dr. de With. Derzeit empfiehlt die Ständige
Impfkommission (STIKO) eine Covid-19-Auffrischimpfung für eben jene
Menschen ab 60 Jahre und im Abstand von etwa einem Jahr zur letzten
Impfung oder Infektion. Schützen sollten sich aber auch Menschen mit einer
Grunderkrankung, etwa mit chronischen Erkrankungen wie der Lungenkrankheit
COPD, des Herz-Kreislauf-Systems, der Nieren und der Leber. Die Impfung
gegen Covid-19 und Influenza kann kombiniert verabreicht werden, ein
Impfabstand ist nicht mehr erforderlich.
Auch Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping appelliert: „Eine Grippe
ist keine harmlose Erkältung. Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die
leichte Schulter nehmen. Bitte vereinbaren Sie jetzt einen Impftermin bei
Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder lassen Sie sich beraten, wenn Sie
unsicher sind.“ Wie gewohnt kann sich die Bevölkerung in den
Hausarztpraxen und den Impfstellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes
impfen lassen.