Was bedeuten Degrowth-Strategien für die Geschlechterverhältnisse im privaten Care-Alltag?
Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen setzt
digitale Ringvorlesungsreihe „Gender und Nachhaltigkeit“ im Wintersemester
2023/24 fort
Das hochschulübergreifende Gender- und Frauenforschungszentrum (gFFZ),
räumlich angesiedelt an der Frankfurt University of Applied Sciences
(Frankfurt UAS), setzt im Wintersemester 2023/24 seine Ringvorlesungsreihe
„Gender und Nachhaltigkeit“ fort. Unter dem Titel „Do it yourself! Was
bedeuten Degrowth-Strategien für die Geschlechterverhältnisse im privaten
Care-Alltag?“ befasst sie sich mit der Frage, wie sich
Geschlechterverhältnisse in der wachstumskritischen „Degrowth-Bewegung“
herstellen. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf das Leitbild und
exemplarische Praktiken des „Do it Yourself“ im privaten Alltag der Care-
Arbeiten gerichtet. Die Beiträge der Ringvorlesungsreihe werden sich dabei
mit dem Medienboom um die Handarbeit, dem häuslichen Kochen, dem
Reparieren von defekten Haushaltsgeräten (als Alternative zum Neukauf)
sowie der Renaissance der Stoffwindeln beschäftigen. Sie sollen als
Grundlage dienen, um kritisch darüber zu diskutieren, inwiefern mit der
Forderung des Selbermachens im Sinne der Ressourcenschonung
vergeschlechtlichte Anrufungen an Sorgearbeit verbunden sind, die
Geschlechterhierarchien unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit
verschleiern bzw. fortschreiben. Es soll gemeinsam darüber reflektiert
werden, wie sich diese Mechanismen aufbrechen lassen. Die Referentinnen
der Ringvorlesung greifen diese und andere Fragen in ihren Vorträgen auf
und stellen darüber hinaus den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse
für die gesellschaftliche Handlungspraxis her.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich. Die Online-
Zugangsdaten sowie weitere Informationen zur Präsenzveranstaltung am 23.
November 2023 in Frankfurt am Main werden nach Anmeldung zur Verfügung
gestellt. Weitere Informationen zur Ringvorlesungsreihe sowie das
Anmeldeformular finden sich unter: <www.frankfurt-university.de/g
nachhaltigkeit>.
Termine: Online-Ringvorlesungsreihe „Gender und Nachhaltigkeit“
17. Oktober 2023, 23. November 2023, 4. Dezember 2023, 15. Januar 2024,
19. Februar 2024 jeweils 17:00 bis 19:00 Uhr (die Veranstaltung am 4.
Dezember 2023 findet abweichend von 18:00 – 20:00 Uhr statt!)
Veranstaltungsort: Online-Format, (die Veranstaltung am 23. November 2023
findet abweichend in Präsenz statt)
Programm
17. Oktober 2023
Die Degrowth-Bewegung als Arena von Gender- und Careverhältnissen – eine
Einführung.
Dr. Andrea Vetter, Brandenburgische Technische Universität, Cottbus
23. November 2023 (abweichend in Präsenz!)
Alles handgemacht – Geschlechterdimensionen im Meidneboom um Do it
Yourself zu Hause
Dr. Franziska Schaaf, Goethe-Universität Frankfurt am Main
4. Dezember 2023 (abweichend 18:00 bis 20:00 Uhr)
Wer kocht? Die Anrufung zum Selberkochen und seine Folgen für private
Geschlechterverhältnisse
Prof. Dr. Angela Häusler, Pädagogische Hochschule, Heidelberg
15. Januar 2024
Repair and Care – Aspekte vergeschlechtlichter Sorge am Beispiel des
Reparierens in Selbsthilfewerkstätten
Magdalena Meißner, Humboldt Universität Berlin
19. Februar 2024
Aber bitte mit Stoff – Anspruch und Wirklichkeit ökologischer Wickelpraxis
im Familien- und Kindergartenalltag
Dr. Hanna Haag und Prof. Dr. Sabrina Schmitt, Frankfurt University of
Applied Sciences
Alle Veranstaltungen finden von 17:00 bis 19:00 Uhr (Termin am 4. Dezember
2023 abweichend von 18:00 bis 20:00 Uhr) statt. Angemeldete Personen
werden bei Änderungen des Programms rechtzeitig per E-Mail informiert.
Zum gFFZ:
Das gFFZ – das Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen
Hochschulen – ist eine gemeinsame Einrichtung der Frankfurt University of
Applied Sciences, der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Hochschulen
Darmstadt, Fulda und RheinMain sowie der Evangelischen Hochschule
Darmstadt. Das gFFZ hat es sich als Ziel gesetzt, Forschungsvorhaben zur
Frauen- und Genderforschung an hessischen Fachhochschulen zu unterstützen,
ein Netzwerk der in der Frauen- und Genderforschung tätigen Lehrenden,
Studierenden und Mitarbeitenden aufzubauen und zu pflegen sowie den
wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Frauen- und Genderforschung zu
fördern. Zudem unterstützt das gFFZ die Hochschulen bei der Umsetzung von
Gender Mainstreaming Prozessen und sorgt für eine enge Vernetzung der
Frauen- und Genderforschung an den Hochschulen mit Institutionen der
Frauen- und Genderforschung im deutschsprachigen Raum, mit anderen
Institutionen und mit der beruflichen Praxis.
Weitere Informationen unter: <www.gffz.de>